Die schwarze Koenigin

by Joar


"Was ist den das?"
790 lag auf seinem Podest und versuchte das, was vor ihm auf dem Bildschirm zu sehen war, zu analysieren. Ohne Erfolg.
Seit der fraktale Sog zerstoert war und Zev ihn auf dem Podest abgelegt hatte, bestand seine Aufgabe darin, die Dark Zone zu scannen.
Er hatte schon vieles gesehen, aber das.... nein, sowas noch nicht.

In einem anderen Teil der Lexx schlug Zev ihre Augen auf. Die Sehnsucht nach Kai hatte sie geweckt. Sie sprang auf und machte sich auf den Weg zu Kai, der, obwohl sie genuegend neues Protoblutplasma fuer ihn hatten, immer noch in seiner Kryoroehre schlief, die mittlerweile wieder funktionierte.
Fuer Zev war es schwer dies zu akzeptieren, schliesslich wollte sie auch die Naechte mit ihm verbringen.

"Aufwachen, du Vollidiot!"
790 versuchte Stan zu wecken, der immer noch auf der Bruecke schlief.
"Grrr, der wird noch seinen eigenen Tod verschlafen!"
790 liess einen unglaublich schrillen Ton erklingen und die Wirkung blieb nicht aus. Stanley warf einen Schuh nach 790, aber anstatt ihn zu treffen, fiel der Schuh ueber den Rand in die Tiefe.
"Sch...!"
"Vollidiot!"

Kaum hatte sich die Kryoroehre geoeffnet, schlug Kai die Augen auf.
"Kai, komm, oder willst du das ich vor Sehnsucht sterbe."
Sie kuesste ihn auf die Wange, die sich immer so kalt anfuehlte, genau wie Kais ganzer Koerper.

Stanley hatte sich aufgerichtet und stand, immer noch ohne Schuh, auf dem Komandostand und betrachtete den Bildschirm, als die Motte neben ihm landetet.
"Zev, Kai, das muesst ihr sehen."
Auf dem Bildschirm war ein gigantisches kugelartiges etwas zu sehen.
"Lexx, was ist das?"
"Ich weiss es nicht Stan. Aber es scheint sich um die Grenze zwischen zwei Universen zu handeln."
"Ein anderes Universum? In der Dark Zone?"
Zev war verwirrt. Kai sah nachdenklich aus und sah Zev an.
"Wir sollten verschwinden."
"Warum?"
Noch ehe Kai antworten konnte aktivierte Stanley die Steuerung der Lexx.
"Lexx, zerstoere auf der Stelle das vor uns liegende... Ding."
Die Lexx aktivierte ihre Okkularparabeln und feuerte. Doch dann geschah etwas unglaubliches. Der Strahl wurde abgelenkt.
"Das verstehe ich nicht. Was ist das? Lexx, lass uns verschwinden!"
Stanley war nervoes.
"Das ist die grenze zwischen unserer Welt und der der Loborianer."
"Loborianer?"
"Das klingt uebel!"
Ein Ruck ging durch die Lexx.
"Stan, ich werde von etwas gezogen, was staerker ist als ich."
Ein Strahl hatte die Lexx erfasst und zog sie auf das Gebilde zu und dann irgendwie hinein. Es war so, als wuerde man eine Nadel in eine Seifenblase stecken, ohne das diese platzt.
"Wer sind diese Loborianer?"
"Das weiss keiner so genau. Sicher ist nur, dass nur wenige jemals ihr Reich verlassen haben und die die es taten, waren wahnsinnig geworden."
"Lexx, verlass sofort diesen Ort."
"Das ist nicht moeglich Stan, ich kann diese Grenze nicht alleine passieren."
Zev ergriff die Initiative.
"Wenn wir schon mal hier sind, dann sollten wir uns auch umsehen. Suchen wir den Planeten."
"Lexx, steuer sofort den Planeten an."
"Welchen, es gibt hier zwei Planeten."
Kai sah auf den Bildschirm.
"Zu dem Groesseren."
"Ja, zu dem Groesseren."

