Der Gorilla

Der Gorilla ist der größte der Menschenaffen. Die Männchen werden über zwei Meter groß und wiegen bis 250 Kilogramm, die Weibchen sind wesentlich kleiner und werden bis zu 100 Kilogramm schwer. Flachlandgorillas[1] leben in den tropischen Regenwäldern Afrikas, Berggorillas in den Bergregenwäldern von Zaire, Uganda und Ruanda.

Gorillas zeigte man früher oft in Filmen und Geschichten als riesige[2] Ungeheuer[3]. Mit ihrem kräftigen, schweren Körper, der mit schwarzem struppigem[4] Haar bedeckt ist, und den breiten Schultern wirken sie sehr bedrohlich[5] und gefährlich. Sie gehören aber zu den friedlichsten Affen überhaupt[6].

Gorillas leben in familiären Gruppen, die aus fünf bis acht Weibchen und ihren Jungen bestehen. Ein sogenannter „Silberrücken“ d.h. ein größerer Gorillamann, leitet die Gruppe. Der „Silberrücken“,  der einen silbergrauen Rücken hat (ab 10 Jahre), führt also die Familie an[7]. Stirbt ein Anführer, kämpfen die Jüngeren um die Nachfolge[8].

Gemeinsam durchstreift die Gruppe das Revier auf der Suche nach Nahrung. Die Gorillas bewegen sich meist in nach vorn gebeugter Haltung[9], so dass die Knöchel[10] ihrer Hände den Boden berühren. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Pflanzenteile wie Farne[11], Knospen[12] und Blätter.

Weibchen und Jungtiere klettern auch auf Bäume, um Früchte zu[13] pflücken. Dieses können die schwergewichtigen Männchen nicht. Die Nahrungssuche findet hauptsächlich vormittags und nachmittags statt. Zwischendurch[14] wird in einem kurzerhand[15] gebauten Tagesnest geschlafen, dann geht die Suche weiter. Wasser muss nicht extra getrunken werden, es ist reichlich in den Pflanzen und Beeren enthalten[16].

In der Nacht schlafen sie in Nestern aus Zweigen[17] und Blättern. Die Kleinen übernachten in den ersten Jahren bei den Müttern.

Die Paarungszeit ist nicht von einer Jahreszeit abhängig[18]. Nach einer Tragzeit[19] von etwa 9 Monaten wird ein Junges geboren, das in den ersten Monaten an das Fell der Mutter geklammert mit herumgetragen[20] wird. Es kann erst nach einem Vierteljahr allein sitzen, zwei Monate später laufen und klettern. Insgesamt[21] wird es fast eineinhalb Jahre gesäugt[22] und bleibt auch später noch, bis es drei Jahre alt ist, bei der Mutter.

Treffen benachbarte[23] Gruppen aufeinander, kommt es manchmal zu Konflikten.

Rivalen werden aber mit einer Drohgebärde[24], bei der sich die Männchen aufrichten[25] und sich auf die Brust schlagen, abgewehrt. Dabei stoßen sie laut bellende und brüllende Schreie aus[26] und reißen Grasbüschel[27] aus dem Boden und werfen damit. Große Kämpfe finden meist nicht statt[28].

Gorillas können bis zu[29] 50 Jahre alt werden. In Europa kann man sie in fast allen Zoos bewundern. Da pflanzen sie sich auch gut fort[30].