Martin-Faber-Homepage


Eine kleine Autobiographie

Am 8. Juni 1964 wurde ich in Limburg an der Lahn geboren. Limburg liegt im Lahntal zwischen Westerwald und Taunus, an der Autobahn von Frankfurt nach Köln und wird in Zukunft auch einen Bahnhof an der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke bekommen. Es ist ein wunderschönes Städtchen mit einem weitberühmten spätromanischen Dom und einer Altstadt von Fachwerkhäusern, die in den letzten Jahren saniert wird und nun ihresgleichen sucht. Früher habe ich dort mein Geld mit Stadtführungen verdient, die ich guten Freunden auch heute noch gelegentlich zuteil werden lasse, wenn ich bei meinen Eltern bin. Außer ihnen habe ich dort noch meine Schwester Annette, von der noch die Rede sein wird.

In Limburg bin ich in den Kindergarten, in die Grundschule und aufs Gymnasium gegangen, auf die berühmte Tilemannschule, wo auch mein Vater Lehrer war. Dort habe ich 1983 das Abitur gemacht und dann zunächst - eher zum Vergnügen - ein Theologiestudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Frankfurt St. Georgen begonnen, die von Jesuiten geleitet wird. Im Sommer 1985 habe ich dort das philosophische Vorstudium abgeschlossen, mit einer Freiarbeit über Wilhelm von Ockham, einen Philosophen aus dem 14. Jahrhundert.

Deutsche Theologiestudenten sollen während ihres Studiums einmal an einer anderen als ihrer Stammhochschule studiert haben. Zu diesen sogenannten Freisemestern bin ich im Herbst 1985 aufgebrochen, und zwar nach Rom. Das war ein Traumziel für mich, der ich Latein als erste Fremdsprache gelernt und später Interesse für Theologie, Geschichte und Kunstgeschichte entwickelt hatte. Dort habe ich mich ein Jahr lang sehr wohlgefühlt, an der päpstlichen Universität Gregoriana studiert, die Stadt ausgiebig erkundet und in der deutschen Sektion von Radio Vatikan gearbeitet (Homepage des Vatikan).

Danach bin ich im September 1986 in Münster in das Noviziat der Norddeutschen Provinz des Jesuitenordens eingetreten. Dort habe ich unter anderem Praktika in einem Krankenhaus, einem Behindertenheim und in einer Druckmaschinenfabrik gemacht. Im März 1988 habe ich das Noviziat wieder verlassen.

Im Herbst 1988 habe ich dann meine Zeit in Freiburg begonnen und mich an der Universität für das Studium in Germanistik, Geschichte und Latein immatrikuliert, was mir, wie vorher schon das Theologiestudium, viel Spaß gemacht hat. Freiburg selbst, die Hauptstadt des Schwarzwaldes, gefiel und gefällt mir auch gut.

Zwischenzeitlich habe ich dann eine Art viertes Studienfach hinzugenommen, nämlich Polnisch. Denn 1989 hat meine Schwester Annette einen Polen geheiratet, meinen Schwager Mirek, mit dem sie mittlerweile die beiden Töchter Monika und Elisabeth hat. Die können bis heute ebensowenig Polnisch wie meine Schwester, aber ich bin nach der Hochzeit auf die Idee gekommen, die Polnisch-Kurse an der Slawistik in Freiburg zu besuchen. Da Polnisch ausgesprochen schwer ist, hätte ich es damit alleine bestimmt nicht geschafft, aber zusätzlich bin ich dann in Freiburg in Kontakt mit der GFPS gekommen, der Gemeinschaft zur Förderung von Studienaufenthalten polnischer Studierender in Deutschland, einem Verein, der Stipendien an polnische Studenten vergibt, die an deutschen Hochschulen studieren wollen. Durch die regelmäßigen Treffen der Freiburger Stadtgruppe hatte ich bald Kontakt zu jeder Menge Polen. Seit meinem Aufenthalt in Rzeszów (s.u.) bin ich auch Mitglied von GFPS-Polska, dem polnischen Gegenstück von GFPS, die Stipendien an deutsche Studenten vergibt, die an polnischen Hochschulen studieren wollen.

Meine Magisterarbeit beschäftigte sich denn auch mit Germanistik, Geschichte und Polen. Ich schrieb sie über die Darstellung des Staats des Deutschen Ordens in Preußen in der deutschen und polnischen Literatur. Ihr wichtigster Teil, der sich mit einem Drama von Joseph von Eichendorff beschäftigt, ist danach publiziert worden (Martin Faber: "Das Kreuz um des Kreuzes willen". Die Sicht der Geschichte des Deutschordensstaats in Eichendorffs Drama "Der Letzte Held von Marienburg". In: Aurora. Jahrbuch der Eichendorff-Gesellschaft 55. 1995. S. 67-103).

1994 schloß ich das Studium ab, absolvierte im Frühjahr 1995 ein Praktikum beim Herder-Verlag in Freiburg und ging im Herbst des gleichen Jahres nach Polen, um Deutsch zu unterrichten. Ich hatte ein Stipendium der Robert Bosch Stiftung im Rahmen von deren Sprachtutorenprogramm für die Länder Mittel- und Osteuropas bekommen und wurde an das Institut für Germanistik an der Pädagogischen Hochschule in Rzeszów in Südostpolen entsandt. Über meine Erlebnisse dort habe ich einen ausführlichen Bericht an die Bosch-Stiftung geschrieben, der auch auf dieser Homepage zu lesen ist.

Nach dem Ende des Studienjahres 1995/96 bin ich nach Freiburg zurückgekommen und habe hier am 19. November 1996 meine eigene Homepage eröffnet.. Im Dezember 1996 war ich Mitbegründer von MitOst, einem von ehemaligen Boschtutoren gegründeten Verein, der die Fähigkeiten und Kenntnisse seiner Mitglieder im Hinblick auf die Länder Mittel- und Osteuropas weiter fördern und für die Allgemeinheit nutzbar machen soll. So kann ich meine erworbenen Kenntnisse der polnischen Sprache und Landeskunde weiter pflegen. Einstweilen ist mir vor allem die Aufgabe zugefallen, die Homepage von MitOst aufzubauen, die einen Baustein des geplanten MOE-Netzwerks darstellen soll.

Hauptberuflich habe ich mich nun aber einer Aufgabe zugewandt, die wieder meine Kenntnisse in Italienisch und Latein fordert. Ich habe bei Prof. Wolfgang Reinhard in Freiburg mit der Arbeit an einer Dissertation in Neuerer Geschichte begonnen. Dabei geht es um Beziehungsgeflechte an der päpstlichen Kurie im 17. Jahrhundert. Eine genauere Beschreibung des Projekts ist ebenfalls hier zu lesen.

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