******

Die Oberflaeche des Planeten war recht kahl, nur hier und da standen ein paar Buesche. Es was heiss und der Wind bliess die Erde in ihre Gesichter.
"Wir muessen einen Eingang finden."
"Kai, warum dieser Planet, der andere sah viel einladender aus."
"Hier gibt es hochentwickeltes Leben. Irgendwo."
"Zev, wie meint er das?"
"Keine Ahnung."

"Ich will, dass ihr den schwarzen Krieger zu mir bringt, sofort!"
"Und die anderen?"
"Sie sollen von mir aus verrotten."
"Ja Herrin."

"Zev, Kai, nicht so schnell, ich hab doch nur einen...autsch...Schuh."
Stan humpelte hinter den beiden her.
Dann standen sie vor einem Schacht, der tief in die Erde zu fuehren schien.
"Ein Luftschacht", bemerkte 790.
Der schacht fiel nicht senkrecht ab, sondern etwas schraeg.
"Kommt!"
Kai sprang hinein und rutschte hinunter.
"Der hat gut reden, der ist schon tot."
"Stan, komm schon."

Kaum kam Kai unten an, traf ihm ein Strahl und er brach zusammen.
"Das Zeug haut warscheinlich sogar Tote um. Bringen wir ihn zur Koenigin."

Zev sprang in die Roehre, nachdem Stan und 790 darin verschwunden waren, in der Hoffnung, das Kai sie auffangen wuerde,doch als sie unten ankam musste sie festsellen, dass er verschwunden war.
"Wo ist Kai?"
"Er war nicht hier, als ich unten ankam."
"Der Idiot ist voll auf mich draufgefallen."
"Kai?!"

"Legt ihm das Sklavenhalsband um und geht dann."
Nachden die Wachposten verschwunden waren, erhob sich die Koenigin und ging auf Kai zu. Nach kurzer Zeit schlug Kai die Augen auf und sah sie an.
"Ihr seid Joar,die schwarze Koenigin, nicht war?"
"Woher kennst du mich?"
"Ich bin der letzte der Brunnen-G. Die Geschichten ueber euch hat mir meine Mutter immer erzaehlt, als ich noch klein war."
"Dann weisst du ja bescheid, von nun an gehoert dein Leben mir."
"Falsch, ich bin tot, ihr koennt mich nicht besitzen."
"Das sehe ich anders. Der Tod, mein Freund ist nur eine andere Form von Leben. Du sagst, du seist tot und doch redest du mit mir."
"Das Protoblut in meinem Koerper haelt mich in diesem Zustand."
"Es ist mir egal, was du bist, du bist mein."

"Alarm, Alarm, Eindringlinge!"
"Ergreift sie!"
Eine Horde Wachen stuermte auf Zev und Stan zu.
"Meine Honigschnecke, das gibt Aerger."
"Stan, lauf den Gang runter."
Sie ergriffen die Flucht.
"Du wirst tun, was ich dir sage, toete sie."
Kai versuchte sich zu wehren, doch die Macht der schwarzen Koenigin war staerker.
"Toete sie."

Zev und Stan erreichten eine grosse Tuer, die von zwei Wachen verteidigt wurde. Die erste Wache feuerte auf Zev, doch diese wich aus und schlug der Wache 790 an den Kopf, so dass diese zusammenbrach. Die zweite Wache packte Zev von hinten.
Dong!!
"JA, fester, ich liebe dich Zev, von B3K."
Der zweite Wachmann brach zusammen, aber am anderen Ende des Ganges erschienen bereits die naechsten Posten.
"Da rein."
"Ohne mich!"
"Gut, dann lass dich von den Wachen erschiessen."
"Ja, bleib hier, Matschbirne!"
Stan schmiss ich gegen die Tuer, die krachend aufflog.

