KAPITEL 8
DATA CRYSTAL ENTRY: RAUMFAHRT
SUBENTRY: NEUERE RAUMFAHRT
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Nach den Genkriegen 2055 n.Chr. wurde die Raumfahrttechnik stark
gefördert, da neue Lebensräume erschlossen werden mußten. Mit dem Photon-IV-Antrieb 2101 n.Chr. wurde eine Geschwindigkeit von ca. 30 km/sec erreicht, mit dem eine Einrichtung eines ständigen Pendelbe- triebes erstmals möglich war. Doch der richtige Durchbruch gelang erst mit der I2-Thallium/Vanadium-Technik mit der erstmals über 100 km/sec erzielt wurden (2420 n.Chr.).
Die heutigen I2-Thallium/Vanadium-DD Triebwerke erreichen etwa 140 km/ ec und es gibt bereits Prototypen mit Thallium/Lithium-Antrieben, die das doppelte erreichen sollen.
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Im Dock 17a des Raumhafenhangar U 264 war die Luft erfüllt von Hämmern der Druckbohrer und des scharfen Zischen der Plasma-Schweißgeräte. Zwei Raumschiffe standen im den kleinen Dock, ein kleines recht modernes Schiff, jedoch bereits zur Hälfte in seine Bestandteile zerlegt. Ihm Gegenüber ein grauer Koloß, der fast gar nicht in den Hangar gepaßt hätte. Wie ein Urweltvogel mit mächtigen, ausgebreiteten Schwingen stand es da und rings herum rannten, hämmerten und schweißten unermüdlich ein Dutzend Männer an der Phönix herum.
Jahrelang hatte das alte Schiff in einem Hangar vor sich hingegammelt, bis es Habicht entdeckt hatte. Nun waren Dutzende von Ausbesserungs- und Überholungsarbeiten nötig.
Aaskir schritt unruhig im Dock auf und ab. Bei den Umbauten war er keine große Hilfe, seine Ausbildung hatte sich nicht um Raumschifftechnik gekümmert. "Verdammt, verdammt, verdammt." Aaskir zog den Kopf ein, als ein Nietenhammer geflogen kam. Gleich hinterher kam ein frustrierter Ran, der noch einmal frustriert gegen eines der Seitenleitwerke der Phönix trat.
"He, was ist los ?" - "So ein alter Schrotthaufen!" schimpfte Ran. "Ich schaffe es einfach nicht, den Thallium-Vanadium-Antrieb von meinem alten Schiff an die Phönix anzuschließen." - "Und das heißt ?" - "Das heißt, verflucht, entweder wir nehmen den alten Antrieb und brauchen für den Flug mindestens 2 Tage mehr" - "Oder ?" - "Oder ich versuche es noch einmal und probiere noch ein paar Tage daran herumzulöten. Phantastische Auswahl!" - "Wieder zwei Tage weniger Vorbereitung. Das heißt, es bleiben uns noch höchstens vier Tage, bevor wir starten müssen." überlegte Aaskir laut, doch Ran war schon wieder unter dem schlanken Rumpf der Phönix verschwunden.
Die noch verbleibende Zeit wurde sehr knapp und sie konnten wirklich von Glück sagen, daß unter den angeworbenen Anarchisten der Kämpfenden Zellen auch ein paar Techniker waren, die Ran und Habicht zu Hand gehen konnten. Ohne diese Hilfe wäre ein rechtzeitiger Start völlig ausgeschlossen gewesen und es würde ohnehin noch sehr eng werden. Während Ran und Habicht Tag und Nacht an der Phönix werkelten, hatte sich Dana ein paar der Männer unter ihre Fittiche genommen, um ihre Kampfausbildung zu testen und zu verbessern. Gil und Teak bastelten gemeinsam am Bordcomputersystem und gaben auf höfliche Fragen nur unverständliche und gereizte Antworten. Einige Männer bauten Teile aus Rans altem Schiff aus oder schweißten große Metallträger an die Tragflächen und den Rumpf der Phönix, so daß ihre eigentlich schlanke, grazile Konstruktion immer mehr unter einem Stahlverhau verschwand. Aaskir fühlte sich überflüssig und eingesperrt. Er konnte das Dock nicht mehr verlassen, denn Habicht hatte aus sicherer Quelle erfahren, daß tatsächlich Terminatoren in der Stadt sein sollen. Auf der anderen Seite wer er den anderen kaum eine Hilfe, höchstens für Dana. Doch man war übereingekommen, daß Aaskir sich vor den Männern der Kämpfenden Zellen sich zurückhalten soll. Ran fürchtete eine Meuterei, sollten diese erfahren, wer Aaskir wirklich ist und die etwas helleren Köpfe könnten dann vermuten, daß ihr eigentliches Ziel nicht mit dem übereinstimmt, was Ran und Habicht ihnen erzählt hat. Sie sollten es erfahren, aber erst, wenn es kein Zurück mehr gibt.
