DFÜ-Netzwerk und DFÜ-Server

Windows 95 und 98

Zweck dieser Anleitung

Obwohl diese Anleitung sehr umfangreich erscheint, ist die Installation denkbar einfach. Die Anleitung richtet sich in erster Linie an mit Installationen unerfahrene Benutzer. Die meisten beschriebenen Installationspunkte erschließen sich durch die Bildschirmhinweise von selbst.

Der Zweck dieser Anleitung ist die Installation des DFÜ-Netzwerkes und des DFÜ-Servers zur Verbindungsaufnahme für IPX/SPX und NetBIOS basierte Multiuser Programme, wie z.B. Fifa 2000 oder Quake. Es wird davon ausgegangen, daß weder Kenntnisse über das DFÜ-Netzwerk vorhanden sind, noch daß über ein vorhandenes DFÜ-Netzwerk bereits Verbindungen z.B. zum Internet hergestellt werden. Bestehende DFÜ-Netze zu Internet Providern werden durch die Installation des DFÜ-Servers nicht beeinträchtigt und funktionieren weiterhin. Es entfallen lediglich einige Installationsschritte.

Voraussetzungen

Es wird vorausgesetzt, daß ein zur Verbindungsaufnahme geeignetes Gerät installiert und betriebsbereit ist. Dies kann entweder ein analoges Modem sein oder ein (zur Teilnahme am DFMV notwendiges) ISDN Gerät, z.B. eine AVM Fritz! Karte. Bei ISDN Geräten ist zu beachten, daß zusätzlich zur CAPI auch die CAPI Port Treiber installiert sind. Diese sind beim Kartenhersteller kostenlos zu beziehen. Durch die CAPI Port Treiber werden virtuelle Modems zur Verfügung gestellt, die unter Systemsteuerung/Modems beauskunftet werden können. Dies könnte beispielsweise so aussehen :

Tipp : Nur die wirklich notwendigen Geräte installieren, Fax, BTX, Custom Config etc. tragen in der Regel nur zur Unübersichtlichkeit vor allem bei der späteren Server Inbetriebnahme bei. ISDN (X75) und RAS (PPP over ISDN) müssen aber aus später beschriebenen Gründen auf jeden Fall dabei sein.

Windows 95 bzw. Windows 98 CD bereit legen.

Vorbereitung für Windows 95

Windows 95 Benutzer müssen sich das Update des Microsoft Dial Up Networks herunterladen und ausführen. Der Dateiname lautet MSDUN13.EXE (2,3MB).

Installation

Tipp : Immer wenn Windows vorschlägt den Rechner neu zu starten, dies auch tun. Anderenfalls können überraschende und zeitraubende Unannehmlichkeiten auftreten.

Tipp : Immer wenn die Installation vorschlägt eine neuere auf dem System befindliche Datei zu behalten, statt diese mit einer älteren Version zu überschreiben, den Vorschlag mit JA bestätigen.

In Systemsteuerung / Software den Reiter Windows-Setup und dort den Ordner Verbindungen wählen. DFÜ-Netzwerk und DFÜ-Server markieren. Die restlichen Einträge sind für die hier beschriebene Installation nicht notwendig. Virtuelles privates Netzwerk kann beispielsweise demarkiert werden. Zweimal mit OK bestätigen.

In Systemsteuerung / Netzwerk im Reiter Konfiguration müssen folgende Einträge vorhanden sein bzw. gegebenenfalls ergänzt werden :

Tipp : Die Konfiguration des Netzwerks erst mit OK bestätigen, wenn alle Änderungen gemacht wurden. Der Rechner muß danach neu gestartet werden.

