Mittelpunkt
- Wie entsteht eine Schülerzeitung?
Eine kleine Entstehungsgeschichte der Zeitung des Gymnasiums Michelstadt
Von
Jonas Schönefeld
Das leise Summen
der Computer ist zu hören, die Tasten klappern, hin und wieder kommt ein
Redakteur und fragt etwas zu einem Artikel, Bilder werden gemacht, es herrscht
eine friedliche Arbeitsatmosphäre.
Ja, so stellt
sich manch einer die Redaktionssitzungen einer Schülerzeitung vor. Die Realität
sieht jedoch ganz anders aus:
Die Sitzungen der
Schülerzeitung Mittelpunkt sind eine reine Organisationsangelegenheit. Hier
werden zum Beispiel Termine festgelegt, grundlegende Dinge besprochen, etc. Die
eigentliche Arbeit wie das Artikelschreiben machen die Redakteure zu Hause.
Die Gründung der
Zeitung fällt auf das Jahr 2000, als ich selbst neu an das Gymnasium
Michelstadt kam. Da wir am Anfang alle Laien waren , blieben die Probleme nicht
aus: Das erste bereitete uns schon gleich am Anfang ein großes Kopfzerbrechen:
Wie sollte unsere neue Zeitung heißen? Übringens, den Namen „Mittelpunkt“
legten wir erst nach langen und heißen Diskussionen fest.
Dann mussten wir
uns natürlich alle mit der Zeitungsmacherei beschäftigen, und bald merkten
wir, dass jeder noch ein gutes Stück dazuzulernen hatte. Wie formatiert man zum
Beispiel einen Text so, dass man ihn später ohne Probleme weiterverarbeiten
kann? Wie wird ein Titelbild oder ein Layout erstellt? Was kostet der Druck, und
schließlich: Wer druckt uns unsere Zeitung? Die finanzielle Frage war einer der
wichtigsten Punkte - hier bekamen wir großartige Unterstützung von Sparkasse
und Volksbank (je 500,--DM).
Natürlich sollte
unsere neue Zeitung auch Anzeigen enthalten, also machten sich unsere besonders
flinken Redakteure auf die Socken , um die Firmen unserer Stadt um Anzeigen zu
bitten. Einige von ihnen waren bereit, in unserer Zeitung zu inserieren.
Als Redakteure
mit einem Male die Aufgabe, Artikel möglichst gut für die Öffentlichkeit zu
schreiben - keine leichte Sache!
Einigen
ehemaligen Mitarbeitern schien dann zu allem Überfluss die Arbeit auch noch über
den Kopf gewachsen zu sein, sie verließen uns auf Nimmerwiedersehen. So war und
ist es für die Zeitung immer noch ein großes Problem, tatkräftige Mitarbeiter
zu finden. Vor allem die Schüler der Oberstufe unseres Gymnasiums unterstützen
uns kaum.
Um so froher war
die gesamte Redaktion, als die
erste Ausgabe druckfrisch vor ihr lag. Doch nun ging es erst richtig los: Die
Zeitung musste an den Mann gebracht werden. Zu allem Überfluss hörten wir dann
auch noch einen Haufen Kritik, von der nur ein sehr geringer Teil konstruktiv
war. Wie jede andere Zeitung auch, war unsere neue Mittelpunkt mit den Anzeigen
Michelstädter Firmen versehen, und nun ging es hart auf hart: Das Geld musste
eingesammelt werden!
Dennoch macht es
uns immer wieder Spaß, montags zusammenzusitzen und über die Zukunft unserer
Zeitung nachzudenken.
Am Anfang des
Schuljahrs 2001/02 kam dann auch schon die zweite Ausgabe heraus. Sie präsentierte
sich (ohne prahlen zu wollen) um einiges besser. Wir hatten layoutmäßig
einiges dazugelernt und die Artikel bekamen ein höheres Niveau.
Nun ging die
Sache mit dem Verkauf wieder los. Was uns damals wie heute immer noch bedrückt
sind die Verkaufszahlen. Trotz Verkauf in der Schule selbst, in der Stadt und in
den Michelstädter Buchhandlungen haben wir nie das selbstgesteckte Ziel
erreicht.
Nach dem
Erscheinen der zweiten Ausgabe stießen weitere Mitarbeiter zu uns - zum Glück!
Sie unterstützten uns mit Tat und Rat, aber natürlich mussten auch sie sich
einarbeiten. Nun ist die dritte Ausgabe in Arbeit und wird in der nächsten Zeit
erscheinen.
Trotzdem sind wir auf noch weitere
Mitarbeiter angewiesen, die zum Beispiel gerne mit dem Computer arbeiten,
Artikel schreiben, Photos machen und vieles mehr.