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Die Geschichte des FANZINE-KURIER
umfaßt mittlerweile über zwei Jahrzehnte. Im Februar 82 erschien
die erste Ausgabe des SF-KURIER; auf acht Seiten bot sie Fanzine- und Comicrezensionen,
Zitate, Infos sowie die erste und letzte Story. Der seinerzeitige Herausgeber
Michael Schneider produzierte noch weitere sechs Ausgaben (im Grunde nur
vier Ausgaben, weil zwei Doppelnummern darunter waren), die sich auf Fanzinebesprechungen
konzentrierten. Seine letzte SFK-Ausgabe, der SFK 6/7, erschien im Herbst
82.
Mit der achten Ausgabe von Juni 83 übernahm ich den SF-KURIER. Mich störte es, daß in den (größeren) Fanzines durchweg ausführliche Buchbesprechungen erschienen, fannische Publikationen jedoch stiefmütterlich behandelt wurden. Das ist auch noch heute meine Intention: Fanzines das Ausmaß an Beachtung zukommen zu lassen, das ansonsten nur professionelle Produkte erfahren. Ich konzentrierte mich von vornherein auf die literarischen Fanzines, zum einen, weil die Flut kleinerer Publikationen erst einige Jahre später einsetzen und bei mir auch nicht dasselbe Interesse hervorrufen sollte, zum anderen, weil es bei meinem Konzept ohnehin unmöglich war und ist, jedes Fanzines zu besprechen. Bis September 85 publizierte ich weitere
17 Ausgaben, die einen Umfang von durchschnittlich zwölf Seiten aufwiesen
und zeitweise monatlich erschienen. Die SF-Ausgaben 21 bis 23 wurden innerhalb
des Multiegozines ALHPA SYNTAURI von Michael Haitel u. a. abgedruckt.
Der SF-KURIER war kostenlos; d. h.
er wurde im PRBCBS (PERRY RHODAN BRIEFCLUB
BULLYS SCHREIBTISCH) verteilt und war ansonsten gegen Rückporto
zu beziehen. Probleme bei der Materialbeschaffung und eine gewisse Motivationslosigkeit
führten zur Einstellung des SFK mit der 25. Ausgabe. Stattdessen
übernahm ich die Fanzineredaktion der ANDROMEDA NACHRICHTEN des SFCD
(SCIENCE FICTION CLUB DEUTSCHLAND).
In den AN-Ausgaben 99 bis 101, erschienen 86 und 87, publizierte ich vorwiegend
Fanzinerezensionen nach dem Vorbild des SFK.
Mit AN 111 gab ich meine Redaktion aufgrund meiner Unzufriedenheit mit dem SFCD und meinen Arbeitsbedingungen als AN-Spartenredakteur (damals gab es noch Seitenbegrenzungen für die Redakteure) auf. Ich faßte den Entschluß, den SF-KURIER wiederzubeleben - unter dem treffenderenden Titel FANZINE-KURIER, aber unter Fortführung der Numerierung. Der FK 26 erschien Januar 88. Der Erfolg des FANZINE-KURIER gab mir seinerzeit recht, was meinen Ausstieg aus AN anging. Die Zahl der Mitarbeiter und die der besprochenen Zines stieg im Vergleich zu AN um das Zwei- bis Dreifache an. Auch der FK wurde wie der SFK über den PRBCBS vertrieben; als der PRBCBS im Oktober 88 jedoch gespalten wurde, stellte ich mit dem FK 30 auf Direktvertrieb (gegen Rückporto) um. Ab 89 erschien der FANZINE-KURIER zweimonatlich (mit einem Umfang von jeweils 16 oder 20 Seiten und einer Auflage von unverändert 100 Exemplaren). Ab der 32. Ausgabe kostete er 1,00 DM für ein Einzelexemplar bzw. 5,00 DM für sechs Ausgaben. Im FK 34 erschien der erste und bislang einzige Artikel: Holger Marks befaßte sich mit der NEW ERA-Anzeigenaktion in einer Reihe von Fanzines. Ab 