Aaskir stand gedankenverloren in der Halle und in dem dämmrigen Zwielicht bemerkte er zuerst nicht, was vor sich ging. Schreie hallten durch den Hangar und zwei Männer rannten an ihm vorbei. Aaskir griff sich einen davon. "Was ist los, Mann?" - "Die Bruderschaft." stotterte dieser und seine Augen waren weit aufgerissen vor Angst und Panik. "Sie haben die Wachen niedergemacht. Sie werden uns alle töten." Damit riß er sich los und folgte seinem Kameraden. Ran hatte das Schweißgerät gegen ein Gewehr ausgetauscht und rannte zu Aaskir. "Was ist los?" - "Ich weiß es nicht." Aaskir war verunsichert. Es herrschte plötzlich eine trügerische Ruhe in dem Hangar. Ab und zu glaubte er einige Schatten in den Ecken hin- und herhuschen zu sehen. Dann erklang ein weiterer Schrei. "Ins Schiff." schrie Aaskir ohne Vorwarnung. Ran hatte nicht gesehen, wie sich die Gestalt genähert hatte und nur Aaskirs Stoß in die Seite, rettete ihm das Leben.
Hauchdünn huschte das gleißende Ende eines Kampfstabes über seinem Kopf hinweg Aaskir sprang unter dem Hieb hinweg und packte den Angreifer bei der Hüfte. Im Nahkampf waren die Kampfstäbe nicht besonders wirkungsvoll, doch sein Gegner machte sich mit einigen raschen Schlägen Luft, die sogar für Aaskir zu schnell kamen. Er torkelte einige Meter rückwärts und krümmte sich zusammen vor Schmerzen. Dann sah er nur noch das blendende Weiß des Kampfstabes.
Doch die Bewegung wurde nicht beendet. Sein Gegner kippte vorn über und fiel der Länge nach hin wie ein gefällter Baum. Erst dann sah Aaskir Ran und dessen rauchendes Gewehr. Aaskir drehte den Toten auf den Rücken. Er hatte den dunklen Mantel der Bruderschaft an, doch sein Gesicht war zur Hälfte von seiner mattschwarzen Totenkopfmaske bedeckt. "Terminatoren!" fluchte Aaskir und versuchte, die pochenden Schmerzen in der Magengegend für den Augenblick zu vergessen. "Wir müssen sofort verschwinden." - "Damit riß er Ran vom Boden hoch und zog ihn mit sich. "Was ist mit den anderen, die noch draußen sind!" fuhr Gil Aaskir an.
"Wir können ihnen nicht mehr helfen. Terminatoren sind nie allein unterwegs, und wenn da nur zwei weitere herumlaufen, werden wir alles verlieren, wenn wir kämpfen." - "Ich weiß aber nicht, ob der Vogel auch schon fliegt." gab Habicht zu bedenken. "Wenn du noch länger überlegst, wird er bestimmt nie mehr fliegen. Verdammt! Schließt die Luken. Schnell, schnell!" Etwas in Aaskirs Stimme schien Habicht und Gil doch zu überzeugen und die beiden begaben sich zur Brücke, gefolgt von Ran und Aaskir. Von draußen waren noch immer Schreie und Schüsse zu hören und von der Brücke aus konnten sie einige Teile des Hangars überblicken. An einigen Stellen lagen regungslose Gestalten auf dem Boden und vor der geöffneten Einstiegsluke von Rans altem Schiff standen zwei Anarchisten und feuerten mit Rans Gewehren blind in das Halbdunkel.
