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Übersicht:
Fakten / Standpunkt
Wenn Drogen legalisiert werden, werden mehr Leute
abhängig!
Dealen ist Totschlag!
Kinder könnten ihre drogennehmenden Eltern als
Vorbild sehen!
Es ist sicherer, wenn Drogen unzugänglich bleiben!
Drogen sind ganz allgemein nicht gut, wieso sie also
legalisieren?
Alkohol und Zigaretten sind doch was ganz anderes!
Drogen, von denen schon nach dem ersten Mal eine Abhängigkeit entstehen
kann, sind was anderes!
Es ist Aufgabe des Staates, den/die BürgerIn
zu beschützen, nicht ihn/sie Drogen nehmen zu lassen!
Weitere Informationen und Argumente
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Fakten:
Deutschland: Es ist es erlaubt, ab 16 Jahren Tabakprodukte zu rauchen
und Alkohol bis zu einem gewissen Prozentgehalt zu trinken. Ab 18 Jahren
fällt auch diese Einschränkung weg. Die Promillegrenze beim
Autofahren liegt bei 0.8% Promille. Alle anderen Drogen sind illegal.
1996 wurde in einem Modellversuch in Schleswig-Holstein probiert, Marihuana
nach dem Vorbild der Niederlande in Apotheken zu verkaufen, doch dieser
Versuch wurde schon vor dem Start von den Gerichten untersagt. Der Besitz
einer nicht näher definierten "geringen" Menge (in der
Praxis 5-15g) an Marihuana ist straffrei, aber nicht legal.
Niederlande: Der
Erwerb und Genuss von Marihuana ist ab 18 Jahren straffrei (nicht zu verwechseln
mit legal, in der Praxis ist es aber das gleiche). Es existieren sogenannte
"Coffee-Shops", in denen Marihuana wie jeder andere Gebrauchsgegenstand
gekauft werden kann und auch sofort in einer angenehmen Atmosphäre
geraucht werden kann. Alle anderen Drogen außer Tabak und Alkohol
sind illegal. Pilze und andere sogenannte Naturdrogen werden in einer
rechtlichen Grauzone gehandelt.
USA: Das gesetzliche
Mindesttrinkalter liegt bei 21 Jahren. Rauchen von Tabakwaren ist ab 18
Jahren erlaubt, doch muss bis zum Ende des 26. Lebensjahres der Ausweis
oder Führerschein beim Erwerb von Tabakwaren gezeigt werden. Die
Promillegrenze beim Autofahren liegt bei 0.2% über 21 Jahren und
bei 0.1% Promille unter 21 Jahren. Für das geringste Überschreiten
dieser Menge wird der Führerschein auf längere Zeit eingezogen
und auch Gefängnisstrafen sind nicht selten (Alkohol unter 21 ist
ja illegal).
Standpunkt:
Wir glauben, daß alle ein "Recht auf Rausch" haben. Der
Drogengenuss ist eine freie Entscheidung jedes Einzelnen und gefährdet
nur denjenigen körperlich selbst. Die meisten Leute sind sich im
klaren darüber, welche Vor- und Nachteile der Gebrauch von Drogen
hat, und sie haben sich bewusst dafür entschieden, denn die Märchengeschichte
von Drogen in der Cola, um Kinder abhängig zu machen, ist zwar nicht
völlig ausgestorben, doch abhängig wird dadurch keiner. Für
uns ist die Drogenlegalisierung ein Weg, Menschenleben zu retten und diese
Welt etwas sicherer zu machen.
Argument: Wenn
Drogen legalisiert werden, werden mehr Leute abhängig!
Gegenargument: Wieso? Drogen nehmen doch nur diejenigen, die sie
auch probieren wollen.Wer Drogen probieren will, bekommt sie auch, wenn
sie illegal sind. Außerdem raucht ja auch nicht jedeR Zigaretten,
nur weil sie legal sind. Dazu kommt, dass durch die Legalisierung mehr
offene Aufklärung betreiben werden kann. Ein gutes Beispiel sind
die Niederlande, in denen das Benutzen von Marihuana erlaubt ist. Dort
sind nicht etwa mehr Leute abhängig geworden (sofern mensch physisch
überhaupt von Marihuana abhängig werden kann), nein, nur die
Zahl der drogenbedingten Unfälle ist zurückgegangen, weil Hilfe
viel schneller verfügbar ist, wenn der oder die Betroffene ohne Probleme
sagen kann, dass er oder sie vorher Marihuana geraucht hat. Als Kontrast
dazu die USA: Wenn die Jugendlichen mal die Chance haben, zu trinken,
betrinken sie sich gleich, anstatt nur ein oder zwei Bier zu trinken.
Wenn sie die Möglichkeit hätten, jeden Tag Alkohol zu bekommen,
würde dieser "Heißhunger" auf Alkohol schnell nachlassen.
