Schulautonomie
gescheitert?
2/3 der Antworten im Rahmen der Umfrage zur
Ferienregelung stammen aus Oberösterreich!! Manche
Fragen wurden gar nicht gestellt und kommen daher bei den
Antworten auch nicht vor. Insbesondere betreffend die
schulautonomen Tage" wird mE
Geschichtsfälschung" betrieben, wohl deshalb
um das Eingeständnis zu vermeiden, dass die
Schulautonomie gescheitert scheint.
Die ursprüngliche Idee, die durch die Verlegung
der Sprech- oder Konferenztage in die unterrichtsfreien
Nachmittags- und Abendstunden gewonnene Unterrichtszeit
an anderer Stelle des Unterrichtsjahres in Form von
Schulfrei" - auch zur Gewinnung von Ferien*- zu
konsumieren, scheint vergessen. Gesehen werden nur mehr
die daraus entstandenen neuen Ferientage". Diese
Ferientage" (oft auch in Form von Fenstertagen)
können von den Eltern und Kindern, weil nicht von
ihnen planbar, nicht wunschgemäß genützt
werden. Sei es, weil nicht alle Geschwister zur selben
Zeit frei haben, sei es, weil die Eltern zu dieser Zeit
nicht Urlaub nehmen können.
Eine schulautonome" Schulfreierklärung auf
Grund einer zentralen Vorgabe durch die Behörde ist
jedoch strikt abzulehnen und demokratiepolitisch
äußert bedenklich. Eine derartige
Vorgangsweise widerspräche dem freien Mandat und
wäre noch ärger einzustufen als der häufig
beklagte Klubzwang" im Parlament.
Nimmt man den aus der Umfrage abgeleiteten Ruf nach
Lenkung durch Behörden auf, so sind nur 2 Reaktionen
möglich:
Zurück zur alten Regelung (siehe oben) oder
Bereitstellung/Mobilisierung von Ressourcen zur
Unterstützung von mehr demokratisch orientierten
Abläufen an der Schule, so dass im Sinne des
Zielparagraphens** der österreichischen Schule die
jungen Menschen erleben können, wie
verantwortungsvolle Glieder der Gesellschaft zu
selbständigem Urteil und sozialem Verständnis
gelangen und danach handeln können.
*Nachzulesen in der Beilage 243 der XIX.
Gesetzgebungsperiode
** § 2 (1) Schulorganisationsgesetz
Graz, 2.2.07