Aaskir beobachtete seine Kameraden aus dem Augenwinkeln, wie sie hastig die Startvorbereitungen trafen: Gil und Ran saßen auf den beiden Pilotensitzen, Habicht direkt dahinter, während Teak sich über die Armaturen des Bordcomputers beugte. Das Schreien und Sterben draußen ging weiter und erhöhten ihre Anstrengungen, doch als die Außenluken geschlossen waren, verstummten die Rufe und nur das Surren und Klicken der Bordeinrichtungen füllte das Schweigen aus. "Alles klar?" fragte Ran und seine Stimme klang merkwürdig rauh in der Stille. "Dann Start!" Damit zog er zwei Hebel vor sich nach hinten.
Aaskir war bisher nur zweimal mit einem Raumschiff geflogen, an das erste Mal erinnerte er sich überhaupt nicht mehr und das zweite Mal, der Flug von der Bruderschaft zum Mars schien ein Leben weit entfernt. Doch nicht nur er, sondern auch die raumerfahrene Crew Rans schien verblüfft über die Reaktion des Schiffes auf den Startvorgang: statt dem leisen Surren und dann dem bekannt langsamen Anschwellen der Thallium-Antriebe schien die Welt um sie herum zu explodieren, als die Photon IV-CC-Triebwerke anliefen. Das Schiff wurde wie von einer Riesenfaust gepackt und durchgerüttelt und Ran, Habicht und Gil versuchten verzweifelt, die Phönix unter Kontrolle zu bringen. Die zweite Brennstufe meldete sich mit einem erneuten infernalischen Krachen und die Phönix begann langsam abzuheben. "Sie fliegt, sie fliegt!" Habicht und Ran schlugen sich vor Erleichterung und Freude auf die Schultern.
Aaskir riskierte einen Blick auf den Hangar, der nun zehn Meter unter ihnen lag. Er glaubte, das Glühen von vier Kampfstäben auszumachen und tatsächlich, im Lichtkegel des Antriebs sah er vier Totenkopfmasken zu ihnen heraufschauen. Instinktiv zog Aaskir den Kopf ein, doch selbst die Terminatoren waren jetzt machtlos. Sie waren ihnen wirklich entkommen. Der dritte Stoß traf ihn völlig unvorbereitet und warf ihn quer durch das Cockpit. "Sie ist jetzt warm." meinte Habicht grinsend zu Aaskir, der sich mühsam aufrappelte. "Vielen Dank!"
Das Tosen und Donnern hatte ein wenig abgenommen, als sie zur Kuppelschleuse kamen. Auch wenn die Terminatoren noch so schnell waren, mit den Schleusentoren konnte man niemanden aufhalten, denn sie waren so konstruiert, daß sie sich öffneten, sobald sich von innen ein Objekt näherte. Es gab keine Möglichkeit, sie zu blockieren, ein Zugeständnis an den freien Handel, hatte Habicht mit einem ironischen Lächeln einmal erklärt. "Ich sehe mal nach den Männern, wieviele es geschafft haben." meinte Dana bitter.
"HX-323, stoppen sie sofort die Maschinen!" hallte es plötzlich durch das Cockpit der Phönix. "Hier ist Raumprotektor T23, stoppen sie ihre Maschinen und ergeben sie sich!" - "Da war die Gilde aber ganz fix." meinte Ran stirnrunzelnd. "Und was heißt das für uns?" - "Hm, das sind nur kleine Schiffe mit kurzer Reichweite, dafür ausgelegt, die Zollgeschäfte abzuwickeln. Wir sollten sie abhängen können." Er gab Gil entsprechende Anweisung, und Aaskir beobachtete nicht zum ersten Mal mit Erstaunen, wie das kleine Mädchen die Bordcomputer ohne Innezuhalten mit endlosen Zahlenreihen fütterte.