Argument: Dealen
ist Totschlag!
Gegenargument: Der/die KäuferIn wird ja nicht dazu gezwungen,
Drogen zu kaufen. Es ist seine/ihre eigene Entscheidung, die ihn/sie ganz
alleine betrifft und für die er/sie sich auch ganz alleine verantworten
muss. Der/die DealerIn bedient nur die Nachfrage, die immer existieren
wird. Wenn Drogen allerdings legalisiert werden würden, würde
auch das Bild von zwielichtigen DealerInnen aussterben, denn wenn mit
Drogen legal gehandelt werden darf, können saubere Verkaufsstellen
eingerichtet werden, die zudem besser überwacht werden können.
Außerdem blieben die Preise stabil und niedrig, so dass auch die
drogenbedingten Diebstähle, Raubdelikte oder sogar Morde nicht mehr
nötig wären. Ein anderer Aspekt wäre die Qualität
der Drogen. Wenn Drogen legal sind, können sie auch legal getestet
werden und so würden unabsichtliche Überdosierungen durch zu
reinen Stoff vermieden werden. Das würde Menschenleben retten helfen.
Argument: Kinder
könnten ihre drogennehmenden Eltern als Vorbild sehen!
Gegenargument: Nein, denn das würde bedeuteten, dass alle
Kinder von AlkoholikerInnen ebenfalls AlkoholikerInnen werden. Eher das
Gegenteil ist meist der Fall, denn durch das tägliche Erleben, wie
Drogen einen Menschen verändern können, überlegen sie es
sich lieber dreimal, auch damit anzufangen. Wenn Eltern ihre Kinder verantwortungsvoll
darüber aufklären, wie Drogen wirken, welche Vor- und Nachteile
Drogen haben und was die Folgen sind, wirkt das viel mehr als tausendfach
wiederholte Werbespots. Außerdem hören die meisten Eltern extra
wegen eines Babys mit dem Rauchen, Trinken oder Kiffen auf und bieten
so ein positives Beispiel, wenn sie keine Drogen mehr nehmen. Ein anderer
Punkt ist, dass Eltern sich nach einer Drogenlegalisierung nicht mehr
schämen müssen, mit ihrem Kind im Falle einer Abhängigkeit
zu einer Beratungsstelle zu gehen. So wird dieser Schritt viel früher
gewagt und falls notwendig, kann eher geholfen werden.
Argument: Es ist
sicherer, wenn Drogen unzugänglich bleiben!
Gegenargument: Die Prohibition (Verbot von Alkohol) in den USA
Mitte dieses Jahrhunderts hat den USA die Mafia und Al Capone beschert.
Heute gibt es Drive-By-Shootings und Gang-Auseinandersetzungen zwischen
den rivalisierenden Drogendealern. Nach einer Legalisierung würde,
wie schon gesagt, ein offener legaler Konkurrenzkampf beginnen, der bestimmt
schon viele Tote verhindert hätte. Außerdem würden viel
Polizeikräfte, die zur Zeit den DrogennutzerInnen hinterher jagen,
gespart werden. Die Gefängnisse würden leerer werden, da, wie
schon gesagt, die Zahl der drogenbedingten Diebstähle und Raubüberfälle
zurückgehen würde. Das spart auch Geld, welches Drogenentzugsprogrammen
zugute kommen könnte.
Argument: Drogen
sind ganz allgemein nicht gut, wieso sie also legalisieren?
Gegenargument: Sicher, wir bestreiten nicht, dass Drogen einen
Menschen zugrunde richten können, doch das kann Arbeits- oder Obdachlosigkeit
genauso gut. Jede Droge hat negative Auswirkungen, von Zigaretten
über Gras bis hin zu Crack. Doch genauso gut gibt es positive Aspekte.
JedeR weiß, daß Alkohol abhängig machen kann, doch jedeR
weiß auch, dass es nicht durch das Gläschen Wein beim Abendbrot
passiert. Es kommt auf die Menge und den Umgang mit der Droge an. Einmal
im Monat einen Joint rauchen wird dich nicht sofort tot umkippen lassen.
Der Alkoholgehalt eines Getränkes wird in Promille gemessen, so dass
jedeR genau weiß, nach wie viel Gläsern er/sie wie viel Promille
im Blut hat. Bei den zur Zeit illegalen Drogen kann das nicht eingeschätzt
werden, da es nicht legal ist, sie prüfen zu lassen. Ein völlig
anderer Punkt ist, dass jedeR das Recht bekommen sollte, selbst zu wissen,
was gut und was schlecht für eineN selber ist. Einige finden es vielleicht
in Ordnung, mit einem Drogenrausch abschalten zu können, andere wiederum
nicht. Und solange die Person mit dem Drogenkonsum niemandem schadet,
sondern sich nur zu Hause einen schönen Abend macht, sollte es diesen
Personen ruhig selbst überlassen sein. Niemand sollte das Recht haben,
anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu leben haben.
