Lebenslauf Ausstellungsverzeichnis (Auswahl) Kunstpreise / Stipendien Ausgeführte Arbeiten und Ankäufe Zum Werk (1992) Kontakt / Adresse |
1962 geboren in Bonndorf/Hochschwarzwald als zweites
von sieben Kindern
Studium 1981-1987 an der Akademie
der bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Per
Kirkeby
Auslandsaufenthalt
Ausstellungsverzeichnis
(Auswahl)
1986 | Galerie Art Contact, Karlsruhe (Gruppenausstellung) |
1987 | Kunstverein Schwetzingen
(Gruppenausstellung)
Freie Künstlergruppe Freiburg |
1988 | Rauminstallatoin Orgelfabrik, Karlsruhe (mit Christian Uhl) |
1989 | Galerie Tullagasse, Breisach
Sommeraustellung des Kunstvereins Karlsruhe "Anstöße"(Gruppenausstellung) Wanderausstellung 89 der Kunststiftung Baden-Württemberg |
1990 | "35 Ans De Jumelage Karlsruhe-Nancy" (5 Künstler aus Karlsruhe) |
1992 | Ausstellung Kulturhalle Remchingen
Ausstellung Süddeutscher Rundfunk Mannheim Ausstellung CEK Galerie Karlsruhe |
1986 | Preisträgerin der Jahresausstellung der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe |
1987 | Darmstädter
Sezession - Abteilung Malerei
Ausstellung des Bundesbildungsministeriums "Kunststudenten Stellen aus" Teilnahme am Wettbewerb "Kunstpreis Junger Westen", Recklinghausen |
1988 | Stipendium der
Kunststiftung Baden-Württemberg
Teilnahme am Wettbewerb Lingener "Kunstpreis" |
1991 | Ausstellung Endauswahl Villa Massimo 91, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen |
1993 | Auslandsstipendium vom Land Baden-Württemberg Cite des Arts, Paris |
1994 | Teilnahme am Wettbewerb
"Kunstpreis Junger Westen", Recklinhausenghausen
Teilnahme an "Große Kunstausstellung", Haus der Kunst, München |
1997 | Teilnahme an der Darmstädter Sezession - Abteilung Plastik |
Ausgeführte
Arbeiten und Ankäufe
1987 | Kunst am Bau, Fa. Lorenz, Ettlingen |
1988 | Kunst
am Bau, Klinikum Ulm
Ankauf Städtische Galerie Prinz Max Palais, Karlsruhe |
1989 | Ankauf Regierungspräsidium, Karlsruhe |
1991 | Ankauf Ministerium für Kunst und Wissenschaft, Stuttgart |
1992 | Kunst am Bau, Klinikum Mainz
Ankauf Städtische Galerie Prinz Max Palais, Karlsruhe |
1993 | Kunst am Bau, Europahaus Karlsruhe |
1994 | Kunst am Bau, Fachhochschule
Rottenburg
Ankauf der Staatsgalerie Stuttgart Kunst am Bau, Neurozentrum Freiburg (Ankauf) Kunst am Bau, Finanzamt Böblingen (Ankauf) |
1995 | Kapellengestaltung der KHG, Freiburg-Littenweiler |
1996 | Kunst am Bau Hochbauamt Reutlingen
Kunst am Bau Infozentrum Badenwerk, Karlsruhe |
1997 | Kunst am Bau Städtisches Klinikum ZiBiD, Karlsruhe |
1998 | Kapellengestaltung, Kassel-Deute |
Zum Werk von Bernadette Hörder (1992)
Der folgende Text ist Teil der Einführungsrede von Prof. Peter A. Riedl, Universität Heidelberg anläßlich der Ausstellungseröffnung in der Kulturhalle Remchingen, 1992:
Die Idee des Weges wird poetisch als Bild möglicher Erschließung einer Ferne interpretiert, die dem Anschein nach über viele Pfade erreichbar ist, idealiter aber über den einen. Für Bernadette Hörder ist der Weg ohne Anfang und Ende und grundrißhaft von Parallelen gesäumt. Aber er ist nicht perspektivlos (in des Wortes übertragener Bedeutung), ist in Wirklichkeit kein Holzweg, denn er ist in einen Zusammenhang der Form- und Farbproportionen eingebettet, der für seine Richtigkeit und Sinnerfülltheit bürgt.
