© Neues Elsaß-Lothringen, 1998 - Nationalforum Elsaß-Lothringen


D'Bundespost feyert d'fránzeschi Eroberung!

Unsere bundesdeutsche Nachbarn haben uns nun seit Jahrzehnten daran gewöhnt, immer wieder zu-vorkommend vor der "Grande Nation" zu kuschen... wie es vor kurzem noch Bundeskanzler Helmut Kohl es wegen der Er-nennung des EZB-Präsi-denten vor den Forderungen Chiracs tat. Wenn es dann Elsaß-Lothringen betrifft, ist es für die elsaß-lothrin-gischen Patrioten um so mehr schmerzhaft, als die Elsaß-Lothrin-ger - auch und vor allem in schwerer Stunde - ihre nationale Pflicht Deutschland gegenüber immer wieder taten - wie die Ös-terreicher eigentlich auch. So zum Beispiel, wenn die Deutsche Bun-despost heuer eine Briefmarke anläßlich des 350. Jahrestags des Westfälischen Friedens, der fürs Elsaß zur unmittelbaren Konsequenz hatte, unters französischen Joch zu ge-raten. Was die "Schwowe" daran zum Feiern finden, daß damals große bislang habsburgische Gebiete - hauptsächlich im südlichen Elsaß - in fremde Hände kamen, was kurz darauf dazu führte, daß der Zehnstädtebund, Straßburg, Loth-ringen (1736-66), Mömpelgard (1793) und schließlich Mülhausen (1798) nach langem Kämpfen ebenfalls an Frankreich fielen, bleibt für uns ein Rätsel. Es hat aber den Anschein, als freue sich die Bundesrepublik über den schweren und leidensvollen Schicksal des Elsaß und Lothrin-gens. Vielleicht gibt es nächstes Jahr eine neue Briefmarke des Bundespost in der Art: "80 Jahre italienisches Tirol". Für das Jahr 2005 könnten die sogar "60 Jahre Kaliningrad" und "60 Jahre Wroclaw" feiern. Na toll wär's! Und politisch korrekt auch! Frankreich feiert 350, 200 und 80 Jahre Anschluß, die BRD feiert brav mit. Wir Elsaß-Lothringer, lassen uns aber nicht BRDigen, wir gedenken den Verlust unserer Freiheit und kämpfen weiterhin für die Wiedererlangung unserer Souveränität.

Karl Goschescheck


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