Der lebende Pullover –  ©by woollayers 1998

Einführung

Es ist Sonntagmorgen. Ich bin total verzweifelt. ...

Anfang letzter Woche erhielt ich einen Werbebrief von ein Bekleidungsgeschäft, in dem ich öfter einkaufe. In dem Brief wurde ich auch gefragt, ob ich denn mit dem Pullover, den ich mir im letzten Winterschlußverkauf gekauft habe, zufrieden wäre und ob der Pullover auch mit mir zufrieden sei. So einen Unsinn hatte ich schon lange nicht mehr gelesen. Wie sollte denn ein Pullover mit einem Menschen zufrieden sein?

Dann erinnerte ich mich daran, daß in dem Karton, in dem der Pullover eingepackt war, ein Zettel lag. Ich hatte den Zettel zwar gesehen und auch kurz überflogen, mir aber keine weiteren Gedanken darüber gemacht was darauf zu lesen stand.

Es war, wie gesagt, gegen Ende des Winterschlußverkaufs als ich mir diesen wunderbar weichen Angorapullover gekauft hatte. Ich hatte damals ein richtiges Schnäppchen gemacht. Der Pullover war um 70% reduziert und das bei einer wahnsinnigen Qualität. Da es aber in der nächsten Tagen immer wärmer wurde, verstaute ich den Pullover so, wie ich ihn gekauft hatte, im Schrank. Er sollte dort auf den nächsten Winter warten.

Ich ging ins Schlafzimmer und öffnete meinen Kleiderschrank. Inmitten der Wintersachen stand der Karton mit dem Pullover. Ich nahm den Karton aus dem Schrank und öffnete ihn. Ein herrlicher Duft von weicher Angorawolle schlug mir entgegen. Der Duft war sehr intensiv. Oben auf dem Pullover lag der besagte Zettel. Ich nahm ihn heraus und fing zu lesen an:

"Liebe Käuferin. Darf ich Dich beglückwünschen? Ich bin nämlich ein ganz besonderes Stück. Ich bin nicht nur sehr weich und anschmiegsam, sondern werde Dich auch durch mein Leben verwöhnen. Ich möchte genauso gepflegt und geliebt werden, wie die Tiere, aus deren Fell ich gearbeitet bin. Am meisten hasse ich es, den ganzen Sommer über im Schrank eingeschlossen zu sein. Laß mich bitte aus dem dunklen Schrank raus und führe mich an die Luft, im Winter wie im Sommer – dann wirst Du auch lange Freude an mir haben."

Ich mußte die Zeilen drei mal lesen. So einen Quatsch hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Was für ein Leben sollte ein Pullover haben? Dem kann es doch vollkommen egal sein, ob er im Schrank liegt oder getragen wird. Ich nahm den Pullover aus dem Karton und hielt ihn vor mich. Dabei berührte der lange Rollkragen mein Gesicht. Wieder stieg der wahnsinnig angoraweiche Geruch in meine Nase. Ich beschloß, den Pullover am nächsten Freitagabend anzuziehen. Da war ich nämlich zu einem Fest eingeladen, das im Freien stattfand. Und abends wird es selbst im Sommer sehr kühl.

Die Woche verging wie im Flug. Freitags nach Dienstschluß ging ich nach Hause und machte mich für das Fest fertig. Als ich mich abgeduscht und eingecremt hatte, machte ich mir Gedanken über die richtige Kleidung für den anstehenden Abend. Ich zog einen weißen Bodysuit mit langen Ärmeln und eine schwarze Hose an. Dann nahm ich den Karton mit dem Angorapullover aus dem Schrank und öffnete ihn. Wieder stieg mir dieser unwiderstehliche Geruch in die Nase. Ohne lange zu zögern streifte ich mir den Pullover über den Kopf und zog ihn an. Besonders der lange Rollkragen schmiegte sich wunderbar um meinen Hals.

Da es mittlerweile schon spät geworden war, machte ich mich sofort auf den Weg zum Fest. Im Verlauf des Abends bekam ich von mehreren Seiten Komplimente wegen meines wunderschönen Angorapullovers gemacht. Das Teil schien nicht nur einigen Männern sondern auch vielen Frauen zu gefallen.

Der Abend verging wie im Flug. Ab und zu hatte ich das Gefühl, als wäre mein Pullover wirklich voller Leben. Er schien meinen Körper selbst durch den Bodysuit noch streicheln zu können. Es war ein angenehm erregendes Gefühl. Lange nach Mitternacht verabschiedete ich mich von den Gastgebern und fuhr nach Hause.

Ich war sehr müde, als ich daheim ankam. Ich ging sofort in mein Schlafzimmer und zog meine Hose aus. Dann wollte ich meinen Pullover ausziehen. Ich griff zum Rollkragen und wollte ihn dehnen, um ihn über den Kopf zu ziehen. Ich konnte jedoch ziehen wie ich wollte, der Kragen bewegte sich keinen Millimeter. Wie ein festes Stahlband umschloß er meinen Hals ohne jedoch einengend zu wirken.

Den gleichen Effekt bemerkte ich an den Bündchen der Ärmel. Auch die Ärmel saßen verdammt fest an meinen Handgelenken. Panik kam in mir auf. Was war mit dem Pullover los? Warum ließ sich das Teil nicht mehr ausziehen? Der weiche Angorapullover um meinen Oberkörper war zwar nicht unangenehm, es war jedoch etwas ungewöhnlich, daß ich ihn nicht mehr ausziehen konnte.

Wie sehr ich mich auch bemühte – es klappte nicht. So beschloß ich, den Pullover zum Schlafen einfach anzubehalten. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich legte mich in mein Bett und schlief ein.