Frau Hörder hat das Weg-Thema 1989 auch in Form eines dreidimensionalen Objektes behandelt. Aus einem gekrümmten Ulmenstamm ist eine übermannshohe Scheibe herausgeschnitten und mit Beil und Beitel in Wuchsrichtung beiderseitig an vielen Stellen versehrt. Die Vertiefungen, über rotem Pigment mit Asche ausgefüllt, muten wie Wunden an, über denen die Zeit einen dunklen Schorf entstehen ließ. Nur an einem Punkt kommt Geometrie ins Spiel: Auf der Vorderseite findet sich weit oben ein kleines Rechteck - Andeutung eines Hauses, das auf dem zerfurchten Weg als einzige Form rationale Ordnung widerspiegelt und Bergung verspricht.
Das Thema Haus hat die Künstlerin auch zu ausdrücklicheren plastischen Formulierungen angeregt: Holzarbeiten, in denen die archetypische Abstraktionsform des Hauses einzeln, in der Serie oder kombiniert mit anderen kubischen Körpern begegnet. Es ist eigentümlich zu beobachten, wie ein Motiv, das bis vor wenigen Jahrzehnten plastisch unergiebig schien, plötzlich zum Gegenstand bildnerischer Zuwendung geworden ist. Das Haus als urtümlicher Ort, schutzgewährende Hülle oder einfach nützlichste Reduktionsform des Stereometrischen beschäftigt weltweit die Phantasie vieler Künstler, angefangen von den Vertretern der individuellen Mythologie bis hin zu den Anhängern einer radikalen Postmoderne. In unserer Nachbarschaft ist Werner Pokorny ein ebenso geistreicher wie kraftvoller Interpret des Themas. Für Bernadette Hörder ist das Haus ohne zweifel eine existentielle Größe; sie sagt das nicht aus, indem sie etwas über das Haus verkündet, sondern schlicht dadurch, daß sie es in seiner einfachsten, dem Zeichen nahen oder ganz zeichenhaften Ausprägung vorführt. Dieses unprätentiöse, aber entschiedene Vorweisen scheint mir für die Künstlerin ebenso charakteristisch wie die genannte Fähigkeit zum Ausgleich ohne Weichheit.
Unumwundenheit des Zugriffs kommt auch in den Zeichnungen Frau Hörders zur Geltung. Beharrlich wird das jeweilige Thema, etwa ein menschlicher Kopf, umkreist, wird mit unterschiedlichen Gebilde wie Krone, Nimbus, Fisch oder Baum besetzt - und bleibt doch immer auf elementare Linien und Punkte verknappt. In der Wiederholung bestätigt sich letztendlich das Einfache, werden seine Grundstruktur und sein Sinn offenbar.
Erwarten sie nicht, meine Damen und Herren, daß
ich mein Urteil über Bernadette Hörder in eine Formel gieße,
die man getrost nach Hause tragen kann, oder daß ich meinem Kommentar
eine Prognose folgen lasse. Kunst entzieht sich letztlich der Übersetzung
in Sprache, auch wenn die Sprache als Verständnishilfe dienen kann.
Mehr als eine solche Hilfe wollte und konnte ich Ihnen nicht geben. Was
Sie nicht nur bei diesem Anlaß, sondern auch bei allen hoffentlich
an dieser Stelle folgenden Gelegenheiten tun sollten, ist dies: schauen,
um durch Schauen hinzu zu lernen und zu erkennen ! Bernadette Hörders
Arbeiten verdienen und belohnen solch produktives Schauen ".
Bernadette Hörder
Waldstraße 66
76131 Karlsruhe
Germany
bernadette.hoerder@web.de |
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02. Feb. 2005