sachverstand2 @ geocities.com:
Boot04-Tagebuch
Teilespender
- Boot04 lag für 1 Euro beim Toom. Es war ein Kleinkinder-
Badewannen-Spielzeugboot, handflächengroß, drei Kunststoffteile
und sonst nix.
Ach ja: ein flacher Boden, geeignet für selbstgebaute (!!!)
Kreiselpumpen.
Erster Aufbau mit 1 Motor und 1 Kreiselpumpe. Und den alten Akkus
aus Boot01.
Fährt überraschend schnell.
- Das gelbe, streichholzschachtelgroße Rennauto hatte ich
schon geschlachtet. Der Motor überstand meine Reparaturversuche
nicht, die Akkus überstanden 10mal aufladen hintereinander nicht.
Teilespender 2: Gelbes Rennauto. Spendete Fernbedienung.
Aber da war noch die daumennagelgroße Fernsteuerung mit 2 Kanälen
bei 40 MHz, deren Hauptteil für 1,5 V gemacht war.
2 Autos und 5m Bahn hatten mal 30 Euro gekostet, einzelne Autos
gibts bei Dickie Deutschland für 7,99 Euro.
- Das rote, dreimal streichholzschachtelgroße Auto gabs für 5,99
Euro, auch beim Toom. Ich wollte endlich mal ein kleines,
zuverlässiges Fernsteuerauto, das 2 AA-Akkus aufnehmen konnte.
Das Auto war Mist. Vorne wars zu leicht: Beim Losfahren ging es
vorne hoch.
An schlimmsten war jedoch die Lenkung. Ich hatte gehofft, daß ein
stabiles Lenkgetriebe darin sei.
Teilespender 3: Rotes Auto. Spendete Motoren und Kabel.
Pustekuchen: Jedes der Hinterräder wurde einzeln von einem kleinen
(nicht: winzigen), zuverlässig wirkenden Elektromotor angetrieben.
Das Auto überlebte als leere Karosse, zum Schieben, und spendete
alle Motoren, Schalter und Kabel.
Kreiselpumpe - selbstgebaut
Sieht scheiße aus und hat mehr Wirkungsgrad als jede Schraube.
Wickelt sich nicht so gut um Wasserpflanzen.
Fährt nur vorwärts.
Die gezeigte Kreiselpumpe hat eigentlich überhaupt keinen Wirkungsgrad,
da sie nach unten offen ist. Eigentlich versetzt sie das Wasser bloß in
Drehung und wirft dabei nur einen kleinen Teil des Wassers nach hinten
raus.
Der entstehende Unterdruck ist jedoch so groß, daß er Wasser aus dem
Bootsinneren heraussaugt. Genial.
Elektromotoren
Ich lernte, daß es neben Betriebsspannung und Leerlaufdrehzahl noch eine
wichtige Größe gibt: die Anlaufspannung.
Es ist mal klar, daß ich die Motoren mit Spannung und Strom versorgen
muß. Je mehr, desto besser. Wenns zuviel wird, geht der Motor kaputt.
Lange vorher geht jedoch schon die Fernsteuerung kaputt. Obs der
Empfänger, der Demodulator, der Dechiffrierer oder die
Endstufentransistoren sind, ist dabei ziemlich egal.
Mein Cassettenrecorder-Motor lief bei 1,5 V nicht an und hatte bei
3,0 V eine vernachlässigbare Drehzahl. Man könnte sagen, er habe einen
zu großen Innenwiderstand.
Die komischen Elektromotoren aus dem Mist-Auto liefen mit 1,5V an und
mit 3,0V richtig gut. Für 4,5 V sind sie angeblich gebaut.
Dann versuchen wir's mal
Für den Motor bohrte ich ein Loch mit dem Lötkolben in den Bootsboden.
Den Motor legte ich mit 2 Heißkleber-Punkten fest. Die Kreiselpumpe
besteht aus einem 6x4mm Blechlein auf der Motorwelle und einem
passenden Alustreifen, den 2 Kleberpunkte auf dem Boden halten.
Das Loch soll man sorgfältig entgraten. Je genauer der Motor paßt, desto
dichter ist das.
Das Blechlein auf der Welle fällt nicht ab, wenn man es an Luft mit
einem kleinen, dagegengehaltenen Schraubenzieher testet.
Kreiselpumpen aus Aludosenstreifen.
Tuning
Die Fernsteuerung aus dem Rennauto ist für 1,5V gemacht, das habe ich
schon gesagt.
Logischerweise brummten die Elektromotoren bei 1,5 V ein äußerst
sonores, einschläferndes Liedchen. Beim Zugucken fielen mir fast die
Augen zu.
Aufbau mit 1,5 V Betriebsspannung. Schleicht.
Auch Parallelschalten von 2 Akkus brachte nix. Drei brauchte ich nicht
versuchen - da wärs gesunken.
Es gab gute Gründe, die Fernsteuerung nicht an 3V anzuschließen:
- da war sie nicht für gemacht;
- für die extra großen Motoren und deren extra große Ströme auch
nicht. Wahrscheinlich würden die Endstufen-Transistoren abrauchen.
Da saß ich denn inmitten meines Gewissenskonfliktes. Und befreite mich
durch eine Definition daraus:
Mit 1,5 V macht das Ganze keinen Spaß. Null. Nada.
Also schloß ich das Ganze an 3V an und trug es zum Brunnen:
Abdichten
Es fuhr und fuhr und fuhr, und irgendwann sank es. Mit Wasser
vollgelaufen.
Ich schmolz etwas Wachs und goß den hinteren Teil damit aus.
Wachs hält mechanisch keine Belastung aus. Wenn ich die Motoren
ordentlich angeklebt hätte, hätte es aber gedichtet.
Aufbau mit 3,0 V Betriebsspannung. Fährt.
Mit Wachs ausgegossen, zum Abdichten der Motoren.
Wachs ist idiotisch
... und deshalb habe ichs wieder herausgenommen und stattdessen eine
Naht aus Heißkleber um die Motoren gelegt.
Jetzt schafft es das Wasser nur noch bis in das Motoreninnere. Und: Beim
Fahren saugen sie sich automatisch leer.
Wird eigentlich Zeit, daß ich die Motoren selbst als Kreiselpumpe
benütze. Ein zentrisches Loch zum Reinströmen, eins am Umfang zum
Abströmen. Die Idee ist zwar pervers, aber nett. Gerade richtig für
einen Sonntagabend.
Das Mittenloch muß ja auch nicht gerade in der Mitte sein, da ist ja
schließlich die Welle. Achsennähe reicht schon. Und drei sind wohl auch
besser als eins. Interessante Zukunft, die mein
Cassettenrecorder-Motor da hat.
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