Der Stalker (UdSSR 1979) D: Alexandr Kajdanowskij (Stalker), Anatolij Solonizyn (Schriftsteller), Nikolaj Grinko (Wissenschaftler), Alissa Frejndlich (Frau des Stalker), Natascha Abramova (Tochter des Stalker) B: Arkadij u. Boris Strugatzkij nach ihrer Erzählung "Picknick am Wegrand" K: Alexander Knjashinskij, N. Fudim, S. Naugolnych R: Andrej Tarkowskij 2:40 Iwans Kindheit (Iwanowo Djewstwo - UdSSR 1962) D: Kolja Burljajew, Walentin Subkow, Jewgeni Sharikow B: nach einer Kurzgeschichte von Wladimir Bogomolow R: Andrej Tarkowskij 1:30 Nostalghia (I 1983) D: Oleg Jankovskij, Domiziana Giordano, Erland Josephson R: Andrej Tarkowskij 2:05 Opfer (S / F 1985) D: Erland Josephson, Susan Fleetwood, Valérie Mairesse, Allan Edwall K: Sven Nykvist R: Andrej Tarkowskij 2:30 Der Spiegel (Serkalo - UdSSR 1975) D: Margarita Terechowa (die Mutter/Natalja), Ignat Danilzew (Alexei - der Erzähler als Kind; Ignat - Sohn des Erzählers), Oleg Jankowski (Vater des Erzählers), Filip Jankowski (Alexei mit fünf Jahren), Anatoli Solonizyn (Gerichtsmediziner/Spaziergänger), Alla Demidowa (Lisa), Nikola Grinko (Direktor der Druckerei), Tamara Ogorodnikowa (Nachbarin), Jurij Nasarow (Militärberater), Innokenti Smoktunowski (Erzähler) M: Eduard Artemjew (mit Motiven aus Werken von Johann Sebastian Bach, Henry Purcell, Giovanni Battista Pergolesi) B: Alexander Mischarin, Andrej Tarkowskij Mit Gedichten von Arseni Tarkowski K: Georgi Rerberg R: Andrej Tarkowskij 1:45 --------------- Beschreibung --------------- Ein Mann, Sohn geschiedener Eltern, auf der Suche nach der verlorenen Zeit und nach der eigenen Identität. Das private Schicksal ist verbunden mit den gesellschaftlichen Er- schütterungen und Umbrüchen der Sowjetunion zwischen 1930 und den späten siebziger Jahren. Andrej Tarkowskij folgt in seinem stark autobiografisch bestimmten Film der ver- schlungenen Struktur eines Bewußtseins und setzt an die Stelle linearer Erzähllogik die poetische Brechung und Reflexion: So gleicht "Der Spiegel" einem komplexen System sich gegenseitig kommentierender Spiegelbilder, die mit hoher Kunstfertigkeit ineinandergefügt sind. Der Film brachte dem Regisseur in der UdSSR den Vorwurf des "Subjektivismus" ein. (LdiF) Ein schwer kranker Mann läßt sein Leben Revue passieren und hofft, im Sterben zu sich selbst zu finden. Den Schlüssel zum Verständnis liefert Regisseur Andrei Tarkowski aber erst in seiner vorletzten Sequenz. DER SPIEGEL ist eine melancholische Reise durch das fragmenthafte Gedächtnis eines Menschen und bricht - wie jeder Film über die Erinnerung - mit einer linearen Erzählweise zugunsten einer assoziativen Montage. Das Ergebnis ist ein verwirrend vielschichtiger Film, dessen poetisch-traumhafte Bilderwelt dem Zuschauer noch lange im eigenen Gedächtnis bleibt. Lars von Trier, dessen Vorbild Tarkowski ist, will den SPIEGEL dreißig Mal gesehen haben. DER SPIEGEL ist ein Film über die "Suche nach der ver- lorenen Zeit" und - auch darin dem Lebenswerk Prousts ähnelnd - ein unverhüllt autobiographischer Film. Tarkowski ließ für den Film das Haus seiner Kindheit nachbauen und die Stimme des längst verstorbenen Vaters dessen Gedichte zitieren. DER SPIEGEL macht Tarkowskis eigenes Leben erfahrbar, gerade auch da, wo es sich mit der Geschichte berührt - der der Sowjetunion zwischen 1930 und den siebziger Jahren. Andrei Tarkowski, geboren 1932 in der UdSSR, Sohn des Dichters Arseni Tarkowski, studierte zunächst Musik und bildende Künste, bevor er 1954 an der Moskauer Filmhoch- schule aufgenommen wurde. Mit seinem ersten Spielfilm IWANS KINDHEIT (1962) gewann er den Goldenen Löwen in Venedig und wurde auf einen Schlag international bekannt. Das änderte nichts daran, daß er in seiner Heimat mit Aufführverboten belegt wurde (für ANDREI RUBLJOW, 1964-66) und in zwanzig Jahren nur fünf Filme machen konnte. Anfang der achtziger Jahre kehrte er von einer Auslandsreise nicht mehr zurück - und der sowjetischen Kulturbürokratie, aber auch der Heimat für immer den Rücken. In Italien drehte er NOSTALGHIA (1982/83), dessen Titel Programm ist. Sein letzter Film OPFER (1985) ist eine schwedisch/französisch/britische Koproduktion. Tarkowski verstarb nach langem Krebsleiden 1986 in Paris. (arte)
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