"Das ist die letzte Warnung! Halten sie sofort an und ergeben sie sich!" - "Jetzt vollen Schub." befahl Ran. Habicht zog einen Hebel zurück. Drauf wurde die Phönix erneut von einer Riesenfaust geschüttelt und ein Bersten und Brechen ließ Aaskir das Schlimmste befürchten. Lichtpfeile schossen an ihnen vorbei, die Wächterschiffe hatten begonnen, auf sie zu schießen.
Doch das schien Ran und seine Mannschaft nicht zu kümmern. Der Ausblick aus der Kanzel veränderte sich, als das Schiff sich schnell drehte und der rote Mars im linken Seitenfenster erschien, ein nahezu unmögliches Manöver für ein Schiff solcher Größe und Aaskir drehte es den Magen um. "Das ist aber nicht die richtige Richtung" brachte er gerade noch heraus. "Glaubst du nicht, daß wir daß besser wissen." gab Gil in vorwurfsvollem Ton zurück. Ran drehte sich in seinem Pilotensessel zu Aaskir. "Wir müssen die Schiffe abhängen und unsere Spuren verwischen. Diese kleinen Jäger werden in spätestens zwei Stunden die Verfolgung aufgeben und in dieser Richtung gibt es keine Quadrantüberwachungsrelais mit denen sie unseren Flug verfolgen könnten." - "Und was ist mit den großen Kreuzern." gab Aaskir zu bedenken. "Ich glaube kaum, daß der Archon des Mars sich jetzt wegen ein paar Gesetzlosen in der derzeitigen Situation seine Raumflotte schwächen wird.
Erneut wurde die Phönix erschüttert, doch diesmal war es nicht der Antrieb. "Keine größeren Schäden" meldete Gil ausdruckslos, "aber vielleicht sollten wir doch ein paar Ausweichmanöver durchführen." Aaskirs Finger verkrampften sich um die Armlehnen, als die Welt um ihn herum begann, sich wie ein Kreisel zu drehen.
Und tatsächlich nach wenigen Stunden, die Aaskir wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, hatten sie ihre Verfolger abgeschüttelt. Der Mars war zu einem Punkt unter vielen geworden, denn sie bewegten sich immer weiter von den üblichen Handelsrouten in die unbekannten und unbewohnten Regionen des Asteroidenringes zwischen Jupiter und dem Mars.
"OK. Seit einem halben Tag haben wir keinen Peilstrahl mehr empfangen. Ich glaube du kannst die ECVC-Kennung abschalten, Gil." Ran lehnte sich genüßlich im Sessel zurück. "Aach, jetzt sind wir, glaub' ich, eine Weile sicher." Und noch zwei weitere Tage behielten sie ihre Flugrichtung bei, um ganz sicher zu gehen. Die verbliebenen Männer der Kämpfenden Zellen arbeiteten unterdessen unter der Anleitung von Habicht fieberhaft an der Phönix, um auf die kommenden Begegnungen vorbereitet zu sein. Der hagere, fast schon schlaksig wirkende Gudo hatte unter den Rebellen das Sagen. Die Männer, die nicht helfen konnten, wurden weiter von Dana unbarmherzig gedrillt und trainiert.
Von den fast fünfzig Männern, die sich ihnen in Irind angeschlossen hatten, waren nur noch knapp zwei Dutzend übrig. Die Terminatoren hatte ganze Arbeit geleistet.
Ein müde aussehender Habicht betrat die Brücke. "Ich glaube, du kannst jetzt den Bremsvorgang einleiten, damit wir die Außenarbeiten beenden können." - "Das hatte ich gerade vor." - "War Aaskir schon der normale Flug wie eine Achterbahn vorgekommen, so war der 'Bremsvorgang' das schlimmste, was er bisher erlebt hatte. Nur für die gelegentlichen Kurskorrekturen wurden die Triebwerke des Schiffes angeworfen. Ansonsten herrschte eine fast gespenstische Stille. Nun jedoch setzte ein Bersten und Brechen ein, als die Triebwerke auf Gegenschub arbeiteten, und die Phönix fing an zu ruckeln und rumpeln wie auf einer unebenen Fahrbahn und Aaskirs Magen wurde zusammengepreßt, ihm war speiübel, doch seinen Kameraden schien es kaum etwas auszumachen. Das Schiff bockte und wand sich, doch das Tosen der Antriebe wurde schließlich leiser und leiser und erstarben ganz.
