Haben Sie sich schon mal dabei erwischt, die Kiwis um ihre Heimat zu
beneiden? Erstaunlicherweise sind soiche Gedanken für den doch als
bodenständig geltenden Deutschen garnicht so außergewöhnlich.
Wenn man mal von den Engländern absieht, bilden die Deutschen die
größte Gruppe von Neu-Neuseetändem aus Europa. Jährlich
ziehen ca. 4-500 deutsche Familien nach Neuseeland. Dazu kommen natürlich
auch noch Schweizer und Österreicher.
Warum hat es diese Familien ans andere Ende der Welt verschlagen? Neben
vielen Einzelmotiven, wie Bevölkerungsdichte, saubere Umwelt etc.
scheint es ein Leitmotiv zu geben, das Hans Kopruch, ein Untemehmensberater
aus Waikanae bei Wellington, so zusammenfaßt:
"Fast alte meine Kunden, die es aus Deutschland wegetrieben hat, waren
motiviert vom Wunsch nach Wechsel. Innerhalb des Systems Deutschland konnten
sie einfach nicht ausbrechen. Es war im Endeffekt einfacher, ans andere
Ende der Welt zu ziehen, als innerhalb Deutschlands zu versuchen, den Karriere-
und Lifestytewechsel zu vollziehen".
Trotzdem ist der Wechsel nach Neuseeland natürlich alles andere
als einfach. Die Beantwortung von ein paar Schlüsselfragen kann den
Prozeß zwischen Entschlußfassung und Neuanfang in Neuseeland
jedoch kalkulierbarer machen.
Ganz am Anfang stellt sich die Frage, ob ein Einwanderungsantrag überhaupt
Aussicht auf Erfolg hätte und woher man verläßliche Auskunft
darüber bekommt. Da es sehr häufig auf die Bewertung der deutschen
Ausbildung ankommt, kann die Einwanderungsbehörde, das New Zealand
Immigration Service, nur sehr unzuverlässig Auskunft darüber
geben.
Einziger sicherer Weg ist der Vergleich mit Ausbildungsbewertungen
von früheren Antragsteilem aus Deutschland. Gute Einwanderungsberater
werden ein Archiv von Gutachten der New Zealand Qualifications Authority
haben, so daß eine zuverlässige Auskunft in der Regel schnell
gefunden ist.
Ihre Einwanderungschancen lassen sich verbessern sowohl durch den Nachweis
von einem Stellenangebot, als auch durch Kapitalanlage in Neuseetand. Neuseeland
ist ein Land, wo qualifizierte Arbeitskräfte von kleinen bis mittelständischen
Unternehmen gesucht werden (Arbeitslosigkeit in Neuseeland ist hauptsächlich
im Bereich unqualifizierter Arbeit). Dieselben kleinen bis mittelständischen
Unternehmen suchen oft auch Investoren und Geschäftsbeteiligungen.
Eine gute Einwanderungsberatung sollte Ihnen in beiden Bereichen Lösungen
aufzeigen, die Hand und Fuß haben.
Nächste Schlüsselfrage sollte lauten: wie lange dauert das
Antragsverfahren?
Standardantwort des New Zealand Immigration Service: mindestens 6 Monate.
Ein sorgfältig vorbereitetes und professionell geführtes Einwanderungsverfahren
sollte jedoch nicht länger als 1 bis 3 Monate dauern. Wenn es länger
dauert, sollte es triftige Gründe dafür geben, die einem guten
Einwanderungsberater schon vor Einreichung des Antrages bekannt sein sollten.
Überraschungen während des Verfahrens sollte es eigentlich keine
geben.
Vorsicht vor langwierigen Widerspruchsverfahren (Residence Appeal Verfahren)!
In der Regel lohnen sich Kosten und Zeitaufwand (mindestens 1 Jahr) nicht
Erfolgversprechender sind bei rechtlich problematischen Einwanderungsfällen
geschaffene Tatsachen, wie z.B. ein erfolgreicher Geschäftsaufbau
in Neuseeland. Das überzeugt das Einwanderungsministerium in der Regel
eher, als rechtliche Argumente.
Schlüsselfrage Nr. 3 lautet: Wie wird die Übergangszeit zwischen
Antragstellung und Übersiedlung am sinnvollsten genutzt?
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist für viele Auswanderer,
zu wissen, wie schnell man denn nach Neuseeland übersiedeln muß.
