Schaun Sie das Bild ruhig nochmal an, auf allen anderen ist das Boot zerlegt.
Es ruht auf einer Schreibtischlampe, zum Trocknen.
Zu Hause hatte ich dann das Vergnügen, mit Paul herauszufinden, wie man die Packung aufkriegt (Teile der Verpackung sind die batteriebetriebene Ladestation und die Fernbedienung) und da Batterien hineinpackt. Dann haben wir den Stecker reingesteckt, geladen und die Duschwanne vollaufen lassen.
Das Ding fuhr tatsächlich. Paul wollte gar nicht zur gerichtlich angeordneten Uhrzeit wieder zu meiner Ex.
Peter stand dabei, machte die Geräusche nach und amüsierte sich offensichtlich königlich.
Der Akku hielt, wie erwartet, 5 Minuten durch, die Reichweite betrug
gigantische 5m. Genug, um am Ufer auf und ab zu laufen, das Boot die
reißende Roddau überqueren zu lassen und wieder zurückzuholen. War das
spannend.
Stromaufwärts fahren konnte es nur in Ufernähe.
Das Boot fuhr 10 Sekunden, dann reagierte es nicht mehr auf die Fernbedienung. Ich steckte es in die Tasche und war schwer sauer.
Das Plastik ist so billig, daß man die kleinen Kabel und die vielen kleinen und großen Wassertropfen im Inneren gut sehen konnte.
Ich bastelte aus etwas PVC-Kabel einen Bootshalter und plazierte es über der Schreibtischlampe, um es zu trocknen. Die Idee war, daß die warme Luft von der Lampe das Wasser austreibt und fortspült. Das sehen Sie auf dem ersten Bild (oben).
Es klappte nicht.
Hier ist ein Video (900 kByte).
Auf diesem Bild ist der Schalter noch angebaut. Man sieht auch die Original-Kabelfarben für die Schraubenmotoren. Die Roten Kabel gehören in die Mitte.
Falls Sie die Kabel für rechten und linken Motor vertauschen, ist das nicht schlimm: tauschen Sie einfach die Schrauben. Eine ist recths-, eine ist linksgängig.
Nach 2mal Fahren war dann der erste Satz Batterien alle.
Beim Boot habe ich das natürlich auch probiert. Das Laden war problemlos,
aber als das Boot dann wieder seine Runden in der Wanne drehte, fing es an
zu zischen.
Immerhin so laut, daß das neben dem Motorgeräusch zu hören war.
Die Akku-Halterung war geschmolzen. Billig-Plastik.
Die Chinesen wußten schon, warum sie die Akkus relativ hochgelegt hatten: sonst hätte es den Boots-Boden aufgeschmolzen.
Na, ich habe dann die Akkus herausoperiert und auf einer
temperaturisolierenden Lage von 4 Blatt Öko-Schreibpapier mit Heißkleber
im Boots-Boden fixiert.
Das wäre alles prima gewesen, wenn ich nicht den Ladestecker beim Abziehen
vom Boot auseinandergezogen hätte.
Da saß ich nun. Der Stecker ist 3x3x4mm groß und schwer zu löten. Außerdem
stört die Buchse beim Montieren der Akkus.
Aber ich bin ja intelligent und kann so einen Akku auch direkt an die 5,5V
vom Rechner hängen. Der wird schon genug Strom liefern. Also baute ich eine
Chinch-Buchse ins Heck vom Boot. Die Kabel mußte ich dranlöten, bevor ich
sie einsetzte. Das ging eigentlich ganz flüssig und sah sogar aus.
Die Cinch-Buchse drückt das Heck durch ihr Gewicht etwas ins Wasser, aber das kann man durch die Position der Akkus einstellen.
Dann habe ich ein bißchen geladen.
Das Kabel war entisoliert, teilweise zerbrochen, und der Akku war fertig. Ende. Schluß. Aus.
Scheiße! Das schwimmt doch dann nicht mehr.
Boote flickt man normalerweise mit glasfaserverstärktem Epoxidharz. Ich
hatte aber keins da und hatte auch keine Lust, 1/4 Fingerhut voll davon
anzurühren.
Zum Glück gabs bei Fundgrube mal Heißklebe-Pistolen-Stifte. Meine
Heißklebe-Pistole habe ich zwar verlegt...
Wenn man ganz vorsichtig ist und nur selten mit dem Lötkolben hineingeht, kann man mit dem Zeug sogar modellieren.
Oder Löcher in Bootsböden, in Kreis gehend, zuschweißen. Ich weiß das. Ich habs gemacht. Und es war dicht. Naja - dicht genug.
Diese zwei schönen 110 mAh NC-Akkus kosteten 5 Euro bei Elektronik Rail.
Außerdem waren noch 1,50 Euro noch ein Stecker-System fällig, wo man die stromführende Seite achtlos auf ein Stück Metall (zB Rechner-Gehäuse) werfen kann.
Und dieser Stecker thront jetzt am Bug des Bootes. Ich hätte ihn lieber am Heck montiert, aber das Loch war schon zu groß.
Also hab ich das Ladegerät modifiziert.
Zunächst hab ich die kleinen Akkus direkt aus zwei großen geladen. Das klappt nicht. Das lädt nicht.