Aaskir schüttelte den Kopf, doch es half nichts. Die eingetretene Stille war fast schlimmer, als das urweltliche Getöse der Triebwerke. Nur hier und da wurde es von einem Piepen oder Rattern der Bordcomputer und der Klimaanlage unterbrochen. "Wie geht's dir?" fragte Ran Aaskir mit besorgtem Gesicht und seine Stimme klang sehr rauh in der Stille. "Besch.. bescheiden." Mehr schaffte Aaskir nicht.
Er schloß die Augen, um das Übelkeitsgefühl zu unterdrücken. "Am besten wird es sein, er legt sich in seiner Kabine aufs Ohr und schläft, bis wir fast am Ziel sind." meinte Habicht zu Ran. "Dann braucht er auch weniger von diesem Zeug." - "Ja, du hast recht. Soll ich dir helfen?" - "Soweit kommt's noch" gab Aaskir gereizt zurück.
Als Aaskir die Brücke verlassen hatte, wandte sich Habicht mit besorgtem Blick Ran zu. "Wieviel von dem Zeug hat er noch?" - "Es kann nicht mehr viel sein. Wir wollten ja noch etwas besorgen, aber nach dem Überfall der Terminatoren..." Ran beendete den Satz nicht. "Es wird sterben, wenn er nichts mehr hat." sagte Habicht düster. "Und das wird er auch, wenn er es weiter nimmt."
Dana fühlte sich recht überflüssig: die wenigen Männer, die etwas von Technik verstanden, arbeiteten fast pausenlos innen, oder in Raumanzügen von außen an der Phönix und ihre eigenen Schützlinge hatten ein paar Stunden Schlaf nötig. Diesen trüben Gedanken nachhängend schlenderte sie durch einen Seitenkorridor, als ein Schrei sie zusammenzucken ließ. Danach hörte man es laut poltern und ein erneuter Schrei hallte durch den Gang. Dana rannte los. Es kam aus der Richtung, in der Aaskirs Kabine lag. Nur Augenblicke waren vergangen und das Poltern hatte mittlerweile aufgehört, als sie die Kabine erreichte.
Dana riß die Tür auf und erstarrte: die ohnehin schon recht karge Ausstattung Aaskirs Kabine lag wüst verstreut im Raum, großteils in Einzelteile zerlegt und die Stahlwände hatten an einigen Stellen künstliche Vertiefungen erhalten. "Aaskir, was ist passiert?" Erst bei genauerem Hinsehen sah sie ihn. Zusammengekauert in einer Ecke hockte er, den Kopf zwischen die Knie und Arme versteckt. "Aaskir, was.." Ihr stockte der Atem, als Aaskir langsam den Kopf hob. Tränen rollten über das schmerzverzerrte Gesicht und die wenigen Worte schienen ihm unendlich viel Kraft zu kosten: "Bitte laß mich allein." Sein ganzer Körper krampfte sich zusammen, entspannte sich wieder. Und dann ohne Vorwarnung schrie er auf und schlug mit aller Kraft mit der Faust gegen die Wand. Blut rann von den Knöcheln und die Wand herab. Noch bevor er ein weiteres Mal zuschlagen konnte, hatte Dana ihn gepackt und preßte mit ihm aller Kraft die Arme an den Leib. Er zuckte und wand sich, doch seine Anstrengungen wurden rasch schwächer.
Schließlich hing er kraftlos in Danas Armen und weinte leise. "Dana, hilf mir." Es war so leise, daß sie es fast nicht gehört hatte. Sie legte Aaskir vorsichtig auf das Bett und ein rascher Blick auf Aaskirs wenige Habseligkeiten machte ihre Vermutung zur Gewißheit. In der Dose mit den Zellaktivatoren waren nur noch zwei Kapseln.
Letzte Änderung 22. January 2001 / Bei Fragen und Anregungen Mail an nazkor@gmx.de