Übrigens durfte auch Schokolade im 19. Jahrhundert nur in Apotheken
verkauft werden, weil es als Arznei gegen Depressionen galt.
Argument: Alkohol
und Zigaretten sind doch was ganz anderes!
Gegenargument: Das stimmt nicht. In vielerlei Hinsicht ist Alkohol
zum Beispiel viel schädlicher als Marihuana. Alkohol wird ab einer
gewissen Menge immer körperlich und psychisch abhängig
machen, Marihuana "nur" psychisch. Jährlich sterben Tausende
von Menschen an den Folgen von Alkohol, doch bisher ist keineR an den
Folgen von Marihuana gestorben. Nur weil Alkohol und Zigaretten gesellschaftlich
akzeptiert sind, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Nebenwirkungen
haben. Auch medizinisch und wissenschaftlich sind sie als Drogen eingestuft.
Das Argument, dass Alkohol und Zigaretten im Gegensatz zu anderen Drogen
legal sind, zieht nicht, denn die Niederlande haben gezeigt, dass es auch
anders geht.
Argument: Drogen,
von denen schon nach dem ersten Mal eine Abhängigkeit entstehen kann,
sind was anderes!
Gegenargument: Leute, die solche Drogen versuchen, sind meist in
jeder Hinsicht völlig zerstört. Sie wissen sehr wohl, was geschehen
kann, doch die bisherigen Probleme lassen sie zu solch einer radikalen
"Lösung" greifen. Das würde auch bei einer Legalisierung
der Fall sein müssen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einfach
in einen Laden spaziert und mal aus Spaß Heroin spritzen will, ist
sehr gering. Hier gilt es, die Probleme wie Arbeits- und Obdachlosigkeit
an der Wurzel zu packen. Doch nach einer Legalisierung könnten die
Menschen, die Drogenberatung brauchen, viel schneller und unkomplizierter
Rat und Hilfe finden, ohne Gefahr zu laufen, von der Polizei festgenommen
zu werden. Eine Drogenlegalisierung würde nicht den Menschen schaden,
die noch nie Drogen genommen haben, sondern denen helfen, die Drogen nehmen.
Eine vorübergehende, auf jeden Fall akzeptable Variante wäre
auch die ärztliche Verschreibung oder legale "Druckräume",
in denen Süchtige unter medizinischer Aufsicht ihren Stoff spritzen
können, um im Notfall ärztliche Hilfe bekommen zu können.
Argument: Es ist
Aufgabe des Staates, den/die BürgerIn zu beschützen, nicht ihn/sie
Drogen nehmen zu lassen!
Gegenargument: Wofür ein Staat überhaupt gut ist, soll
hier nicht diskutiert werden. Aber mal angenommen, er hätte eine
Berechtigung. Dann ist aber genauso die Aufgabe des Staates, allen Menschen
die Möglichkeit der freien Entfaltung der Persönlichkeit zu
ermöglichen. Für einige Menschen gehört der Drogengenuss
halt dazu. Viele DichterInnen, MusikerInnen und andere KünsterInnen
konnten erst mit Drogen ihre heute so beliebten Werke schaffen. Goethe
war da keine Ausnahme. Zudem würde der Staat durch eine Legalisierung,
wie schon oben erwähnt, Geld sparen. Er würde ganz legal Steuern
einnehmen können, die wieder für andere Dinge verwendet werden
könnten, zum Beispiel die Schulbildung oder das Freizeitangebot.
Heute noch wird staatliche Drogenaufklärung nach dem Muster der 70er
Jahren betreibt, wo ein durchschnittlicher Drogenfall so aussieht: "Ich
probierte Haschisch, drei Tage später hatte ich die Spritze im Arm,
daraufhin musste ich anschaffen gehen und andere zum Konsum überreden,
damit ich meinen eigenen finanzieren kann (Schneeballsystem). Als es kein
Heroin gab, nahm ich LSD, um meinen Junk zu befriedigen, kurz darauf kam
ich ins Krankenhaus auf die Intensivstation wegen einer Überdosis
und starb." Das ist kontraproduktiv, um die Bürgerin oder den
Bürger zu einer mündigen, aufgeklärten Person zu machen.
So werden nur Ängste geschürt, anstatt sachlich über Risiken
und Nebenwirkungen aufzuklären, die es ja auch bei Alkohol und Zigaretten
gibt. Das sollte die Aufgabe des Staates sein.
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und Argumente:
Hanf
legalisieren? Argumente dazu
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Das
Lübecker Urteil ("Jeder hat ein Recht auf Rausch")
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