Wie mache ich meine erste Million in 2 Jahren?
Dies ist natürlich ein Gedankenspiel. Ich finde aber, ich habe mittlerweile genug von Leuten
gelesen, die binnen weniger Jahre ihre erste Million zusammengerafft hatten.
Es sind diese Leute, über die geschrieben wird. Von den ganzen anderen, die irgendwann, mehr
oder weniger verschuldet, den Kram hinschmeißen, schreibt natürlich keiner. Davon will übrigens
auch keiner was hören, auch Sie nicht, sonst würden Sie nicht Texte mit solchen Überschriften lesen.
Ich bin ja nunmal Ingenieur, und irgendwo mußte ich anfangen. Mit einem Ziel vor Augen, einem
quantifizierten natürlich, kann ich meine Chancen bedeutend besser berechnen.
Legal, steuerpflichtig und ohne Betrügerei heißt das...
Mit diesem schönen Ziel kann ich schon mal rechnen.
Leben möchte ich auch; da ich ledig, ohne Familie und sehr genügsam bin, komme ich mit
20.000 DM pro Jahr aus.
Ferner will ich binnen 2 Jahren meine erste Million (ob als Kapital gebunden oder flüssig auf
der Bank, ist mir egal). Ich will sie legal, d.h. mit Steuern (50% des Erlöses als Daumenwert)
und ohne Betrügerei.
Mein Erlös muß also 1.040.000 DM pro Jahr betragen, also gerundet:
- 1.000.000 DM pro Jahr (zu 50 Wochen)
- = 20.000 DM pro Woche (zu 5 Tagen)
- = 4.000 DM pro Tag.
Der Erlös ist bekanntermaßen Umsatz minus Kosten. Wenn ich wüßte, wie man überhaupt
4000 DM pro Tag einnimmt, könnte ich meine fixen (stückzahlunabhängigen) und variablen (stückzahlabhängigen) Kosten über den Daumen
schätzen und auf einen Mindestumsatz kommen. Das führt zu einer gewissen Unternehmensgröße,
die ich sicher nicht an einem Tag aus dem Boden stampfen kann. Also muß ich für die ersten
zwei Jahre eine Erlöskurve, die das Unternehmenswachstum wiedergibt, annehmen.
Die Erlössituation
Zu Beginn sieht die Erlössituation etwa folgendermaßen aus: einige fixe Kosten, wenige variable
Kosten, keine Kunden, kein Umsatz. (Ich bin ernsthaft noch nicht mit einem Angebot an die
Öffentlichkeit getreten.)
Gegen Ende der ersten zwei Jahre dann: Umsatz, Kosten und Erlöse, wobei die Erlöse meinen
Lebensunterhalt finanzieren und noch dazu 2.000.000 DM, d.h. 1.000.000 DM nach Steuern, ergeben.
Den Umsatz dazwischen nehme ich mal mangels besseren Wissens als linear an, die Kosten als
exponentiell.
Die Differenz zwischen beiden ist der Erlös. Der ist, bei meinem Modell, zunächst negativ, d.h. es
handelt sich zunächst um ein Zuschußgeschäft.
Beachten Sie auch, daß ich keine Anfangsinvestitionen vorgesehen habe, der kumulierte Erlös (also die Summe aller bisher gesammelten Erlöse) beginnt deshalb bei Null.
Wenn der Umsatz die Kosten erreicht (Break-Even-Punkt), wechselt mein Erlös das Vorzeichen
(das ist ein Euphemismus! Haha! In Wirklichkeit ist er Null!) . Das Schöne daran
ist, daß mein bisheriger Schuldenberg nun nicht weiter wächst und ich anfangen kann, ihn abzutragen.
Beachten Sie auch, daß ich gegen Ende der ersten zwei Jahre eine Kostenquote von nur
50% eingetragen habe, d.h. 50% meines Umsatzes sind Gewinn.
Das ist ziemlich selten, aber es geht. Es handelt sich meistens um Märkte mit sehr neuen Produkten oder Dienstleistungen.
Und daß alle Überlegungen verloren sind, wenn der Umsatz langsamer wächst oder die Kosten
schneller wachsen, ist auch klar. Womöglich komme ich dann nie aus der Minuszone.
... und das bedeutet für meinen Fall...
für einen kumulierten Erlös von 2.000.000 DM (weil brutto)
einen Gesamtumsatz über 2 Jahre von 4.000.000 DM,
einen mittleren Umsatz von 2.000.000 pro Jahr,
einen Umsatz von 1.300.000 im ersten Jahr und 2.700.000 im zweiten,
einen (grafisch ermittelten) Schuldenberg von 500.000 DM nach einem halben Jahr,
der nach 1 Jahr abgetragen wäre, wenn alles glatt geht;
eine Umsatzsteigerung von 1.300.000 DM pro Jahr = 26.000 pro Woche = 5.200 pro Tag.
Und was heißt das jetzt konkret?
Es heißt, daß man sich in ein Abenteuer stürzt, mit dem man ganz schön abstürzen kann.
Es heißt, daß der junge Laden ein enormes Wachstum vorlegen muß, wenn er Bestand haben soll.
(Auch später dürfte Wachstum ein Indiz für die Gesundheit eines Unternehmens sein.)
Es heißt, daß Sie das als Angestellter niemals schaffen. (Es sei denn, Sie verdienen Umsummen.)
Wir sehen bisher die einzige Möglichkeit darin, etwas zu kaufen und wieder zu verkaufen. (Die Kosten
sind in diesem Fall als Einkaufspreise + Lager + Versand + allgemeine Kosten zu verstehen.)
Und das Ganze auf einem jungen, aufstrebenden Markt. Oder auf einem ganz neuen.
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