© Neues Elsaß-Lothringen, 1998 - Nationalforum Elsaß-Lothringen


1798-1998: 200 Jahre französische Fremdherrschaft in Mülhausen!

Während das offizielle Frankreich und dessen Kolla-borateure in diesem Jahr 1998 den 200. Jahrestag der soge-nannten Reunion Mülhausens an die eine und unzertrenn-liche Republik, gedenken wir Elsaß-Lothringer 200 Jahre französischer Fremdherrschaft in Mülhausen, 350 Jahre französischer Fremdherrschaft im übrigen Elsaß bzw. den 80. Jahrestag des französischen Überfalls gegen die Republik Elsaß-Lothringen im Novem-ber 1918. Im Freiheitskampf des elsaß-lothringischen Volkes kommt Mülhausen eine besonders wichtige Rolle zu, denn jene Stadt, jener damalige Stadt-staat war 1798 das letzte freie elsaß-lothringische Gebiet, das an Frankreich annektiert wur-de, nachdem das Elsaß 1648, Straßburg 1681 und Lothrin-gen 1736 schon das Vergnü-gen gehabt hatten, im Lande der Lumières aufgenommen zu werden. Auf die Ehre hätten die Mülhäuser - wie übrigens die anderen Elsässer sowie die Lothringer auch - gerne verzichtet, denn um den Widerstand der Stadtrepublik Mülhausen zu brechen bedurf-te das große Frankreich einer 9jährigen wirtschaftlichen Blockade, die die Mülhäuser letztendlich vor eine einfache Wahl brachte: den Ruin oder die Kapitulation. Denn entgegen aller französischen Behauptungen, der Anschluß Mülhausens an Frank-reich 1798 war keineswegs eine Réunion, sondern eine re-gelrechte Kapitulation, wie die Stadtrepublik Straßburg es 1681 ebenfalls erlebt hatte. Daher protestiert das Nationalforum Elsaß-Lothringen feierlich und vehement gegen sämtliche Feierveranstaltung, die in ihrer Form eine Zumu-tung für das elsaß-lothringi-sche Volk darstellen bzw. von der unerhörten Arroganz der französischen Kolonialbehör-den in Elsaß-Lothringen be-zeugen. Unseren französischen Herren genügt es nicht, uns annektiert zu haben, unsere Sprache und Kultur vom öffentlichen Gebrauch gebannt zu haben. Nein! Wir sollten auch noch feiern. Das Nationalforum El-saß-Lothringen feiert nicht mit, es gedenkt und bereitet den Durchbruch einer natio-nalen Alternative, die unser Land von der Fremdherrschaft befreien wird
Karl Goschescheck


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