Hieronder kunt u in de Duitse taal biografische gegevens vinden van Dick Maas, Hugo Claus, Huub Stapel, Jan de Bont, Jan Decleir, Jeroen Krabbé, Johanna ter Steege, Maruschka Detmers, Nelly Frijda, Paul Verhoeven, Renée Soutendijk, Robbe De Hert, Rutger Hauer, Willeke van Ammelrooy, Ellen ten Damme, Famke Janssen, George Sluizer en Zara Whites. Zoals u ziet zijn ook drie Vlamingen opgenomen in dit overzicht, vanwege hun grote bijdrage aan de Nederlandse speelfilm.
(Willy Geertje Van Ammelrooy)
Geburtsdatum: 5.04.1944
Geburtsort: Amsterdam
Geburtsland: Niederlande
Willeke Van Ammelrooy gehört zweifellos zu den
bekannesten Schauspielerin, die in Belgien und den Niederlanden
tätig sind. Ein französischer Fan schwärmte einmal
in der Zeitschrift "Sex Star System" treffend: "Willeke
perpetuiert die Tradition der Erotik: Ihr generöser und appetitlicher
Körper hat nicht aufgehört, den Kinogängern das
Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen. Üppig und dennoch
zart und schlank, ist sie die Anti-a-la-mode-Maus, die Anti-Emmanuelle.
Ihr strahlendes Lächeln atmet Gesundheit, glänzt auf
ihrem jungen Gesicht, das den schönsten Stars auf dem Gipfel
Hollywoods in nichts nachsteht. Und was nichts schade. Sie ist
auch eine große Schauspielerin; die Zuschauer der nordischen
Länder, denen ihre Leistungen seit mehreren Jahren zugute
kommen, haben sich darin nicht getäuscht. Sie haben damit
einen ihrer populärsten Stars geschaffen."
Willeke van Ammelrooy begann ihre Schauspielerkarriere
am Theater und arbeitete mit großen niederländischen
Ensembles. Ihr Filmdebüt hatte sie 1966. Doch bis zur ersten
Hauptrolle in einem abendfüllenden Spielfilm dauerte es noch
ein paar Jahre: 1971 spielte sie an der Seite von Jan Decleir
mit dem sie 1995 auch in dem oscar-prämierten Film
"Antonias Welt" (von Marleen Gorris) spielt die
Titelrolle in "Mira" von Fons Rademakers, der für
einen Oscar nominiert wurde. Mit dieser Rolle wurde die gutgebaute,
große Schauspielerin mit der wilden Mähne rasch zum
beliebtesten weiblichen Star des niederländischsprachigen
Films. Zwischenzeitlich drehte Willeke fünf Filme in Frankreich
unter der Regie von Jean-Marie. Doch in Deutschland ist sie immer
noch relativ unbekannt. Zumal nur die wenigsten ihrer Filme hierzulande
zu sehen waren. In ihrer Heimat spielte oft unter der Regie von
Wim Verstappen ("Dakota" - 1973, "Alicia"
- 1974, "Wraak" - 1975, ";Outsider in Amsterdam"
- 1979) und Pim de la Parra ("Frankk en Eva" - 1973,
"Mijn nachten met Susan, Olga, Julie, Albert, Piet en Sandra"
- 1974, "Wan pipel" - 1976), dder sogenannten "Wim-en-Pim-Connection".
In Belgien spielt sie u. a. unter der Regie des extravaganten
Flamen Harry Kümel "De komst van Joachim Stiller"
- 1974, "Het verloren paradijs"t; - 1978).
Immerhin konnte man 1975 Pim de la Parras Ehedrama
"Frank und Eva" bei uns sehen, zu dessen Start Kritiker
Rolf Thissen damals schrieb: "Der "superschnelle"
Frank (Hugo Metsers) hängt dauernd in Kneipen, konsumiert
Unmengen Alkohol und steigt jeder Frau nach, die seinen Weg kreuzt.
Ohne eifersüchtig zu sein, fühlt sich die attraktive,
hübsche und warmherzige Eva (Benelux-Star Willeke van Ammelrooy)
vernachlässigt. Also wird zu Hause viel geschrien, viel geprügelt
- und viel geliebt. Mal will sie ihn, maal er sie verlassen - doch
keiner kann ohne die in permanenten Exzessen praktizierte Haßliebe
existieren. Der Schluß bleibt offen: Eva ist schwanger,
weil sie die Pille abgesetzt hat, Frank ist wütend, weil
er keine Kinder will, sie prügeln sich mal wieder - und ein
Ende der geradezu lustvollen Selbstdestruktion ist nicht abzusehen."
Wilde Schönheit: Willeke Van Ammelrooy in "Dakota"<Figuur>Man
kann Willeke van Ammelrooy nicht als Sexfilm-Star bezeichnen,
auch wenn sie gelegentlich in Sexfilmen mitgespielt und sich auch
ab und zu hüllenlos zeigte. Doch 1974 lehnte sie beispielsweise
20 Filmangebote ab, weil es in den Drehbüchern um nichts
anderes ging als Sex. Mit dem Kurzfilm "Rust" (1976)
gibt sie ihr Regiedebüt. Als Regisseurin realisiert sie weitere
Kurzfilme und Dokumentationen. Doch erst 1994 dreht sie nach eigenem
Drehbuch mit "De vlinder tilt de kat op" (= Der Schmetterling
nervt die Katze") ihren ersten Langfilm. Der Oscar für
den Film "Antonias Welt" (1995, Regie: Marleen Gorris)
als bester nichtenglischsprachiger Film ist sicherlich auch ihr
Verdienst. Verheiratet ist Willeke mit dem Schauspieler Marco
Bakker, der hauptsächlich am Theater spielt.
Willeke über Willeke: "Mein Beruf als Schauspielerin
ist für mich in Holland oder Belgien interessanter als in
Frankreich. Die Belgier sind sentimentaler als die Holländer
und realistischer als die Franzosen... Was ich nicht verstehe,
ist, daß es keine Filmschule gibt, keine Schule für
Filmschauspieler. Das ist wirklich schade. Weder in Frankreich
noch in Holland, noch in Belgien. Es ist nämlich ein weiter
Weg vom Theater zum Film, weil einem niemand hilft, es zu lernen,
und es sich nicht einfach so lernt. Es bleiben nur die Theaterschulen.
Und das ist ein Problem in Frankreich, wo man zu leicht ein "Fotomodell"
nimmt- ein Mädchen, das sich mehr dadurch auszeichnet, daß
es schön ist, als daß es spielen könnte. In meinem
Fall habe ich profitiert von den Kurzfilmen, die "Mira"
vorangingen. Aber ich hatte von diesem Beruf noch nicht genug
gelernt, und er ist sehr verschieden vom Theaterberuf, den ich
drei Jahre lang studiert habe."
Weitere Spielfilm-Highlights mit Willeke van Ammelrooy: "Help! De doktor verzuipt" (1973), "Het jaar van de kreeft" (1975) - an der Seite vom heutigen Action-Star Rutger Hauer, "It's Me" (1976), "De mantel der liefde" (1978), "Der Flug der Brachvögel" (1981) - an der Seite von Jeroen Krabbé, "Het dak van de walvis" (1982), "Ciske, die Ratte" und in Dick Maas' "Fahrstuhl des Grauens" (beide 1984), "Op hoop van zegen" (1986), "Koko Flanel (1990) und dem Oscar-Film "Antonias Welt" (1995).
Geburtstag: 22.10.1943
Geburtsort: Eindhoven
Geburtsland: Niederlande
Jan De Bont absolvierte mit "Speed" (1994)
ein atemberaubend erfolgreiches Debüt als Regisseur und schloß
damit wohl seine glanzvolle Karriere als einer der begehrtesten
Kameramänner Hollywoods ab.
Das Filmemachen faszinierte den Niederländer
De Bont schon von frühester Jugend an. Als Kind drehte er
Super-Acht-Filme in Eindhoven, dann besuchte er die Filmakademie
in Amsterdam. Von der franzosischen Nouvelle Vague der 50er Jahre
maßgeblich beeinflußt, machte sich De Bont im Neuen
Niederländischen Film rasch einen Namen und arbeitete mit
legendären Regisseuren wie Jean-Luc Godard.
De Bont sammelte Erfahrungen von der Kamera über
den Sound bis hin zum Produktionsdesign und Schnitt, während
er an der Filmhochschule gleichzeitig seine ersten professionellen
Dokumentationen drehte und seine eigene Produktionsgesellschaft
gründete. Außerdem führte er Regie bei den wöchentlich
ausgestrahlten Episoden der Komödienserie "Express".
Als einer der wenigen Profis in einer Stadt voller
ehrgeiziger junger Regisseure avancierte De Bont rasch zu einem
gefragten Kameramann für Filme wie "Paranoia" (1967),
der Preise bei den Festivals in Berlin, Venedig und Oberhausen
gewann.
1970 führte er bei dem Regiedebüt von Paul
Verhoeven "De Worstellar" die Kamera. Dies war der Auftakt
zu einer ganzen Reihe niederländischer und amerikanischer
Filme, die beide zusammen drehten: "Was sehe ich! Was sehe
ich" (1972), der für einen Oscar nominierte "Türkische
Früchte" (1973), "Das Mädchen Keetje Tippel"
(1974), "Soldiers" (1978 - hier vertrat er nur bei wenigen
Drehs den Hauptkameramann Jost Vacano), "Der vierte Mann
(1983), "Flesh & Blood" (1985) und "Basic Instinct"
(1992).
Für seine niederländischen Arbeiten wurde
De Bont mit einem Kodak Camera Award ausgezeichnet. Außerdem
war er Kameramann bei so unterschiedlichen Filmen wie "De
blanke slavin" (1969), "Blue Movie" (1971), "Joao
en het mes" (1972), "De blinde fotograaf" (1973),
"Dakota" (1974) und "Max Haavelaar" (1976).
Ab 1981 arbeitete De Bont auch in den USA. Hier fotografierte
er Filme wie "Roar - Ein Abenteuer" (1981), "Cujo"
(1983), "Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil" (1985),
"Ayla und der Clan der Bären" (1986), "Die
unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone"
(1986), "Madonna - Who's That Girl" (1987), "Stirb
langsam" (1988), "Black Rain" (1989), "Auf
der Jagd nach Roter Oktober" (1990), "Flatliners"
(1990) und "Lethal Weapon 3" (1992).
1992 wurde ihm auch der Publikumspreis Rembrandt
Award verliehen. Bei den fünften Dutch Annual Rembrandt Awards
wurde er zum besten Regisseur gekürt.
Als Regisseur drehte De Bont noch den erfolgreichen
Katastrophenfilm "Twister" (1996) und den eher mäßigen
Nachfolger "Speed 2" (1997). In diesem Jahr entsteht
der Film "Ghost Riders In The Sky" und für 1999
ist das Projekt "Cosm" in Planung.
Jan De Bont war mit der populären niederländischen Schauspielerin Monique van de Ven verheiratet.
Geburtstag: 5.04.1929
Geburtsort: Brügge
Geburtsland: Belgien
Zweifellos ist Hugo Claus der bekannteste flämische
Autor der Gegenwart, zumal er schon einmal für den Nobelpreis
nominiert war. Er hat nicht nur über hundert Erzählungen,
Gedichte und Theaterstücke veröffentlicht, sondern hat
sich auch als Theater- und Filmregisseur und Maler einen Namen
gemacht.
