Peter Pan


Wunderbares Märchen

Wahrscheinlich werden sich jetzt einige beschweren, dass der Film zu sehr auf Kinder und ein junges Publikum zugeschnitten ist, aber ich denke, dass auch die Eltern damit kein Problem haben sollten. Lediglich der Zuckerguss ist bei einigen Szenen doch etwas sehr dick aufgetragen, aber zum Glück kommt das nur ein oder zwei mal im Film vor. Ansonsten gibt es eine packend erzählte Version des Klassikers um den Jungen, der nie erwachsen wird, zum ersten mal in einem Realfilm.

Die junge Wendy und ihre kleinen Brüder leben in einer idyllischen Stadt mit reichlich spießigen Eltern. Allerdings bleibt die Frage, ob der Vater wirklich so verstockt sein musste und die Mutter nicht vielleicht doch etwas zu gut aussieht. Wendy soll eigentlich langsam erwachsen werden und sich auf ihre Heirat vorbereiten, hat darauf aber (verständlicherweise) keine Lust. Welch glück, dass gerade in der nächsten Nacht Peter Pan und die Fee Glöckchen (die im Film eine äußerst zwiespältige Rolle spielt) vorbeikommen.

Alle drei fliegen mit dem jungen Peter ins Nimmerland (in einer Sequenz, die wunderbar die Warpgeschwindigkeit aus Star Trek zitiert). Dort kämpfen sie mit den verlorenen Jungs gegen Captain Hook und seine Bande von Piraten. Die Feinheiten sollen hier nicht verraten werden. Warum der Film den Zuschauer allerdings über eine halbe Stunde warten lässt, bis man zum ersten mal das Nimmerland sind wirkt dann doch etwas befremdlich. Die Hauptrollen sind alle sehr gut mit relativ unbekannten Schauspielern besetzt, die perfekt zu ihren Charakteren passen.

Das Design, sowohl der Heimatstadt als auch des Nimmerlands, ist absolut gelungen und bis ins letzte Detail stimmig. Man könnte dem ganzen vielleicht Vorwerfen, dass es an der einen oder andere Stelle doch etwas kitschig geraten ist. Besonders die Szene in den Wolken wirkt doch arg zuckrig. Die Action (besonders die Schwertkämpfe) ist brillant Choreografiert und nutzt die durch das Fliegen zusätzlich entstehende Bewegungsfreiheit gut aus. Mir gefällt auch, dass praktisch alle relativ schmutzig kämpfen, die Piraten, weil sie die Bösen sind und die Jungs, weil sie sonst gegen die viel größeren und schwereren Piraten keine Chance haben. Dadurch wirken die Choreografien dynamisch und Glaubwürdig.

Einige der Effekte sind natürlich klar als solche zu erkennen, aber wie natürlich die Feen und das fliegen wirken ist schon erstaunlich. Der Film zeigt eindrucksvoll, was heute mit digitalen Effekten im Kino möglich ist, wenn eine entsprechende Vorstellungskraft dahinter steckt. "Peter Pan" ist ein gelungener, packender und emotionaler Märchenfilm und bis heute absolut einzigartig.

Peter Pan

Alternativen
  • Toy Story 2 (? - Disney/Pixar Märchen)
  • ? (? - ?)
Einzelwertung
Drehbuch: Packend erzählt und emotional 9
Charaktere: Lebendige Charaktere, die zentral mit Tiefgang 8
Schauspiel: Charismatische und glaubwürdige Darsteller 8
Kamera: Gute Bilde Zielgenaue Kameraführung 8
Musik: Passend Gute Musik 7
Schnitt: Präziser Schnitt Gutes Pacing 8
Inszenierung: Packend, präzise und mitreißend 9
Design: Gutes Design Sehr Detailreich Teilweise Kitschig 8
Effekte: Spektakulär und sehr gut eingesetzt 8
Action: Gute Choreografie Spannend 8
Summe: Spektakuläre Optik Packende Erzählung 81

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