"Es gibt keinen Weg, nur das Ziel. Das, was wir Weg
nennen, ist Zögern." Dieses Zitat von Franz Kafka
ist eindeutig und kann nicht in so verhängnisvoller
Art missinterpretiert werden, wie das (falsch
übersetzte) Zitat von Lao-Tse : "Der Weg ist das
Ziel." Denn der Weg ist dem Ziel egal, wichtig ist die
klare Zieldefinition. Und die kann und muss für die
Gesellschaft lauten: Für unsere Jugend die besten
Schulen.
Bisher beschrittene Wege ziel(t)en fast
ausschließlich auf Input-Steuerung ab. Die
angestrebten Ergebnisse wurden/werden in kleinsten
Etappen formuliert und überprüft. Der
kummulative Ertrag am Ende von sinnvollen Abschnitten
blieb/bleibt unbeachtet.
Das führte zu einer stark von der jeweiligen
Klasse und insbesondere von den einzelnen LehrerInnen
bestimmten Praxis der Leistungsbeurteilung, die oft kaum
etwas über die tatsächliche Erreichung von
Lehrplanzielen bzw. den nachhaltigen Erwerb von
angestrebten Grundkompetenzen aussagt.
Dadurch bleiben Schwächen im System unentdeckt
bzw. werden leicht(herzig) übersehen und eine
gezielte Qualitätsentwicklung bleibt aus. Zwei
Kompetenzstufen Unterschied zwischen der besten und der
schlechtesten Schule einer Schulart bei der PISA.2000
Untersuchung belegt diesen Mangel eindrucksvoll.
Ein Paradigmenwechsel muss stattfinden. Die zentrale
Frage soll nicht mehr lauten: "Was (und wie) sollen
LehrerInnen in den einzelnen Schulstufen unterrichten?"
sondern "Über welches Wissen, welche
Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen sollen
SchülerInnen am Ende von Bildungsabschnitten
("Schnittstellen") verfügen?".
"Selbst die längste Reise beginnt mit dem ersten
Schritt". Dieser erste Schritt scheint getan.
Pilotschulen in ganz Österreich testen die von
verschiedenen Arbeitsgruppen im bmbwk entwickelten
"Standards" (siehe z.B. www.lsr-stmk.gv.at. unter:
"Aktuelles") Denn auch wenn die Basis zur Entwicklung der
Standards die Lehrpläne waren, so muss doch erprobt
werden, ob diese Standards auch wirklich erreicht werden
können, ob sie tatsächlich das testen, was
überprüft werden soll, etc.
"Die Einhaltung der Standards soll sowohl landes- als
auch bundesweit auf Basis der bestehenden
Schulverwaltungsstruktur überprüft werden. Im
Jahr 2006 wird mit der Normierung der notwendigen
Testinstrumente begonnen.
Die Testadministration sowie die Auswertung erfolgt
lokal durch speziell ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer
und wird von der jeweiligen Schulleitung und
Schulaufsicht begleitet. Ein Institut wird mit der
elektronischen Datenverarbeitung beauftragt. Die im
Testverfahren gewonnen Daten werden den Schülerinnen
und Schülern (individuell), Lehrerinnen und Lehrern
(für ihre Klassen) und der Schulleitung und
Schulverwaltung (aggregiert) zur Verfügung
gestellt." (bm:bwk Pressekonferenz, 5.März 04)
Die Daten &emdash;so unsere Forderung- die LehrerInnen
für ihre Klassen erhalten, müssen anonymisiert
sein, das aggregierte Schulergebnis muss dem jeweiligen
Schulpartnerschaftsgremium (Schulforum bzw. SGA)
vorgelegt werden.
Die bei den Überprüfungen verwendeten
Aufgabenstellungen werden jeweils nach Abschluss der
bundesweiten Tests via Internet zur Verfügung
stehen.
Durch das bundesweite und regelmäßige
Überprüfen/Messen der erreichten Kompetenzen
von SchülerInnen wird es zu mehr
Ergebnisorientierung mit dem Ziel der Nachhaltigkeit
kommen (müssen).
"Durch das Wägen allein wird die Sau (zwar) nicht
fett", aber durch die Rückmeldung an LehrerInnen und
Schulen ist zu erwarten, dass -indirekt- ein
objektivierendes Element in die Beurteilung von
SchülerInnenleistung sowie in die Vergabe von
Berechtigungen gebracht wird.
Begleitend muss eine systematische Verbesserung der
LehrerInnenaus- und Fortbildung insbesondere auch im
Hinblick auf "fachdidaktische und
kognitionspsychologische Analysen der einzelnen
Gegenstandsbereiche" sowie der Ausbau von regionalen
Unterstützungssystemen vorangetrieben werden.