Den Vertretern der streng katholischen Internate,
in denen er seine Kindheit verbrachte, gelang es nicht, seinen
rebellischen Geist zu brechen. Nach der Schule durchlebte er einige
Eskapaden und ließ sich dann auf einer Farm nieder. Später
erhielt er ein Stipendium an der Akademie der Künste in Gent
und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit dem Anstreichen
von Häuserfassaden.
Als Saisonarbeiter reiste er durch Nordfrankreich
und kam später nach Paris, wo er sich den Surrealisten verwandten
Seelen wie Antonin Artaud anschloß.
1948 zog Claus nach Ostende. Hier schrieb er seine
ersten Gedichtsammlungen und die Novelle "De Metsiers",
für die er den angesehenen Leo Krijn Preis erhielt. Das Interesse
der Öffentlichkeit war geweckt.
Es folgte eine Phase intensiver literarischer Arbeit:
Claus schrieb Gedichte, Novellen, Geschichten und Drehbücher.
Claus' erstes Stück, "Een Bruid in de Morgen",
erhielt den Staatspreis, der alle drei Jahre vergeben wird. Außerdem
war es das zweite flämische Stück überhaupt, das
je in New York aufgeführt wurde. In Paris erhielt es den
Ligne Poe Preis.
"Een Bruid in de Morgen" war das erste
in einer langen Reihe von Stücken darunter die besonders
erfolgreichen "Suiker Sugar" und "Vrijdag".
"Vrijdag" wurde in Deutschland, Frankreich und in Londons
Royal Court Theatre aufgeführt.
Die erste Aufführung seines Stückes "Thystes"
fand am Thatre de l'Odeon in Paris unter der Obhut von Jean-Louis
Barrault statt.
Im Filmgeschäft war Hugo Claus lange Jahre als
Drehbuchautor tätig. Hier arbeitete er vor allem mit dem
nierderländischen Oscar-Preisträger Fons Rademakers
zusammen. Gemeinsam schufen sie Filme wie "Das Dorf am Fluß"
(1958), "Das Messer" (1961), Der Tanz des Reihers"
(1966), "Mira" (1971), "C.A.T.S. (1973), "Menuet"
(1982) und "Dagboek van een oude dwaas" (1987), wobei
die letzten beiden Filme von Fons Rademakers produziert und von
dessen Frau Lili inszeniert wurden.
Außerdem schrieb er die Drehbücher zu
"Pallieter" (1975), "Het jaar van de kreeft"
(1975), , "Mascara" (1987), "Het gezin Van Pamel"
(1987)
Neben verschiedenen Fernsehfilmen, führte Claus
auch Regie bei Spielfilmen, darunter die Verfilmungen seiner Bücher
"De Vijanden" (1968), "Vrijdag" (1981) und
"Das Sakrament" (1990) und bei "De Leeuw van Vlanderen",
das auf dem Epos von Hendrik Conscience basiert.
Sein bekanntestes Roman-Werk, "Der Kummer von
Flandern", wurde 1994 von Claude Goretta als TV-Dreiteiler
opulent in Szene gesetzt.
Hugo Claus war zweimal mit Schauspielerinnen verheiratet,
von 1970 bis 1973 mit Kitty Courbois und von 1973 bis 1978 mit
Sylvia Kristel, die als freizügige "Emmanuelle"
in den gleichnamigen Filmen international bekannt wurde.. Seit
1993 ist Claus mit Veerle de Wit verheiratet.
Geburtsjahr: 1968
Geburtsort: Amsterdam
Geburtsland: Niederlande
Sie strahlt so eine Art wilder Weiblichkeit aus,
die selbst gestandene Jungs an die Grenzen des Wahnsinns führen
kann: Die niederländische Schauspielerin und Musikerin Ellen
ten Damme. Spätestens seit ihrem Auftritt in der Kino-Komödie
"Die Musterknaben" (1996) verkörpert sie auch im
Bewußtsein deutscher Produzenten und Regisseure den hierzulande
seltenen Typ "femme fatale", einer Frau also, die Männer
manchmal sogar über den Rand des Ruins treiben kann. Ihr bei Bedarf auffällig mädchenhaftes
Gesicht, die kastanienbraune wilde Mähne, der Grauton ihrer
Augen das alles bestimmt sie zur Verführerin, zu einer
Frau, die jede Hochzeit einer anderen platzen läßt,
wenn sie es selbst auf den Typ abgesehen hat oder auch nur Spaß
am zerstörerischen Werk findet. Genau das passiert in ihrem deutschen TV-Film "Supersingle"
(1998). Hier ist Ellen, in einer Nebenrolle, der Anlaß,
daß ein Paar ihre geplante Hochzeit absagt.
Die Hauptrolle spielt sie in einer weiteren deutschen
Komödie. "Das Paar des Jahres" (1997) schildert
die Turbulenzen einer Liebe auf den ersten Blick.
Ihre Ausbildung erhielt sie an der Theaterschule
Amsterdam und dem Musikkonservatorium in Hilversum. Mit dem schrillen
Musical "Die Tränen der Maria Machita" (Regie:
Paul Ruven) lieferte sie 1991 ihr furioses Schauspieldebüt.
Seitdem gilt sie im Nachbarland als die größte Filmhoffnung
seit Willeke van Ammelrooy, zumal sie sich in hierzulande unbekannten
Streifen wie "Liefde in Rhythme" (1992) oder "Wildgroei"
(1994) von ihrer schönsten, sprich freizügisten Seite
zeigte.
Durch ihre Rolle als Sekretärin Joosje in der
TV-Anwalts-Serie "Pledooi" (1993) - das niederländische
Pendant zur US-Serie "L.A. Law" - wurde sie in den Niederlanden
einem großen Publikum bekannt.
Ihre erste Rolle in einem deutschen Film spielte
sie in Bernd Löhrs "Wilder Westerwald" (1994),
dem auch ein Spot für die deutsche Fernsehlotterie folgte.
Ellen ten Dammes Vielseitigkeit und ihr energisches
Auftreten rauben besonders dem männlichen Publikum den Atem.
Privat ist sie eher zurückhaltend und wirkt sogar schüchtern.
Als Musikerin (Gesang, Geige, Klavier) gehört sie zur Pop-
und Jazz-Szene und hat zwei CDs unter eigenem Namen herausgebracht.
"Für mich", sagt sie, "ist es wichtig, viel
Spaß bei der Arbeit zu haben. Deshalb beschränke ich
mich auch nicht nur auf die Schauspielerei."
Weitere Filme mit Ellen ten Damme: "The Best
Thing in Life" (1992), "De Kleine Blonde Dood"
(1993), "Zelfbeklag" (1993), "Ticket To Oblivion"
(1993), "Dada" (1994), "Hometown" (1995),
"Hoerenpreek" (1996), "All Stars" (1997) und
"An Amsterdam Tale" (1998). Außerdem hatte sie Rollen und Auftritte in
den TV-Serien "Baantjer" (1995), "Jiskefet"
(1997) und "Combat" (1998).
Geburtsjahr: 14.02.1946
In der niederländisch-sprachigen Film- und Theaterlandschaft
ist er eine Institution, auch wenn Schauspieler Jan Decleir seit
1971 nicht viel mehr als 30 Filme gedreht hat.
Nach dem Studium der bildenden Küste besuchte
er die Theaterschule Antwerpen (Hoger Institut voor Dramatische
Kunst Studio Herman Teirlinck) und lernte die Schauspielkunst.
Sein Filmdebüt feierte der Flame 1971 in Roland
Verhaverts bemerkenswerter "Chronik einer Leidenschaft".
Im gleichen Jahr spielte Decleir an der Seite von Willeke Van
Ammelrooy in Fons Rademakers' "Mira". Die belgische
Produktion des niederländischen Regisseur wurde gleich für
einen Oscar als bester nichtenglischsprachiger Film nominiert.
Danach folgten Filme wie "Verloren Maandag"
(1973), die Hendrik Conscience-Verfilmung "Jan, der Söldner"
(1974), die Sozial-Studie "Verbrande Brug" (1975, Regie:
Guido Hendrickx), die moderne Variante von Felix Timmermans' "Pallieter"
(1975), "Sil de strandjutter" (1976), "De Proefkonijen"
(1980, Regie wieder Guido Hendrickx), "Twee vorstinnen en
een vorst" (1981) und "Het Verleden" (1982).
Parallel stand Jan Decleir auch immer wieder auf
der Bühne. Er spielte etwa in Hugo Claus' "Jan zonder
vrees" (1980) und "Gilles" (1988), in den beiden
Dario Fo-Stücken "De Tijger en andere verhalen"
(1982) und "Obscene Fabels" (1983), in Pjeroo Roobjees
"Het offer is te kort" (1984) und "Wolfsklem"
(1986).
1983 verfilmte Regisseur und Literat Hugo Claus mit
"Der Löwe von Flandern" einen der populärsten
flämischen Romane von Hendrik Conscience. Neben Frank Aendenboom,
Theu Boermans und Julien Schoenarts übernahm auch Jan Decleir
eine tragende Rolle in diesem Mittelalter-Epos.
Anschließend drehte er mit Regisseur Robbe
de Hert "Zware jongens" (1984) und wieder an der Seite
von Frank Aendenboom das historische Drama "Het Gezin Van
Pamel" (1987). Als 1990 Hugo Claus nach seinem eigenen Stück
das Drama "Het Sakrament" verfilmte waren Aendenboom
und Decleir wieder mit von der Partie.
Im gleichen Jahr drehte Jan Decleir unter der Regie
von Stijn Coninx noch an der Seite des in Belgien populären
Komikers Urbanus die Komödie "Koko Flanel". Hier
traf Decleir nach langer Zeit auch wieder auf Willeke Van Ammelrooy.
1992 übernahm Decleir in Coninx' Biografie über
das Leben des Priesters "Daens" die Hauptrolle. Dieses
beeindruckende Drama, das die jämmerlichen Zustände
in Arbeitersiedlung um die Jahrhundertwende schildert, wurde wiederum
für einen Oscar nominiert.
In einer der besten Sjöwall/Wahlöö-Verfilmungen,
"Beck - De gesloten kamer" (1993), spielte Jan Decleir
eindrucksvoll die Rolle des mittlerweile zum TV-Helden erkorenen
Kommissars Martin Beck. Ebenfalls 1993 folgte die belgisch-britische
Produktion "Anchoress".
Außerdem arbeitete Decleir häufig fürs
belgische Fernsehen. Er spielte in Guido Hendrickx' Mini-Serie
"Moeder, waarom leven wij?" (1993), der Weihnachtsserie
"Dag Sinterklaas" (1993) - hier spielte er den Weihnachtsmann
-, den Mr. Zaterdag in "Ons geluk&qquot; (1995) und den König
in der Märchenserie "Kulderzipken" (1996).
1995 sieht man ihn wieder in Marleen Gorris' ungewöhnlicher
Frauen-Chronik "Antonias Welt" an der Seite von Willeke
Van Ammelrooy. Dieser Film erhielt dann tatsächlich einen
Oscar als bester nichtenglischsprachiger Film, ebenso wie zwei
Jahre später das Vater-und-Sohn-Drama "Karakter",
in dem Decleir als Despot brilliert.
