sachverstand2 @ geocities.com:

Boot03-Tagebuch
+
Der E-Motor-Salm


Es lag beim Woolworth, für 9,99 Euro. Ich hatte ja beschlossen, mich über Beträge unter 10 Euro nicht mehr zu ärgern; also schlug ich zu.

Bereit zum Auseinanderschrauben


Es bekam drei kraftvolle Akkus zu insgesamt 4,5 V, um seine beiden großen, stabilen Schrauben zu beflügeln. Das klappte auch sehr gut, Vollgas sieht richtig gut aus mit der Heckwelle, die dann unterm Heck hervorquillt.
Beim Steuern rollt es wie verrückt. Zum leichten Rein- und Rausnehmen sitzen die Akkus ziemlich weit oben - aber das ist schlecht für den Schwerpunkt! Schon 1cm weiter unten würde das Rollen vermutlich halbieren.

Bis es zum ersten Mal unter die Wehrmühle des Brunnens geriet. Nach dem Herausangeln half alles Schütteln nichts - die Elektronik war naß, und es fuhr nicht mehr.

Nach dem Öffnen und Trocknen fuhr es dann wieder.


Das Ruder schlabbert, außer man zieht vorsichtig
eine Schraube ab und dreht es falschrum.


Das Finden aller Schrauben war das spannendste, was ich bis jetzt mit Boot03 erlebt habe.
Zweie sind unter den Stühlchen versteckt. Man muß sie mit Gewalt abreißen und die Stopfen mit einem Taschenmesser herauspulen, bevor man an die Schrauben kommt.

Innenleben. Die Elektronik bringt für jeden der 4 Halbleiter-Schalter
3 Transistoren mit.


Beim Fahren in der Rodau meisterte es mit Schwierigkeiten starke Gegenströmung. Boot02 konnte nicht mithalten. In Vollgasstellung bringt es zwar dieselbe TopSpeed, aber die Lenkung ist viel zu lahm, so daß es abdreht, wenn es von einem Bereich mit geringer Strömung in einen mit hoher Strömung kommt.

Das beweist dennoch, daß Kreiselpumpen mit hochdrehenden Gleichstrommotoren vom Wirkungsgrad her den Schrauben überlegen sind.


Power ohne Ende oder: Der E-Motor-Salm

Jetzt habe ich lange gesessen und überlegt, wie man aus einer Batterie maximale Leistung herauslutscht. Es ist so verlockend, 9-V-Blockbatterien zu benutzen. Allerdings befürchte ich, daß dabei die Fernsteuer-Elektronik abraucht.

Es ist doch so: Entweder Sie haben ein Boot und packen es bis zum Sinken voll mit Akkus und Motoren. Oder Sie haben ein Boot mit Motorisierung schon dran und überlegen, wie Sie da die maximale Leistung herauslutschen.

An Boot03 hat mir schon immer nicht gefallen, daß die Motoren in Leerlaufnähe laufen. Das heißt: In der Nähe des Leerlauf-Betriebszustandes. Ach, ich fang von vorne an:

Die Regel

Drehzahl im Wasser = halbe Drehzahl an Luft

ist aber nur gut für die Anpassung der Motorleistung an die Akkuleistung.
Wieviel von der mechanischen Leistung in Vortrieb umgesetzt wird, ist dabei fraglich. Wie bekannt, glaube ich, was das angeht, eher an Kreiselpumpen.
Es nützt doch die imposanteste Bugwelle nichts, wenn das Wasser dabei nur im Kreis herumgewirbelt wird. Nach hinten soll es geworfen werden, und zwar mit Macht.

Pläne

Eine Schraube sieht irgendwie ein bißchen aus wie eine Kreiselpumpe ohne Gehäuse. Die Frage

Läuft eine Schraube mit Gehäuse besser als eine Schraube ohne?

muß erlaubt sein und kann im Versuch geklärt werden. Das Gehäuse müßte dabei radial (von der Schraubenachse senkrecht wegzeigend) strömendes Wasser nach hinten umlenken...

Rasende Streichholzschachteln

Beim schnellsten Elektroboot wiegen Motor und Batterien gleich viel, und der Rumpf liegt zur Hälfte im Wasser.
Ein in allem halb so großes Boot hätte ein Achtel der Masse, ein Viertel der Widerstandsfläche, ein Achtel der Leistung und denselben cw-Wert. Drum würde es, absolut gesehen, halb so schnell fahren wie das größere.
Mit einem leichten Hochleistungsakku, einem leichten, hochdrehenden Motor und einem Antrieb mit vernünftigem Wirkungsgrad könnte es genausoschnell werden. Der Himmel ist die Grenze...
end of document 1