Die Produktion

Als die Produzenten der TV-Serie ihre Suche nach einer geeigneten Hauptdarstellerin begannen, stand fest, daß sie Drama und Komödie spielen - sowie Vampire überzeugend ermorden sollte! Eine junge Schauspielerin, die sich darüber hinaus bewußt war, daß ihre Rolle stärker und fundierter als die von Kristy Swanson im Kinofilm sein mußte. Sarah Michelle Gellar erfüllte diese Anforderungen.

Whedon denkt mit Grauen an die zahlreichen Gespräche mit aufstrebenden Schauspielerinnen zurück: "Die meisten waren extrem untalentiert! Der Part von Buffy bedurfte einer Person, die gleichzeitig Charakterdarstellerin und Leading Lady sein kann. Einen Typ wie Sarah findet man nicht oft unter all den ambitionierten, jungen Mädchen. Ihr erster Leinwandtest war toll, und dann verriet sie uns: "Übrigens, ich studiere seit vier Jahren Taekwondo und bin Träger des braunen Gürtels. Ist das vielleicht wichtig?" Whedon lacht: "Natürlich war das wichtig!"

Nach insgesamt elf Gesprächen und vier Leinwandtests stand endlich fest: Sarah bekommt die Rolle. Heute erinnert sie sich mit gemischten Gefühlen daran. "Im Grunde genommen war es die schlimmste Erfahrung meines Lebens, weil ich mich im Zuge all dieser Tests so ausgebeutet fühlte. Aber dann lernte ich Joss Whedon kennen, der drei Wochen zuvor für "Toy Story" für den Oscar nominiert worden war. Ich mochte ihn vom ersten Moment an."

Natürlich hat sich Sarah Michelle Gellar vor Beginn der Dreharbeiten zur TV-Serie den Kinofilm mehrfach angeschaut. Ein 16jähriges, beliebtes Girl lebt ein im Grunde genommen perfektes Leben - und plötzlich muß sie die Welt vor bösartigen Vampiren retten. Plötzlich ist sie ein Outcast, die nicht mehr in das gewöhnliche Leben ihrer Schulkolleginnen paßt. Da stellt sich die Frage: Möchte sie lieber ein Cheerleader oder ein Vampirjäger sein? Gellar: "Buffy weiß nicht mehr genau, wo sie hingehört, und als Zuschauer verstehen wir ihr moralisches Dilemma."

Noch während ihrer Zeit auf der Highschool begann Gellar mit dem Taekwondo-Training. Darüber hinaus war sie vier Jahre lang eine erfolgreiche Schlittschuhläuferin und hat gerade mit dem Kickboxen angefangen. Da jede Episode eine aufwendige Kampf- bzw. Action-Szene beinhaltet, deren Choreographie und Dreh bis zu 18 Sunden am Tag dauern kann, sind ihre sportlichen Ambitionen eine willkommene Bereicherung für die Serie. "Nur den Versicherungsgesellschaften wäre es lieber, wenn ich damit endlich aufhören würde", lacht Gellar.

Die Arbeit an einer Episode nimmt rund acht Tage in Anspruch. Gedreht wird meist an Schauplätzen in Los Angeles, Torrance, sowie in einem stillgelegten Lagerhaus in Santa Monica, wo die optisch beeindruckenden Sets von Designer Steve Hardie aufgebaut wurden. "Die Sets sind unglaublich faszinierend", so Gellar. "Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, sind mir die Tränen gekommen. Es war einfach wunderschön!"

"Buffy"-Schöpfer Joss Whedon (links) mit seiner Crew.

Pro 7 konnte sich die Rechte sichern und angesichts des fertigen Ergebnisses dürfte einem Hit auch hierzulande kaum etwas im Wege stehen.

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