Laut New Zealand Immigration Service hat man nach Erhalt des positiven
Bescheids nur 12 Monate Zeit, um nach Neuseeland überzusiedeln, sonst
vertiert man seine Einreiseerlaubnis. Nach Einreise muß man sich
dann regelmäßig in Neuseeland aufhalten, wenn man nicht die
mühsam erworbene Aufenthaltserlaubnis wieder verlieren will. Für
viele, die ihre Zelte in Deutschland nicht von heute auf morgen abbrechen
wollen oder können, reicht die Jahresfrist nicht Hausverkauf, Kündigungen
von Arbeitsverträgen, Geschäftsverkauf- und Übergabe sind
einige der Punkte, die den Auswanderer in seiner alten Heimat auf Trab
halten werden.
Hilfreich ist es, einen 4-Jahresplan aufzustellen, der eine Schritt
für Schritt Übersiedlung nach Neuseeland vorsieht. Simplifiziert
könnte man den 4-Jahresplan so zusammenfassen: in den ersten beiden
Jahren kann man sich noch ganz überwiegend (ja, bis zu 99 %) in Deutschland
aufhalten, in den letzten beiden Jahren muß man dann mindestens die
Hälfte der Zeit in Neuseeland verweilen, (n der Regel ausreichend
Zeit, um seine Geschäfte in Deutschland abzuwickeln.
Spätestens nach Ablauf der 4 Jahre und frühestens nach Ablauf
von drei Jahren (ab positivem Vorbescheid) erhält man dann ein unbefristetes
Residence Return Visa, dann ist einem die Aufenthaltserlaubnis (Residence
Penmit) auf Lebzeiten sicher.
Die wichtigste Schlüsselfrage ist für viele, wie sieht der
Neuanfang in Neuseeland, insbesondere In beruflicher und geschäftlicher
Hinsicht, aus?
Für manche hat sich diese Frage schon mit einem Stellenangebot
im Einwanderungsverfahren beantwortet, so daß nur noch die Stellung
angetreten werden muß. Aber auch in diesen Fällen kann eine
unterstützende Beratung hilfreich sein. Oft sind die Einzelheiten
des Arbeitsvertrages noch nicht definitiv ausgehandelt und im übrigen
ist eben vieles anders als man es kennt.
Eingesessene Kenner beider Seiten - Deutschland und Neuseeland - können
Ihren Lern- und Anpassungsprozeß hier sicher beschleunigen.
Der Umzug nach Neuseeland fühlt sich für manchen Neuankömmling
wie ein freier Fall in ein schwarzes Loch an (ohne Bungee um die Fußgelenke,
versteht sich). Das Büro oder das Geschaft wartet nicht auf einen
wie gewohnt. Man muß eben ganz neu anfangen - aber wie? Per Schriftverkehr
mit interessierten Firmen? Lebenslauf womöglich? ... so würde
man es doch in Deutschland machen, oder?
Für Neuseeland lautet die Antwort ganz klar Nein! Per Schriftverkehr
oder Lebenslauf kommt man hier nicht weit. In einem kleinen Land wie Neuseeland
zählt der persönliche Kontakt.
Networking ist das Stichwort.
Das Erfolgsgeheimnis beim Networking ist, den Eingang zum richtigen
Network zu finden. Leidergottes gibt es auch in Neuseeland Leute, die Neuankömmlinge
für Freiwild nehmen und die anangliche Blauäugigkert schamlos
zu ihrem Vorteil ausnutzen. Hier ist Voreicht geboten! Sie müssen
sich auf diejenigen, die Ihnen die Türen öffnen, verlassen können.
Wenn die richtigen Türen für Sie offen stehen, dann kann
es für den Neu-Neuseeländer wie am Schnürchen gehen oder
wie sich Peter Tetzlaff, ein Neuankömling in Levin bei Wellington
ausdrückte:
"Keiner meiner Umzüge oder Neuanfänge in Deutschland waren
so problemlos wie der Start hier in Neuseeland".
Der Artikel stammt von Peter Hahn, einein ehemaligen Rechtsanwalt aus
Berlin, der seit 6 Jahren in Wellington lebt.
IMMIGRATION & EMPLOYMENT CONSULTANTS Peter Hahn,
P.O. Box 5274 WELLINGTON
Tel: 0064-4-576-0323 Fax:0064-4-576-0326 Funkte): 025 2261465 Email:
peter.hahn@clear.net.nz