Als ich am Samstag Morgen wach wurde räkelte ich mich noch ein wenig im Bett. Ich hatte ganz toll geschlafen. Bei meinen Bewegungen im Bett hatte ich das Gefühl, als würde mich der weiche Angorapullover regelrecht massieren. Ich blieb ruhig liegen. Und tatsächlich – der Pullover massierte meinen Körper völlig selbständig. Es war wahnsinnig angenehm und so dauerte es auch nicht lange, bis ich von einem Orgasmus wild geschüttelt wurde.

Völlig außer Atem blieb ich auf dem Rücken liegen und ruhte mich aus. Ich begann, mir über meinen Geisteszustand Gedanken zu machen. Es konnte und durfte wirklich nicht sein, das ein normaler Pullover ein Leben hat. Vor allen Dingen hatte ich auch das Gefühl, daß mich der Pullover mittlerweile ganz umschlungen hatte, vom Hals bis zu den Füßen. Ich strich mit meinen Händen ganz langsam an meinem Oberkörper entlang in Richtung meiner Beine. Dort, wo ein normaler Pullover aufhört, spürte ich immer noch das weiche Angoramaterial zwischen meinen Fingern. Ich riß die Bettdecke zurück und stieß einen grellen Schrei aus. Der Pullover war über Nacht wirklich gewachsen. Es war jetzt kein Pullover mehr, sondern ein Ganzanzug, der meinen Körper tatsächlich vom Hals bis zu den Zehen einschloß. Nur die Hände und der Kopf waren noch frei.

Ich mußte auch feststellen, daß das Material, das mich jetzt komplett umhüllte viel weicher und dicker war, als der Pullover, den ich gestern Abend angezogen hatte. Es konnte nicht möglich sein, daß ein Pullover über Nacht wächst, ich hatte es aber selbst erlebt, daß es doch möglich ist. Hatte der Angorapullover wirklich ein eigenes Leben und war dies die Rache dafür, daß ich ihn über Wochen hinweg im dunklen Schrank eingeschlossen hatte. So wie der Pullover von mir im Schrank eingeschlossen wurde, war ich jetzt eine Gefangene meines eigenen Pullovers.

Ich zerrte am Rollkragen, um mir zumindest etwas Luft zu verschaffen. Es hatte keinen Zweck. Der Kragen umschloß meinen Hals fest. In panischer Angst rannte ich in die Küche, holte eine Schere aus der Schublade und begann, den Pullover in Hüfthöhe aufzuschneiden. Jeden Schnitt quittierte der Pullover mit heftiger Gegenwehr. Sobald ich einige Zentimeter weit geschnitten hatte, schloß sich der Schnitt automatisch wieder. Nicht genug damit. Lange, weiche Angorafasern begannen damit, meine Hände ganz fest zu umwickeln, bis meine Hände unbrauchbar waren. Ich ließ die Schere fallen und sank ohnmächtig zu Boden.

Nach einiger Zeit kam ich wieder zu mir. Die Umwicklungen an meinen Händen hatten sich wieder zurückgebildet. Mein Körper steckte aber immer noch in einem Overall aus feinster Angorawolle.

Ich fing an, mich meinem Schicksal bzw. dem Willen meines Pullovers zu beugen. Ich überlegte, was ich heute noch alles machen wollte. Außer Einkäufe erledigen stand nichts an. Dies wollte ich auch so schnell wie es irgendwie ging hinter mich bringen, denn es waren hohe Temperaturen für diesen Sommertag angesagt.

Nun konnte ich meine Wohnung nicht in dem Overall verlassen. Ich ging in mein Schlafzimmer und zog die schwarze Hose und die Schuhe, die ich am gestrigen Abend getragen hatte, über den Angora-Catsuit. Das sah nun schon wieder recht normal aus. Bevor ich das Haus verließ, zog ich noch eine dunkle Sonnenbrille an und beschloß in ein Einkaufszentrum zu fahren, in dem mich niemand kannte. Es war mir nämlich wirklich einigermaßen peinlich, mitten im Sommer in einem dicken, weichen Angorapullover einkaufen zu gehen.

Im Einkaufszentrum zog ich natürlich einige fragende Blicke auf mich. Zumindest hatte ich den Eindruck, daß dies so sei, denn die Sonne brannte mittlerweile gnadenlos vom Himmel und ich rannte mit einem dicken, weichen Angorapullover im Einkaufszentrum umher. Ich beeilte mich und war auch nach relativ kurzer Zeit mit meinen Einkäufen fertig. Ich ging noch schnell etwas essen und machte mich dann auf den Heimweg. Wieder zu Hause angekommen., ließ ich mich im Wohnzimmer erst einmal in einen Sessel fallen.

Ich konnte und wollte es wirklich nicht verstehen, daß mein Pullover ein Eigenleben haben konnte – aber er hatte eines. Ich begann, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich den Pullover überlisten könnte. Ich dachte daran, daß im Beipackzettel des Pullovers stand, daß er gepflegt und geliebt sein wollte. Ich hatte zumindest noch den ganzen Samstag und Sonntag über Zeit, mich um meinen Pullover oder besser gesagt Catsuit zu kümmern. Vielleicht würde er mich dann freiwillig wieder loslassen. Ich war nämlich nicht unbedingt scharf darauf, am Montag im Winterpullover ins Büro gehen zu müssen.

Ich ging ins Bad, holte eine ganz zarte Bürste und begann damit, meinen Cocon zu bürsten. Dabei bemerkte ich erst, wie eng sich der Overall an meinen Körper schmiegte und wie dick und weich er trotzdem war. Je mehr ich den Anzug bürstete, desto länger wurden seine Fusseln. Ich betrachtete mich im Spiegel und mußte feststellen, daß ich mittlerweile fast so ein langes Fell wie Alf von Melmak hatte, nur daß dessen Fell braun und nicht aus Angora ist.