Dann hab ich das Ladegerät genau fixiert: 4 Zellen zu je 1,2V geben 4,8V
Spannung. Ein 200-Ohm-Widerstand war auch da... der würde den Strom also
auf 23,2mA begrenzen. Der 10stündige Ladestrom für 110 mAh ist
zwar 11mA, aber wer will schon 10 Stunden warten...
Und außerdem könnte ich die LED da reinschleifen, dann hätte ich eine
Ladekontrolle.
Ich lötete ein paar Kabel kreuz und quer...
... und dann rutschte mir beim Messen ein Meßfühler aus, und die LED leuchtete.
Ein Strom war mit meinem Conrad-Digital-Multimeter nicht zu messen, aber
die LED leuchtete, wenn ich das Boot anschloß, wurde dann langsam
dunkler und dunkler.
Als sie mir dunkel genug war, zog ich mit dem Boot ins Bad und fuhr
15 Minuten Dauervollgas.
Ein voller Erfolg. Laden dauert 3-5 Minuten.
Meine Ladegerät-Elektronik sieht jetzt so aus.
Das rote Kabel geht vom Pluspol der Akkus zum Boot.
Ich verwende ein Audio-Kabel (war gerad da und sieht schick und
schwarz aus). Die Umhüllung (aka Schirm) ist der zweite Leiter, und
der sitzt am Pluspol der LED.
Etwas Schirm war übrig. der verbindet den Minuspol der Akkus mit dem
Minus-Anschluß der Platine.
Als Zugentlastung ist ein Knoten im Kabel (unten im Bild).
Die Plastikklammern sind nur Verzierung, ist alles verklebt.
Nach dem Abreißen des Plastik liegt das Winzding da.
Die Motoren sind nur 4fach zugequetscht, aber ich habs nicht aufgekriegt. Drum weiß ich auch nicht, ob der Fehler darin lag.
Nach dem Abreißen der Gondeln wars interessant, wie ich das Ding wieder drankrieg.
Das Hauptproblem war ja, daß das Boot im Kreis fuhr, wenn ich beiden
Motoren Vollgas gab.
Also gab ich dem schwächeren Vollgas und schaltete den stärkeren
nur dazu, wenn es abzudrehen drohte.
Ich wollte aber, um der starken Strömung der Roddau zu trotzen,
beide oder wenigstens den stärkeren Vollgas fahren.
Dann drehte es sich natürlich schnell in die falsche Richtung.
Also montierte ich den schwächeren Motor schief. So, daß er nicht in
erster Linie Vorschub lieferte, sondern Drehsinn.
Damit der rechte Motor stärker nach rechts dreht, muß man ihn wie gezeigt
verdreht montieren.
Heißkleber hält die winzige Kräfte ohne Probleme aus.
Das sind die entzückenden Kabeldurchführungen im Bootsboden. Da die
Gondeln nicht wasserdicht sind, kommt hier Wasser herein.
Außer man klebt das ganze mit Heißkleber zu. Das mache ich aber erst,
wenn der Rest läuft.
Nach 2 Minuten wußte ich, daß die ganze Aktion für die Katz gewesen war - denn länger hielten die Akkus nicht durch.
Habe soeben nochmal das Ladegerät für meine MicroSizers aufgeschraubt und
nachgeschaut, ob da wirklich die 5,5 V vom Rechner-Netzteil durchgeschleift
sind.
Sind sie natürlich nicht.
Es gibt ein rotes Kabel, das vom Batteriepack-Pluspol zur Platine geht,
und ein weiteres, genauso aussehendes rotes Kabel, das von der Platine
zum Ladekontakt geht.
Aber es sind zwei verschiedene Kontakte auf der Platine, wo die roten
Kabel angeschlossen sind. Sie liegen halt nur nahe beieinander.
Habe gleich Spannungen gemessen:
Die Spannungsdifferenz von 1 V kommt wahrscheinlich durch die Leuchtdiode.
Ich hatte nämlich keine Lust mehr zu warten. Ich hab heute das Ladegerät
vom Boot geschlachtet und den kleinsten Widerstand als Strombegrenzer
genommen.
In Textform geht der Strom: Batterie-Plus - Widerstand - LED-Akku -
Batterie-Minus.
Der kleinste Widerstand war gelb-violett-braun-gold, also 4-7-eine Null-2%Genauigkeit, also ca. 470 Ohm. Das beschert mir bei 5,5 V von den Akkus maximal 11 mA. Abzüglich der Gegenspannung entladener Akkus (2,4 V) und der LED (habe überraschend 1,6 V gemessen) bleinen 5,5-2,4-1,6 = 1,5 treibende Volt übrig, diese bescheren einen Ladestrom von 3 mA.
Damit hätte ich also meine 110mAh-Akkus 34,47 h oder 1,5 Tage laden müssen... sie wurden in 2 Stunden auch kaum geladen.
So, die LED ist schon wieder grün - ich geh jetzt Boot fahren...
So sah es nach der letzten Runde durch die Wanne aus. Das Wasser ist beim heftigen Beschleunigen draufgespritzt. Die Funk-Geschichte geht aber immer noch.