Am 3.3.98 haben wir, nach einem kleinen Abschiedsapèro im Keller von Flori, Lolo, Theres & Alex, die Schweiz Richtung Ecuador verlassen. Ueber Amsterdam und Curacao sind wir am Dienstag Morgen ca. um 7 Uhr in Guayaquil von Paolas Familie empfangen worden.


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Paolas Götti ist "Coronel Juan Perez", und so sind ca. 25 Personen in einem Militärbus am Flughafen gestanden. Paolas Papis, eine Grossmutter, zwei Brüder, und ein Schwarm von Neffen, Nichten, Cousins und Tanten. Daneben, dass sie uns am Flughafen abholten, wollten natürlich alle die Gelegenheit Nutzen, dass sie in Guayaquil (grösste Stadt und grösster Hafen von Ecuador) sind. So haben wir auf wunsch einiger Tanten zuerst eine "Virgen Santissima" (Heilige Jungfrau, die Heiligsprechung ist allerdings erst beantragt, und noch nicht vollzogen, in Ecuador ist man aber an Bürokratie gewöhnt, und so verzeiht man dem lieben Gott seinen Schlendrian) besucht und sind dann dann noch in Guayaquil "lädelen" gegangen. Deshalb, und weil an der Küste die Strassen in Auflösung begriffen sind (wegen "El Niño") kamen wir erst spät abends endlich in Pasaje an.

Seitdem leben wir hier an der Küste im Haus von Paolas Eltern, wo wir in den ersten paar Wochen einen Stock für uns ausgebaut haben. Wir befinden uns hier in der südlichsten Küstenprovinz (El Oro) Ecuadors, die im vergleich zu den anderen von "El Niño" relativ verschont wurde. In der Nachbarstadt Santa Rosa und in ein paar kleineren Dörfern haben zwar einige Familien ihre Haüser verloren (Es gibt ein inefizientes Hilfsprogramm vom Staat und zum Glück auch von privaten Institutionen, aber die meisten müssen sich selbst helfen), aber in den nördlicheren Küstenprovinzen herrschen ganz andere Zustände, ind der Provinz Manabi z.B. sind Städte mit bis zu 130000 Einwohnern ohne Trinkwasser, ohne Strom und ohne Zufahrtsstrassen (Essen, Benzin!!). Das Militär konnte zum Glück Luftbrücken einrichten, aber die Situtaion war sehr kritisch. Die Zeit des "El Niño" scheint nun vorbei zu sein, es kommt die Zeit der Wahlen. Ende Mai wird der Präsident und das Parlament gewählt. Die Propaganda hat schon begonnen, und alle versprechen wie immer das blaue vom Himmel herunter. Es hat leider nur einen Präsidentschaftskandidaten von der Küste, ein Populist (Partido Roldosista Ecuatoriano, für die die die Story kenne, Abdala der singende Präsident der vorzeitig offiziell wegen geistiger umnachtung abgesetzt wurde war von der gleichen Partei), die gemässigteren Kandidaten sind alle aus der Sierra, man kann nur hoffen, dass die costeños vernünftig sind und nicht regionalistisch wählen.


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Wir sind schon zweimal vor Hitze, Cholera und "El Niño" in die Sierra geflüchtet. Einmal mit der Legendären Eisenbahn Guayaquil - Quito ein zweites Mal mit unserem Auto.


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Da "El Niño" ein Brücke mitgenommen hat fährt der Zug Guayaquil - Riobamba momentan nur von Huigra nach Riobamba. In die Sierra sind wir deshalb mit dem Bus, und dann mit dem Zug zurück an die Costa. Einige Tage haben wir noch in Baños, dem bekanntesten der Ecuadorianischen Thermalbäder verbracht, von dort haben wir noch eine kleine Velotour den hinteren Andenabhang hinunter gemacht.


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Vom Zweiten abstecher in die Sierra sind wir erst gerade zurückgekommen. Mit unserem Auto sind wir von Loja (südlichste Sierraprovinz) bis Quito gereist. Zur gleichen Zeit wollte das Parlament das Sozialversicherungssystem umbauen, was zu einem 3 Tägigen Protest der Mitglieder des Seguro Social Campesino (Kleinbauern-AHV) geführt hat. Ecuador stand 3 Tage still, da alle wichtigen und unwichtigen Strassen gesperrt wurden, was auch unsere Reisepläne ein bisschen durchkreuzt hat. wir sind nicht überall dort gelandet wo wir wollten, dafür haben wir andere Orte gesehen, wor wir sonst nie durch währen oder angehalten hätten.

Ich sitze hier in Pasaje, Schwitze obwohl der Ventilator auf Stufe 3 läuft, ein bisschen später werde ich mir einen Cangrejo oder ein Cebiche de Camaron genehmigen, in die Hängematte liegen, oder mich dem Rest der Familie anschliessen die vor der Haustüre sitzt und darauf warte, das die Sonne untergeht, und die Temperatur unter 35 Grad fällt. Hasta la vista, Michi.


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4-28-98 - ma - Pasaje / El Oro / Ecuador
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