Nach einigen Streicheleinheiten ging ich in die Küche und räumte meine Einkäufe weg. Jeder Schritt und jede Bewegung wurde von meinem weichen Angoragefängnis anscheinend genau beobachtet und unterstützt. Obwohl man annehmen könnte, daß ich in meinem Angorafell schwitzen würde, war es mir gar nicht so heiß, es war eher angenehm. Am frühen Abend legte ich mich auf den Boden vor dem Fernseher und machte es mir gemütlich.

Immer wieder streichelte ich meinen Anzug wie eine Katze. Der Angoraanzug erwiderte die Liebkosungen mit wohligen Massagebewegungen. Ich konnte es einfach nicht fassen und hoffen, daß mich der Anzug mit der Zeit loslassen würde. Wenn ich nur eine Möglichkeit hätte, mich mit dem Ding zu unterhalten.

Nach einiger Zeit ging ich in die Küche und bereitete mir mein Abendbrot. Ich öffnete mir eine Flasche Weißwein setzte mich an den Eßtisch. In aller Gemütsruhe nahm ich mein Abendbrot zu mir. Etwa zwei Stunden später hatte ich auch die Flasche Wein geleert. Ich war gerade dabei den Tisch abzuräumen, als ich bemerkte, daß die Angorafusseln wieder anfingen, nach meinen Händen zu schnappen. Noch nicht einmal zwei Minuten später waren aus den Ärmeln des Overalls dicke Fingerhandschuhe herausgewachsen und wiederum drei Minuten später waren aus diesen Fingerhandschuhen Fausthandschuhe geworden. Die waren so dick, daß ich zumindest mit meinen Händen nichts mehr anfangen konnte.

Ich ging in das Schlafzimmer, um mich im Spiegel zu betrachten. Auf dem Weg in mein Schlafzimmer bemerkte ich, wie das weiche Angoraungetüm damit anfing, meinen Busen und meine Schrittregion zu massieren. Das war mehr als angenehm. Als ich im Schlafzimmer vor dem Spiegel stand und diese Bewegungen auch sehen konnte, wurde das angenehme Gefühl noch verstärkt. Ich war dem Angoramonster, das mich umschloß, hilflos ausgeliefert.

Dann kam wieder Panik in mir auf, als ich beobachten mußte, wie aus dem Rollkragen des Pullovers lange, dünne, weiche Angorafusseln hervorwuchsen. Der Overall massierte mich immer heftiger. Die Angst vor den aus dem Kragen wachsenden Fusseln wurde mir durch die wohligen Schauer genommen, die mir den Rücken hinunter liefen. Es dauerte nicht lange, bis mein ganzer Kopf bis auf einen schmalen Sehschlitz von einer dicken, weichen Schicht Angorawolle umhüllt war. Die Fusseln waren sogar in meine Ohren eingedrungen und hatten mir ein Paar sehr wirksame Ohrenstopfen verpaßt.

Als ich bemerkte, daß der Sehschlitz auch langsam aber sicher zuwucherte, suchte ich schnell den Weg zu meinem Bett und ließ mich darauf fallen. Nach kurzer Zeit wurde es dunkler um mich herum. Auch mit weit aufgerissenen Augen konnte ich außer einem grauen Schleier aus weicher Angorawolle nichts mehr sehen.

Ich lag auf dem Rücken auf meinem Bett und war absolut nicht in der Lage, mich gegen das, was der Overall mit mir anstellte, zu wehren. Die Massagen an meinem Busen wurden wieder intensiver. Dann geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Das Angoramonster drang in mich ein und bescherte mir einen nie dagewesenen, lang anhaltenden Orgasmus. Ich atmete ganz schwer. Der Duft der Wolle in meinem Cocon wurde immer intensiver. Vor lauter Erschöpfung muß ich irgendwann eingeschlafen sein.

... Jetzt bin ich wach geworden. Ich liege in meinem Bett und trage den weißen Bodysuit mit langen Ärmeln. Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, daß mein Angorapullover neben dem Bett liegt. War alles nur ein Traum oder wird das Angoramonster bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wieder über mich herfallen?

Teil zwei – die Reise nach Frankfurt

Ich hatte einfach Angst davor, aus dem Bett zu steigen. Glücklicherweise stand mein Bett nicht mit einer Seite an der Wand, so daß ich auf der dem Angorapullover abgewandten Seite aus dem Bett steigen konnte. Ich fühlte mich topfit. Keine Anzeichen von Müdigkeit oder Erschöpfung.

Auf Zehenspitzen schlich ich aus dem Schlafzimmer. Ich bildete mir ein, der Pullover würde mich dabei beobachten. Als ich aus dem Schlafzimmer draußen war, mußte ich den Kopf schütteln und laut mit mir reden. Litt ich an Verfolgungswahn und sollte ich mich besser in ärztliche Behandlung begeben. Es konnte doch keineswegs normal sein, daß man sich vor einem Pullover fürchtet.

Ich ging in die Küche und setzte mich an den Tisch. Auf dem Tisch stand immer noch die leere Weinflasche und das Weinglas. Der Teller stand in der Spüle. Hatte ich vielleicht gestern Abend zu viel getrunken und war mir der Wein in den Kopf gestiegen? Da lag aber noch die Schere auf dem Boden, mit der ich versucht hatte, das Ober- vom Unterteil meines Angoragefängnisses zu trennen.

Ich beschloß, keiner Menschenseele von den Vorkommnissen zu erzählen und den weichen Angorapullover weiter zu beobachten. Denn wenn ich irgend jemandem von meinen Erlebnissen berichtet hätte, wäre es bis zu meiner Einlieferung in eine geschlossene Anstalt nur noch eine Frage der Zeit gewesen.