"Jetzt!"
Ein Kreischen aehnlich dem Schrei eines Raubvogels durchschnitt die Stille und die Trilosichel verfehlte Zev nur knapp.
"Kai!"
Zev konnte nicht glauben, was sie sah.
"Jetzt hat der Tote total den Verstand verlohren."
Die schwarze Koenigin tobte fast vor Wut.
"Dafuer wirst du bezahlen, letzter der Brunnen-G!"
Sie betaetigte einen Knopf an ihrem Thron und ein Dorn borte sich quer durch Kais Hals. Nichts geschah.
"Zev, hilf mir."
Die Koenigin erhoehte ihren psychischen Druck auf Kai, als sie merkte, das er nicht vernichtet werden konnte. Sie musste die Gewalt ueber ihn bekommen, aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm, da war noch eine andere dunkle Macht am Werk.

"Zev, was ist das fuer ein Ding an seinem Hals?"
"Ich weiss es nicht, aber dieses Weibsbild scheind ihn irgendwie zu kontrollieren."
Kai schoss wieder auf sie - und dieses Mal zielte er besser und streifte Stans Arm.
"Bist du bloed."
Zev zog Stan zu sich ran.
"Wir lenken ihn ab, du rennst nach rechts und ich versuche von links kommend dieses Ding zu entfernen."
"Aber... ich.."
"STAN!"
"SCH..schon weg"
Stan rannte nach links.
"Ist der bescheuert!", stoehnte 790.
Zev war fuer einen Augenblick irritiert, rannte dann aber nach rechts und packte Kai am Hals, als der sich grade auf Stan konzentrierte. Das Halsband hatte ein sehr wiederstandsfaehiges Schloss und Kai wehrte sich auch noch.
"Halt still!"
Da brach das Schloss und Zev konnte Kai den Dorn aus dem Hals ziehen. Sofort aenderte sich auch Kais Verhalten. Anstatt weiter auf Stan zu zielen, visierte er nun die schwarze Koenigin an.
"Dein Spiel ist aus, du kannst mich nicht mehr kontrollieren. Entweder du laesst mich und meine Freunde gehen oder wir suchen uns den Weg alleine und jagen anschliessend deinen Planeten in die Luft."
"Du bist ein faszinierender Mann, Kai! Ihr werdet nie hier rauskommen, wenn ich es nicht will, aber wenn du bei mir bleibst, lasse ich sie gehen."
"Das schmink dir ab du Hexe, Kai gehoert zu mir."
Sie fing an zu knurren und liess dann ihren Clusterechsenschrei ertoenen.
"Herzchen, du kannst mich nicht schrecken, dafuer...aaahh."
Die Trilosichel durchborte ihr Herz.
"Weg hier!"
Alle verliessen den Raum, vor dem die Wachposten wie erstarrt standen.
"Sie wurden durch die Koenigin kommandiert, indem sie hieren Willen brach, genau wie sie es mit mir versucht hat, doch in diesem Fall hat mich die Kraft der Vorschatten vor ihr geschuetzt."
"Und was passiert jetzt mit ihnen?"
"Sie werden irgendwann zu sich kommen, bis dahin sollten wir verschwunden sein."
"Seltsames Volk, diese Loborianer."
"Das hier ist nicht Loberia, das ist der Ort, an den sie die bringen, die von Loberia verstossen werden."

******

Kaum waren sie wieder an Bord der Lexx sprang Stan auf den Komandostand und wollte den planeten zerstoeren.
"Das darfst du nicht", warf Kai ein.
"Wieso, das haben wir immer gemacht."
"Das Kraftfeld, was diese beiden Welten umgibt, wuerde den Schuss reflektieren und uns selbst zerstoeren."
"Und wie kommen wir hier raus?"
"Wir fliegen einfach zu dem anderen Planeten und lassen uns ueberraschen."

Die Trilosichel ergriff Stans Schuh und zog ihn aus dem Schleim, in den er gefallen war.
"IH, wie soll ich den denn wieder sauber kriegen."
790 wusste die Antwort.
"Leck ihn doch sauber, soll anregend sein."
Stan verpasste 790 einen Tritt, woraufhin dieser in die hinterste Ecke der Bruecke flog, dann gab er die Koordinaten des zweiten Planeten an.
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