Der Weg aus der Arbeitslosigkeit

Sachverstand2 @ Geocities.com, 08.04.1998

Index

0. Einleitung
1. Der Weg in die Arbeitslosigkeit
2. Der Weg in der Arbeitslosigkeit
3. Der Weg aus der Arbeitslosigkeit
3.0 Was das kostet?
3.1 Schriftliche Bewerbung
3.1.1 Anschreiben
3.1.2 Lebenslauf
3.1.3 Zeugnisse
3.1.4 Drumherum
3.2 Telefonische Bewerbung
3.3 Das Vorstellungsgespräch
4. Motivation

0. Einleitung

Deutschland hat 7 Millionen Arbeitslose (offen + verdeckt) - und die Regierung guckt seit Jahrzehnten tatenlos zu.
7 Millionen Leute, die nicht in die Sozialversicherung einzahlen - und die Pläne, die Sozialversicherung einzustampfen, werden jeden Tag konkreter.
7 Millionen Leute, die nicht am BIP mitarbeiten können - mit allen häßlichen Folgen: Nun, Sie haben diese Regierung auch gewählt. Sie sind Täter. Übrigens: Sie sind (von Ihnen aus gesehen) der wichtigste Täter.

Unsere Verfassung garantiert, daß Sie innerhalb der FDGO tun und lassen können, was Sie wollen. Sie werden lernen, dieses Recht als Pflicht zu begreifen:


1. Der Weg in die Arbeitslosigkeit

Wir haben in Deutschland einen ArbeitsMARKT.
Markt bedeutet, daß die Kunden (in diesem Fall: die Arbeitgeber) sich aussuchen, für welche Leistungen sie ihr Geld ausgeben. Sofern Sie diese Wünsche nicht erfüllen können - oder falls sie jemand anders besser erfüllen kann -, ist Ihre Leistung nicht gefragt. Mich interessiert das Schema nicht, nach dem Sie ausgesiebt wurden. Sie sind nicht Opfer des Schemas, sondern Täter: Sie paßten auf die Kriterien des Schemas.
Mich interessiert nicht, warum Ihr Chef Sie haßte. Sie sind nicht Opfer des Chefs, sondern Täter: Sie haben nach dem Eindruck des Chefs zu oft die falschen Prioritäten gesetzt.
Mich interessiert nicht, wer an Ihrer Misere die Schuld trägt. Wenn Sie von 2 Cassettenrecordern einen nicht kaufen - und sei es, weil Ihnen die Farbe nicht gefällt -, dann ist es die Schuld des stehengelassenen Cassettenrecorders, daß er weiterhin den Laden hütet. Sie hatten die falschen Eigenschaften - Ende der Debatte.

Es sind immer Sie. Sie tun und lassen, was Sie wollen. Sie werden für Ihre Taten und Unterlassungen zur Rechenschaft gezogen. Genau so, wie Sie das von jedem anderen auch erwarten. Es sind immer Sie.

2. Der Weg in der Arbeitslosigkeit

Sie waren beschäftigt oder in Ausbildung. Das ist jetzt vorbei.

Machen Sie nicht den Fehler, den viele andere machen: Blicken Sie nicht zurück. An der Vergangenheit können Sie nichts mehr drehen.
Gegenwärtig sind Sie aufgrund eines Fehlers, den Sie zu verantworten haben, aus dem Arbeitsmarkt herausgefallen.
Sie wollen da wieder hinein: Blicken Sie nach vorne, in die Zukunft.

Akzeptieren Sie Ihre Täterrolle.
Sie waren Täter, Sie sind Täter, Sie werden Täter sein. Unsere Urgroßväter haben sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen, um unsere heutige Handlungsfreiheit zu verwirklichen. Diese Chance darf man nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Ich wünsche Ihnen und uns allen, daß Sie Ihre Täterrolle eines Tages genießen werden.


3. Der Weg aus der Arbeitslosigkeit

WIE Sie tätig werden können, darüber gibt es massenhaft Bücher zu kaufen; es sind auch gute darunter.
Fakt ist, daß Sie einen Arbeitgeber überzeugen müssen, Er muß Sie kaufen wollen. Machen Sie ihn heiß auf Sie.

