Die Albaner in Mazedonien sind eine alteingesessene Bevölkerung und bilden in ihren ethnischen Regionen eine Mehrheit. Im ehemaligen Jugoslawien erlangte die Mehrheit der Albaner ihre akademische Bildung in den Hauptstädten der jugoslawischen Republiken. In den letzten zwei Jahrzehnten war das an der Universität von Prishtina, obwohl es in Mazedonien zwei Universitäten gab. Die eine war in der Hauptstadt Skopje und die andere in Bitola, wobei der Anteil der albanischen Studenten dort 1 oder 2 Prozent nie übertroffen hat, was eigentlich unverständlich ist. Nachdem Mazedonien seine Unabhängigkeit erklärte und Grenzen zwischen den ehemaligen jugoslawischen Republiken gezogen wurden, konnte die albanische Jugend von Mazedonien ihre Ausbildung aus politischen und wirtschaftlichen Gründen nicht fortsetzen. Diese neue politische Situation liess das dringende Bedürfnis entstehen, in Tetovo eine eigene Universität für Albaner in Mazedonien zu gründen. Damit wollte man der ausserordentlich grossen Nachfrage nach neuen albanischen Lehrkräften auf allen Schulstufen, d em Bedarf an Experten in verschiedenen Sparten und dem Wunsch nach Förderung der albanischen Kultur und Tradition begegnen. Bis zum Jahr 2000, d.h. bis zum Ende dieses Jahrhunderts, braucht es ungefähr 4000 neue albanische Lehrer für die Primar- und Sekundarschulen. Diesem Bedarf kann nicht nachgekommen werden. Das Lehrerseminar, das von der Regierung je nach aktuellen Interessen geschlossen und dann wieder geöffnet wurden, konnten die Bedürfnissen der albanischen Bevölkerung nie befriedigen. Aus politischen Gründen brauchte es ein solches Seminar - aber eigentl ich funktionierte es nicht. Erst seit dem letzten Jahrzehnt wird dort eine gute Bildung vermittelt. Die Zahl der Studierenden Albaner in dieser Schulen hat aber 50 - 60 Schüler nie übertroffen. Die mazedonische Regierung hat den Albaner immer wieder zugesagt, das sie sich auf Universitätsniveau ausbilden könnten. Getan wurde nichts. Das Bildungsangebot für Albaner kann nur durch die Gründung bzw. Anerkennung der Universität Tetovo erreicht werde n. Wie gross das Interesse der Albaner am Hochschulstudium ist, belegt die Tatsache, dass sich im letzten und in diesem Jahr 2000 Studenten für eine Ausbildung angemeldet haben. Aus den genannten Gründen haben die Albaner keine andere Wahl, als sich bei der Regierung für die Legalisieren dieser Universität einzusetzen, gleichgültig was die Haltung der Regierung von Mazedonien sein würde. Je schneller dies verstanden wird, desto b esser ist es für alle Bürger von Mazedonien. Am 4. Juni 1994 haben Akademiker von Mazedonien, gegen den Willen der Regierung, die Gründung der Universität Tetovo beschlossen. Seither werden in den Naturwissenschaften jedes Jahr über 200 Doktoren- und Hochschuldiplome vergeben und über 1000 Lehrerdip lome - mit steigender Tendenz. Noch immer will die Regierung diese Universität in nächster Zeit nicht unterstützen, obwohl die Albaner wesentliche Beiträge für den Betrieb der Hochschule und die Universität geleistet haben. Die Universität von Tetovo mit Unterricht in albanischer Sprache ist etwas Neues. Sie vom Volk am 17. Dezember 1994 gegründet. Die Gründungsurkunde wurde von allen albanischen politischen Parteien, Verbänden und durch 3 von Albanern bewohnten Gemeinden un terschrieben: Tetovo, Gostivar und Dibra. Damit hat die Universität von Tetovo eine legale Form. Gegen den erklärten Willen der Albaner, sich hier ausbilden zu lassen, setzte die Regierung von Mazedonien Polizeikräfte ein. Das Büro der Universität wurde geschlossen. Das Gebäude in welchem die mathematische und naturwissenschaftliche Fakultät geplant war, wurde beschädigt. Mehrere Professoren, Studenten und Aktivisten wurden vorübergehend festgenommen. Die Universität wollte mit seinem Bildungsprozess am 15. und 16. Februar beginnen, doch die Polizei griff die Universität mit allen möglichen Mitteln an, um den Betrieb zu stören. Bei der Eröffnung der Universität war eine grosse Menschenmasse da. Auf der anderen Seite war aber auch die Polizei anwesend. Nach der offiziellen und feierlichen Eröffnung der Universität machte die Polizei von den Waffen Gebrauch zu machen. Sie feuerten mit Tränengas und wurden gewalttätig gegen die Bevölkerung. Dabei kam EIN ALBANISCHER JUNGER MANN UMS LEBEN, und es gab viele unnötige Verhaftungen: Der Rektor der Uni, einige Professoren, Aktivisten und politische Führer. Trotz der oben erwähnten Behinderungen durch die mazedonische