Ich räumte den Tisch ab und setzte Kaffee auf. Dann ging ich wieder zurück ins Schlafzimmer. Der Pullover lag immer noch neben dem Bett – wo sollte er auch sonst sein. Ich bückte mich, hob den Pullover auf und streichelte ganz sanft darüber. Er war wirklich sehr weich und zart. Nur war er nicht mehr so dick wie ich in von gestern Abend in Erinnerung hatte. Auch fehlten natürlich die Beinteile und die Kopfmaske, es war eben ein ganz normaler weicher Angorapullover.

Dann prüfte ich den Rollkragen. Er war zwar so lang, daß man ihn bequem vier mal umschlagen konnte und er dann immer noch sehr hoch war. Aber keine Spur von Nichtdehnbarkeit. Ich war kurz davor, den Pullover anzuziehen, machte dann aber doch einen Rückzieher.

Ich legte das Teil fein säuberlich auf das Bett, holte mir frische Wäsche aus dem Schrank und ging ins Badezimmer. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich wie neu geboren. Ich zog meine Unterwäsche an und ging in die Küche, um zu frühstücken.

Beim Frühstück schossen mir die wildesten Gedanken durch den Kopf. Falls ich all das doch nicht geträumt hatte, wäre es dann nicht möglich, daß der Angorapullover sich mit meinen anderen Wollsachen im Schrank unterhalten und diese vielleicht angestachelt hatte, mich ebenso zu umschlingen, wie er es getan hat? Dies würde ja bedeuten, daß ich nie mehr einen meiner schönen Pullover hätte anziehen können ohne Gefahr zu laufen, Gefangene meiner eigenen Kleidung zu werden.

Wieder sah ich mich in einer Zwangsjacke in einer geschlossenen Anstalt. Mein Körper voller Medikamente, nicht mehr eigenen Willens. Grauenhaft. Ich beschloß, das Gewesene als gewesen zu betrachten und ganz normal weiterzuleben. Selbst wenn mich mein Angorapullover oder irgend ein anderer Pullover wieder fangen sollte, so würde ich dann doch wissen, daß alles kein Traum war.

Ich machte mir Gedanken über die kommende Woche. Es sollte für mich eine kurze, angenehme Woche werden. Montag ins Büro, Dienstag bis Donnerstag in Frankfurt beim Seminar und Freitag hatte ich mir frei genommen. Ich freute mich richtig auf meinen Frankfurtaufenthalt, denn ich wollte am Samstagabend noch ein Konzert besuchen, das in der Frankfurter Festhalle stattfand. So konnte ich den Seminaraufenthalt auch noch mit etwas angenehmem verbinden.

Nach dem Frühstück ging ich in mein Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Da lag er still auf meinem Bett. Ich faßte ihn an und strich wieder ganz sanft über die flauschige Angorawolle. Ich mußte mich zusammenreißen, daß ich ihn nicht schon wieder angezogen habe. Er übte irgendwie eine Faszination auf mich aus. Ich nahm die Bürste, die immer noch von gestern auf dem Bett lag, und bürstete den Pullover aus. Dann hängte ich ihn auf einem Bügel an den Schrank. Ich wollte ihm die Dunkelheit des Schrankinnern ersparen.

An diesem Sonntag machte ich nicht mehr sehr viel außer Faulenzen. Am folgenden Montag hatte ich im Büro so viel zu tun, daß ich mit kaum einem Gedanken mehr an mein Erlebnis am Wochenende dachte. Am Montag Abend fing ich an, meine Sachen für die Reise nach Frankfurt zu packen. Ich wollte den Zug am Dienstag Morgen um 06:12 Uhr nehmen.

Nach der aktuellen Wettervorhersage sollte es eine durchwachsene Woche mit Temperaturen zwischen 14 und 20 Grad Celsius werden. Es war Anfang Mai und ich freute mich schon richtig auf den Sommer, denn ich bin ein Mensch, der die Sonne und das Leben im Freibad ganz einfach braucht.

Ich packte einige T-Shirts, lange Hosen, leichte Pullover und sonstigen Kram ein. Da sah ich ihn, den guten weichen Angorapullover, wieder in den Augenwinkeln. Es kam mir vor, als würde er wie ein kleiner Hund darum betteln, mitzudürfen. Da meine Tasche schon voll war, mußte er aber daheim bleiben.

Nach einer ruhigen Nacht mußte ich Dienstag Morgen früh aufstehen. Der Zug würde nicht warten. Nach einem Kurzbesuch im Bad und einem Schnellfrühstück stand ich im Schlafzimmer und wollte mich anziehen. Ich hatte gerade einen ähnlichen Bodysuit wie am letzten Freitag angezogen, als mich so ein komisches Gefühl übermannte. Wie in Trance ging ich zum Schrank, nahm den Angorapullover vom Bügel und zog ihn an.

Erst als ich den feinen Kragen um meinen Hals spürte wurde mir bewußt, was ich gemacht hatte. Mein Herz klopfte wie wild. Ich prüfte die Bündchen der Ärmel und den dicken, weichen Rollkragen. Es waren Teile eines ganz normalen Pullovers. Da draußen Regenwetter bei einer Temperatur von dreizehn Grad herrschte, beschloß ich, das Ding anzubehalten. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn ....

Die Fahrt nach Frankfurt ging glatt über die Bühne und auch der erste Seminartag war ein voller Erfolg. Niemand schaute mich wegen meines Winterpullovers fragend an. Im Gegenteil auch andere Seminarteilnehmer waren eher herbstlich als sommerlich gekleidet. Dies war bei dem Wetter auch kein Wunder.

