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von Martin FaberDrei Jahre lang war Petra Nikolay Verwaltungsleiterin des Deutschen Historischen Instituts. Im Dezember 1997 ging sie zum großen Bedauern aller Mitarbeiter und Stipendiaten zurück zum Bildungsministerium in Bonn. Aus diesem Anlaß fand am 11. Dezember ein großes Abschiedspranzo im Roten Haus neben dem Institut statt. Und da auch ich Petras Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft einiges zu verdanken hatte, trug ich bei dieser Gelegenheit das folgende Gedicht vor.
Motto: "Tu es Petra, et super hanc petram aedificabo institutum meum." (nach Mt 16,18)
Von Martin Faber
Dies ist ein Haus, in dem nicht selten Mit Weinen man und mit bestellten Tabletts mit kleinen süßen Ballen Die Feste feiert, wie sie fallen. Kaum ist ein Brindisi passiert, Wird schon der nächste avvisiert. Seit ich im Frühjahr hergekommen, Hab' ich an manchem teilgenommen, Wobei ich offen eingestehe, Daß ich da immer gern hingehe. Jedoch, was heute wir erleben, Das hat es bisher nicht gegeben. Dies hier stellt alles in den Schatten, Was wir bisher an Feiern hatten. So sieht es aus: Das größte Fest Läuft ab, wenn Petra uns verläßt. Da darf man doch wohl einmal fragen: Was will uns dieser Umstand sagen? Von den Gelehrten hier im Haus Ging bisher keiner so heraus. Am DHI, der Schluß ist klar, Zählt nicht so sehr, was einmal war, Nicht Neuzeit und nicht Mittelalter, Was wirklich zählt, sind die Verwalter. Denn jeder ist in Rom verloren, Hat er nicht starke Protektoren. Was nützt das schönste Aktenstück, Hast Du am Wohnungsmarkt kein Glück? Was nützt dein Nuntiaturbericht, Wenn der Computer dir zerbricht? Hier würde alles abgeschaltet, Würd' es nicht souverän verwaltet. Auf diesem starken Felsen ruht Von A bis Z das Institut Und trotzet aller Stürme Wehen. Von daher ist leicht einzusehen, Daß, wer hier die Verwaltung leitet, Schon fast in höh'ren Sphären schreitet. Man wundert sich, daß in der Stadt, Wo jeder seine Kirche hat, Bis heute fehlt ein Monument, Das dieses Amt beim Namen nennt. Hier muß noch eine Kirche hin Für die Verwaltungsleiterin! Was fehlt uns noch im ew'gen Rom? Genau, es fehlt der Petradom, Der auf dem Hügel sich erhebt Und über dem die Kuppel schwebt, In deren Rundung jedermann Das TV ES PETRA lesen kann. Nun sieht man, was für ein Verlust Das Haus trifft, wenn du gehen muát. Wird man wohl je in künft'gen Zeiten Wie du einst die Verwaltung leiten? Für dieses Institut steht viel, Wenn du jetzt fortgehst, auf dem Spiel. Ich tu' ja schon den gleichen Schritt: Wenn du gehst, geh' ich auch gleich mit. Kein Wunder, daß man trinkt und iát, Solange du noch bei uns bist. Jedoch, das soll dich nicht belasten. Auch wenn wir jetzt in Zukunft fasten, Kannst du die Liebe zum Verwalten In Deutschland weiter voll entfalten. Drum, Petra, wünschen wir dir alle, Daá es dir auch in Bonn gefalle! Behalt' uns lieb, vergiß uns nie, Und denk' auch mal ans DHI! |