Regierung, wird die Universität von vielen Menschen unterstützt und gefördert. Dank dem grossen Einsatz der Studenten und Professoren konnte das erste Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Der Anfang einer Tradition und Existenzberechtigung ist damit gesetzt. Die verschiedenen Tätigkeiten konnten organisiert und die nötigen Unterlagen und Dokumenten für eine regelmässige Arbeit konnten erarbeitet werden. Vorläufig hat die Uni 6 Fakultäten mit 18 Abteilungen: 1. Philologie (Albanische Sprache Geschichte und Literatur, Englische Sprache und Literatur, Deutsche Sprache und Literatur, Orientalistik) 2. Philosophie (Geschichte und Pädagogik) 3. Mathematik und Naturkunde (Chemie, Biologie, Physik, Mathematik und Geographie) 4. Rechtswissenschaft 5. Wirtschaftswissenschaft 6. Kunst (Bild, Skulptur, Graphik, Musik, Schauspielkunst). Die Uni von Tetovo ist in diesem Jahr wirklich gut besetzt. Es sind 150 Professoren, und 1300 Studenten. Gut die Hälfte davon sind Frauen. Unterricht, Forschung und Verwaltung werden in 15 Klassenzimmern, und 5 Büros ausgeführt. Es gibt eine Bibliothek mi t ungefähr 10'000 Büchern. Die Bibliothek wird zusätzlich von 200 anderen Leuten benützt, zum grössten Teil Geschäftsleute. Entgegen den Beteuerungen der Mazedonischen Regierung, hat die Universität hat keine politischen Absichten. Ihr Ziel ist die Hochschulbildung - wie sie auch an den anderen Universitäten in Mazedonien und in allen Universitäten der Welt betrieben wird. Die Albaner als nichtslawische Bevölkerung wurden bisher in allen Bereichen des Lebens diskriminiert: im Kulturellen, im Wissenschaftlichen, im Ökonomischen oder im Politischen Bereich. Sie wurden immer daran verhindert, sich zu entwickeln um eine normale, z ivilisierte Nation zu werden. Die Universität Tetovo ist offen für alle Bürger von Mazedonien, die hier studieren wollen. Nicht nur Albaner, auch Mazedonier und andere sind hier willkommen. Die Gründung von Abteilungen in anderen Sprachen ist möglich, falls das gewünscht oder geforder t wird. Die Zielsetzungen und Lehrpläne entsprechen in allen Punkten jener der anderen zwei Universitäten in Mazedonien. Der einzige Unterschied ist die Unterrichtssprache und die Verwaltung , die sowohl albanisch wie mazedonisch ist. Um die mazedonisch S prache besser zu beherrschen, lernen die Studenten auch die mazedonische Sprache und in der Abteilung Geschichte wird auch die mazedonische Geschichte doziert. So ist die Uni tatsächlich eine Universität von Mazedoniern und Albanern. Die Albaner sind treue Staatsbürger Sie sind allen Verpflichtungen gegenüber dem Staat stets nachgekommen, und leisten auch Militärdienst. Deshalb hat mazedonische Regierung, keine Ursache, die Universität von Tetovo zu fürchten. Die Albanischen Bürger wollen sich hier nur bilden und entwickeln. Ziel bleibt dabei ein demokratisches und pluralistisches modernes integriertes Europa. die den Albanern das fürchten beibringen wollen, ind em Sie den Menschen keine Chance lassen sich weiter zu entwickeln, in einer geschätzten und modernen Europa. Mazedonien muss aber seinen Verpflichtungen allen Menschen gegenüber nachkommen. Die Bildungsmöglichkeiten dürfen nicht bloss auf die mazedonische Bevölkerung zugeschnitten sein. Sie müssen auch der albanische Bevölkerung offenstehen. Deshalb muss die Uni versität von Tetovo unterstützt werden und ihren legalen Platz im Erziehungswesen bekommen. Sie muss auch eine finanziell gesicherte Struktur erhalten, wie sie die beiden anderen Universitäten des Landes haben. Bislang war die Universität finanziell auf sich gestellt, das heisst, sie wurde durch freiwillige, albanische Spenden aus dem In- und Ausland unterhalten. Unterstützen auch Sie die Universität von Tetovo, damit der Wunsch der Studenten nach Bildung in Erfüllung gehen kann und die Menschen Hand in Hand mit allen anderen emanzipierten und zivilisierten Menschen der Welt weitergehen kann. Durch Ihre Unterstütz ung der Universität in Tetovo fördern Sie einen Horst von Bildung und Kultur, wo Menschen zusammenkommen und nach sich auf ihre Werte und Traditionen besinnen können. Dies ist wesentlich für den Wohlstand und die Stabilität von Mazedonien und des ganzen B alkan. Sollte die Regierung, welche (unter anderem auch mit Steuergeldern der Albaner) zwei Universitäten in mazedonischer Sprache mit über 30 Abteilungen fördert, die Hochschulen und Akademien des albanischen Volkes verbieten, wäre das ein Risiko für den Friede n und die Sicherheit in Mazedonien.