Geburtsjahr: 16.12.1962
Die hochbegabte junge Schauspielerin aus den Niederlanden
spielt in Tom Toelles Fernsehfilm "Via Mala" die Silvia
Lauretz, Tochter des kraftvoll jähzornigen Landmanns Lauretz
alias Mario Adorf. Adorf und Toelle bezeichnen Maruschka als ganz
großes Talent. "Sie hat eine Natürlichkeit, eine
rasche Reaktion auf Widrigkeiten, die bewundernswert ist"
sagt Toelle und Adorf spricht von einem "hoffnungsvollen
Talent, dem man nur wünschen kann, daß sich Filmproduzenten
und Regisseure ihrer sensibel annehmen und sie nicht ins Klischee
des betörend schönen Mädchens fallen lassen."
In Marco Bellocchios "Teufel im Leib" (ein
Remake des Claude Autant-Lara Films mit Micheline Presle und Gérard
Philipe) spielt sie überzeugend die leidenschaftlich attraktive
Verführerin, deren Lust gelegentlich in Wahnsinn übergeht.
Ihre Giulia hat magische Kräfte: Sie verhindert, daß
sich ein schwarzes Mädchen vom Dach stürzt, statt zur
Hochzeit zu gehen, geht sie zur Abiturprüfung des Geliebten,
kann ihn jedoch nicht verwirren, denn er besteht.
In Jean-Luc Godards Spiel mit dem Carmen-Mythos in
"Vorname Carmen" ist Maruschka faszinierend, in Jacques
Doillons "Die Piratin" (1984) an der Seite von Jane
Birkins Alma eine wunderbar emotional erotische Figur.
In Schonebeek, einem kleinen Dorf im Norden der Niederlande
geboren, wird die Tochter eines Tierarztes über einen Schönheitswettbewerb
Schauspielerin. Einer ihrer größten Erfolge ist die
US-Fernsehserie "55 Lim Street" mit Robert Wagner.
Auf einem französischen Familiensitz zur Zeit
vor dem I. Weltkrieg buhlen der Tutor des Hauses und der Sohn
des Landherren um die Gunst eines schönen Gastes. Maruschka
ist schön, edel, distanziert in der Rolle der Vicky. Daniel
Vigne, Regisseur von "Die Wiederkehr des Martin Guerre"
(1982) inszeniert diese "Sommergeschichte" (1989) mit
Gefühl für Atmosphäre.
1990 entsteht in Frankreich die leidenschaftliche
Liebesgeschichte "Höllenglut" von Eric Barbier,
in der die schöne Alice in zwei Männer verliebt ist
- was für einen höllischen Kriieg sorgt. Die Kamera von
Michael Ballhaus gibt dem wenig schlüssigen Film einige Faszination.
1992 steht sie in den USA neben Armand Assante und
Antonio Baderas in "Mambo Kings" vor der Kamera. Der
Film erzählt von den beiden Musikern Nestor und Cesar, die
Anfang der 50er Jahre von Havanna nach New York fliehen. Maruschka
spielt die betörende Dolores Fuentes.
1994 besetzt Christopher Frank die Schauspielerin
in einer Mutterrolle. In "Angelas Rache" - das Fernsehen
hat den Film, das Original heißt "Elle n'oublient jamais",
"Ein mörderisches Abenteuer" genannt. In dem Film
muß sich Maruschka gegen einen attraktiven Babysitter zur
Wehr setzen, der wegen eines Seitensprungs mit ihrem Mann (Thierry
Lhermitte) ihre Ehe zerstören will.
"The Shooter - ein Leben für den Tod",
von 1995 von Ted Kotcheff in den USA gedreht, zeigt Maruschka
Detmers an der Seite von Dolph Lundgren in einem spannenden Film.
Ein Geheimagent hat 48 Stunden Zeit, ein politisches Attentat
zu verhindern.
Zu ihren besten Rollen gehört die junge Holländerin
Nadia, die sich bei einer humanitären Afrikaexpedition in
einen Lastwagenfahrer verliebt und mit ihm in eine gefährliche
Situation mitten in der Wüste gerät. Die Satire "Weiß
sein ist gut" ("Ya bon les blancs", 1988) von Marco
Ferreri mit Michel Piccoli und Michele Placido zeigt, daß
die afrikanische Kultur stärker ist als das, was man von
Europa importieren will.
(Nelly Wiegel)
Nelly Frijda wurde als Darstellerin der Mutter Flodder,
einer ruppigen und robusten, aber immer grundherzensguten Person
in Dick Maas' "Eine Familie zum Knutschen", international
bekannt. In den drei Kinofilmen (1986, 1992 und 1995) und in der
TV-Serie (1993) regiert sie mit eiserner Hand ihre vielköpfige,
vierschrötige Familie, die in den sozialstaatlichen Genuß
kommt, aus einer heruntergewirtschafteten Slumwohnung zum befristeten
Nulltarif in ein von Reichen bewohntes Nobelviertel umziehen zu
dürfen. Ein ungewöhnliches Experiment, das reichlich
gesellschaftlichen Zündstoff birgt.
Nelly Frijda ist eine der populärsten Charakterdarstellerinnen
der Niederlande. Erste Bekanntheit in der Bundesrepublik erlangte
sie durch ihren Auftritt in Marlen Gorris' "Die Stille um
Christine M." (1983).
Frijda trat nach einer dreimonatigen Schauspielausbildung
einem holländischen Kabarett bei. Zu Beginn arbeitete sie
mit Wim Kan zusammen, später wechselte sie auf die Bühnen
von Rinus Ferdinandusse und Berend Boudewijn. Daneben war Nelly
Frijda auch in zahlreichen Theateraufführungen zu sehen,
etwa in Stücken von Kafka, Shakespeare, Dickens und Tankred
Dorst.
Sie nahm eine Laufbahn als Sängerin auf und
war im Laufe der Jahre an den Produktionen vieler Hörspiele,
Fernsehfilme und Radiosendungen beteiligt.
Nach einer dreijährigen schöpferischen
Pause - sie verbrachte diese Zeit in Amerika - wurde sie Sängerin
in der Band von Boy Edgar und trat 1965 beim Jazzfestival von
Juen les Pins auf. Nelly Frijdas Bruder ist der holländische
Filmemacher Jan Wiegel. Multitalent Frijda spielte unter anderem
in Filmen von Toon Hermans, Pim de la Parra ("Mijn Nachten
met Susan, Olga, Albert, Julie, Piet & Sandra", 1975,
und "Als in een roes", 1986) , Paul Verhoeven ("Das
Mädchen Keetje Tippel", 1975), Herbert Curiel ("Cha-Cha",
1979 mit Herman Brood und Nina Hagen), Harry Kümel ("Eline
Vere", 1991), Rudolf Van Den Berg ("De Johnsons",
1992) und Annemarie Prins.
Als Dick Maas Nelly Frijda die Rolle der Ma Flodder
anbot, hatte sie zunächst Bedenken. "Ich fürchtete,
daß mir der Charakter zu platt geraten könnte. Das
Drehbuch gefiel mir zwar sehr gut, aber ich sah zu wenig Möglichkeiten,
der Figur der Mutter so etwas wie Tiefe oder innere Konturen zu
verleihen. Dick Maas fand das nicht nötig, er ist kein Freund
von inhaltsschweren Interpretationen. Er sagte: "Das, was
mir vorschwebt, wird sich ganz von alleine einstellen." Dick
behielt recht. die Rolle ist jetzt sehr naturalistisch angelegt
und gleichzeitig von einer gewissen Hintergründigkeit. Das
finde ich sehr interessant."
In einem Interview mit der holländischen Zeitschrift
"Volkskrant" sagte Nelly Frijda, sie habe sich bei der
darstellerischen Umsetzung von Mutter Flodder aus den Trabantenstädten
und armseligen Vororten vorgestellt, die zum Einkaufen in die
Supermärkte gehen, alte, ausgewaschene Schürzen tragend
und Ausschau nach den Sonderangeboten haltend. Befragt nach der
Szene, die sie persönlich am meisten berührte, nennt
sie jene Sequenz, in der ihr Sohn seine bevorstehende Verlobung
bekanntgibt. Ma Flodder, die zuvor alles von sich abschirmte und
Gefühlregungen allenfalls in Form von Flüchen und Handgreiflichkeiten
erkennen ließ, reagiert hier zum ersten Mal spontan gefühlgelenkt:
"Ja, er bleibt doch mein Junge", bricht es aus ihr heraus..
Wenn Nelly Frijda die Wahl zwischen Bühne, Film
und Fernsehen hat, so zieht sie unbedingt das Kino vor: "Film
ist etwas ungeheuer erotisches. In den zwei Minuten, die ich für
eine bestimmte Einstellung vor der Kamera stehe, kann ich eine
zweihundertprozentige Konzentration aufbringen. Auf der Bühne
ist das ganz anders. Da muß man mit seinen Energien viel
dosierter haushalten, weil sie für den ganzen Abend reichen
müssen."
Weitere Filme mit Nelly Frijda: "Mama ist böse"
(1986) und "Han de Wit" (1990). Neben der erfolgreichen
TV-Serie "Flodder" hat Nelly auch in den Serien "Laat
maar zitten" (1988), "Uit de school geklapt" (1992)
und "Eine kleine Nachtmerrie" (1996) mitgespielt.
Geburtsjahr: 1948
Marleen Gorris studierte Englisch und Theaterwissenschaften
an den Universitäten von Groningen und Amsterdam. Ihr Studium
(M.A.) schloß sie 1976 in England an der University of Birmingham
ab.
Marleen Gorris' erster Film "Die Stille um Christine
M." (1982), zu dem sie auch das Drebhuch geschrieben hatte,
wurde auf den diversen europäischen Filmfestivals prämiert
und in den Niederlanden zum besten Film des Jahres gekürt.
Marleen Gorris machte hier die Not zur Tugend. Denn eigentlich
sollte Wunschkandidatin Chantal Akkermann ihr Drehbuch verfilmen.
Die aber hatte keine Zeit und schlug statt dessen Marleen Gorris
vor, selbst Regie zu führen.
Auch der zweite Spielfilm der Autodidaktin entstand
nach einem eigenem Drehbuch. "Die gekaufte Frau" (1984)
wurde international ein großer Erfolg, erhielt den Publikumspreis
auf dem Festival von Utrecht, den Preis für den besten Film
auf dem International Gay Film Festival San Francisco 1985 und
den Spezialpreis der Jury auf dem Frauenfilmfestival von Creteil
/ Frankreich.
1990 entstand mit "Die letzte Insel" Marleen
Gorris' dritter Film nach eigenem Drehbuch. Dies war ihr erster
Fihn in englischer Sprache. 1992 realisierte sie für das
dänische Fernsehen die fünfteilige Serie "Tales
from the Street" (jeweils 30 Minuten).
Die Idee zu einer Familienchronik, in der Frauen
die wichtigsten Rollen spielen, hatte Marleen Gorris schon lange.
1987 war das Drehbuch zu "Antonias Welt" fertig, doch
erst 1994 konnten die Dreharbeiten beginnen.
Diese Chronik über Liebe und Haß, Geburt
und Tod mit dem unverwüstlichen Optimismus und der majestätische
Gelassenheit ihrer Heldin Antonia (eindrucksvoll Willeke Van Ammelrooy)
eroberte das niederländische Publikum und wurde nach der
Präsentation in Cannes 1995 in mehr als dreißig Länder
verkauft. Zu den zahlreichen Auszeichnungen (Regie- und Darstellerpreis
in Utrecht; Publikumspreis in Toronto; Drehbuchpreis auf dem International
Film Festival Chicago; Regiepreis auf dem Hampton International
Film Festival; Spezialpreis der Jury in Genf) kam 1996 der Oscar
für den besten fremdsprachigen Film hinzu.