Gegen 17.00 Uhr war der erste Seminartag dann zu Ende. Ich machte mich auf den Weg nach Bad Homburg ins Hotel. Am Nachmittag war die Wolkendecke aufgerissen, und die Sonne schien erbarmungslos von einem stahlblauen Himmel. Es waren gut über 25 Grad Celsius und ich lief im weichen Angorapullover in der Gegend herum.

An der S-Bahn Haltestelle mußte ich etwa 10 Minuten warten. Ich kaufte mir noch ein Eis zur Erfrischung. Endlich kam die S-Bahn. Ich betrat den Wagen und schaute mich zunächst um, ging in die eine und dann in die andere Richtung. In einer Sitzgruppe saß ein junger Mann, der Platz gegenüber war noch frei, genügend Platz für mich und meine Tasche.

Der junge Herr sah aus, als ob er in Frankfurt bei einer Bank arbeiten würde. Aber in Frankfurt arbeiten ja bekanntermaßen viele Menschen bei einer Bank. Ich setze mich zu ihm und leckte genüßlich an meinem Eis. Durch die dunklen Gläser meiner Sonnenbrille konnte ich die anderen Fahrgäste sehr gut beobachten ohne daß es jemandem aufgefallen wäre.

Mir fiel auf, daß der junge Herr, der mir gegenüber saß, immer nervöser wurde. Ich hatte den Eindruck, es sei ihm schlecht, denn er lockerte völlig hastig den Knoten seines Binders. Ich fragte ihn: "Kann ich ihnen helfen? Ist ihnen nicht gut?" "Nein, es geht schon!" bekam ich mit zittriger Stimme zur Antwort. "Es ist nur" "Was ist nur?" unterbrach ich ihn. "Haben sie nicht heiß in ihren zwei dicken Rollkragenpullovern?"

"Wieso zwei?" sagte ich ganz erstaunt.

Der junge Herr schaute immer konfuser. Ich griff an den Kragen meines weichen, weißen Angorapullovers und zog ihn ein wenig nach vorne. Und tatsächlich. Unter dem Angorakragen schaute ein grauer Rollkragen hervor. Was hatte das verflixte Ding angestellt. War doch nicht alles, was am letzen Wochenende passiert war, geträumt? Wie es schien nicht. Das Angoramonster hatte wieder zugeschlagen und zumindest einen weiteren Kragen gebildet, der sich eng und hoch um meinen Hals schloß. Ich malte mir schon aus, was sein würde, wenn mich das Ding heute Abend nicht loslassen würde.

Ich hatte die Frage des jungen Mannes immer noch nicht beantwortet. "Nein. Wenn mir heiß wäre, könnte ich ja zumindest einen Pullover ausziehen. Es ist gerade angenehm so", log ich, denn so langsam aber sicher kam eine Hitze in mir auf. Die wurde aber nicht durch die Angorawolle verursacht, sondern eher durch die Gedanken an eine Gefangenschaft im Angoraungetüm.

Bis zur Endstation in Bad Homburg entwickelte sich zwischen dem jungen Mann und mir ein unterhaltsames Gespräch. Wir lagen anscheinend irgendwie auf einer Wellenlänge. In Bad Homburg verabschiedete ich mich von ihm und ging ich gleich in den Rheinischen Hof, der direkt am Bahnhof liegt.

An der Rezeption bekam ich meinen Schlüssel und begab mich sofort auf mein Zimmer. Dort angekommen ließ ich schnell die Tasche zu Boden fallen und zog den Pullover aus. Er machte keine Probleme. Auch war nichts mehr von einem grauen Kragen oder Pullover zu sehen. Ich fing schon wieder an mir zu zweifeln an. Aber der junge Mann in der S-Bahn hatte es doch auch gesehen.

Ich war von dem relativ frühen Aufstehen und dem ersten Seminartag ein wenig verspannt. So schlüpfte ich ein eine Radlerhose und meine Turnschuhe und joggte ein wenig durch den nahegelegenen Kurpark. Nach einer Stunde kam ich ins Hotel zurück und sprang sofort in die Badewanne. Das tat gut.

So langsam aber sicher fing mein Magen an zu knurren. Ich zog mich an und machte mich auf den Weg, Bad Homburg zu erkunden. Nach nicht allzu langer Suche fand ich ein Lokal, das nicht nur sehr einladend aussah, sondern auch eine vorzügliche Speisekarte zu bieten hatte. Die Wahl war schnell getroffen.

Ich war gerade mit dem Essen fertig, als der junge Mann, den ich in der S-Bahn kennengelernt hatte das Lokal betrat. Er kam geradewegs auf meinen Tisch zu und fragte mich, ob er sich zu mir setzten könnte. "Ob sie können weiß ich nicht. Aber sie dürfen", war meine Antwort.

Schnell waren wir bei einem vertrauten ‚Du‘ angelangt. Mein Gegenüber hieß also Martin und arbeitete wirklich, wie ich angenommen hatte, bei einer Bank in Frankfurt. Wir verstanden uns sehr gut und unterhielten uns den ganzen Abend über prächtig, nicht nur über Bankangelegenheiten.

Zu fortgeschrittener Stunde verabredeten wir und auf Donnerstag Abend an gleicher Stelle. Ich konnte nicht abstreiten, daß mir Martin sehr sympathisch war. Es war nämlich nicht der steife, aufgeregte Banker, der mir heute Nachmittag in der S-Bahn gegenüber saß, sondern sehr locker in seiner Umgangsform. Auch sein Äußeres war durch seine legere Kleidung angenehm.