Werden Sie heute tätig.
Jeder Tag später treibt Sie weiter von Ihrem Ziel weg.
Sie müssen sich vorbereiten.
  • Termin bei Frisör und Fotograf (in dieser Reihenfolge).
  • Umschläge, Papier, Mäppchen und ein uralter 386er mit funktionierendem Diskettenlaufwerk.
    Niemand verlangt die Anschaffung eines teuren Druckers. Viele Kopierläden halten gute Drucker für Sie bereit - da müssen Sie schon sehr viel drucken, bevor sich ein teures Exemplar rentiert.
  • Finden, Sortieren und Kopieren Ihrer Zeugnisse.
  • Suche nach den besten Quellen für die besten Zeitungen.
Damit ist die erste Woche herum.
Am Wochenende: Lesen, auswählen, schreiben. Wo waren Ihre Vorbereitungen löcherig?
Samstag und Sonntag.
Sie ärgern sich mit den Unzulänglichkeiten Ihres Textprozessors herum. Sie installieren 3mal neu, und dann stirbt die Festplatte. Zum Glück haben Sie Backup-Disketten.
Montag morgen.
Sie sind fix und fertig. Eine Woche Hektik, und das Ergebnis halten Sie nun in der Hand und bringen es zur Hauptpost.
Nächste Woche
werden Sie 2 Bewerbungen machen, in der 3. drei, und ab der 5. fünf.

3.0 Was das kostet?

Ab der 5. Woche:
50 Kopien5,00
5 Mäppchen17,50
5 Umschläge5,00
Porto15,00
5 Zeitungen10,00
Zwischensumme52,50
Sonstiges (20%)10,50
Endsumme63,00 pro Woche

3.1 Schriftliche Bewerbung

Die schriftliche Bewerbung enthält ein Anschreiben, einen Lebenslauf und Ihre Zeugnisse.

Auf dem engen Arbeitsmarkt von heute muß auch das Drumherum stimmen. Darum machen Sie Anschreiben und Lebenslauf selber; Sie kleben Ihr Foto selber ein, und Sie packen das Ganze in die Mappe, die Ihnen gefällt.


3.1.1 Anschreiben

Das Anschreiben ist nicht eine trockene Aufzählung Ihrer Stärken und Schwächen, sondern Ihr Verkaufsprospekt.
Sie verkaufen übrigens nicht Ihre Arbeitskraft, sondern Sie sind ein aufgeschlossener, munterer, konstruktiver, loyaler Mensch, mit dem es eine Freude ist zu arbeiten.

Deshalb schreiben Sie auch einen fröhlichen Aufsatz mit folgenden Unterpunkten:

Und jetzt ein paar Tips (alle gleich wichtig!):
  1. Sie wollen sich verkaufen. Also erzählen Sie das von sich, was der Empfänger lesen will.
  2. Erzählen Sie nicht von Ihren Fehlern - die muß der Empfänger selbst herausfinden.
  3. Erzählen Sie nichts, was nicht dazugehört - verschwenden Sie die Zeit des Empfängers nicht.
  4. Das Anschreiben ist so eine Art Brief an Maria M.: Willst du mich heiraten?
    Auch Maria M. müssen Sie erzählen, was sie in Ihren Augen so erstrebenswert macht.
    Erzählen Sie ihr aber nix über ihre kurzen Beine.
  5. Falls nicht ersichtlich ist, daß Ihre einst ausgeübte Tätigkeit BB in etwa der Anforderung B entspricht, müssen Sie das vorkauen. Rätselraten ist out.
  6. Erzeugen Sie eine positive Haltung beim Empfänger, indem Sie selber positiv wirken.
    Ein positiver Satz wäre: B kann ich, das habe ich schon mal gemacht.
    Noch positiver: B kann ich, das habe ich schon immer gerne gemacht.
    Geht noch: B werde ich schnell lernen, das hat mich schon immer interessiert.
  7. Lassen Sie niemals durchblicken, daß Sie sich einer Teilaufgabe nicht gewachsen fühlen.
    Besser: Halten Sie den Mund.
    Noch besser: Sie haben bereits etwas eng Verwandtes gemacht.
  8. Äußern Sie keine Zweifel an sich. Treten Sie selbstbewußt auf.
  9. Sehr schön wäre eine Klimax, d.h. eine Steigerung:
     
    Teiltätigkeit A gefällt mir, habe ich schon mal gemacht. 
    Teiltätigkeit B gefällt mir sehr, mache ich seit Jahren mit wachsendem 
    Vergnügen. 
    Teiltätigkeit C finde ich rasend interessant, wollte ich schon immer mit 
    A und B verbinden. 
    Insgesamt berauscht mich Ihr Angebot. Wollen Sie mich nicht auch 
    heiraten?
    