Nach dem Erfolg von "Antonias Welt" gingen
zahlreiche Anfragen bei Marleen Gorris ein. Entschieden hat sie
sich für das Angebot aus England das literarische Meisterwerk
von Virginia Woolf "Mrs. Dalloway" (1997) mit Vanessa
Redgrave in der Titelrolle zu verfilmen. Das Drehbuch wurde in
diesem Fall nicht von Marleen Gorris geschrieben, sondern von
der erfolgreichen Schauspielerin, Autorin und Virginia-Woolf-Spezialistin
Eileen Atkins.
Im Juni 1998 führt Marleen Gorris Regie bei
dem Frauenwestern "Come west with me". Das Drehbuch
stammt von Craig Bolotin nach dem Theaterstück "Abundance"
von Beth Henley.
Geburtsdatum: 23.01.1944
Schon in seiner Spielfilm-Hauptrolle "Türkische
Früchte" (1973) war der Niederländer Rutger Hauer
als Anhalter unterwegs. Doch bevor er als "Hitcher"
Hollywood in Angst und Schrecken versetzte, mußte er viele
Umwege (z.B. über Deutschland) in Kauf nehmen.
Im Alter von 15 Jahren heuerte Hauer auf einem Schiff
an und fuhr zur See. Erst nach vielen Gelegenheitsjobs trat er
in die Fußstapfen der schauspielernden Eltern. Nach dem
Abschluß einer Schauspielschule zog er mit einem Tourneetheater
über die Dörfer und nahm die Titelrolle in der 12teiligen
TV-Serie "Floris Van Rosemond" an. Während der
Dreharbeiten lernte der Regisseur Paul Verhoeven den jungen Darsteller
schätzen und verpflichtete ihn 1973 für "Turks
Fruit". Seitdem drehte Hauer mehrere Filme mit Verhoeven
("Keetje Tippel" - 1975, "Soldaat Van Oranje"
1978, "Spetters" - 1980, "Flesh & Blood"
- 1985) und arbeitete ferner u.a. mit Foons Rademakers ("Max
Havelaar" 1976), Harry Kümel, Jack Gold und Nicolas
Roeg, teilweise mit recht bekannten Kollegen wie Michelle Pfeiffer,
Kathleen Turner, Harrison Ford, Timothy Dalton, John Gielgud,
Gene Hackman, Theresa Russell, Burt Lancaster und Dennis Hoppper.
Nach seiner ersten Leinwand-Hauptrolle wurde Hauer
auch über die niederländischen Grenzen hinaus bekannt,
obwohl die ihm angeboten Rollen teilweise sehr zu wünschen
übrig ließen: Er spielte beispielsweise auch einen
Liebhaber in dem deutschen Softporno "Griechische Feigen".
Doch die kleinen Rollen gaben ihm immerhin auch die Chance, mit
Sidney Poitier und Michael Caine ("The Wilby Conspiracy")
vor die Kamera zu treten.
Seine bis dato besten Darstellungen gab er in Verhoevens
Filmen und mit "Soldaat Van Oranje" kam der gewünschte
Durchbruch. In seiner ersten Hollywood-Produktion ("Nighthawks"
- 1981) spielte er zwar noch einen fieseen niederländischen
Terroristen, doch spätestens seit seiner brillanten Darstellung
eines Androiden in Ridley Scotts "Blade Runner" (1982)
gehört er - zumindest in Fachkreisen - zu den ganz Großen.
Obwohl er gute Action-Filme mag, ließ er sich nicht auf
dieses Genre festlegen und verkörperte beispielsweise in
der TV-Produktion "Inside The Third Reich" (1982) den
Nazi Albert Speer, drehte mit Ermanno Olmi "Die Legende vom
Heiligen Trinker" (1988), spielte neben Madonna in der Komödie
"Bloodhounds Of Broadway" (1989) und an der Seite von
Nastassja Kinski in "Diese vitale Wut" (1989), Lina
Wertmüllers Film über AIDS und die Medien.
Für die dreistündige CBS-Produktion "Flucht
aus Sobibor" (1987) erhielt er den Golden Globe als bester
Nebendarsteller der Oscar blieb ihm bislang verwehrt.
Vor allem vom Publikum wird Hauer aber in der Rolle
des (manchmal psychopathischen) Einzelkämpfers geschätzt.
Nach mehr als 60 Filmen verkörpert Hauer in "Rainville
Paradise" nicht nur Vincent Van Gogh (Aha! Mal wieder ein
psychopathischer Einzelgänger), sondern führt zum ersten
Mal auch selbst Regie.
Wenn er nicht gerade mit seiner Container-Wohnung
bei irgendwelchen Dreharbeiten ist, ruht er sich in seinem niederländischen
Bauernhaus aus.
Weitere Spielfilm-Highlights: "Das Osterman
Weekend" (1983, Regie: Sam Peckinpah), "Die Brut des
Adlers" (1984) mit Kathleen Turner, "Der Tag des Falken"
(1985) mit Michelle Pfeiffer, "Die Jugger" (1989) und
"Deadlock" (1991) - beide mit Joan Chen, "Blinde
Wut" (1990) von Phillip Noyce und die Robert Harris -Verfilmung
"Vaterland" (1994).
(Robin de Hert)
Schon als Kind gab Robbe de Hert in der Schule an,
daß er entweder Journalist, Filmemacher oder Geheimagent
werden wolle. Doch seinerzeit wurden die Berufswünsche des
Jungen seitens der Lehrer als "zuviel Phantasie" abgetan.
Weil Robbe als Kind die Schule haßte er mußte
mehrfach die Schule wechseln , wurde er wohl aus Trotz Filmemacher.
So verbrachte er als 13jähriger beinahe mehr Zeit im Kino
als in der Schule. Auch eine Woche vor seinem Examen verbrachte
er seine Zeit anstatt zu lernen im Kino.
Nach seiner Schulzeit arbeitete er in unterschiedlichen
Jobs z. B. als Elektro-Monteur , um sich seinen Lebensunterhalt
zu verdienen. "Ich habe später als Filmemacher noch
weniger verdient als in so manchem Job. Aber ich tat dann wenigsten
daß, was ich gerne machen wollte und das allein ist eigentlich
unbezahlbar."
Sein erstes Geld im Filmgeschäft verdiente er
sich als Schauspieler. Bereits in dem Kriegsdrama "De vijanden"
(1967) von Literat und Regisseur Hugo Claus hatte er eine Hauptrolle,
genauso wie ein Jahr später in "Adieu Filippi".
Dann machte sich Robbe der Hert mit seinen engagierten, linksgerichteten
Reportagen wie "Dood van en Sandwichman" und seinem
wilden Lebensstil schnell einen Namen.
Sein Spielfilmdebüt lieferte de Hert 1973 mit
dem unkonventionellen Streifen "Camera Sutra of De Bleekgezichten",
in dem er selbst auch die Hauptrolle spielte. 1978 folgte der
Öko-Thriller "ABC-Triology" mit dem Schriftsteller
Louis-Paul Boon in der Hauptrolle und zwei Jahre später die
bemerkenswerte Ernest Claes-Verfilmung "De Witte van Zichem",
die hierzulande unter dem Titel "Flachskopf" zu sehen
war.
Bevor er sich 1984 in der Dokumentation "De
droomproducenten" mit dem niederländischsprachigen Film
seit 1945 beschäftigt 1990 folgt mit "Janssen
en Janssens draaien een film" eine weitere Dokumentation,
diesmal über das Filmemachen in Belgien -, dreht er die beiden
Filme "Maria Danneels of Het leven dat we droomden"
(1982) und "Zwei Gauner in der Klemme" ("Zware
jongens", 1984) mit dem flämischen Star-Schauspieler
Jan Decleir.
Vor seiner nächsten Regie-Arbeit, dem Thriller
"Tote Zeugen reden nicht" ("Trouble In Paradise",
1988) war er 'mal wieder als Schauspieler in dem niederländischen
Kinohit "Eine Familie zum Knutschen" (1986) zu sehen.
Er spielte den Wirt, der der Familie Flodder den selbstgebrannten
Schnaps abkauft. Mit "Blueberry Hill" (1989) folgte
ein kraftvolles, autobiographisches Werk, das 1995 mit "Brylcream
Boulevard" fortgesetzt wurde. Zwischen diesen Filmen drehte
de Hert noch "Survival" (1992). Sein jüngstes Werk
mit dem Titel "Gaston's War" entstand 1997. Ein Jahr
zuvor lieferte Robbe de Hert einen Beitrag zu dem Episodenfilm
"Elixir d'Anvers", der ungewöhnliche Ereignisse
der Geschichte Antwerpens wiedergibt.
Geburtstag: 1.01.1964
Sie ist die fiese, aber überaus attraktive Vamp-Killerin Xenia Onatopp,
Gegnerin von James Bond alias Pierce Brosnan in "Goldeneye" (1995), die ihre
Feinde am liebsten beim Liebesspiel (mit mieser Beinschere) tötet: die
Niederländerin Famke Janssen.
Sie arbeitete bereits im Teenie-Alter als Model für Modefotografen, lernte
neben ihrer Muttersprache schnell Englisch, Deutsch und Französisch und
erhielt 1984 einen Vertrag bei der Agentur "Elite". Dies war auch der Grund,
warum sie nach New York zog.
Dort arbeitete sie zunächst weiter als Model, studierte aber auch an der
Columbia University Literatur und belegte einen Schauspielkurs bei Harold
Guskin. 1992 lockte Los Angeles. Hier nahm sie Schauspielunterricht bei Roy
London. Bald folgte eine Gastrolle in der populären Teenie-Serie "Melrose
Place" und ein Auftritt als verführerischer Metamorph Kemala in der
Science-Fiction-Serie "Raumschiff Enterprise: Die nächste Generation". Noch im
gleichen Jahr debütierte sie auch auf der Kinoleinwand: In "Getrennte Wege"
spielt sie immerhin neben Jeff Goldblum.
Danach ist ihr das Glück erst einmal nicht sehr hold: 1994 läßt sie sich in so
dämlichen Erotik-Action-Streifen wie "Sunset Killer - Der Erlöser" oder
"Racheengel in Leder" verbraten. 1995 spielt sie dann in Clive Barkers
packender Horrorgeschichte "Lord Of Illusions" ihre erste bemerkenswerte
Hauptrolle, um anschließend als femme fatale im James-Bond-Film "Goldeneye"
auf sich aufmerksam zu machen.
Von da an war ihre Karriere gesichert, zumal Publikum und Kritik gleichermaßen
von ihr begeistert waren. Doch wer jetzt dachte, daß sich Famke Janssen auf
derlei Rollen festlegen würde, sah sich getäuscht: Denn ihren nächsten
Auftritt hatte sie in der kleinen Independent-Produktion "City Of Industry"
(1997). An der Seite von Harvey Keitel hat sie eine eher unspektakuläre, aber
dennoch wichtige Rolle. Hier zeigt sie sich auch ungeschminkt von ihrer besten
Seite. Ein weiteres Projekt in diesem Jahr war die britische Produktion "RPM",
wo sie neben David Arquette und Emmanuelle Seigner spielt.
1998 war dann das Jahr von Famke Janssen: Sie stand für sieben ziemlich
unterschiedliche Filme vor der Kamera: In Robert Altmans "Gingerbread Man"
spielte sie ebenso neben Kenneth Branagh wie in Woody Allens "Celebrity". Ein
Fehltritt war das mißlungen-alberne Horrospektakel "Octalus". Besser war da
ihr Auftritt als graue Maus, die durch Aliens zur scharfen Braut mutiert, in
Robert Rodriguez "The Faculty". In Ted Demmes "Monument Ave." geht es um eine
amerikanisch-irische Gang in Boston und in John Dahls Spieler-Drama "Rounders"
spielt sie neben Matt Damon, Edward Norton, John Malkovich und John Turturro.
