Bernhard Halbfas - Portrait eines Lehrers
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Es gongte zur 3. Stunde: 10.40 Uhr. Aber wir, der Erdkunde-Leistungskurs, hatten noch Zeit, unser Brot aufzuessen, den Kakao auszutrinken, die Zigarette noch zu Ende zu rauchen, und auch die Gespräche mit Mitschülern mußten nicht einfach unterbrochen werden, wenn der Ton, der uns 9(10) Jahre zum Unterricht rief, erschallte. Denn nach ca. 3-5 Minuten kam auch Herr Halbfas erst genaht, meist mit bedächtigen Schritten, so, als wenn er schon wieder aufpassen müßte, was wir jetzt schon wieder angestellt hätten. -Aber so schlimm waren wir auch wieder nicht! Zwar tranken wir ab und zu einen Kakao/Kaffee im Unterricht, aber dafür schenkten wir ihm auch dann und wann ein Kinderüberraschungsei. Das mußte dann natürlich sofort ausgepackt werden, denn sonst streikten wir Schüler. Zu seiner größten Freude kam es aber auch ca. einmal im Halbjahr vor, daß alle, wirklich alle unseres "großen" Kurses (12 Schüler) die Hausaufgaben vorweisen konnten.
Wenn der Unterricht dann endlich begann, so war er sehr locker und lustig. In den 2 1/2 Jahren wurden wir (Schüler und Lehrer) so richtige Freunde, was man besonders an unseren feucht-fröhlichen Kurstreffen, die mindestens einmal im Monat stattfanden, bemerken konnte. Zur Häufigkeit der Kurstreffen muß man aber auch sagen, daß wir zur Planung eines solchen Treffens mindestens eine (!) Schulstunde in Anspruch nehmen mußten, um zu organisieren, was wann wo stattfand und was es zu Essen geben sollte. Fest stand nur: "Herby" bringt das Fäßchen mit!! - Diese Plannung war natürlich eine echt tolle Abwechslung zum normalen Unterricht, der aaaaaaaber eigentlich immer recht locker vom Hocker ging. Man denke nur an die Negerkußessereien, die Karnevalsfeiern und das Erlebnis, als Britta, an einer Karte stehend, meinte: "...und ich dachte, wo grün ist, da ist Gras!"
Aber trotz alledem haben wir in den 2 1/2 Jahren bei Herrn Halbfas viel gelernt.
Ich glaube, unser Ek-Lk wird uns, da er so total anders als viele andere Kurse war, noch lange im Gedächtnis bleiben. Auch an Herrn Halbfas, der die Verkörperung des Sprichwortes "Dicke sind gemütlich" ist, werden wir uns noch lange erinnern.
An dieser Stelle wünsche ich, im Namen des gesamten Kurses, eine gute Besserung und alles Gute!
Claudia
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Lieber Thomas Haas,
vielen Dank für die Einladung zum Jahrgangstreffen und für die im vertraulichen
Ton gehaltene Bitte, eine E-mail zu schicken.
Die Mitglieder des EkLk werden sich erinnern , dass ich nach der Korrektur ihrer
Abi-Arbeiten mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde und sie
ihre mündlichen Prüfungen bei meinem Kollegen Müller ablegen mussten.-
Im Schuljahr 93/94 habe ich dem DLk der Jgst. 13 aus einem vergleichbar üblen
Anlass den Rücken zeigen müssen.-
Seit dem 1.Jan. 98 bin ich im Ruhestand.-
Was macht ein Unterrichtsbeamte im Ruhestand, da der Lehrer doch ohnehin nach
der messerscharfen Analyse unseres nordrhein-westfälischen Finanzministers "vor
und nach den Ferien nicht arbeitet"? ("Wer erwachsen wird und nicht Kind bleibt,
ist kein Mensch."(Erich Kästner) Der Finanzminister ist rundum ein Mensch!)-
Seit 1969 habe ich Reifeprüfungsarbeiten korrigiert und bewertet. Die Korrektur
ist relativ einfach, die Bewertung jedoch nicht immer leicht. Ich habe deshalb
die Schulen angeschrieben und gebeten. mir aus ihren Archiven die Arbeiten
leihweise zu überlassen, um meine ehemals getroffene Bewertung zu überprüfen -
jetzt in Muße und ohne Termindruck.(Da gibt es nichts zu lachen!Selbst Mercedes
hat schon ganze Produktionsreihen zurückgerufen.) Leider ist die gewählte Arbeit
umfangreicher als ich vermutet hatte;bis zum Jg. 79 ist alles abgearbeitet;zum
Jg. 89 kann ich aber am 5.02.00 noch nichts sagen.
Auf ein gutes Gelingen des Treffens
Bernhard Halbfas
Abi89/2000 - aktualisiert am 2003-09-06 von Axel