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5000 Jahre Kunst und Kultur durch die Blume betrachtet

Petra van Cronenburg: Das Buch der Rose

Hardcover, Schutzumschlag, 12,5 x 20,5 cm

ca. 240 Seiten mit 48 farbigen Abbildungen

 ISBN: 978-3-86601-114-4

 Preis: ca. 19,80 €

Parthas Verlag, Berlin - erscheint März 2008

DIE KOMPLETTE NEUE WEBSITE FINDET SICH AUF http://www.cronenburg.net Den unten folgenden Text habe ich vor vielen Jahren über meine ganz persönliche Lieblingsblume geschrieben. Damals wusste ich noch nicht allzu viel über die Geschichte der Rosen. Vor zwei Jahren hat es mich dann aber richtig gepackt. Ich wollte mehr erfahren als die allgemein bekannten Anekdoten. Ich versenkte mich in Übersetzungen von Keilschrifttafeln, sichtete Gartenpläne und Ansichten aus dem alten Ägypten oder Mesopotamien, las sufische Gedichte, lateinische Quellen und Züchterkataloge aus dem 19. Jahrhundert. Was ich dabei erfuhr, überraschte mich nicht nur in seiner zeitlichen und geographischen Bedeutung. Die Rose hat den Menschen derart lang und intensiv in allen Lebenslagen begleitet, dass sie enorm viel über ihn verrät.

Rosen erzählen uns, was Menschen nicht immer laut aussprechen. Sie erzählen vom Werden von Kunst und Kultur im Naturraum und den Begabungen des Homo Sapiens, vom Umgang mit Macht, Ruhm und Sehnsüchten, aber auch von Kriegen, Ängsten und Wahn. Wer sich die Rose näher anschaut, erfährt, wie der Kitsch in die Welt kam und Frauen zu Engeln werden sollten. Rosen begleiten Menschen in ihren schönsten Lebensmomenten, verraten aber auch einiges über den Umgang mit Sterben und Tod. Ist es deshalb verwunderlich, dass die Rose auch Gegenstand von Paradiesvorstellungen verschiedener Religionen ist und eines der kraftvollsten Symbole dieser Welt?

Demnächst hier zu lesen: Probetext aus: DAS BUCH DER ROSE

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GESCHICHTE UND SYMBOLIK DER ROSE

Seit vielen Millionen Jahren gibt es nachweislich Rosen auf der Erde. Wir wissen heute, dass die Rose bereits in der Antike als heilige Blume in verschiedenen Kulturen verehrt wurde. Als Beigabe fand man sie zu Sträussen oder Kränzen gebunden in altägyptischen Gräbern, seit dem Mittelalter wächst sie in jüdischen, christlichen und muslimischen Paradiesen. Seitdem verbreitete sich die edle Blume in unzähligen Variationen und Neuzüchtungen in fast allen gemässigten Klimazonen und gilt heute als die beliebteste Gartenblume der Welt. Begehrt sind die Blüten nicht nur in der Vase oder im Garten, sondern vor allem als Lieferanten eines der teuersten und edelsten Düfte.

Wie kaum ein anderes Symbol verbindet die Rose Orient und Okkzident. Sie gilt noch heute als Symbol für Liebe, Glück, Vollkommenheit, Feminines, Schönheit und Traumerfüllung. Wegen ihrer unterschiedlichen Farben und Formen entwickelte sich im Orient schon früh eine Geheimsprache, bei der auch die Rose als Symbol verstanden wurde. Lady Mary Wortley Montague kam mit diesem System im Konstantinopel des 18. Jhdts. in Berührung und exportierte die "Sprache der Blumen" nach Frankreich, von wo aus sie ihren Siegeszug um die Welt antrat.

