Llama & Co.

Die Alte Welt verdankt der Neuen die Schokolade, den Tabak, die Kartoffel, das Kokain und das Kamel. Denn vo etwa 45 Millionen Jahren löste sich in Nordamerika ein hasengrosses Tier aus der Säugetierordnung der Paarhufer: der Urahn sowohl der Kamele als auch der Lamas.
Vor drei Millionen Jahren (an einem 16. Januar um genau zu sein) wanderte dann eine Gruppe Kamelartiger über die damalige Landbrücke zwischen Alaska und Sibirien nach Asien aus: Daraus gingen das Trampeltier und das Dromedar hervor. Etwas später (21/2 Jahre) zog eine zweite Gruppe gen Süden. Daruas gingen die heutigen vier Kleinkamele Guanaco, Vicuña (wild) & Llama, Alpaca (domestiziert) hervor.
In Nordamerika selbst starben die Kamelartigen vor 10000 Jahren aus, als leichte Jagdbeute von Winnetous Urahnen ausgerottet. In Südamerika leben heute gegen 8 Millionen Kleinkamele, 90 Prozent in den Peruanischen & Bolivianischen Anden. Die Llamas und Alpacas die beide vom Guanaco abstammen sind seit 5000 Jahren Haustiere -gehören zu den ersten domestizierten Tieren überhaupt- und wurden zu Woll- und Fleischlieferanten gezüchtet, Milch war nischts. Das Llama dient zusätzlich als Lasttier (Inkaesel).

Guanaco (Lama guanicoë)

Das Guanaco war das am weitesten verbreitete Lama, bevor die Spanier kamen lebten mehrere zehn Millionen von Patagonien bis Ecuador in allen möglichen Höhenlagen und Vegetationsgebieten. Heute leben noch ca. 1/2Million in Reservaten in Peru & Chile.
Guancos leben in Herden von einem Dutzend Tieren (Weibchen und bis zu 15 Monate alte Männchen) plus Leithengst. Eine Herde beansprucht ein Weidegebiet von bis zu 30 Hektaren. Hengste ohne Anhang bilden ein Junggesellenrudel.

Vicuña (Lama vicugna)

Ist kleiner und feiner als die Guanacos, und lebt fast ausschliesslich in der Puna (über 4000m bis Schneegrenze). Die Familienstruktur ist ähnlich eine Vicuñaherde kann aber einen Weidebezirk von bis zu 4000km2 beanspruchen. Seine Wolle ist die feinste und teuerste der Welt, ein Tier gibt einmal im Jahr 200gramm Wolle. Schon die Inkas haben Vicuñas eingefange, geschoren und wieder freigelassen und streng geschützt, die Population lag bei ca. 11/2 Millionen. Die Spanier kümmerten sich nicht um Artenschutz und der Bestand ging während der Kolonialzeit und danach stark zurück, 1825 wurden die Vicuñas wieder unter Schutz gestellt, hatte aber nichts genuetzt, um 1970 gab es noch ca. 10000 Vicuñas, 1973 wurde der Handel mit VicuñaWolle verboten und in Chile, Peru und Ecuador Vicuñareservate eröffnet. Heute gibt es wieder um die 150000 Vicuñas in den Anden, und der Wollhandel ist mit strengen auflagen wieder möglich.

Alpaca (Lama pacos) & Llama (Lama glama)

Vom Llama gibt es etwa drei Millionen in den Anden, es ist das ideale Lasttier in der Höhe, es kann auf 5000müm eine Last von 50kg über 30km/tag transportieren.

Während das Llama etwas grösser als ein Guanaco ist, ist das Alpaca etwas kleiner, stämmiger und vor allem wolliger, von weitem kann man eine Alpacaherde leicht mit einer Schafherde verwechseln. Es gibt zwei verschiedene Alpacas, die Huacayas (90%) und die Suris (10%), das Suri lebt in tieferen Lagen und hat ein längeres Fell. Alpacas gibts auch etwa drei Millionen in den Anden, 90 Prozent davon leben in der Region des Titicacasee und des Colca Canyons im Süden Perus. Alpacawolle ist sehr beliebt und übertrifft an Qualität fast alle Schafwollsorten, aber auch auf dem Teller ist ein Alpaca nicht zu verachten.

Die Mischlinge zwischen Llamas und Alpacas heissen Huarisos und sind im gegensatz zum z.B. Maultieren voll Fortpflanzungfähig. Llamas und Alpacas scheinen beide vom Guanaco abzustammen, es gibt allerdings auch Quellen die behaupten das das Alpaca stamme vom Vicuña ab. Werde dies noch genauer nachfragen...

Apropos: 87.89% diese Textes sind geklaut vom Geo Special Anden Nr.5/Oktober 97, p41


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