Foto: Richard Ferkl
RAINER EGGERfilme

 

 

DIE LEIDEN DES HERRN KARPF / MORBUS BECHTEREW (The Suffering of Mr. Karpf. Morbus Bechterew.)

A/D - 2007.

Produktion: Komet Film.
Regie: Lola Randl und Rainer Egger.

Kamera: Lola Randl.

Musik: Maciej Sledziecki.

Schnitt: Sabine Smit.

Mischung: Michael Stecher.

Grafik: Anna Lena Radlmeier.

Darsteller: Rainer Egger

11 Min. Farbe.

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53. INTERNATIONALE KURZFILMTAGE OBERHAUSEN
24. Internationales Kurzfilm Festival Hamburg: Deutscher Wettbewerb, Lobende Erwähnung

6ème Festival Signes de Nuit 2008
Festival international de création audiovisuelle et cinématographique, Paris: Mention spécial / Special Mention
Aye Aye Film Festival Nancy-Lorraine, Internationaler Wettbewerb

Ein Mann in seiner Wohnung; ein Kamerateam ist zu Besuch. Der Mann erzählt von seiner Erkrankung. Was zunächst wie ein Porträt des an Morbus Bechterew, einer chronisch-entzündlichen Wirbelsäulen- und Gelenkserkrankung, leidenden Rainer Egger beginnt, entwickelt sich zu einem skurrilen Redefluss der Hauptfigur, die sich nach und nach als liebenswerter Hypochonder offenbart.

"Hat er den B?" "Nein." Hatte der Film therapeutische Wirkung auf ihn?" "Nein." Oder: "Ab 40 denkt man schon mal darüber nach, wann die nächste Herzattacke kommt": Großes Interesse am und sogar Mitgefühl für den abwesenden Regisseur und Darsteller Rainer Egger hat der Film "Morbus Bechterew" bei den Kurzfilmfans ausgelöst, die im Anschluss an Staffel zwei des Deutschen Wettbewerbs mit den Filmemachern ins Gespräch kommen. "Der Film erklärt, warum er nicht da ist." Diese Hoffnung der Regisseurin, Kamerafrau und Produzentin Lola Randl, vor Abspielen des Films geäußert, hat sich erfüllt. So überzeugend spielt ihr Wiener Partner die Hauptrolle im eigenen Regie-Debüt, dass der Zuschauer die Inszenierung für dokumentarisch hält.

Lola Randl, Absolventin der Kunsthochschule für Medien Köln, deren Kurzfilme "Verena Verona" (2005) und "Nachmittagsprogramm" (2004) ebenfalls in Oberhausen gezeigt wurden, inszenierte zusammen mit ihrem Protagonisten eine filmische Situation, in der Dokumentarisches und Fiktionales verschmelzen und dabei eine eigentümliche suggestive Kraft erzeugen.


DEUTSCHER WETTBEWERB

Regensburger BMW-Kurzfilmpreis: MORBUS BECHTEREW
Lola Randl und Rainer Egger, Deutschland 2007

Wir vergeben den BMW-Kurzfilmpreis an eine Arbeit, die sich sicher auf dem schmalen Grad zwischen aufmerksamer Beobachtung und filmischer Inszenierung bewegt. Der Regie gelingt es mit einfachsten Mitteln - eine Wohnung, ein Mensch, eine Kamera - ein komplexes und überzeugendes Porträt eines ebenso sympathischen wie neurotischen Protagonisten zu zeichnen. Die glaubhaft inszenierte Handlung ist dabei nicht zuletzt der Leistung des Protagonisten zu verdanken. Er zeigt uns einen antriebschwachen Menschen, der sich geschickt den Anforderungen seiner Umwelt zu entziehen versucht. Er zögert, zweifelt und hadert, taumelt zwischen verschiedenen Ersatzhandlungen und entwickelt dabei äußerst kreativ uns allen vertraute und bekannte Verdrängungsmechanismen und Ausflüchte.
Wir vergeben den BMW-Kurzfilmpreis an den Film MORBUS BECHTEREW von Lola Randl und Rainer Egger.

The BMW short film prize is going to a film that balances securely on the thin line between attentive observation and cinematic production.
The directors have managed to create a complex and convincing portrait of a pleasant, but also neurotic protagonist using the simplest of devices: one flat, one person, one camera.
Thanks to the performance of the protagonist the action is convincing. He shows us a person completely lacking in moÿtivation who is trying to cleverly avoid the demands of his environment. He hesitates, doubts and quarrels; stumbles between various substitute acts and thereby develops extremely creative denial mechanisms and excuses that are familiar and well-known to all of us.
We are proud to present the BMW shortfilm prize to the film MORBUS BECHTEREW by Lola Randl and Rainer Egger.

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