Petra van Cronenburg: Das Buch der Rose

EINE ROSENREISE UM DIE WELT

Die Rose war zu allen Zeiten aus dem kulturellen Leben verschiedener Zivilisationen nicht weg zu denken. Die Ägypter weihten sie bereits vor rund 5000 Jahren der Göttin Isis und um 2500 v. u. Z. brachte König Sargon das Gewächs nach Mesopotamien. Einen schwunghaften Handel mit Rosenwasser betrieben bereits die Phönizier, aber auch die Griechen stellten die wertvollen Öle her und waren Meister in der Vermehrung der Pflanzen. Symbol der Minoer auf Kreta war eine sechsblättrige Rose. Kleopatra soll ihre Liebhaber auf einem Bett aus frischen Rosenblütenblättern verführt haben und schließlich galt die Blume als der Aphrodite und Venus heilig. Von den Germanen wird berichtet, sie hätten in "Rosengärten" rituelle Feste und Kampfspiele abgehalten, wahrscheinlich handelte es sich um durch Wildrosenhecken geschützte Bereiche.

Wahrscheinlich waren es die Römer, die die Rose im übrigen Europa populär machten, denn in ihrem orgiastischen Fest etwa Anfang Mai, den sogenannten ROSALIA, spielte sie eine zentrale Rolle. Rosenwasser soll damals aus den Brunnen geflossen sein und Rosenblüten bedeckten die Prozessionsstrassen. Das ganze Jahr über durfte man in Rom jedoch "sub rosa", unter einem Zweig weisser Rosen, offen sprechen, ohne verraten zu werden. Es wurde streng geahndet, wenn jemand das "unter der Rose Gesagte" weitergab. Die frühen Christen lehnten deshalb zunächst die "Blume des Exzesses" kategorisch ab. Mit der spezifischen Verehrung Marias im 11. Jhdt. kehrte die Rose jedoch in einem Siegeszug zurück in Kirchen und Sakralkunst. Maria im Rosenhag, die herrlichen Rosetten gotischer Kathedralen und der Rosenkranz sind aus der katholischen Kirche nicht mehr wegzudenken. Umgedeutet in ein Symbol der Reinheit und Jungfräulichkeit, der Mutterschaft, Wiedergeburt und Fruchtbarkeit, blieb doch immer auch der ursprüngliche Aspekt der Symbolik erhalten: Die Rose galt als sexuelles Symbol der Frau, der alten Göttinnen, als Quelle des ewigen Lebens und der Liebe.

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Während sich die Christen mit der Rose zunächst schwer taten, galt sie den Muslimen seit jeher als heilige Blume und wurde von ihnen gleichzeitig mit der Verbreitung des Islam nach Indien, Nordafrika und Spanien gebracht. Die Damaszener Rose, die beste Duftrose überhaupt, soll aus den Schweisstropfen des Propheten entstanden sein, die zur Erde tropften, als er sich auf der Flucht ins Paradies befand. Vor allem die Sufis verehrten die Rose als Symbol in Literatur und Dichtung, sie fand einen wichtigen Platz in der erotischen Dichtung des mittelalterlichen Orients. Unter jenem Einfluß dürfte auch der mittelalterliche Text des "Roman de la Rose" gestanden haben, den Umberto Eco Jahrhunderte später als Zitat im Roman benutzte.

Die Rose setzte sich als Gartenpflanze für Jedermann in Europa allerdings erst unter Kaiserin Joséphine (1763-1814) richtig durch. Die Gattin Napoleons liebte Rosen leidenschaftlich, ließ seltene Exemplare aus Bengalen und China importieren und sammelte die berühmtesten Züchter und Botaniker um sich, um in ihrem Garten Malmaison die Rosen zu züchten, auf die viele der heutigen Arten zurück gehen. Dank ihr gibt es frostfeste Rosen aus chinesischen Kreuzungen. Das jüngste Rosenzuchtland heute ist Neuseeland.

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Auch mein zweiter Roman bietet ein Ambiente für Rosenfreunde. Die Protagonistin in "Lavendelblues" ist Rosenliebhaberin und hat aus ihrer Vorliebe einen Beruf gemacht. In einem elsässischen Grenzstädtchen führt sie eine Boutique für alles, was mit dem Thema Rose zu tun hat: Rosendekoration, Rosendesign, Rosen in allen nur erdenklichen Formen. Und dieses Geschäft gilt es aus einer Notsituation zu retten... lesen Sie mehr dazu hier!

Die Rosenfotos stammen aus meinem eigenen Rosengarten und sind wie alles andere copyrightgeschützt.! Im Titel sehen Sie eine Louise Odier, eine 1851 von Margottin gezüchteten Bourbonrose mit betörendem Duft.

 

 

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