Client für Microsoft-Netzwerke (1)
DFÜ-Adapter
IPX/SPX kompatibles Protokoll -> DFÜ-Adapter (2)
NetBEUI -> DFÜ-Adapter (3)
NetBIOS-Unterstützung für IPX/SPX kompatibles Protokoll (4)

(1) – falls nicht vorhanden : Hinzufügen / Client / Microsoft / Client für Microsoft-Netzwerke
(2) – falls nicht vorhanden : Hinzufügen / Protokoll / Microsoft / IPX/SPX kompatibles Protokoll
(3) – falls nicht vorhanden : Hinzufügen / Protokoll / Microsoft / NetBEUI
(4) – falls nicht vorhanden : IPX/SPX kompatibles Protokoll -> DFÜ-Adapter selektieren, Eigenschaften, NetBIOS mit IPX/SPX soll aktiviert werden ankreuzen.

Weitere Einträge wie z.B. TCP/IP oder weitere Netzwerkkarten können bestehen bleiben. TCP/IP wird vom DFÜ-Netzwerk automatisch installiert. Wenn dafür keine weitere Verwendung besteht, kann TCP/IP wieder gelöscht werden. AOL und T-Online Benutzer werden TCP/IP nicht benötigen, sofern keine weitere Netzwerkkarte installiert ist.

Im Reiter Identifikation sollten noch die Felder Computername und Arbeitsgruppe mit Inhalten gefüllt werden.

Im Reiter Zugriffssteuerung sollte Zugriffssteuerung auf Freigabeebene aktiviert sein.

Hinweis : Sollte der Computer, auf dem der DFÜ-Server läuft, zusätzlich an ein Novell Netz angeschlossen und Zugriffssteuerung auf Benutzerebene aktiviert sein, muß der anrufende Benutzer im Novell Netz existieren. Gegebenenfalls muß dann ein Benutzer dafür eingerichtet werden. Dies habe ich noch nicht getestet, werde ich bei Bedarf aber nachholen.

Die Konfiguration mit OK bestätigen. Die Installation lädt Dateien von der Windows CD. Der Rechner startet neu.

 

DFÜ-Server konfigurieren

In Start / Programme / Zubehör den Ordner DFÜ-Netzwerk öffnen. Gegebenenfalls eine Verknüpfung auf dem Desktop anlegen, da man dieses ja fortan öfter brauchen wird. Falls noch kein DFÜ-Netzwerk auf diesem Computer installiert war, wird man nun automatisch in die Erstellung einer neuen Verbindung geführt. Dies zunächst Abbrechen.

Im Menü Verbindungen den Eintrag DFÜ-Server auswählen. Für jedes installierte, virtuelle ISDN Gerät wird jeweils ein Reiter angezeigt. Deswegen der zuvor genannte Tipp mit der Beschränkung auf die notwendigen Geräte.

Den Reiter ISDN (X75) auswählen. Bei AVM Karten heißt der Reiter AVM ISDN – ISDN (X75), Bei Teles TELES ISDN (X75). Zugriff für Anrufer aktivieren anklicken. Paßwort unverändert lassen. Button Servertyp anklicken, als Servertyp STANDARD beibehalten, Softwarekomprimierung aktiviert lassen, verschlüsseltes Kennwort fordern deaktivieren, mit OK bestätigen. Wieder zurück auf der ISDN (X75) Seite auf Übernehmen klicken. Der Status muß sich jetzt von Im Leerlauf auf Überwachung ändern.

Fertig! Jetzt kann sich ein Anrufer per DFÜ-Netzwerk mit diesem Computer verbinden. Das Fenster DFÜ-Server kann mit OK geschlossen werden. In der Taskleiste wird neben der Uhr und dem Lautsprecher ein Icon in der Form eines blauen Bildschirms angezeigt. Wenn sich jemand mit diesem Computer verbindet wird zusätzlich ein Icon in der Form eines Modems mit zwei LED’s angezeigt. Mit Doppelklick auf das DFÜ-Server Icon wird wieder die Seite geöffnet, bei der zuvor auf Überwachung gestellt wurde. Ein eventuell verbundener Benutzer kann hier wieder getrennt werden.

DFÜ-Netzwerk konfigurieren

In Start / Programme / Zubehör den Ordner DFÜ-Netzwerk öffnen. Mit Doppelklick auf Neue Verbindung erstellen einen neuen Eintrag anlegen. Den Namen des anzurufenden DFÜ-Servers eingeben (kann frei vergeben werden, wird nicht vom angerufenen DFÜ-Server geprüft). Als Gerät ISDN (X75) auswählen. Weiter. Telefonnummer eingeben. Trennzeichen wie "/" oder "–" sollten vermieden werden.