  10. Zeigen Sie Gefühle. Aber ausschließlich positive: Spaß, Engagement, Blick nach vorn.
    Stellen Sie sich vor, der Personalverantwortliche hat zwei Anschreiben: In einem weist Bewerber 1 trocken und sachlich nach, daß er der Aufgabe gewachsen ist. Im anderen zeigt Bewerber 2, daß er so viel Spaß an der Sache hat, daß er richtig Energie hineinstecken würde. Welches gefällt Ihnen besser?
  11. Begründen Sie Ihre offiziellen Macken (z.B. Löcher im Lebenslauf) en passant. Machen Sie deutlich, daß es sich um einmalige Ausrutscher handelte.
  12. Rechtfertigen Sie sich nicht dabei: Wer sich verteidigt, klagt sich an. (Das ist nicht von mir, aber bildet die Realität ab.)
  13. Verkauftstrick 1: Der Empfänger will Sie nicht kaufen. Der Empfänger ist nicht scharf auf noch einen aufsässigen, teuren Angestellten.
    Er ist aber scharf auf den Nutzen, den seine Firma von Ihrer Präsenz hat. Es ist Ihre Aufgabe, daß er das auch so sieht.
  14. Sie sehen Ihren eigenen Nutzen nicht? Dann setzen Sie sich hin, und verklickern Sie sich selbst, daß Sie enorm nutzbringend wären. Sie können anderen nur Sachen verkaufen, die Sie sich selber auch verkaufen können.
  15. Verkaufstrick 2: Unter X Cassettenrecordern nehmen Sie den mit der witzigen Zusatzfunktion.
    Jeder Mensch hat auch Zusatzfunktionen. Finden Sie Ihre, und werben Sie damit.
  16. Versetzen Sie sich dabei in den Personalverantwortlichen. Der soll ein gutes Gefühl haben, wenn er Ihre Sachen zur Hand nimmt, während des Lesens immer glücklicher werden und Sie gegen Ende unbedingt persönlich kennenlernen wollen.
    Mit anderen Worten: Nehmen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen zur Hand, lesen Sie sie wie ein Personalverantwortlicher und entscheiden Sie dann, ob Sie den Bewerber (nämlich sich selber) einladen würden.

Muster

Thomas Muster                                 Wolkenkuckucksheim, xx.xx.xxxx
Musterweg 1
xxxxx Wolkenkuckucksheim
Tel.: tagsüber: (0xxxx) xx xx xx x
      abends:   (0xxx)  xx xx xx


Eastern Europe Beauties, Inc.
Frau Maria Maier
Schifferstr. 13

13131 Mannheim


Bewerbung als Bräutigam 
Ihre Anzeige vom xx.xx.xxxx in der Musterzeitung


Sehr geehrte Frau Maier, 

du hast es noch nicht gemerkt, aber ich liebe Dich. Und deshalb schlage 
ich Dir vor, mich zu heiraten, und zwar bald, d.h. in 1 bis 2 Monaten. 

{Nun fragts du dich: Warum sollte ich Hans heiraten? Das kostet nur Geld, 
nimmt mir einen Gro0teil meiner Freiheit und kettet mich auf Gedeih und 
Verderb an den. 
Sieh aber einmal genauer hin, was du dafür bekommst:}

Du bekommst einen athletischen, knackigen Körper in den besten Jahren, 
der Dich beim Sex verrückt macht, Deine Leidenschaft zum 
Briefmarkensammeln teilt, mit Dir in eine große Zukunft starten will und 
ansonsten durch Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit glänzt. 

Überleg einmal: Wir könnten einen Sack voll Kinder haben, Eigentum 
erwerben, und wenn dann eines Tages die private Rente fließt, gucken
wir uns den Rest der Welt an. 

