HOSTILE WATERS

Tollkühne Männer in eisernen Särgen

In Babelsberg entsteht der U-Boot-Thriller "Hostile Waters", eine Produktion der UFA.

 

 Die UFA-Filmproduktion realisiert zusammen mit Home Box Office aus den USA, Flachfilm Paris, BBC London, World Productions Ltd. und Invision Production den internationalen Submarin-Thriller "Hostile Waters". Die Story beruht auf einem wahren Vorfall, der Mitte der achtziger Jahre im Nordatlantik stattfand. Ein russisches und amerikanisches U-Boot, die sich gegenseitig belauerten, stießen zusammen, das russische Boot geriet dabei in Brand. Zwei Journalisten haben Jahre später die Überlebenden der Havarie in Rußland interviewt.

 

Im Blaumann sieht er wirklich aus, wie ein harter Arbeiter. Seine Pranken erinnern an die eines russischen Bären. Rutger Hauers Arbeitsplatz ist ein ganz besonderer: ein russisches Atom-U-Boot. In der Rolle des Kapitäns Britanov strahlt der Star aus Holland nichts mehr von der kalten Bösartigkeit des Androiden im "Blade Runner" aus. Hauer wirkt entspannt und locker, obwohl es nach dem halbstündigen Pressetermin gleich weiter geht beim 10- bis 12stündigen Drehtag.

 

Die Produzenten erkannten den dramatischen Gehalt der Geschichte. Troy Kennedy Martin schrieb das Drehbuch und Thrillerspezialist David Drury übernahm die Regie. Max von Sydow als russischer Admiral und Martin Sheen als der US-Gegenspieler des russischen U- Boot-Kommandanten sind fest verpflichtet.

 

 

Die vom Executive Producer Konstantin Thören ("Peter der Große") geleitete Produktion in den Babelsberger Studios belegt mit ihren aufwendigen Dekors bis zum 26. Oktober zwei Hallen. Die Setbauer vom Studio haben unter dem Production Designer Jon Bunker ganze Arbeit geleistet: Es sieht aus, als ob sie eine halbe U-Boot-Flotille ausgeschlachtet hätten.

Die Geschichte ist keine aus dem Weltkrieg wie Petersens "Das Boot" oder aus der Zeit des Kalten Krieges wie "Roter Oktober": sie betont die über Systemgrenzen hinausgehende Bruderschaft der U-Bootfahrer in ihren eisernen Särgen. Der Brand an Bord kann eine nukleare Katastrophe auslösen. Sie zu verhindern, ist das gemeinsame Ziel der vorherigen Gegner.

 

Rutger Hauer läßt durchaus sein persönliches Unbehagen an Nuklearenergie und ihrer Nutzung durchklingen, auch Sympathie für die Russen. Er spielt einen "good guy", keinen Bösen. Über die Arbeit mit dem Studiopersonal sind er wie Regisseur Drury nur voll des Lobes. Sie schwärmen geradezu von der Atmosphäre, den Fertigkeiten und der guten Ausbildung der Leute. Vom Budget (7 Mio. Dollar) bleiben etwa vier Mio. in der Region. Und Produzent Thören weiß, daß nur bei Filmen mit sehr vielen Komparsen und besonderer Logistik ein Osteuropa-Dreh günstiger wäre.

 

Womöglich ist dies auch der Beginn einer engeren Zusammenarbeit der UFA-Filmproduktion mit HBO, diverse Projekte seien im Gespräch. Für Europa wird "Hostile Waters" in einer Kinoversion geschnitten, HBO wertet ihn in seinem Pay-TV-Netz aus.

 

DEUTSCHLAND / USA

 Vertrieb: BMG VIDEO / UFA

Länge: 90 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

 

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