(Flaming Star)
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"1878, Texas.
In den Kämpfen zwischen den Indianern und den Weißen steht die
Familie Burton zwischen den Feuern: Vater Burton hat in zweiter Ehe eine
Indianerin, Neddy, geheiratet: aus erster Ehe hat er einen weißen Sohn,
Clint, aus der zweiten das Halbblut Pacer. Die Burtons werden von ihren Nachbarn
ihrer zweifelhaften Loyalität wegen belästigt. Nicht besser geht
es ihnen bei den Indianern: Die Kiowa wollen Pacer für sich gewinnen,
und als er zögert, halten sie ihn und seine Mutter für Verräter.
Als Mutter Neddy von einem Weißen erschossen wird, geht Pacer zu den
Kiowa. Bei den ausbrechenden Kämpfen kommt Vater Burton ums Leben, die
Halbbrüder Clint und Pacer werden verwundet. Pacer überlebt seine
Verwundung nicht. Als seine Mutter starb, waren ihre letzten Worte. 'Ich
fühle den Stern der Kiowa auf mich zukommen, den flammenden Todesstern.'
Jetzt sieht auch Pacer den flammenden Stern der Kiowa."
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Zwischen den Fronten
Konsequent zeigt der Film, in einer für Siegel ungewöhnlich breiten und statischen Exposition, die Idylle des familiären und freundschaftlichen Zusammenlebens. Es folgt der Einbruch der Gewalt und statt Weinkrügen und Gitarren halten alle fortan nur noch Gewehre und Revolver in den Händen. Mit der Verwandlung der latenten Bedrohung des Siedlerlebens in eine tatsächliche erstarrt auch die Struktur des Zusammenlebens der Weißen zur Ideologie des Dichotomischen (die, nach Carl Schmitts Auffassung, die der Politik ist). Beide Seiten, rot und weiß, kennen nur noch Freund und Feind und verlangen eindeutiges Verhalten der 'gemischten' Familie. Der Ort, das zwischen allen Lagern gelegene Farmhaus, ist unlebbar geworden, bloße Rückzugs- und Verteidigungsposition. Die Wüste als das Dazwischen wird, per Definition, Schlachtfeld und jede Begegnung zwischen Weiß und Rot endet von nun an blutig. Gesetze der Gastfreundschaft, der Nothilfe, sind außer Kraft getreten, die Indianergesellschaft erweist sich dabei als die humanere und flexiblere. Die Tragödie findet ihr Emblem in der Zerstörung der ungewöhnlichen Familie, in der der Vater mehr tolerant als patriarchal, die Mutter mehr wehrhaft als matriarchal und beide Söhne zueinander völlig loyal waren. Unter dem Druck der Außenwelt zerfällt dieser Verbund in seine Bestandteile und doch liegt ein amerikanischer Melting-Pot-Optimismus darin, daß die Solidarität untereinander nur durch die physische Vernichtung beseitigt werden kann. Konsequent und pessimistisch bleibt der Film aber im unerbittlichen Ausspielen der Tragödie. In der Credits-Sequenz sieht man die zwei Brüder unangefochten durchs Wüstengelände reiten, im Schlußbild reitet Pacer, tödlich verwundet, den ewigen Jagdgründen entgegen - bittere Parodie aller Western, deren Perspektive noch im Sonnenuntergang ein Zukunftshorizont gewesen ist. |
Elvis Presley Steve Forrest John McIntire Richard Jaeckel Monte Burkhart Virginia Christine Ray Beltram Douglas Dick Barbara Beaird Tom Allen Marian Goldina Ted Jacques Joe Brooks L.Q. Jones The Jordanaires Perry Lopez Anne Benton Rodopho (Rudy) Acosta Ford Rainey Rodd Redwing Tom Reese Karl Swenson Guy Way |
- Pacer Burton - Clint Burton - Roslyn Pierce - Neddy Burton - Sam Burton - Angus Pierce - Ben Ford - Mrs. Phillips - Indianer - Will Howard - Dottie Phillips . - Ph' Sha Knay - Hornsby . - Tom Howard - Gesangsbegleitung - Zwei Monde - Dorothy Howard - Buffalo Horn - Doc Phillips - Indian Brave - Jute - Dred Pierce |
Don Siegel David Weisbart Clair Huffaker Nunnally Johnson Charles Clarke Cyril Mockridge Hugh S. Fowler Duncan Cramer Walter M. Simonds G.W. Berntsen Walter Scott Adele Balkan Josephine Earl
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- Regie - Produzent - Drehbuch . - Kamera - Musik - Schnitt - Art Director . - Set /Design . - Kostüme - Choreographie |
"I was very conscious
about not confusing the issue of non-acceptance of a half-Indian with the
question of racial prejudice against blacks. The question of prejudice against
Indians was then, and is today, bad enough without using it as a simple metaphor.
If our conclusion is pessimistic, it is because I can conceive of no other
kind of conclusion for a film on prejudice if it is to be anything but a
false conclusion. Presley is a fine actor, but he's given very little
chance of being a fine actor."
(Lovell Interviews, S. 56) --------------------------------------------------------------------------------- Ich war sehr darauf bedacht, die Frage der Ablehnung gegen einen Halbindianer nicht mit der der Rassenvorurteile gegen Schwarze zu vermischen. Das Problem der Vorurteile gegen Indianer war damals, und ist immer noch, groß genug, ohne daß man es als simple Metapher benutzt. Wenn der Film zu einem pessismistischen Ende kommt, dann liegt das daran, daß ich mir kein anderes Ende vorstellen kann für einen Film über Vorurteile, das nicht verlogen wäre. Presley ist ein guter Schauspieler, er bekommt nur viel zu selten die Gelegenheit, es unter Beweis zu stellen. --------------------------------------------------------------------------------------------- |
"There was a difficult scene in the cabin in which
Elvis is supposed to try to kill a white doctor who
arrives
too late to attend to his mother's wounds. (...) Elvis felt he couldn't do
the scene: he felt that his acting talent wasn't equal to the sequence. When
I pointed out to him that we would rehearse until he was satisfied with his
performance, he begged for more time to prepare. Almost childlike, he offered
me the use of his brand-new black Rolls-Royce until we had to do the scene.
He was so upset that I decided to push the shooting date back as far as possible.
I took him up on his offer to use his Rolls-Royce, and for the two weeks
I felt like a millionaire, driving his superb car. When the inevitable time
came to do the scene, I returned his Rolls-Royce. To Presley's amazement
and mine, Elvis gave his finest performance ever."
A Siegel Film, 227 |
"Solange die Amerikaner auf
ihrem Zivilisationsbewußtsein im europäischen Sinn insistieren,
ist für sie
der Indianer
nur der Schurke. Aber wenn die Amerikaner anfangen, die wilde Wüste
als ihr ideales Zuhause und die Wildheit als eine erstrebenswerte Geisteshaltung
anzusehen, wird der Indianer für sie eine Leitfigur. Es gibt einen
faszinierenden Film mit Elvis Presley, Flaming Star: Hier sieht man
zum erstenmal diese Figur des Indianers zwischen zwei Zivilisationen, und
das ist so oder so auch eine privilegierte Situation."
(Leslie Fiedler in: Positif, zit. nach Hembus: Western-Lexikon) |
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