89/90 etwa verstand ich den FANZINE-KURIER auch als Pendant zu den Fanzinebibliographien diverser Infozines, die sich zwar einer erheblich größeren Anzahl von Zines widmen konnten, aber nur auf eine verkürzte Weise (was vor allem 89 zu üblen Auswüchsen führte). Völlig gelöst hatte ich mich von den ANDROMEDA NACHRICHTEN nicht. Schon vor meinem Wiedereinstieg als Redakteur der Fanzinesparte der AN im September 90 (und mit AN 128) waren dort hin und wieder Nachdrucke aus dem FK erschienen. Den SFK bzw. FK stellte ich diesmal jedoch nicht ein; ich druckte vielmehr die Fanzinerezensionen aus dem FK auch in AN ab. Als ich jedoch im August 92 vor die Entscheidung FK oder AN gestellt wurde, entschied ich mich für die Fortführung des FANZINE-KURIER. Kurz nach dem Erscheinen der 50. Ausgabe (Juni 92) wurde auch der FK von der Welle der Splatterfanzines erfaßt, die durch das Fandom flutete, was zu einigen deutlichen, ablehnenden Stellungnahmen diverser FK-Mitarbeiter führte. Den bislang größten Einbruch für den FANZINE-KURIER und natürlich auch für die übrigen Fanzines markierte die Portoerhöhung im Frühjahr 93: Ich mußte den Umfang einer FK-Ausgabe auf 12 Seiten zu beschränken, um den günstigsten Tarif für eine Büchersendung nutzen zu können, und weniger Fanzines erschienen bzw. wurden im FK besprochen. Außerdem wurde eine Preiserhöhrung auf 1,20 DM für das Einzelexemplar und auf 6,00 DM für das Jahresabonnement notwendig. Im Dezember 96 erschien die 75. Ausgabe des FANZINE-KURIER. In diesem Monat wurde auch der FANZINE-KURIER-ONLINE wurde im Dezember 96 von Johannes Unnewehr, Heidelberg, dankenswerter- weise in das (virtuelle) Leben gerufen und bis zur 81. Ausgabe betreut. Seit Januar 98 erscheinen die FK-Rezensionen wieder in den ANDRO- MEDA NACHRICHTEN des SFCD (AN 171); zuvor hatte ich dem seinerzeitigen AN-Chefredakteur die Übernahme der Redaktion der Fanzinesparte (unter Benutzung des FK-Materials) angeboten, nachdem der Posten einige Monate unbesetzt geblieben war. In der zweiten Jahreshälfte zeigte auch der (längst wiedervereinigte) PRBCBS Interesse am FANZINE-KURIER. Mit der 86. Ausgabe lebte nach einem Jahrzehnt der Vertrieb des FK im PRBCBS wieder auf, diesmal im sogenannten "Interesseabo", d. h. nur die Mitglieder erhalten den FK, die ihn auch beziehen wollen. Mit der 82. Ausgabe übernahm ich auch die Edition des FK-ONLINE, zumindest rechnerisch. Tatsächlich wurde der FK-ONLINE erst Mitte 99 aktualisiert. Im März 01, neunzehn Jahre nach der ersten FANZINE-KURIER-Ausgabe, erschien der FK 100. Im Juni 03 wurde der FK-ONLINE optisch überarbeitet und ein Gästebuch eingefügt. Mit dem FANZINE-KURIER 126 endete der Vertrieb im PRBCBS, da die Rücksichtnahme auf die Erscheinungstermine der CLUBNACJHRICHTEN, mit denen der FK verteilt wurden, sich als unflexibel herausstellte. Das FK-Zusatzangebot durch FK-ONLINE, ANDROMEDA NACHRICHTEN und (zeitweise) PRBCBS führte zu einem nicht unerwarteten Rückgang der Direkt-Abonnenten, was freilich nichts daran ändert, daß die Erscheinungsform als eigenständige Print-Ausgabe der Motor des FANZINE-KURIER ist. Armin Möhle, Wallenhorst
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