Außerdem hat sie noch eine Gastrolle in "The Adventure Of Sebastian Cole", dem
Regiedebüt von Tod Williams .
1999 steht sie neben Elizabeth Hurley, Geoffrey Rush und Peter Gallagher für
William Malones Horrorfilm "The House on Haunted Hill" vor der Kamera. Obwohl
Famke Janssen schon vor geraumer Zeit ein Filmscript geschrieben und sogar
einen Kurzfilm inszeniert hat, will sie sich trotzdem ganz ihrer
Schauspielkunst widmen. Famke Janssen ist mit dem Schauspielkollegen Todd
Williams verheiratet.
Geburtstag: 05. 12. 1944
Jeroen Krabbé ist Schauspieler, Maler und
auch Regisseur. Sein Kino-Regiedebüt "Left Luggage"
stellte er in Deutschland auf dem Münchener Filmfest 1998
vor.
Seit seiner internationalen Visitenkarte mit der
Rolle des paranoiden Alkoholikers in Paul Verhoevens "Der
vierte Mann" (1983) war Krabbé nur noch selten in
nierderländischen Filmen zu sehen.
Während der Aufnahmen zu der - vorerst - letzten
Folge der TV-Serie "Denver-Clan" fragte Krabbé
seine Schauspiel-Kollegin Joan Collins, warum man nur einen Take
pro Szene aufnehmen würde. "Darling, weil du so gut
bist!", bekam er als Antwort. Er mußte lachen, obwohl
sie recht hatte.
Doch die überaus bequeme Position, in der sich
Krabbé befindet, kam natürlich nicht von alleine.
Denn Krabbé hat sich in vielen verschiedenen Richtungen
der Schauspielkunst umgesehen, um so seinen eigenen Stil zu finden.
Er kann sich noch gut daran erinnern, daß er
bereits als Sechsjähriger wußte, daß er Schauspieler
werden würde. Eine Ambition, die er schnell zu verwirklichen
wußte. Auch wenn er in seinem Debütfilm "Fietsen
naar de maan" (1963) nur "Guten Morgen" sagte,
sah sein damaliger Regisseur, Jef Van Der Heyden, für ihn
eine große Zukunft.
Eigentlich dafür prädestiniert Maler zu
werden, - sein Vater und sein Großvater sind ebenfalls Künstler
gewesen - meldete sich Jeroen Krabbé auf der "Kunstnijverheidsschool"
in Amsterdam (die heutige Rietveld Akadamie) an. An sein Talent
als bildender Künstler wollte Krabbé nicht recht glauben.
So wechselte er bald ins dramatische Fach auf die "Toneelschool
Amsterdam" und schloß diese als noch 20jähriger
ab.
Nach seinem erfolgreichen Bühnendebüt in
dem Shakespeare-Stück "Love Labours Lost" spielte
er in einigen Komödien sogar an der Seite von niederländischen
Theatergrößen wie Mary Dresselhuys, Ko Van Dijk und
Guus Hermus. Auch wenn die Stücke nicht gerade kulturelle
Meisterwerke waren, so dienten sie immerhin dazu, sich bestimmte
Finessen als Schauspieler anzueignen.
In den Jahren 1965 bis 1971 spielte Krabbé
mit den Theatergruppen Centrum und Globe. Außerdem war er
in diversen TV-Produktionen zu sehen und startete seine Karriere
als Filmschauspieler mit Filmen wie "Professor Columbus"
(1969, Regie: Rainer Erler) oder "Alicia" (1974, Regie:
Wim Verstappen).
Ein absoluter Wendepunkt seiner Karriere war die
Hauptrolle in Paul Verhoevens Golden Globe-Gewinner "Soldaat
Van Oranje" (Soldiers, 1975) an der Seite von Rutger Hauer.
Krabbé war während des Drehs über seine Arbeit
dermaßen erbost, daß er sich schwor, nie wieder auf
einem Filmset zu erscheinen. Verhoeven konnte ihn zum Glück
vom Gegenteil überzeugen, und schließlich war es diese
Rolle, die Krabbé den Durchbruch brachte.
Doch Krabbé kam mit seinem unerwarteten Starruhm
nicht zurecht und zog sich zurück, um sich noch einmal der
Bildenden Kunst zu widmen. Er meldete sich bereits einen Tag nach
der Premiere des Films bei der Rijksacademie voor Beeldende Kunsten
te Amsterdam an. Malen erschien ihm damals realer als die Schauspielerei:
"Wenn ich eine Rolle spiele, erschaffe ich das Produkt eines
anderen aufs Neue; mit meiner Malerei drücke ich meine Persönlichkeit
direkt aus, ohne Kompromiß." Auf der Leinwand seiner
Staffelage war er sein eigener Regisseur.
Weil sich Krabbé nicht richtig zwischen Schauspiel
und Malerei entscheiden konnte, akzeptierte er wiederum Arbeit
am Theater und nahm auch wieder kleinere Filmrollen an: Karst
Van Der Meulens Kinderfilm "Martin und der Zauberer"
(1978) oder Paul Verhoevens "Spetters" (1980).
Nach dem Erfolg von "Soldaat Van Oranje"
in den USA versuchten die beiden Hauptdarsteller Hauer und Krabbé
ihr Glück in Hollywood. Während Hauer dies auch gelang,
kam Krabbé zunächst noch mit leeren Händen zurück.
1981 fragte Regisseur Ate de Jong bei Krabbé
an, ob dieser bereit wäre, die äußerst schwierige
Hauptrolle an der Seite von Willeke Van Ammelrooy in der Verfilmung
von Maarten t'Harts "Der Flug der Regenvögel" anzunehmen.
Auch wenn viele ihm abrieten - Krabbé hatte immer noch
den Status eines Komödianten - nahm er die Rolle an. Dank
Krabbés perfektem Gefühl für die schizophrene
Hauptperson, für das richtige Timing und für den richtigen
Ton der Geschichte, wurde der Film ein kommerzieller Erfolg und
Krabbé galt endlich als Charakterschauspieler.
Als Gerard Souteman das Drehbuch zu Verhoevens "Der
vierte Mann" (nach einem Roman von Gerard Revé) schrieb,
hatten die Filmemacher bereits Krabbé für die Hauptrolle
vor Augen. Er paßte perfekt in die Rolle des alkoholsüchtigen
Schriftstellers mit homosexuellen Neigungen, der in das perfide
Netz einer "Schwarzen Witwe" gerät, den eigenen
Tod aber noch abwenden kann.
Regisseur Paul Verhoeven trieb in diesem Film Jeroen
Krabbé zu wahren Höchstleistungen. Der Film war nicht
nur in den Niederlanden erfolgreich, sondern startete auch einen
Triumphzug durch die USA und Europa. Krabbé bekam in Italien,
Spanien und Großbritannien Preise als bester Hauptdarsteller.
Nach diesem Erfolg wollte der englische Dramatiker
Harold Pinter Krabbé unbedingt für sein Skript von
"Ozeanische Gefühle" (1985), das von John Irvin
verfilmt wurde. In der Zwischenzeit hatte Krabbé die Regie
und die Rolle des Otto Frank in der Theaterproduktion "Das
Tagebuch der Anne Frank" übernohmen. Von diesem Werk,
das zwei Sessionen sehr erfolgreich lief, existiert auch eine
TV-Aufzeichnung. Um die Rolle in seinem ersten Auslandsfilm zu
spielen, gab er seine Theaterarbeit weiter.
Die Rolle des lästigen ungarischen Nachbarn
von Ben Kingsley zeigte nocheinmal Krabbé komisches Talent.
Außerdem waren nun internationale Kontakte geknüpft
und Krabbés Auslandskarriere war unaufhaltsam.
Auch wenn er mit den beiden Kriegsfilmen Ate de Jongs
"Im Schatten des Sieges" (1986) und Piotr Andreyevs
"Shadowman" kurzzeitig in seine Heimat zurückkehrte,
spielte Jeroen Krabbé fortan hauptsächlich auf internationalem
Terrain.
Er war an der Seite von Whoopi Goldberg in "Jumpin'
Jack Flash" (1986), neben Richard Gere und Kim Basinger in
"Gnadenlos", neben Kate Capshaw in "Todesgrüsse
aus Havanna", in dem James Bond-Film "Der Hauch des
Todes" (alle 1987), in dem Südafrika-Drama "Zwei
Welten" (1988) als Ehemann von Barbara Hershey und als Widersacher
des Gurkenverkäufers um die Gunst einer Frau in "Sarah
und Sam" (1989) zu sehen.
1989 spielte er außerdem in der britischen
Gesellschaftssatire "Scandal" in der Comic-Adaption
"The Punisher" und in Andy Engels Drama "Der fünfte
Freitag". Danach kam das Südsee-Abenteuer "Doch
dann kam sie", Stephen Gyllenhals TV-Mehrteiler "Spionenbande"
(beide 1990) und 1991 John Irvins Variante des "Robin Hood"-Mythos,
Barbra Streisands Psychodrama "Herr der Gezeiten", die
TV-Produktion "Mord Ost - Mord West", Steven Soderbergh
eigenwilliger "Kafka" und - wieder in den Niederlanden
- Paul Ruven deftig-derber Kurzfilm &quoot;Sahara Sandwich"
(wieder mit Willeke Van Ammelrooy).
Für das Fernsehen arbeitete Krabbé regelmäßig.
Er spielte in Serien und TV-FIlmen wie "De Fabriek"
(1981), "World War III", "Party in Parijs",
"Het Oponthoud" (alle 1982), "Willem Van Oranje"
(1983), "Miami Vice" (1987), "Denver Clan"
(1991), "Stalin" (1992), "Die Abenteuer des jungen
Indian Jones" (1993), "Die Abenteuer des Odysseus"
(1996), "The Great War" (1996) und "Only Love"
(1998).
Zuletzt sah man Krabbé in Filmen wie "Der
verlorene Soldat" (1992), als vermeintlicher Freund von Harrison
Ford in "Auf der Flucht" (1993), dem niederländischen
Indonesien-Drama "Oeroeg" (1993), Steven Soderberghs
"König der Murmelspieler" (1993), dem Kastraten-Drama
"Farinelli" (1994), als Beethovens Adlatus in "Ludwig
Van B. - Meine unsterbliche Geliebte" (1995), in dem Drama
"Business for Pleasure" (1996) an der Seite von Joanna
Packula, dem biografischen Drama über den spanischen Dichter
"Lorca" (1997) und den beiden US-Produktionen "Dangerous
Beauty" und "Ever After: A Cinderella Story" (beide
1998).
Geburtstag: 15.4.1951
Dick Maas ist sicher im Moment neben Paul Verhoeven
und Jan De Bont einer der erfolgreichsten Regisseure aus den Niederlanden.
Doch Maas hat sich auch als Filmkomponist, Drehbuchautor und vor
allem als Produzent einen Namen gemacht.
Sein erster Versuch, in die niederländische
Filmakademie in Amsterdam aufgenommen zu werden, schlug fehl.
