TK: Anders als in Ihrer ersten Regiearbeit "Das Wunderkind Tate" haben Sie in "Familienfest und andere Schwierigkeiten" keine Rolle uebernommen.
JF: Bei der Doppelbelastung verliere ich die Freude am Regiefuehren. Ich sitze gerne am Set und beobachte, wie sich die Dinge entwickeln. Zudem will ich das Privileg behalten, Ideen zu haben, und das erfordert ein gewisses Maß an freier Zeit. Wenn man spielt und zudem Regie fuehrt, dann gibt es keine Ueberraschungen mehr.
TK: Wie wuerden Sie Ihren eigenen Regiestil beschreiben?
JF: Als Regisseurin benutze ich meine ganz persoenliche Stimme. Ich erzaehle tragische Geschichten, die aber immer leicht und komoediantisch praesentiert werden.
TK: "Familienfest und andere Schwierigkeiten" laesst sich keinem bestimmten Genre zuordnen...
JF: Ich mache Autorenfilme und sehe mein Leben von einer humorvollen Seite. Oft muss ich einfach darueber lachen. Ich hoffe, das ist ein Zeichen dafuer, dass ich erwachsen geworden bin. Die Komoedie ist fuer mich der beste Weg, um mit den tragischeren Aspekten des Lebens umzugehen. Da gibt es dann schon ruelpsende oder furzende Menschen - das ist ein Teil der Familienbande. Der Humor ist nicht gerade fein, eher sehr direkt.
TK: Ihre Rolle in "Maverick" hat gezeigt, dass Sie fuer Komoedien wie geschaffen sind.
JF:Ein Sinn fuer Humor kann nur durch Reife entstehen. Ich habe erst lernen muessen, mich nicht so furchtbar ernst zu nehmen, nicht unbedingt cool sein zu muessen und nur Filme ueber den Tod machen zu wollen. Aber ich habe durchaus eine leichte, spassige Seite, die immer mehr zum Tragen kommt.
TK: Mit Ihrer Produktionsfirma Egg Pictures produzieren Sie Ihre eigenen Stoffe. Was bedeutet Ihnen diese Macht?
JF:Ich brauche nicht noch mehr davon. Ich bin privilegiert genug und will kein Mini-Mogul sein. Der hat nur mit schlechten und uninteressanten Dingen zu tun. Ich moechte integere Filmstoffe entwickeln, die dem kollektiven Bewusstsein entspringen, zu denen das Publikum aus persoenlichen Gruenden Zugang findet.