Als wir und verabschiedeten, konnte ich es mir nicht verkneifen ihn zu fragen, ob er denn in dem Wollpullover mit hohem Rollkragen nicht warm hätte. Ich saß nämlich immer noch im T-Shirt da. Er lächelte nur und antwortete gleich mit einer Gegenfrage. "Könntest du übermorgen noch einmal den weichen Angorapullover anziehen? Du würdest mir damit einen riesengroßen Gefallen tun."

"Also gut. Wenn dein Herz daran hängt, will ich nicht ‚nein‘ sagen", gab ich zur Antwort. "Auch dann, wenn es warm ist?" fragte Martin. Ich überlegte kurz und antwortete: "Auch dann, wenn es dreißig Grad heiß ist."

Mit diesen Worten trennten sich unsere Wege. Ich konnte nicht anders, als Martin zum Abschied noch einen kleinen Schmatzer auf die Wange zu geben.

Die nächsten beiden Tage beim Seminar waren sehr anstrengend. Ich war froh, als es Donnerstag Nachmittag war und ich meine Teilnahmebescheinigung in Händen hielt. So schnell ich konnte fuhr ich nach Bad Homburg ins Hotel, ich freute mich regelrecht auf den Abend mit Martin.

Als ich mich im Hotel für den Abend zurechtmachte, überlegte ich mir, ob ich den Pullover wirklich anziehen sollte? Ich hatte es ihm versprochen. Aber dennoch. War es nicht ein wenig übertrieben? Entgegen der Wettervorhersage war es heute sehr heiß geworden, knapp 30 Grad Celsius. Mein Hotelzimmer lag direkt unter dem Dach und man kann sich vorstellen, welch eine Temperatur dort herrschte. Ich ging an meinen Kleiderschrank, holte einmal tief Luft und griff hinein. Ohne weiter nachzudenken zog ich den weichen Angorapullover über meine nackten Oberkörper. Der Rollkragen schmiegte sich herrlich um meinen Hals.

Gegen 20.00 Uhr ging ich zu dem Lokal, in dem wir uns vor zwei Tagen getroffen hatten. Martin war schon da. Er saß vor dem Lokal im Schatten eines Sonnenschirms. So, wie ich ihn am Dienstag verabschiedet hatte, begrüßte ich ihn auch wieder. Martin schien sehr erfreut darüber zu sein, daß ich den Angorapullover trug. Ich konnte das Funkeln in seinen Augen deutlich erkennen. Martin trug einen Rollkragenpullover aus grauer Merinowolle.

"Ich bin froh, daß du wenigstens ein bißchen mit mir leidest", sagte ich zu Martin. "Wieso? Ich leide doch nicht!" gab er zur Antwort. "Ich dachte nur. Ich kann nämlich nicht unbedingt behaupten, daß es angebracht ist an einem so warmen Frühsommerabend im Rollkragenpullover in der Gegend rumzulaufen", erwiderte ich. "Nur dir zuliebe habe ich den Pullover angezogen. Ist es recht so?" fügte ich hinzu. "Natürlich doch. Ich liebe Frauen in weichen kuscheligen Pullovern und wenn dann noch ein so schöner, dicker, hoher Rollkragen dran ist, ..." Ich unterbrach Martin. "Dann bin ich es also nicht, der dich interessiert, sondern es ist mein Pullover?" "Nein!!! Natürlich nicht. Es ist eher die Kombination aus beidem", antwortete Martin schnell.

Nachdem wir gemütlich etwas gegessen hatten, verfielen wir wieder in einen Smalltalk über Gott und die Welt. Dabei mußte ich feststellen, daß Martin das Gespräch immer wieder in eine Richtung zu lenken versuchte. Mal erzählte er von einem Skiurlaub in den Dolomiten bei -20 Grad, dann von seiner Motorradtour an das Nordkap, wo es auch ganz schön kalt war. Kurzum, vieles drehte sich um dicke Kleidung, besonders Pullover und lange Angoraunterhosen.

Nach einiger Zeit konnte ich nicht mehr anders, als ihn direkt zu fragen, ob er Wollfetischist sei. Mit leicht gerötetem Kopf sagte er: "Nein. Um genau zu sein, ich bin ein Rollkragenpulloverfetischist. Je höher und enger der Kragen, desto besser" "Und was ist daran so schlimm?" fragte ich Martin. "Na weißt du. Viele Menschen können absolut nicht verstehen, daß jemand einen Fetisch sein Eigen nennt. Wenn man so was zugibt, dann wird man oft schief angeschaut. Deshalb leben auch die meisten Fetischisten ihren Fetisch im Verborgenen aus."

Da ich ein weltoffener Mensch bin, gab ich ihm zu verstehen, daß ich gegen so was absolut nichts hätte, so lange Gewalt außen vor bleibt. Martin fing an, von seinem Fetisch zu erzählen. Es schien ihm so richtig gut zu tun, mit jemandem über dieses Thema zu sprechen. Er verfiel geradezu in einen Redeschwall. Ich war ihm eine sehr gute Zuhörerin. Vieles zum Thema Fetischismus wurde mir viel klarer.

Ganz besonders interessierte mich natürlich das Thema Wollfetischismus, da ich bis dahin noch nie davon gehört hatte, daß es so etwas überhaupt gibt. Sehr ausführlich erzählte mir Martin, von diversen Websites im Internet und von Menschen, die ähnliche Gefühle wie er beim Anblick von Wollkleidung empfinden. Ein Problem sei vor allem, daß Wollfetischismus bei Frauen unbekannt ist, bzw. daß Frauen oft kein Verständnis dafür aufbrächten, wenn Männer bei warmer Witterung dicke Pullover anziehen würden. ‚Es schickt sich einfach nicht‘ sagte er. Im Gegenzug würde man auch bei warmem Wetter viele Frauen sehen, die dicke Wollpullover tragen und keiner regt sich darüber auf. "Ich möchte auch behaupten, daß es viele Frauen gibt, die Pullover- oder Wollfetischistinnen sind und es nicht wissen oder nicht zugeben wollen. Ich sehe das unter anderem auch an der geringen Frauenquote in diversen Diskussionsforen im Internet."