{Das sind die Vorteile. Natürlich solltest Du dann nicht mehr mit Jedem
rumficken, und sowohl für eigene Kinder als auch eigenes Eigentum
erwarte ich ein gewisses Verantwortungsbewußtsein. Du weißt, welche
Richtung ich damit meine: Meine. Du weißt auch, daß ich Dir 
entgegenkomme, wenn Du mir entgegenkommst, und an gutem Willen,
sich in der Mitte zu treffen, soll's bei mir nicht fehlen.}

Insgesamt überwiegen die Vorteile für Dich. Ruf mich bald an, damit 
wir das in Ruhe besprechen können. Über jede Haltung, die keine 
krasse Ablehnung ist, würde ich mich sehr freuen. 

Dein Thomas

Achtung!

Ins echte Bewerbungsschreiben kommen nur die Absätze, die Ihre Vorzüge aufzeigen, und die, die aus Ihren Fehlern Vorzüge machen.
Aufzählungen von Nachteilen dagegen, wie sie im obigen Text in {geschweiften Klammern} stehen, kommen NICHT hinein.

An einem guten Anschreiben kann man 4 bis 6 Stunden arbeiten, dann ist es 99% perfekt.


3.1.2 Lebenslauf

Aus dem Lebenslauf soll ohne Kenntnis des Anschreibens erkennbar sein, daß Sie zu der angestrebten Position passen.

Nach rechts oben kommt Ihr Foto. Gucken Sie in die Seite hinein; d.h. das Foto zeigt Ihre linke Gesichtshälfte.

Lebenslauf 

Hans Muster
Musterweg 1
xxxxx Wolkenkuckucksheim 
Tel.: tagsüber: (0xxxx) xx xx xx x
      abends:   (0xxx)  xx xx xx

Geburt:         am xx.xx.xxxx in xxxxxxxx
Religion:       keine
Familienstand:  verheiratet, zwei Kinder


Schulischer Werdegang

07/56 bis 06/60 Grundschule
07/60 bis 06/66 Aufbauschule (Name) in Hallelujahausen
                Abschluß: Erweiterte Realschule (Sek. II)
07/66 bis 06/69 Ausbildung zum Musterer bei Firma Z, Amenberg
                Abschluß: Musterergeselle (Note: befriedigend)


Bundeswehr

07/69 bis 12/69 Gruppenführer im Landsturm der GSG 9
25.12.69        Ausscheiden als Generalmajor


Beruflicher Werdegang

Monat/Jahr      Firma A als Praktikant
                   Tätigkeiten: Assistent bei Musterentwurf,
                                telefonische Kundenbetreuung 
                (wenn das nicht aus dem Zeugnis hervorgeht oder sehr 
                 wichtig für die angestrebte Position ist!)

Monat/Jahr      Firma C als D
Monat/Jahr      stellungsuchend; Weiterbildung in Musterbewertung
Monat/Jahr      Firma E als Fleischfachverkäufer
seit Monat/Jahr stellungsuchend; Nebentätigkeit im Innenausbau und als 
                   Elektroinstallateur und Gärtner

Eigenhändig: Wolkenkuckucksheim, Datum des Anschreibens          Unterschrift

3.1.3 Zeugnisse

Schicken Sie unbeglaubigte Kopien. Zum Bewerbungsgespräch nehmen Sie dann die Originale mit.

3.1.4 Drumherum

Personalleute sind heutzutage sehr verwöhnt. Selbst auf eine Schrauberanzeige kommen 100 Bewerbungen. Da muß gesiebt werden: Nun wird stellenweise gelesen: Natürlich ist das nicht immer fair! Aber stellen Sie sich mal vor, Sie hätten einen Berg von Arbeit, den Sie nach nachprüfbaren Kriterien ausdünnen sollen.

So, bis jetzt sind 5 übriggeblieben.
Die kommen auf einen Echtholzschreibtisch, zu einem Herrn mit gepflegten Fingernägeln und einem analytischen Blick für Aufmüpfigkeit, Unpünktlichkeit, Faulheit, Schluderei, Unruhestifterei, Drogensucht und sonstige Vergehen.

Keiner weiß, wen der Herr denn nun nehmen wird. Aber uns dürfte nun klar sein, welche Mappe er mit welchen Empfindungen in die Hand nimmt.

