Um es gleich klarzustellen, prinzipiell bin ich nicht gegen das Transportwesen
über die Schiene.
Auch mich ärgert es beispielsweise, wenn ich jeden Morgen immer
noch zuviele Autos im Berufsverkehr sehe, in denen genau eine Person
sitzt. Der schlechte Zustand unserer Umwelt und
das Verschwinden natürlicher Resourcen sollten uns schon dazu bewegen,
dem Thema Schienenverkehr wohlgesonnen entgegenzutreten.
Genauso kritisch muß man sich aber auch vor Augen halten, daß
das Reisen mit der Bahn eine Dienstleistung wie jede andere ist und
somit auch hier Standards existieren, die einfach erfüllt sein
müssen.
Ich behaupte von mir ausreichend viele Erfahrungen mit der Deutschen
Bahn gesammelt zu haben,
so daß es für mich legitim ist, diese Texte zu publizieren.
Zum einen bin ich drei Jahre lang täglich zu meiner Arbeitsstätte
per Zug gefahren, hinzukommt
daß meine Lebensgefährtin noch in ihrem 550 km entfernten
Heimatort wohnt und ich an vielen Wochenenden ebenfalls mit der Bahn
dorthin gereist bin.
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Zu diesem Thema werd ich nicht auf alle Erlebnisse eingehen können,
dies würde den Rahmen dieser Website deutlich sprengen. Jedoch
möchte ich Ihnen einige Schlüsselmomente beschreiben, die
zu meiner Geringschätzung der Deutschen Bahn geführt haben.
Verhalten des Personals
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Ich möchte hier bei den Angestellten im Informations-/Verkaufsbereich
der Bahn beginnen.
Oftmals ist mir in diesem Bereich ein erhöhtes Maß
an Unfreundlichkeit und Inkompetenz entgegen gebracht worden.
Ein Beispiel:
Die Bahn verkauft saisonal sog. "Tramper-Tickets" mit
denen Fahrten mit dem IC/ICE DEUTLICH kostengünstiger werden.
Obwohl ich sehr oft auf diese Züge angewiesen bin, wurde
mir erst sehr spät am Schalter diese Möglichkeit nahegelegt.
Ich möchte nicht wissen, wieviel Geld ich schon vergeudet
habe, bloß weil mir Informationen unterschlagen wurden !
Weiteres Beispiel:
Aufgrund der teilweise recht knappen Umsteigezeiten lasse ich
mir gerne die Informationen des Fahrtverlaufs am Schalter ausdrucken.
Dabei gibt es recht viele Angestellte, die diesen Dienst nur sehr
widerwillig ausführen, dabei sollte das doch im Zeitalter
der EDV kein größeres Problem darstellen.
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Komfort
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Ein weiteres bitteres Thema bei der Deutschen Bahn.
Sie kennen die Bilder aus der Fernsehwerbung:
Prominente aus den unterschiedlichsten Bereichen reisen in halbleeren
Waggons durch Deutschland und loben die Annehmlichkeiten der Deutschen
Bahn.
Die Bilder aus der Realität zeigen etwas anderes: mit biersaufenden
Wehrdienstleistenden vollgestopfte Züge jagen eine Verspätung
nach der anderen.
Sie können mir glauben, bei all meinen Fahrten zwischen 100-500
km
war annehmbare Pünktlichkeit nicht der Regel- vielmehr der
Sonderfall.
Besonders ärgerlich: ICE Reisen am Wochenende, wenn Sie da
bei manchen Strecken nicht bereits am Mittwoch die Platzkarte
besorgt haben, kann es passieren, daß Sie sehr lange stehen
müssen.
Die Bahn weiß doch ob des erhöhten Aufkommens an Kunden
am Wochenende. Nur scheinbar kann oder will sie diesen Menschenmassen
nicht mit einem erhöhten Platzangebot entgegen kommen.
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Kostenaufwand
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Zu den Zielen der Bahn sollte doch wohl auch die Absicht gehören,
daß umweltschädlichere Verkehrsmittel soweit es geht
seltener benutzt werden. Einerseits ist dies eine Fragen des Umweltbewußtseins
jedes Einzelnen, andererseits entscheidet hier auch der Geldbeutel.
Aber auch hier hat die Bahn das Ziel verfehlt: oftmals stellt
das Reisen mit dem PKw -trotz der erhöhten Benzinpreise-
die kostengünstigere Reisevariante dar.
So sind beispielsweise bei der Strecke Bremen<->Dresden
mit dem eigenen Wagen bis zu 100 DM Ersparnis drin gegenüber
einer entsprechenden Bahnfahrt.
Wenn ich dann noch bedenke, daß ich oftmals mit dem Auto
entspannter als mit dem Zug reise (siehe "Komfort"),
hat die Bahn für mich nahezu jeglichen Reiz verloren.
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Fazit
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Die Deutsche Bahn präsentiert sich mir in zweierlei Formen:
Einerseits wird in den Medien ein fortschrittliches Unternehmen
der Zukunft vorgegauckelt, andererseits habe ich während
meiner Reisen
Mißstände in allen Bereichen kennengelernt, die das
Fahren mit der Bahn zu einem notwendigen (?) Übel werden
ließen.
Glauben Sie mir, es fiel mir nicht leicht diese Zeilen in einem
halbwegs sachlichen Ton zu verfassen. Meiner Erfahrungen haben
mich in der Tat sehr wütend und ensetzt zu diesem Thema gestimmt.
Zu jedem der o.g. Punkte könnte ich deutlich mehr verfassen,
doch das ist nicht das Ziel dieser Webseiten.
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