Der Abend verging wie im Flug. Ich hatte viel gelernt und wußte jetzt auch, warum Martin so nervös war, als wir uns zum ersten Mal in der S-Bahn getroffen hatten.

Ich merkte, wie Martin wieder unruhig wurde. Ich wußte, was er wollte. Deshalb kam ich ihm zuvor. "Sollen wir noch ein bißchen zu dir gehen oder zu mir ins Hotel?" Ich merkte regelrecht, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. "Ich habe noch eine Flasche Prosecco im Kühlschrank", gab er zur Antwort.

Wir bezahlten und gingen zu Martin in die Wohnung. Die Wohnung lag in einem Wohngebiet in einem Sechsfamilienhaus nicht weit von der Fußgängerzone weg. Es war eine Dachwohnung, die über die gesamte Hausfläche ging. Sie war sehr geräumig und gemütlich eingerichtet. Martin bot mir Platz auf dem Sofa im Wohnzimmer an und ging in die Küche. Kurze Zeit später kam er mit zwei Gläsern und einer Flasche Prosecco zurück und schenkte ein. Wir prosteten uns zu und tranken einen Schluck.

"Hast du eigentlich eine große Sammlung an Rollkragenpullovern?" fragte ich Martin. "Du hast mich ganz einfach neugierig gemacht. Willst Du mir die Sammlung nicht mal zeigen?" "Warum nicht! Es spricht nichts dagegen", antwortete Martin. Martin bat mich, ihm zu folgen.

Er führte mich in ein Zimmer am anderen Ende der Wohnung. Als er die Tür öffnete schlug uns ein Schwall heißer Luft entgegen. "Die Sonne hat eben den ganzen Tag hier auf Dachfenster gebrannt und die Tür war geschlossen", sagte er. In dem Zimmer stand nichts außer einem französischen Messingbett mit zwei passenden Nachttischen, ein Tisch mit zwei Stühlen sowie eine Kommode.

An einer Wand war ein langer Schrank eingebaut. Martin öffnete eine Tür. Dahinter war ein begehbarer Wandschrank. Ich ging hinein und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viele wollene Kleidungsstücke hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben auf einem Platz gesehen. Selbst in einem großen Kaufhaus oder einer Boutique nicht. "Das muß doch Unmengen an Geld gekostet haben, was hier liegt und hängt." "Stimmt." antwortete Martin. "Ich sammele aber schon seit vielen Jahren und habe bisher noch kein einziges Stück hergegeben."

"Möchtest du, daß ich dir einige Stücke deiner eigenen Sammlung vorführe?" fragte ich Martin. "Das würdest Du machen?" antwortete er hocherfreut. "Ja. Warum denn nicht. Wenn ich dir damit eine Freude bereiten kann", gab ich ihm zu verstehen. "Aber bevor ich es mache, mußt du dich noch umziehen. Vertraust du mir?" "Natürlich doch", sagte Martin.

Ich bat Martin, sich auszuziehen. Ich war gar nicht erstaunt, daß er unter seinem grauen Merinopullover noch einen weiteren Rollkragenpullover trug. In der Zwischenzeit ging ich in den Wandschrank und schaute mich um. Fein säuberlich sortiert lagen dort alle möglichen und unmöglichen Kleidungsstücke. Ihnen war eines gemeinsam – ausnahmslos alles war aus Wolle. Mohair, Alpaca, Angora, Island, was auch immer, dick, dünn, schwer, leicht – die pure Auswahl in allen Farben.

Ich griff zwei verschiedene Rollis und ging damit zu Martin. "Möchtest du lieber was weiches oder was kratziges auf der Haut?" "Such dir was für mich aus", antwortete er. Ich reichte ihm den weicheren der beiden Pullover, den er auch sogleich anzog. Er war sehr eng und schmiegte sich wunderbar an seinen Körper. Der Rollkragen umklammerte seinen Hals fest. Dann verschwand ich wieder im Wandschrank. Beim Wühlen in den Wollsachen bemerkte ich auch in mir eine gewisse Erregung. Der Gedanke, daß ich jemanden dadurch glücklich machen konnte, daß ich ihm Wollkleidung zum Anziehen reichte, machte mich froh.

Nach einiger Zeit dachte ich, genügend Material gesammelt zu haben. Martin zog nacheinander zu dem Pullover, den er schon trug noch insgesamt drei weitere Rollkragenpullover, vier Paar oberschenkellange Wollstrümpfe und drei Paar dicke Fausthandschuhe an, die ich im Wandschrank gefunden hatte. Ich ließ mir sehr viel Zeit bei der Zeremonie. Als Martin fertig angezogen war, sah er so richtig süß aus. Vor allem die dicken Rollkragen um seinen Hals faszinierten mich. Sie umschlangen seinem Hals so richtig fest und gingen bis hart unter das Kinn. Ich mußte daran denken, was sein würde, wenn Martin von einem seiner Pullover, wie ich letztes Wochenende, gefangen würde. Er müßte dann morgen so ins Büro gehen oder sich frei nehmen.

Die Erregung war Martin deutlich anzumerken. Als nächstes bat ich ihn, sich auf das Messingbett zu setzen, mit dem Rücken an das hohe Oberteil des Bettes. Dann mußte er seine Arme nach links und rechts ausstrecken. Ich nahm einige Wollschals und badagierte Martins Arme an das Gestell des Messingbetts. Er hatte einen wunderbaren Platz für die bald beginnende Modenschau gefunden.

