Der Herr der Ringe


Die Rückkehr des Königs

Der dritte und letzte Teil der "Herr der Ringe"-Verfilmung setzt nicht ganz nahtlos dort an, wo der vorherige Teil Aufgehört hat, sondern zeigt uns erst einmal, wie aus Sméagol eigentlich Gollum wurde. Es geht im dritten Film wieder hauptsächlich um den Ring und den Versuch diesen zu Zerstören. Daneben gibt es noch einige richtig große Schlachten. Der dritte Film ist praktisch ein Konzentrat dessen, was den "Herrn der Ringe" ausmacht. Nur die Charaktere, außer Frodo, Sam und Gollum kommen in der Erzählung etwas zu kurz.

Gollum führt Frodo und Sam über den Pass von Cirith Ungol nach Mordor, in der Hoffnung, dass die dort lebende bösartige Kankra die beiden frisst und er dann den Ring wieder an sich nehmen kann. Aragorn muss sich seiner Verantwortung als rechtmäßiger König von Gondor stellen. Mordor ist dann auch noch ein äßerst feindliches Land, selbst ohne Orks. Am Ende laufen alle Fäden der Story zusammen, so dass dieser Film auch für Leute, die das Buch nicht kennen wieder leichter nachvollziehbar ist.

Neue Charaktere werden nicht wirklich Eingeführt, abgesehen von Denethor, wenn man von den vorherigen Filmen nur die Kinofassung kennt. Der ist hier von Anfang an dem Wahnsinn verfallen (im Buch passiert das erst Später) und glaubt sowieso keine Chance gegen die Macht von Mordor zu haben. Eigentlich hat er da sogar recht, aber da sind ja noch zwei kleine Hobbits, die den Ring immer näher an den einzigen Ort der Welt führen, an dem er Zerstört werden kann. Bei Frodo, Sam und Gollum liegt dann auch schauspielerisch der Schwerpunkt, während die anderen Charaktere hauptsächlich die Geschichte erzählen und ihre archetypischen Rollen ausfüllen.

Die Schlacht auf den Feldern von Pelennor ist die beste epische Schlacht, die jemals in einem Film gezeigt wurde. Die Strategie der beiden Seiten, die Struktur der Armeen, die Verwendung von Kriegsmaschienen, wirkt äußerst real. Noch erschreckender ist vielleicht, dass die riesigen Armeen, trotz ihres größtenteils digitalen Ursprungs, beängstigend echt wirken. Das liegt zu einem Teil sicher auch daran, dass viele Elemente im Vordergrund auch real gedreht wurden. Auch die (physischen) Kämpfe zwischen Sam, Frodo und Gollum wirken erschreckend realistisch.

Brillant auch die Art und Weise, wie die letzte Schlacht vor den Toren von Mordor und der Kampf um den Ring am Schicksalsberg geschnitten sind, so dass sie zu einem einzigen Konflikt werden. Der Zusammenbruch von Barad-Dur und besonders die Explosion an deren Ende sind dann allerdings doch etwas übertrieben. (Meines Erachtens hätte es der Vorlage auch eher entsprochen, wenn der turm implodiert wäre und die Truppen zurück nach Mordor geflohen wären.) Aber damit ist der Film noch nicht zu Ende, sondern es gibt (wie im Buch) noch einen relativ langen Nachschlag.

Der ist mir persönlich etwas zu lang und schwermütig geraten, besonders da das Buch auch einige leichtere Möglichkeiten geboten hätte. Dass "The Scouring of the Shire" im Film ausgelassen wird war von Anfang an klar, da dieser Teil in einem Film weder dramaturgisch noch erzählerisch Sinn macht. Die Abschlussszene an den Grauen Anfurten ist dann doch etwas sehr kitschig geraten, aber das kann den Gesamteindruck dieses Films und der ganzen "Herr der Ringe"-Trilogie auch nicht mehr trüben. Die Musik stört zum ersten mal nicht mehr, sondern Unterstützt den Film von vorne bis hinten perfekt.

Die Rückkehr des Königs

Alternativen
  • King Arthur (7 - Guter Film, historisch Unsinnig)
  • Braveheart (? - Geniales Schlachtenepos im alten Schottland)
Einzelwertung
Drehbuch: Packend Erzählt Hält mehrere Plots zusammen 10
Charaktere: Viele Charaktere mit Tiefgang 8
Schauspiel: Glaubwürdige Darsteller Teils große Leistungen 9
Kamera: Gute Bilder Innovativ und Spektakulär 10
Musik: Passt überall Etwas unauffällig 8
Schnitt: Präzie Hält viele Threads zusammen 10
Inszenierung: Großartig Form und Inhalt passen 10
Design: Realistische Welt Eigenständige Kulturen 10
Effekte: Erschreckend echt 10
Action: Dynamisch, gut nachvollziehbar Epische Schlachten 9
Summe: Brillanter Film Geniale Umsetzung 94



Auszeichnungen

Dynamit
  Gute Regie
  Peter Jackson

Dynamit
  Guter Film

Dynamit
  Gutes Drehbuch
  Peter Jackson, Fran Walsh, Phlippa Boyens

Dynamit
  Guter Schnitt

Dynamit
  Gutes Design
  Grant Major, Ngila Dickson, Richard Taylor, Alan Lee, John Howe (und andere)

Dynamit
  Gute Effekte
  Jim Rygiel

Dynamit
  Gute Kamera
  Andrew Lesnie

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