Reportage über

Wal- und Delphinfang

von Andreas Binner (12) November 2000

Der Walfang ist eine furchtbar grausame Sache, und die Japaner sind Weltmeister darin. Zur Zeit sind etwa 400 Walfangbote vor Japans Küsten unterwegs. Bis zu 22.000 Kleinwale, zum Beispiel Delphine, fangen sie jährlich, die grausam umgebracht, zu kleinen Stücken verarbeitet in Dosen verpackt und in die weite Welt exportiert werden. Ein eher kleiner Teil landet in Feinschmeckerrestaurants in denen sie die Reichen dann mit Genuss verspeisen. In Japan ist Walfleisch so etwas wie ein Volksgericht.

Doch der Walfang in diesem Ausmaß ist nicht nur grausam, sondern hat auch verheerende Folgen. Zum Beispiel ist der Bestand der Streifendelphine in den letzten Jahren um 90 % zurück gegangen, und nachdem die vor den Küsten Japans fast nicht mehr zu sehen waren, kamen die Grindwale und Bairds, Schnabelwale, dran.

Also immer, wenn von einer Art fast kein Tier mehr da ist, kommt die nächste Art an die Reihe.

Die Methoden, mit denen sie gejagt und getötet werden, sind furchtbar fies. Wenn eine Schule Delphine (eine Schule ist bei den Delphinen so etwas wie bei Elefanten eine Herde) in einer Bucht entdeckt wird,rufen Helfer die Fischer, und die kommen natürlich sofort.

Noch könnten die Delphine flüchten, doch sie tun das Gegenteil. Für sie ist es das Höchste, in den Bugwellen eines Schiffes zu springen. Die Eltern bringen das ihren Kindern bei, und die bringen es dann ihren Kindern bei, und die dann wieder ihren und immer so weiter. Also schwimmen die Delphine zum Boot der Fischer, und die können sie in aller Ruhe fangen. Wenn sie dann gefangen sind, werden sie nach Futo gebracht, das liegt ca. 100 km südwestlich von Tokio. Dort werden sie in ein winziges Becken geworfen. Das Becken ist so klein, dass es für die Männer mit den an langen Stangen befestigten Hacken und Messern ein leichtes ist, auf die Meeressäuger einzustechen. Wenn sie dann Kopfüber im Wasser hängen und dem Erstickungstod nahe sind, schlingen die Männer ein Seil um ihre Schwanzflosse, ziehen sie mit einer Seilwinde einige Meter über den Boden, und lassen sie dann auf einen Betonboden fallen. Ich finde, dass so etwas kein Fischfang ist, sondern Tierquälerei...

... Natürlich fragt man sich jetzt, ob es in Japan keine Umweltschützer gibt. Natürlich gibt es welche, doch die haben es schwer. Ein Beispiel dafür ist z.B. die Demonstration vom 9. Mai in Tokio. Die Umweltschutzorganisation "Greenpeace" machte mit Plakaten auf die grausamen Methoden des Delphinfangs aufmerksam. Nachdem die Demonstranten verhaftet wurden, mussten sie 11 Tage lang auf ihre Anklage warten.

Manche Leute sagen zu Delphinen Fische. Delphine aber sind kleine Wale und Wale sind Säugetiere, also sind auch Delphine Säugetiere. Säugetiere haben immer eine konstante Körpertemperatur. Wir Menschen zum Beispiel sind auch Säuger, denn auch wir haben eine (fast) immer gleich bleibende Körpertemperatur von 36,6 C°. Wenn sie höher oder niedriger wird, werden wir krank. Außerdem haben Wale und Delphine einen Blas, das ist die Fontäne, die aus ihrem Rücken spritzt, wenn sie ausatmen. Wenn also eine Delphin oder Wal auftaucht und ein Blas aus seinem Rücken stößt, weiß man, dass er gerade ausatmet und kurz darauf natürlich wieder ein. Manche Wale halten es über eine Stunde aus ohne auszuatmen. Das kann zum Beispiel der Blauwal, er ist der größte von allen Walen.

Der Wal kann von den Menschen komplett verwertet werden. Hier seht ihr, was woraus gemacht werden kann. Es ist aber möglich, alles was hier unten aufgelistet ist (außer sicherlich Walsteaks), aus anderen Produkten herzustellen.

Was aus Walen alles hergestellt werden kann:

Walfett. Walrat (Waltran): Margarine, Maschinenöl, Schuhcreme, Salben, Kosmetika, Seife, Parfüm

Walfleisch: Konserven, Walsteaks, Gulasch, Schinken, Tierfutter, Fischmehl, Wurst, Dörrfleisch

Barten: Schuhlöffel, Zigarettenspitzen, Angelruten

Knochen: Öl, Fischmehl, Dünger, Leim, Gelatine

Innereien: Lebertran, Gelatine, Hormonpillen, Fischextrakt, Leim, Tennisschlägerbespannung

Aus: www.blinde-kuh.de

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