"Ist es dir bequem so?" fragte ich meinen Zuschauer. Er nickte mit dem Kopf. "Das Nicken klappt aber noch ganz gut. Kannst du deinen Kopf auch noch drehen?" fragte ich. Martin drehte seinen Kopf nach der einen und dann nach der anderen Seite. Ich erinnerte mich daran, daß er mir am Abend erzählt hatte, daß er es vor allem liebt, wenn seine Kopfbewegungen durch dicke Rollkragen erschwert seien. Ich dachte mir, daß ich da noch etwas nachhelfen könnte. Im Wandschrank hatte ich schnell drei ganz lange Wollschals gefunden, die ich Martin als Abschluß um seinen Hals und die Mundpartie wickelte und ganz fest zuzog. An Kopfbewegungen war jetzt nicht mehr zu denken. Die Vorführung seiner Wollkleidung konnte also beginnen.

Ich ging in den Wandschrank und zog zuerst meinen Angorapullover aus. Der sollte am Ende meiner Vorführungen noch eine ganz besondere Rolle spielen. Nach und nach führte ich Martin fast die Hälfte seiner Rollkragenpulloverkollektion vor. Zum Umziehen ging ich immer wieder in den Schrank. Dabei wechselte ich ständig die Materialien, zog ab und zu auch mal zwei oder drei Pullover übereinander und dies vor Martins Augen. Ich beobachtete ihn dabei ganz genau. Nach über einer Stunde sollte der Höhepunkt meiner Vorstellung kommen. Ich ging in den Schrank und zog mich völlig nackt aus. Dann sammelte ich die Stücke, von denen ich annahm, daß sie Martin am besten gefallen hatten. Mit den Kleidern auf den Armen trat ich vor Martins Bett.

Ich begann, mich ganz langsam anzuziehen. Stück für Stück. Zunächst kam ein Paar oberschenkellange Wollstrümpfe aus dicker, fusseliger Angorawolle. An den Oberkörper einen Rollkragenpullover aus fast dem gleichen Material mit passenden Fingerhandschuhen. Der Kragen ließ sich zwar nur einmal umlegen, umschloß meinen Hals aber um so fester. Ich ging zu Martin ans Bett und streichelte ihm zuerst über sein Gesicht und dann über seine empfindlichste Region. Mir viel Zeit lassend kroch ich nach und nach abwechselnd in drei weitere Pullover und drei Paar Schenkelstrümpfe. Dabei legte ich die Kragen der Pullover nicht mehr um, sondern ließ meinen Kopf mit der Zeit unter den Kragen verschwinden. Jede Pulloverschicht wurde durch eine passende Mütze ergänzt, die sich jeweils dadurch auszeichnete, daß sie sehr lang war und lediglich einen Sehschlitz hatte. Nur noch meine Augenpartie war jetzt frei.

Ich ging zu Martin ans Bett und löste zunächst einmal die Bandagen um seinen Hals. Dann band ich ihn vom Bett los und zog ihm anstatt der drei Paar Fausthandschuhe ein Paar weiche Fingerhandschuhe an. Er war jetzt wieder frei und konnte sich bewegen. Ich bat ihn, sich an das Fußende des Bettes zu setzten und der Dinge zu harren, die da kommen sollten. Ich ging zurück zu meinem Angorapullover und legte ihn bereit. Dann zog ich eine letzte watteweiche Sturmhaube über meinen Kopf, aber diesmal mit dem Sehschlitz nach hinten. Das ganze krönte ich mit meinem Angorapullover. Ich wollte testen, wie sich der Pullover in solch einer Situation verhalten würde. Meines Sehvermögens beraubt tastete ich mich an das Bett und setzte mich mit weit gespreizten Beinen an das Kopfende, so wie Martin noch vor fünf Minuten dort gesessen hatte.

Das war natürlich ein eindeutiges Angebot. Ich merkte, wie Martin auf mich zugekrochen kam. Er fragte, ob ich an das Gitterbett gebunden werden wollte. Natürlich wollte ich das, überließ aber die Entscheidung Martin. Martin nahm die Schals, die noch auf dem Bett lagen und band meine Arme an die Gitter des Messingbettes. Dann holte er zwei weitere Schals und fixierte damit meine Fußgelenke am Rahmen des Bettes.

Dabei streichelte er immer wieder über meine Schrittregion. Nach getaner Arbeit legte er sich mit den Kopf zwischen meine Beine und streichelte mich zuerst sanft, dann immer heftiger mit seinen weichen Fingerhandschuhen so lange, bis ich von einem ersten Orgasmus geschüttelt wurde.

Martin gewährte mir eine kurze Verschnaufpause bevor er mich zu lecken begann. In diesem Moment spürte ich selbst durch die vielen Wollschichten um mich herum, daß das Angoramonster aktiv wurde. Es begann nicht mich, sondern Martin einzufangen. Der Bundsaum wurde länger und länger, bildete einen Schlauch und schob sich unaufhaltsam über Martins Kopf. An seiner Kinnregion angekommen hielt es inne und schloß sich fest um seinen Hals. Martins Kopf war nun fest mit meiner Schrittregion verbunden. Er machte wie wild bis ich von einem weiteren Orgasmus heimgesucht wurde.

Das Monster wollte Martin aber nicht loslassen. Im Gegenteil. Es umschloß ihn nach und nach mit einer dicken, weichen Schicht aus Angorawolle. Wie sollte das noch enden? Ich war an das Bett gefesselt und Martin an mich. Ohne die Gnade des Angoramonsters würden wir nicht mehr aus dieser Situation herauskommen.

To be continued? 1