Im Beispiel sollen die drei Sternchen lediglich verdeutlichen, daß ich nicht meine gesamte Nummer preisgeben will.

Weiter. Fertigstellen. Noch nicht ausprobieren, sondern zuerst mit der rechten Maustaste auf den neu erstellten Eintrag gehen und Eigenschaften auswählen. Auf dem Reiter Servertypen folgende Einstellungen vornehmen :

Am Netzwerk anmelden muß deaktiviert werden. Dadurch wird verhindert, daß die jeweilige Gegenseite auf die lokalen Dateien zugreifen kann. TCP/IP ist nicht nötig (sonst könnte man es ja übers Internet spielen) und muss deaktiviert werden. Softwarekomprimierung aktivieren, NetBEUI und IPX/SPX-kompatibles Protokoll müssen aktiviert sein, der Rest deaktiviert. OK. Fertig.

Durch Doppelklick auf den erstellten Eintrag wird folgende Seite angezeigt :

Falls bei Benutzername oder Kennwort was eingetragen ist, löschen, Kennwort speichern kann man ankreuzen oder es lassen. Mit Verbinden wird die Verbindung aufgebaut. Voraussetzung ist natürlich, daß der angerufene DFÜ-Server auch aktiv ist und auf Anrufer wartet. Auch muss der Anrufer das gleiche virtuelle Modem benutzen wie der angerufene DFÜ-Server. Benutzt der DFÜ-Server (wie oben beschrieben) ISDN (X75), muss auch der Anrufer ISDN (X75) eingestellt haben. Alternativ können beide auch RAS (PPP over ISDN) benutzen. Dies muss vorher abgesprochen sein. Auch beim Anrufer erscheint unten in der Taskleiste ein kleines Modem Icon. Durch Doppelklick darauf geht ein kleines Fenster auf, in dem die Verbindung wieder abgebrochen werden kann.

Herzlichen Glückwunsch !

Allgemeines

Es muß generell zunächst die Verbindung per DFÜ-Netzwerk / DFÜ-Server aufgebaut werden, bevor das über diese Verbindung gehende Programm (z.B. FIFA 2000) gestartet wird. In FIFA 2000 ins Menü Multiplayer gehen und dort nicht unter Modem sondern unter Netzwerk. Die Heimmannschaft klickt auf INITIALISIEREN. Die Gastmannschaft klickt auf den dann bei ihm erscheinenden Computernamen und auf TEILNEHMEN. Der Rest ist wie gehabt.

Nach Spielende reicht es nicht in FIFA 2000 einfach F11 zu drücken und vielleicht noch lokal ein paar Spielchen gegen den Rechner zu machen. Wenn beide Teilnehmer so verfahren, würde die Verbindung bestehen bleiben, bis einer der beiden Spieler die Verbindung im DFÜ-Netzwerk trennt. Also Spiel verlassen und Verbindung beenden. Am angerufenen Computer sollte der DFÜ-Server auch wieder auf Kein Zugriff für Anwender gestellt werden !!

Wenn man am DFÜ-Server ein weiteres ISDN Gerät aktiv schaltet und sich dort ein zweiter Anrufer einwählt, müßte man auch zu dritt spielen können (oder einer spielt den Zuschauer). Auch noch zu testen ist, ob dies auch als "Kettenanruf" funktioniert, also A ruft B an, B ruft C an, C ruft D an, alle vier spielen gemeinsam FIFA 2000. Sollte IMHO funktionieren, sofern der eingehende Anruf auf einem Gerät mit einem anderen CAPI Port geht, als der ausgehende Anruf (CAPI Port 1 und 2). Ob man ISDN (X75) oder RAS (PPP over ISDN) benutzt ist egal. Anrufer und Angerufener müssen lediglich das gleiche virtuelle Modem benutzen.

Viel Spaß

m.

 

 

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