3.2 Telefonische Bewerbung

Eine Firma, die Mitarbeiter sucht, muß mit Rückfragen rechnen. Insbesondere, wenn sie ihre Telefonnummer mit in die Anzeige setzt.
Prinzipiell suchen alle Firmen ständig gute Mitarbeiter: die wissen, was sie wollen und wie sie das zum Nutzen der Firma umsetzen können.
Also spricht nichts dagegen, dort mal anzurufen. In diesem Fall sollten Sie den Namen des Verantwortlichen kennen und eine Liste mit Fragen vorbereitet haben. Die Fragen sollten alle in sichtbarem Zusammenhang mit Ihrer ggf. späteren Tätigkeit stehen.

H.M.:(wählt)
Sekretär:Firma Z-Muster, mein Name ist Gabriel von Birkenstöcker-Wellheimer, was kann ich für Sie tun?
H.M.:Guten Tag, Herr von Birkenstöcker-Wellheimer, mein Name ist Hans Muster...
Sekretär:Guten Tag, Herr Muster.
H.M.:... und ich würde gern mit Ihrem Herrn Müller sprechen.
Sekretär:Erwin Müller oder Edwin Müller?
H.M.:Das weiß ich nicht, in der Stellenanzeige stand nur ein E.
Sekretär:Augenblick, ich verbinde...
Chef:Müller!
H.M.: Guten Tag, Herr Müller, mein Name ist Hans Muster...
Chef:Guten Tag, Herr Muster!
H.M.:Sie suchen einen Mustermusterer. Ich wollte mich erkundigen, ob die Stelle schon vergeben ist?
Chef:Ja, also, wir haben schon einen Haufen Bewerbungen bekommen... aber vergeben ist sie noch nicht.
H.M.:Der Entscheidungsprozeß läuft also noch. Fein, dann bin ich ja noch rechtzeitig.
In der Anzeige steht, Sie legen besonderen Wert auf Musterologie?
Chef:Ja, auch, natürlich. Haben Sie in dieser Richtung schon gearbeitet?
H.M.:Ja, bei meinem derzeitigem Unternehmen habe ich für meinen Chef immer die entsprechenden Präsentationen ausgearbeitet.
Chef:Schön, schön. (Pause)
H.M.: Wann kann ich denn mal vorbeikommen und Ihnen meine Bewerbungsunterlagen überreichen, Herr Müller?
Chef:Hmmm. Heute is' schlecht. Kommen Sie mal nächsten Dienstag um halb vier.
H.M.:Dienstag, das ist der 14., nicht wahr? Dann sehen wir uns Dienstag um halb vier. Fein. Bis dann, Herr Müller.
Chef:Ja. Auf Wiedersehen, Herr Muster.


3.3 Das Vorstellungsgespräch

Damit ist das Fachliche zum Großteil erledigt. Im Vorstellungsgespräch wird getestet, ob Sie tatsächlich der sind, der die Bewerbungsunterlagen geschickt hat, und ob Sie zum soziokulturellen Klima der Firma passen.
Seien Sie nicht steif, und seien Sie nicht flegelhaft. Seien Sie einfach, offen, freundlich und natürlich.

Natürlich ist das schwer! Insbesondere wenn Sie sich Sorgen machen, daß Ihre Gesprächspartner Vorbehalte gegen Sie haben. Man hat aber keine Vorbehalte. Sonst hätte man Sie nicht eingeladen.
Ihre Gesprächspartner sind Menschen. Menschen sitzen am liebsten in angenehmer Atmosphäre herum, trinken Kaffee und unterhalten sich. Tragen Sie dazu bei.
Üben Sie vorher! Gehen Sie allein oder mit Partner irgendwo hin, wo Sie keiner kennt, und sorgen Sie dafür, daß man nachher anerkennend über Sie spricht. Was Sie verifizieren.


4. Motivation

Noch (1998) haben wir ein soziales Netz. Was, glauben Sie, haben wir in 10 Jahren? Dabei ist es mir völlig egal, welche Partei unsere Republik runterwirtschaftet.

Wofür arbeiten Sie?

Ja, dann brauchen Sie Geld. (Und einen oder zwei Anti-Waigel-Berater.)

Sie werden nicht heute und auch nicht morgen schon Erfolg haben.
Aber wenn Sie nicht heute anfangen, wenigstens zum Üben, schaffen Sie's nie.


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