Dick Maas studierte daraufhin ein Jahr lang an der Kunstakademie
von Den Haag und bewarb sich anschließend erneut an der
Filmakademie diesmal mit Erfolg. 1977 schloß er sein
Filmstudium mit den beiden Kurzfilmen "Picknick" und
"Adelbert" ab. Beide Arbeiten wurden vom holländischen
Fernsehen ausgestrahlt.
Maas schrieb das Drehbuch zum Fernsehspiel "Come
Back", das in Holland und Belgien gesendet wurde. Für
das holländische Fernsehen inszenierte er außerdem
zwei Kurzfilme und einen 70minütigen Film mit dem Titel "Rigor
Mortis" (1981) alle drei Filme stellten Alltagssituationen
unter dem Blickwinkel eines bizarren, grotesken Humors nach.
Dick Maas kann neben seinem Studium an der Filmhochschule
auf seine Arbeiten als Cartoonist verweisen. Aber nach seinem
summa cum laude-Abschluß an der holländischen Filmakademie
(1977) wendet er sich dem Kurzfilm und TV-Produktionen zu.
1983 entsteht sein erster abendfüllender Kinofilm:
''Fahrstuhl des Grauens". Mit über 900000 Kinobesuchern
allein in den Niederlanden wird dieser Erstling mit Huub Stapel
und Willeke Van Ammelrooy ein kommerzieller Erfolg. Die Konsequenz:
Eine Auszeichnung auf dem Festival in Avorias (Frankreich). Danach
folgte der ebenfalls erfolgreiche Thriller "Verfluchtes Amsterdam"
(1987) wieder mit Huub Stapel, diesmal an der Seite von Monique
van de Ven.
Dick Maas konzipierte und inszenierte für die
holländische Rockband Golden Earring den Videoclip "Twilight
Zone". 1984 gründete Maas mit seinem Geschäftspartner
Laurens Geels die Produktionsgesellschaft "First Floor Features".
1986 kam der weltweit erfolgreiche, erste "Flodder"-Film
auf den Markt ("Eine Familie zum Knutschen"), dem 1992
"Eine Familie zum Knutschen in Manhattan", 1993 die
TV-Serie "Flodder" und 1995 "Flodder Forever"
folgten.
Der Filmemacher bewundert Don Siegel und Steven Spielberg.
Nicht gerade sein Fall ist der "heilige Bergman", den
er für "langweilig und geschwätzig" hält.
Schon eher bevorzugt er dramatische Erzählungen, wie sie
Roman Polanski in "Wenn Katelbach kommt" benutzte. Außerdem
schätzt er italienische Komödien. Maas: "Mich interessieren
universelle Figuren. Film bedeutet für mich Action. Ich möchte
emotionale Höhepunkte schaffen: Angst, Lachen, Schmerz. Das
interessiert mich."
Beriets im Alter von 18 Jahren belegte Dick Maas
an der Schule einen 8-mm-Filmkurs und interessierte sich vor allem
für die Animationstechnik. Sein zweites Hobby war die Musik.
Er spielt Gitarre und Klavier. Von diesem musikalischen Talent
profitierend, komponierte er die Musik zu seinen Filmen.
Als Produzent arbeitete er mit Regisseur und Darsteller
Alex Van Warmerdam in "Abel" (1986) und "De Noordelingen"
(1992) zusammen. Letzterer heimste einen Felix als bester Film
ein. Außerdem produzierte er gemeinsam mit Laurens Geels
Filme wie: Otokar Votoceks "Wings Of Fame" (1989) mit
Peter O'Toole, Orlow Seunkes "Oh, Boy!" (1991), "Marleen
Gorris' "Die letzte Insel" (1991), Esmee Lammers' "Lang
lebe die Königin" (1995) und die TV-Serie "Westzijde
Posse" (1996). 1997 produzierte "First Floor Features"
auch das Oscar-gekrönte Vater-Sohn-Drama "Karakter"
von Mike Van Diem.
Darüberhinaus inszenierte Dick Maas die erste
Episode für George Lucas' TV-Serie "Die Abenteuer des
jungen Indiana Jones".
Geburtstag: 25.6.1932
Der Niederländer George Sluizer ist von 1954 bis 1956 auf der Pariser
Filmhochschule IDHEC und beginnt als Regieassistent bei Michael Andersons "In
80 Tagen um die Welt" (1956) und Bert Haanstras Dorf-Komödie "Fanfare/...und
die Musik bläst dazu" (1958). Am Anfang seiner Karriere stehen mehrere Preise
für Kurz- und Dokumentarfilme (etwa für den experimentellen Kurzfilm "Clair
obscure" von 1963), die er in den frühen 60er Jahren als Produzent und
Regisseur für das Fernsehen dreht. Zahlreiche Dokumentarfilme entstehen auf
Reisen durch Europa und Brasilien, einige davon im Auftrag der "National
Geographic Society".
Sluizer setzt diese Tätigkeit auch in den 70er Jahren fort - es entstehen
Werke wie "Love And Music" über ein Pop-Festival in den Niederlanden - und
weitet sie auf Spielfilme aus. Mit "Joao und das Messer" (1972) liefert
Sluizer sein Spielfilmdebüt: In dieser bildgewaltigen
niederländisch-brasilianischen Produktion geht es um einen alternden
Kuhhirten, der immer noch von dem Ruhm profitiert, daß es er einst einen
Jaguar tötete. Als der Witwer eine junge hübsche Frau heiratet, befürchtet er
Schwierigkeiten mit seinem erwachsenen Sohn. Er bringt seine Frau auf eine
einsame Farm, weil er selbst das große Geld machen will...
Von 1972 bis 1979 ist Sluizer auch Dozent an der Niederländischen
Filmakademie, von 1974 bis 1980 Mitglied des Kunstbeirats im Ministerium für
Kultur. Wohl deshalb entsteht sein nächster Spielfilm erst 1977: "Liebe ohne
Skrupel" basiert auf dem Harry-Mulisch-Roman "Zwei Frauen". In diesem Melodram
konnte Sluizer auf international renommierte Darsteller wie Anthony Perkins
und die Ingmar-Bergman-Schauspielerin Bibi Anderson zurückgreifen.
Sluizer versucht sich auch als Produzent, hauptsächlich von niederländischen
Filmen, und es entstehen Werke wie die Hugo-Claus-Verfilmung "Het Jaar van de
kreeft" (1977, Regie: Herbert Curiel) oder Jacob Bijls "Tiro - Ruf des Jägers"
(1979). Eines seiner bekanntesten Projekte ist die Zusammenarbeit von Werner
Herzogs "Fitzcarraldo" (1982), bei dem Sluizer als "Set-Producer" im
brasilianischen Regenwald fungierte.
In den folgenden Jahren produziert Sluizer Rudolf van den Bergs "Bastille"
(1984) - hier übernahm er wie in dem folgenden FIlm auch eine Gastrolle - und
inszeniert 1985 die amerikanisch-niederländische Co-Produktion "Red Desert
Penitentiary" nach einem Roman des Niederländers Tim Krabbé.
Einen besonderen Erfolg landet er 1988 mit dem Psychothriller "Spurlos
verschwunden" - wiederum nach eimem Roman von Krabbé: Während des gemeinsamen
Frankreich-Urlaubs verschwindet die Frau eines niederländischen Paares
plötzlich spurlos. Der junge Mann weiß genau, daß etwas Furchtbares passiert
sein muß. Doch die jahrelange Suche bleibt erfolglos. Die Suche wird zur
Obsession, und der Mann bittet schließlich via Fernsehen den Täter, mit ihm in
Kontakt zu treten. Genau das passiert tatsächlich: Der Mörder - ein
freundlicher Familienvater - zeigt infolge der Hartnäckigkeit des Mannes, was
er vor Jahren mit seiner Freundin gemacht hat, indem er ihn das gleiche
Schicksal erleiden läßt. Sluizer produziert hier ein beeindruckend finsteres
Bild eines bedächtigen und harmlos wirkenden Mörders und der verzweifelten
Suche nach einem Opfer. Dank der realistischen Darstellung geht das bitterböse
Ende ziemlich unter die Haut.
Diese Geschichte interessiert amerikanische Geldgeber so sehr, daß sie Sluizer
für ein stargespicktes Remake engagieren. Die Hauptrollen spielen Jeff
Bridges, Kiefer Sutherland, Nancy Travis und die noch unbekannte Sandra
Bullock. Diese US-Version, "Spurlos", entsteht 1993 und läßt
erstaunlicherweise wenig von der Qualität des Originals vermissen, auch wenn
das ursprünglich rabenschwarze Ende gehörig weichgespült wurde.
Zwischendurch dreht Sluizer noch mit deutschen und britischen Geldern den Film
"Utz" (1991) mit Armin Mueller-Stahl, Brenda Fricker und Paul Scofield. Hier
erzählt er die skurille Geschichte des Baron von Utz, dessen kostbare Sammlung
von Meissener Porzellan in Prag auf unerklärliche Weise verschwunden war.
Armin Mueller-Stahl äußert sich über Regisseur Sluizer: "Der Holländer ist ein
Mann des Aprilwetters, immer mal anders. Ich muß ihm aber große Anerkennung
aussprechen. Er hat bei 'Utz' kolossale Arbeit geleistet und die verschiedenen
Zeitebenen wunderbar miteinander verwoben. Er hat aus geringen Möglichkeiten
viel gemacht."
1993 beginnt Sluizer mit dem Horrorfilm "Dark Blood", der jedoch wegen
künstlerischer Streitigkeiten und Geldmangels unvollendet bleibt. 1995
entsteht "Crimetime", ein Psycho-Thriller, der sich mit der Gier der Medien
nach Mordereignissen beschäftigt: Schauspieler Bobby Mahon mimt in der TV-Show
"Crimetime", in der allwöchentlich schwere Verbrechen nachgestellt werden,
meistens die Täter. Als ein brutaler Mord verübt wird, spielt Bobby den
Mörder. Derweil tötet der wahre Killer munter weiter und gibt Bobby damit auch
Sicherheit und sogar Ruhm im Beruf. Doch je mehr sich der Mime mit den Taten
auseinandersetzt, desto stärker schlüpft er in den Seelenzustand des
Serienmörders. Als dieser von einem furchtlosen Opfer übel zugerichtet wird,
verliert er seine Obsession. Bobby bangt nun um seinen Job, hat dann aber eine
entsetzliche Idee... Trotz vorhersehbarem Plot ein Thriller mit
Gänsehaut-Effekt!
1996 inszeniert er gemeinsam mit Regisseur Carlos de Silva die ungewöhnliche
Geistergeschichte "Dying to Go Home". 1997 folgt er den Politkrimi "The
Commissioner" mit John Hurt, Armin Mueller-Stahl und Johan Leysen, der auf der
Berlinale 1998 im Wettbewerb gezeigt wird.
Für das Jahr 2000 hat sich Sluizer die Umsetzung seines Drehbuchs von José
Saramagos Roman "The Stone Raft" vorgenommen.
Sluizer sagt: "Meine Stärke als Filmemacher liegt in meinen Ansichten und
Überzeugungen und nicht in der 'communis opinio' der meisten Leute.
Filmemachen ist für mich eine Kombination meiner persönlichen Sichtweise und
dem, was meiner Meinung nach der Zuschauer sehen will. Letztlich stelle ich
bloß ein Fundament zur Verfügung, auf dem das Publikum die Geschichte
aufbauen, nach seinen Stimmungen und Gefühlen neu erfinden muß. Aber ich
leugne nicht, daß ich ein grundsätzliches Bedürfnis habe, den Betrachter zu
verstören."
