Als angekündigt wurde, dass der dritte Terminator nicht mehr von Meisterregisseur James Cameron, sondern von einem reinen Actionregisseur gemacht wird, war die Befürchtung groß dass dieser ein schwaches Ergebnis fabrizieren würde. Die Wahl fiel auf Jonathan Mostow (u.a. U-571). Der behauptet dann auch ein großer Fan der alten "Terminator" Filme zu sein und die Reihe entsprechend fortzusetzen. Dazu hatte er mit 130 Million Dollar eines der größeren bisher für einen einzelnen Film genehmigten Budgets zur Verfügung. Allerdings hätte es bei der größenordnung auch gleich James Cameron sein können. Viel mehr hätte der auch nicht gebraucht.
Am Anfang versucht der Film den eher unpassend besetzten Nick Stahl als John Connor einzuführen. Leider hat der von Einstellung und Persönlichkeit nichts mit dem jüngeren John Connor aus "Terminator 2" zu tun. Auch der Rest der Ausgangssituation ist reichlich konstruiert. Als alles anfängt landet der gute John bei seiner ehemaligen Klassenkameradin Kate Brewster, die mittlerweile Tierärztin ist und ebenfalls auf der Zielliste steht. Deren Vater ist dann auch noch Entwicklungsleiter für ein geheimes Waffensystem, das natürlich das berüchtigte Skynet ist. Warum es der gute Terminator dann noch schafft (fast) rechtzeitig am Ort des Geschehens Einzutreffen ist auch nicht wirklich klar.
Der Rest des Films ist dann das übliche "Kampf der Titanen" Spiel, das wir schon im zweiten Teil besser gesehen haben. Dazwischen sollen die beiden menschlichen Hauptfiguren noch eine Beziehung aufbauen, was allerdings eher das Niveau einer Vorabendseifenoper hat. Zum Glück besteht der Film zum größten Teil aus aufwändigen Actionsequenzen, denen man (anders als etwa in "M-I-2") wenigstens ansieht, wofür das ganze Budget verbraten wurde. Die sind zwar packend inszeniert, aber auch hier fehlt das entscheidenden Etwas. Die Schauspielerischen Leistungen sind zumindest überzeugend, erreichen aber nicht das Level der Vorgänger, wie eigentlich alles in diesem Film.
Leider macht der Film (fast) alle Fehler, die das Actionkino der 90er so unerträglich gemacht hat. Die Action ergeht sich eher in Zerstörungsorgien als in echten Kämpfen, ist Teils einfach zu übertrieben, wie z.B. die Verfolgungsjagd mit dem Kranwagen. Es wird weder die brachiale Wucht eine Bruckheimer-Produktion, noch die Eleganz eines John Woo und auch nicht die spezielle atemberaubende Dynamik der Vorlage von James Cameron erreicht, so dass auch die Action ein eher zwiespältiges Bild hinterlässt. Der zweite Fehler ist, dass die Hauptfiguren eher gesichtslos und (recht) gut aussehend sind, aber kaum als Actiondarsteller glaubwürdig sind. Auch die Besetzung der Bösewichtrolle mit der zwar gut aussehenden, aber eher langweiligen Kristanna Loken ist typisch für dieses Syndrom.
Am Ende bringt eigentlich nur Arnold Schwarzenegger als guter Terminator seiner Figur so etwas wie eine echte Persönlichkeit. John Connor als netter Jedermann ist sowieso völliger Mist. Am Ende bleibt ein ordentlicher Actionfilm, der inhaltlich für eine Produktion dieser Größenordnung zu wenig bietet und teilweise, ähnlich wie Matrix, irgendwie überkandidelt wirkt. Als wollte man den Anspruch mit dem Holzhammer erzwingen, ohne ihn bei den wichtigsten Elementen, der Erzählung und der Charakterzeichnung erfüllen zu können.
Terminator 3 |
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Alternativen | ||||||||||||||||
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Einzelwertung | ||||||||||||||||
Drehbuch: | Spannend Teils sehr Konstruiert | 6 | ||||||||||||||
Charaktere: | Terminator und Kate John, Beziehung zu Soap-mäßig | 5 | ||||||||||||||
Schauspiel: | Meist Effektiv Keine besondere Leistung | 6 | ||||||||||||||
Kamera: | Passt meistens Schwache Dynamik | 6 | ||||||||||||||
Musik: | Untermalt effektiv Langweilig, keine Themen | 6 | ||||||||||||||
Schnitt: | Effektiv und passend | 7 | ||||||||||||||
Inszenierung: | Solide Wenns nicht knallt | 4 | ||||||||||||||
Design: | Klassisches Terminator-Design Funktioniert | 7 | ||||||||||||||
Effekte: | Gut eingefügt Teils zu künstlich | 7 | ||||||||||||||
Action: | Packend Mäßige Dynamik Zerstörungsorgien | 6 | ||||||||||||||
Summe: | Action Charaktere und Beziehungen | 60 | ||||||||||||||
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