Malcolm X (1925-1965) |
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Als Malcolm Little wurde Malcolm X 1925 in Omaha, Nebraska geboren. Er war der Sohn eines Baptistenpriesters, der ein Anhänger von Marcus Garvey war. Nachdem der Ku Klux Klan seinen Vater bedroht hatte, zog die Familie nach Lansing, Michigan. Dort wurde er erneut bedroht, weil er die Afro-Amerikaner wiederholt aufforderte, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Malcolms Vater wurde von den Black Legionaries umgebracht, einer Klan-ähnlichen Organisation. |
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Obwohl er mit seinem Kopf auf der einen Seite zerschmettert und fast vom Körper getrennt gefunden wird, wurde Selbstmord als offizielle Todesursache angegeben. Dadurch wurde der Familie finanzielle Unterstützung verweigert. Schnell folgte der soziale Abstieg. Sozialarbeiter versuchten, die Kinder gegenseitig und gegen ihre Mutter auszuspielen. Malcolm, damals sechs Jahre alt, wurde in ein Waisenhaus gegeben. Mrs. Litte bekam einen Nervenzusammenbruch, von dem sie sich nie wieder erholte. Nach der achten Klasse beendete Malcolm die Schule und begann ein kriminelles Leben. Er trug Zoot-Anzüge (nach diesen wurden die "Zoot Suit Riots" benannt), glättete seine Haare, um wie ein Weißer auszusehen und wurde als "Detroit Red" bekannt. Als er 21 Jahre alt war, wurde er wegen Einruch zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Dort lernte er die Lehren von Elijah Muhammad kennen. Elijah Muhammad war der Führer der "Lost-Found Nation of Islam", auch bekannt als "Black Muslims" (Schwarze Moslems) . Muhammads These, dass der weiße Mann der Teufel sei, mit dem die Schwarzen nicht leben könnten, hinterließ bei Malcolm einen tiefen Eindruck. Malcolm änderte sein Leben. Er begann, asketisch zu leben und las sehr viel. Das Argument, dass nur Schwarze das Übel heilen könnten, was über sie gekommen sei, bestätigte für Malcolm die Kraft von Muhammads Glauben. Er wurde ein loyaler Anhänger dieses Glaubens und adoptierte das X als Symbol für eine gestohlene Identität als seinen Nachnamen. Nach sechs Jahren wurde Malcolm X aus dem Gefängnis entlassen. Später wurde er Pfarrer der Kirche Temple Nr. 7 in Harlem. Seine Anklagen gegenüber Rassismus und sein Eintreten für Selbstverteidigung riefen Bewunderung wie auch Angst nicht nur in der Schwarzen New Yorker Gemeinde hervor. Weiße ängstigten sich besonders wegen seiner wiederholten Erinnerungen an die Verbrechen gegenüber seiner Rasse. Während viele ihn als Kontrast zu Martin Luther King sahen, dessen Philosophie gegenüber sie beruhigter sein konnten, fanden weiße College-Studenten unangenehme Wahrheiten in seinen brandmarkenden Verurteilungen. Malcolm jedoch wurde immer unruhiger, weil die "Nation Of Islam" es nicht schaffte, sich der wachsenden Bürgerrechtsbewegung anzuschließen. Malcolm kam außerdem zu der Einsicht, dass es Elijah Muhammad an Aufrichtigkeit mangelte. Diese wurde schmerzhaft bestätigt durch Korruption auf höchster Ebene in der Organisation. Muhammad hingegen sah sich bedroht durch die Popularität von Malcolm, dessen Einfluss sogar in die respektable SNCC (Student Non-Violent Coordinating Committee) (Studentisches gewaltfreies Koordinationskomitee) reichte. Malcolms Behauptung nach der Ermordung Kennedys, dass "sowas von sowas kommt" (wörtlich: "the chickens coming home to roost"), führte zum Ausschluss aus den "Black Muslims" im Dezember 1963. Einige Monate später reiste er nach Mekka, wo er entdeckte, dass orthodoxe Muslime dort die Gleichheit der Rassen predigten. Deshalb verwarf er seine Meinung, dass Weiße teuflisch seien und kehrte als "El-Hajj Malik El-Shabazz" in die USA zurück. Er blieb bei der Meinung, dass Rassismus den amerikanischen Geist zerfressen hätte und nur die Schwarzen sich selbst befreien könnten. Im Juni 1964 gründete er die "Organisation of Afro-American Unity" (Organisation der Afro-amerikanischen Einheit) und bewegte sich mehr und mehr in eine sozialistische Richtung. Intellektueller als in seinen Black-Muslim-Tagen und mit wachsender moralischer Haltung wurde er am 21. Februar 1965 während einer Veranstaltung seiner Organisation von einem Black Muslim ermordet. Malcolm X sah voraus, dass er tot mehr Einfluss als lebendig haben würde. Hauptsächlich durch Malcolm beeinflusst, riefen im Sommer 1966 Mitglieder der SNCC nach mehr Macht für Schwarze ("Black Power for Black People!"). Deren fehlende Macht war die Grundlage von Malcolms Anklage, dass ihnen die Menschenrechte in den USA versagt würden. Zum
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