(Renette Pauline Soutendijk)
Renée Soutendijk ist neben Sylvia Kristel
und Willeke Van Ammelrooy zweifellos eine der bekanntesten niederländischen
Schauspielerinnen, zumal die Blonde mit den grau-grünen Augen
auch international auf sich aufmerksam machte.
Sie studierte in ihrer Geburtsstadt von 1973 bis
1976 an der Akademie für dramatische Künste die Fächer
Gesang, Tanz und Schauspiel. Außerdem spricht sie fließend
Deutsch, Englisch und Französisch. Bereits mit 20 Jahren
stand sie vor der Kamera.
Sie hatte Nebenrollen in dem Kriegsdrama "Pastorale
1943" ihr Leinwanddebüt von Wim Verstappen,
spielte in "Doodzonde" neben Willeke van Ammelrooy und
Jan Decleir, trat in dem Kurzfilm "Omdat het waar is dat
liefde bestaat" auf und übernahm eine Rolle in "Een
Been Om Op Te Staan" und "Een Vrouw als Eva", bevor
sie 1980 durch eine größere Rolle in Paul Verhoevens
Jugenddrama "Spetters" (1980) auch internationale Anerkennung
fand.
Danach spielte sie in der Komödie "Het
verboden bacchanal" wiederum unter der Regie von Wim Verstappen,
gefolgt von dem brillanten Widerstands-Streifen "Das Mädchen
mit den roten Haaren" von Ben Verbong, in dem Renée
die Hauptrolle übernahm.
Neben ihrer Karriere als Theater-Schauspielerin
sie war in Stücken wie "Jan Raap en zijn maat",
"De Nacht van de Rattenkoning", Lavendel" und "Harold
& Maude" dabei - spielte sie auch immer wieder in TV-Serien
und -Filmen, wie etwa in den Serien "Dagboek van een herdershond"
(1979), "Zeg 'ns Aaa" (1981) und "Eine kleine Machtmerrie"
(1996) oder in TV-Movies wie "Inside The Third Reich"
(1982) ihre erste englischsprachige Produktion ,
dem aufwendigen TV-Vierteiler "Peter der Große"
(1986) und dem Zweiteiler "King Of The Olympics" (1988).
Besonders gut war Renée Soutendijk als dem
Wahnsinn verfallende Schriftstellerin in der Literaturverfilmung
"Van der koele meren des doods" (1982, Regie: Nouchka
van Brakel) und als männermordende, mondäne wie mysteriöse
Frau in Verhoevens "Der vierte Mann" (1983).
Spätestens ihre Darbietung neben Götz George,
Hannes Jaenicke und Wolfgang Kieling als aufreizende Marion in
Carl Schenkels Fahrstuhl-Thriller "Abwärts" (1984)
machte die sympathische Niederländerin auch in Deutschland
bekannt. Mit "Motten im Licht" (1986) und "Der
Madonna-Mann" (1988, mit Marius Müller-Westerhagen)
folgten zwei weitere deutschsprachige Produktionen.
In dem gemischtsprachigen Kriegsdrama "Der Eissalon"
(1985) spielte sie die Geliebte eines deutschen Offiziers (Bruno
Ganz). Danach beeindruckte sie in der Rolle einer Seemanns-Witwe
in "Op hoop van zegen" (1986) und in der Komödie
"Rollentausch" (1987, Regie: Nouchka van Brakel), in
der sie dem Alltagstrott entflieht, indem sie mit Monique van
de Ven einfach ihre gewohnte Rolle tauscht.
In "Wo immer Du bist" (1988) arbeitete
sie unter der Regie von Krysztof Zanussi und stand im gleichen
Jahr in der britischen Satire "Scoop - Sensationsnachricht"
vor der Kamera. In dem TV-Zweiteiler "Recht, nicht Rache
- Die Geschichte des Simon Wiesenthal&quuot; (1989) mimte sie die
Ehefrau des Nazi-Jägers Simon Wiesenthal und in "Eve
8 - Außer Kontrolle" (1990) einen eiskalt mordenden
Androiden.
Mit "Der Betrogene" (1993) von Frans Weisz
war sie nach langer Zeit wieder einmal in einem brillanten niederländischen
Film zu sehen, dem im gleichen Jahr die Produktion "De Zevende
Hemel" und ein Jahr später Ben Verbongs Thriller "House
Calls" folgte.
Weitere Filme mit Renée Soutendijk: "An
Bloem" (1983), "The Cold Room" (1984, TV), "Behind
Enemy Lines" (1985, TV), "Der zweite Sieg/Die Narbe"
(1986), "Der Fall Boran" (1988), "Forced March"
(1989), "Grave Secrets" (1989), "Lethal Justice"
(1991), "Witness" (1994) und "The Little Riders"
(1996).
Geburtstag: 2.12.1954
In "Eine Familie zum Knutschen" (1986)
verkörperte er den ältesten Sohn der Familie Flodder,
den blonden Johnnie: Huub Stapel wurde durch diese Rolle international
bekannt. Doch schon zwei Jahre zuvor spielte er eine Hauptrolle
unter Regie von Dick Maas: "Fahrstuhl des Grauens".
Davor liegen kleinere Auftritte in Ben Verbongs ''Das
Mädchen mit dem roten Haar" (1981) und "Der Skorpion"
(1984), sowie Filme von Wim Verstappen und Nouchka van Brakel,
obwohl er bereits 1970 in der französisch-italienischen TV-Produktion
"Vertige pour un tueur" Filmluft geschnuppert hatte.
Stapel beendet sein Studium an der Schauspielakademie
in Maastricht im Jahr 1981. Danach besuchte er einen Workshop
an der Filmakademie von Amsterdam. Seine dortige Lehrerin war
Deliah Salvi von der Universität von Südkalifornien
(UCLA).
Der junge Darsteller wirkte in verschiedenen holländischen
TV-Serien (wie etwa in "Willem Van Oranje", 1983) mit
und erschien im Theater unter anderem in einer Inszenierung von
"Harold und Maude". Den Kontakt zur Bühne hielt
er auch während der Dreharbeiten zu "Fahrstuhl des Grauens"
aufrecht. Tagsüber stand er vor der Kamera, abends ging er
einem Theaterengagement nach.
"Ich hatte eigentlich überhaupt keine Ambitionen,
Filme zu machen" sagt Huub Stapel, "ich wollte ein guter
Bühnenschauspieler werden". Eine Absicht, die er zwar
noch immer verfolgt, aber gegen interessante Filmangebote (wie
die von Regisseur Dick Maas und Produzent Laurens Geels) hat er
nichts einzuwenden.
So folgte nach einer weiteren Hauptrolle in Dick
Maas' Thriller "Verfluchtes Amsterdam" (1987) Maas'
Produktion "Oh, Boy!" (1991, Regie: Orlow Seunke) sowie
die Flodder-Fortsetzung "Eine Familie zum Knutschen in Manhattan"
(1992).
Seit seiner Rolle als Kommissar in dem deutschen
Überraschungserfolg "Knockin' On Heaven's Door"
(1997) spielt Huub Stapel verstärkt in deutschen Produktionen
wie etwa in den TV-Filmen "Der Schutzengel" (1997),
"Eine ungehorsame Frau" (1998) und dem Kinofilm "Widows
- Erst die Ehe, dann das Vergnügen&" (1998).
Weitere sehenswerte Filme mit Huub Stapel: "De
Dream" (1985), "Op hoop van zegen" (1986), "Het
dagboek van Anne Frank" (TV, 1988), "Im Schatten der
Sandburg" (1990), "Die unanständige Frau"
(1991, Regie: Ben Verbong), "Sjans" (TV-Serie, 1992),
"Hoffman's Honger" (1993, Regie: Leon de Winter), "Walhalla"
(1995), "De partizanen" (TV-Serie, 1995), "De Zeemeerman"
(1996), "Mortinho por Chegar a Casa" (1996) und "Windkracht
10" (TV-Serie, 1997).
Geburtstag: 10.5.1961
Von 1979 bis 1984 besuchte Johanna ter Steege die
Drama-Schule in Kampen und spielte während ihres Studiums
bereits in der Kinder-Theater-Gesellschaft "Lijn Negen".
Nach der Ausbildung in Kampen ging sie nach Arnheim, um dort weitere
vier Jahre an der Theater-Schule zu studieren.
Während ihrer Zeit in Arnheim stand sie häufig
auf der Bühne und spielte in anspruchsvollen Stücken
wie Heiner Müllers "Die Schlacht", August Strindbergs
"Freule Julie", der "Antigone" von Sophokles"
oder Kobo Abés "Woman in the sand".
Ihre erste Filmrolle - ein Kurzauftriit als junge
Frau, die einem Verbrechen zum Opfer fällt - hatte Johanna
ter Steege in George Sluizer international hochgelobten "Spurlos
verschwunden" 1987. Ihr Debüt brachte ihr immerhin den
Felix als beste Nebendarstellerin ein. Von 1988 bis 1989 gehörte
Johanna ter Steege der renommierten niederländischen Theater-Truppe
"De Trust" an. Parallel stand sie für Robert Altman
in dessen ambitionierter Van Gogh-Biografie "Vincent &
Theo" vor der Kamera.
1990 arbeitete Johanna ter Steege mit dem ungarischen
Regisseur Istvan Szabo ("Mephisto") für den Opern-Film
"Meeting Venus" (mit Glenn Close) zusammen. Dabei kamen
sich Schauspielerin und Regisseur auch privat nahe, die beiden
wurden ein Paar.
Nach der französischen Produktion "Ich
hör' nicht mehr die Gitarre" (1991, Regie: Philippe
Garrel) hatte sie eine Gastrolle in der niederländischen
Produktion "De Bunker" das Regiedebüt von
Drehbuchautor Gerard Soeteman ("Türkische Früchte",
"Soldaat van Oranje", "Max Havelaar", "Der
vierte Mann"). 1992 stand Johanna ter Steege wieder für
Szabo in dessen preisgekröntem Frauenporträt "Sweet
Emma, Dear Böbe" (1992) vor der Kamera.
1993 arbeitete sie mit "La Naissance de'l Amour"
wieder mit Philippe Garrel zusammen. Ein Jahr später spielte
sie unter der Regie von Bernard Rose die Schwägerin des großen
Komponisten Ludwig van Beethoven (eindrucksvoll interpretiert
von Gary Oldman) in dem nur teilweise gelungenen Film "Ludwig
van B. - Meine unsterbliche Geliebte".
1995 drehte Johanna ter Steege wieder in ihrem Heimatland.
Unter der Regie von Heddy Honigman spielte sie in der preisgekrönten
"Amor-fou"-Story "Auf Wiedersehen" und dem
Regie-Debüt der niederländischen Schauspiel-Legende
Monique van den Ven "Mama's Proefkonijn". Anschließend
arbeitete sie in Deutschland mit Hark Bohm in "Für immer
und immer" (1996), um direkt danach mit Bruce Beresford in
dessen melodramatischen Streifen "Paradise Road" wieder
an der Seite von Glenn Close zu spielen.
Ebenfalls 1996 entstand mit "La Coeur Fantome"
ihre dritte Zusammenarbeit mit Regisseur Garrel. Außerdem
spielte sie in Ben Sombogaarts ("Mein Vater wohnt in Rio")
45minütigen TV-Film "De pianiste"(1994) die Titelrolle.
(Monica, Maria Theresia Van De Ven)
Monique Van De Ven zählt zweifellos zu den erfahrendsten Schauspielerinnen im niederländischen Film. Ihre Ausbild erhielt sie an der Akademie der Dramatischen Künste in Maastricht. Danach besuchte sie noch ein Jahr lang die Bühnenakademie in Den Haag. Gleich ihr phänomenales Leinwand-Debüt brachte ihr den Durchbruch: Neben Rutger Hauer spielte sie die anspruchsvolle weibliche Hauptrolle in der tabubrechenden Wolkers-Verfilmung "Türkische Früchte" (Regie: Paul Verhoeven). Es folgten "Verloren Maandag" (1973, mit Jan Decleir), Wim Verstappens "Dakota" (1974, mit Willeke Van Ammelrooy) und Van Zuylens "De laatste trein", bevor sie 1975 abermals unter der Regie von Paul Verhoeven in dem Historien-Drama "Das Mädchen Keetje Tippel" erneut eine brillante Leistung präsentierte. 1978 versuchte sie - leider wenig erfolgreich - auch
international Fuß zu fassen und spielte in der niederländisch-australischen Produktion "Stunt Rock", in einer Episode der amerikanischen Krimi-Serie "Starsky & Hutch", sowie die Hauptrolle in dem deutschen Film "Anita Drögemöller
und die Ruhe an der Ruhr" (Regie: Alfred Vohrer). Danach erschien sie - abgesehen von dem englischsprachigen TV-Film "Dixie: Changing Habits" (1983) - vorerst nur noch in niederländischsprachigen Produktionen wie "Doktor Flimmen" (1978,
mit Peter Faber), "Een Vrouw als Eva" (1979) und an der Seite von Herman Van Veen in "Ich lieb' dich noch"(1979). Größere Aufmerksamkeit erzielte Monique Van De Ven wieder mit Ate De Jongs "Brandende Liefde" (1983) und Ben Verbongs "Der Skorpion" (1984). 1986 hatte sie eine kleine Rolle in Fons Rademakers
oscar-gekröntem "Der Anschlag". Ein Jahr später wechselte sie auf der Leinwand in "Rollentausch"ihre Identität mit Renée Soutendijk.Ihre Rolle als Tierärztin "Iris" (1987)
spielte sie nach erfolgreichem Kinoeinsatz auch in der TV-Serie. Mit ihrer Rolle als Taucherin in "Verfluchtes Amsterdam"(Regie: Dick Maas, mit Huub Stapel) fand sie auch international wieder mehr Beachtung. So folgte eine Nebenrolle in Bobby Roth's "Tonight's the Night" und in Tim Hunter "Paint It Black" (1989).Nach ihrer Nebenrolle als Ärztin in "Lily was here" (1989, Regie führte wieder Ben Verbong) spielte sie in "Romeo" (1990) eine Schwangere, die ihr Kind verliert. Neben Jürgern Prochnow und Peter Coyote war
sie wieder unter der Regie von Bobby Roth in "The Man Inside" (1990)zu sehen. Danach folgte Harry Kümels Historiendrama "Eline Vere"(1991) und Rudolf Van Den Bergs Horrorfilm "Das Zeichen" (1992). Nach einer schöpferischen Pause spielte Monique
Van De Ven 1996 in dem Kinderfilm "Lang lebe die Königin"
und in der Serie "Eine Kleine Nachtmerrie"(Regie: Ate de Jong). Außerdem präsentierte sie im gleichen Jahr mit "Mama's proefkonijn" ihr Debüt als Regisseurin.
1997 spielte sie in der TV-Serie "Windkracht
10" wieder an der Seite von Huub Stapel. Weitere Filme mit Monique Van De Ven:"Sil de strandjutter"(1976), "Dag Dokter" (1978)," Hoge hakken, echte liefde" (1981) und "Ademloos" (1982).
Geburtsdatum: 18.07.1938
Mittlerweile hauptsächlich in den USA lebend,
negiert Paul Verhoeven seine niederländische Herkunft nicht.
Denn das Tor zur Einfahrt seiner Villa in Los Angeles ziert eine
typische Milchkuh, quasi das Wappentier der Niederlande. Was kaum
jemand weiß: Der niederländische Regisseur Paul Verhoeven
hat einen Doktortitel in Mathematik und Physik, doch für
die Königlich-Niederländische Marine arbeitete er als
Dokumentarfilmer. Nach seiner Wehrdienstzeit ging er zum niederländischen
Fernsehen und drehte dort weitere Dokumentarfilme u. a.
"Mussert", das Profil eines bekannten niederländischen
Nazi-Kollaborateurs. Ab 1960 versuchte er es mit diversen Kurzfilmen
("En hagedis teveel", "De lifters", "Feest"
und "De worstelaar"). 1969 drehte er die TV-Abenteuerserie
"Floris", die im finsteren Mittelalter spielt und in
der bereits Rutger Hauer mit ihm arbeitete Verhoeven auch
später noch häufiger die Hauptrolle spielt.
Verhoevens erster abendfüllender Spielfilm "Was
sehe ich...! Was sehe ich!" (1971) ist eine Farce über
ein Bordell, dessen Angestellte und der Gäste. Der provokante
Film "Türkische Früchte" (1973) war der erste
internationale Erfolg des Niederländers, der ihm sogar eine
Oscar-Nominierung einbrachte. Verhoeven zeigt in dieser Geschichte
nach dem gleichnamigen, umstrittenen Buch von Jan Wolkers
zwischen Pornografie und Brutalität ein unglaubliches
Gespür für eine realistische Lebenserzählung mit
allen Höhen und Tiefen.
Anschließend drehte er "Das Mädchen
Keetje Tippel" (1975), der leider in vielen Ländern
auch in Deutschland geschnitten wurde. Gekürzt wurde
u. a. die drastische Entjungferungsszene der Protagonistin. Hier
geht es um ein Mädchen, daß Ende des letzten Jahrhunderts
in Amsterdam schlechte Erfahrungen mit Männern macht und
erst als Prostituierte den Mann ihres Lebens kennenlernt. Mit
der aufwendigen Zweite-Weltkriegs-Geschichte "Soldiers"
(1978) auch dieser Film lief bei uns nur in einer gekürzten
Fassung gelang Verhoeven am Beispiel einer Gruppe befreundeter
Studenten ein packendes Epos über die Spaltung der niederländischen
Nation während des letzten Weltkriegs, brillant von dem deutschen
Kameramann Jost Vacano ("Das Boot") fotografiert. Neben
vielen internationalen Preisen wurde dieses Werk auch für
den Golden Globe nominiert.
Mit dem Film "Spetters" (1980) steigerte
Verhoeven seine Reputation als provokanter Filmemacher, der immer
wieder Leinwandtabus mit drastischen Gewaltdarstellungen und freizügigen
Sexszenen durchbricht. So auch in diesem Jugend-Drama, in dem
eine heftige Vergewaltigung eines Jungen durch andere Jugendliche
vorkommt. Nach der TV-Produktion "All Things Pass" folgte
"Der vierte Mann". Danach enstand der erste in englischer
Sprache gedrehte Film "Flesh and Blood" (1985), der
von einer amerikanischen Firma coproduziert wurde. Hier taucht
Verhoeven ins späte, finstere Mittelalter und schildert die
Rache eine Gruppe von betrogenen Söldner, die gegen ihren
Fürsten mordend, plündernd und vergewaltigend zu Felde
ziehen. Auch dieser hervorragende Abenteuerstreifen wurde hierzulande
geschnitten.
Sein erster rein amerikanischer Film, das brillante
und gesellschaftskritische SF-Spektakel "Robocop" (1986)
festigte Verhoevens Weltruhm endgültig. Bereits in dem Verhoeven-Schwarzenegger-Streifen
"Total Recall" (1990) spielte Sharon Stone eine Nebenrolle.
Ihre Hauptrolle in Verhoevens "Basic Instinct" (1992)
machte auch sie weltberühmt. Wie in "Der vierte Mann"
versuchte Verhoeven auch hier Sex & Crime zu einem packenden
Thriller zu kombinieren. Weniger erfolgreich, aber wiederum kontrovers
diskutiert, wurde der 1995 entstandene Film "Showgirls".
Anfang 1998 kommt Verhoeven wieder mit einem SF-Action-Abenteuerfilm
mit dem Titel "Starship Troopers" in unsere Kinos. Darin
verarbeitet er auf unterhaltsam-spaßige Weise die SF-Trash-Filme
der 50er Jahre.
Derzeit arbeitet Paul Verhoeven an seinem neuen Projekt
"Houdini".
(Esther Kooiman)
Die gebürtige Niederländerin Zara Whites
zählte in den frühen 90er Jahren zu den populärsten
und meistbeschäftigten Hardcore-Darstellerinnen Amerikas.
Nach mehrfachen sehr textilarmen Auftritten in Herrenmagazinen
wie "Penthouse" drehte sie - wie in der Branche üblich
- in rascher Folge einen Hochglanz-Pornoofilm nach dem anderen.
Viele ihrer Ganzkörpereinsätze waren später
auch in Softversionen zu sehen. Zu ihren zahlreichen Filmen zählen
"Secrets" (1990), "House of Dreams" (1990),
"Zara's Revenge" (1991), die "Joy"-Reihe (1992)
und und und. Nach 1993 hat sie ihren Filmausstoß drastisch
reduziert. Statt dessen verdient sie ihre Brötchen als Briefkastentante
für die französische "Penthouse"-Ausgabe.
Auch in deutschen Late-Night-Talkshows war sie bereits
ein gern gesehener Interviewgast.
Feste Größe im niederländisch-sprachigen
Film
JAN DECLEIR
Geburtsort: Niel, Flandern
Geburtsland: Belgien
Ihre Freizügigkeit machte sie berühmt
MARUSCHKA DETMERS
Geburtsort: Schonebeek
Geburtsland: Niederlande
NELLY FRIJDA
Geburtstag: 4.05.1936
Geburtsort: Amsterdam
Geburtsland: Niederlande
Oscar-gekrönte Regisseurin
MARLEEN GORRIS
Geburtsland: Niederlande
Der Kämpfer vom Bauernhof
RUTGER HAUER
Geburtsort: Breukelen
Geburtsland: Niederlande
Enfant terrible des flämischen Films
ROBBE DE HERT
Geburtsjahr: 1942
Geburtsort: Antwerpen, Flandern
Geburtsland: Belgien
Zwang beinahe James Bond in die Knie
FAMKE JANSSEN
Geburtsort: Amsterdam
Geburtsland: Niederlande
Exportartikel aus den Niederlanden
JEROEN KRABBÉ
Geburtsort: Amsterdam
Geburtsland: Niederlande
Die holländische Antwort auf John Carpenter
DICK MAAS
Geburtsort: Haarlem
Geburtsland: Niederlande
GEORGE SLUIZER
Geburtsort: Paris
Geburtsland: Frankreich
RENÉE SOUTENDIJK
Geburtsjahr: 1957
Geburtsort: Den Haag
Geburtsland: Niederlande
HUUB STAPEL
Geburtsland: Niederlande
International agierende Schauspielerin der Niederlande
JOHANNA TER STEEGE
Geburtsort: Wierden
Geburtsland: Niederlande
Feste Größe im niederländischen Film
Monique Van De Ven
Geburtsjahr: 1952
Geburtsort: Zeeland, Brabant
Geburtsland: Niederlande
PAUL VERHOEVEN
Geburtsort: Amsterdam
Geburtsland: Niederlande
Nackt zum Erfolg
ZARA WHITES
Geburtstag: 8.11.1968
Geburtsort: Hoeksche Waard
Geburtsland: Niederlande
Terug naar de
homepagina