Bella's Viecherlseite
Barja   "aus Rudolph's Meute"
Auch genannt Olle Zicke ;-)
Geboren am 22.März 1986
Barja ist schon mein zweiter Hund. Der erste, Cara, starb eine Woche, nachdem ich sie gekauft habe, an Staupe. Unerfahren, wie ich damals war, wußte ich nur, das es nicht unbedingt ein Rassehund mit Papieren sein mußte und bin zu einer "Hinterhofvermehrerin" gegangen. Die drehte mir einen bereits kranken Welpen an. Nach einer Woche Infusionen, etlichen Spritzen und vielen Medikamenten starb das kleine Hundemädchen.
Also sollte der nächste Hund dann doch lieber von einem VDH Züchter sein. Und so kam ich zu Barja.
Sie wuchs auf, wie man das jedem Kind, egal ob Tier oder Mensch, nur wünschen kann - liebevoll und fachkundig umhegt. Sie durfte mit ihren Geschwistern sowohl in den Garten (der nicht sehr lange sein hübsches Aussehen behielt), als auch in einen abgeteilten Bereich des Wohnzimmers.
So gesund, wie wir sie bekommen hatten, blieb sie fast ihr gesamtes Leben lang. Im Alter von 11 Jahren fing sie an, in der Hinterhand einzusacken, wenn sie mal länger als eine Minute nur stand. Außerdem wurde sie etwas unsicher auf den Beinen. Die zu Rate gezogene Tierärztin diagnostizierte "Cauda Equina", sprich eine Quetschung der Rückenmarksnerven bei derselben, also im Bereich des letzten Lendenwirbels. Schmerzen hätte der Hund nicht, allerdings würden die Symptome fortschreiten und das Tier wahrscheinlich in längstens einem Jahr wegen kompletter Hinterhandlähmung einzuschläfern. Dies sagte sie im Mai `97.
Als einzige Hilfe könnte man später kortisonhaltige Präparate geben, um eine Entzündung in diesem Bereich kleinzuhalten und somit weiteren Druck auf das Rückenmark zu verhindern.

In der folgenden Zeit hielt ich die Augen auf und suchte nach Alternativen. Und tatsächlich fand ich in der Neufundländer Vereinszeitschrift einen Artikel über Akupunktur bei Hunden - mit der selbst Skelettschäden ausgeglichen werden könnte...! Ich rief sofort bei der Autorin dieses Artikels, einer sehr netten Tierärztin aus Hannover, an und erkundigte mich, ob wohl ein Tierarzt der Akupunktur praktizierte, auch hier in der Lübecker Gegend sei. Sie empfahl mir jemanden bei Kiel.
Nachdem ich mit jemandem, der in solchen Dingen sehr erfahren ist, "gesprochen" hatte (danke Tek!) holte ich einen Termin für die folgende Woche. Barja war in keiner besonders guten Verfassung: durch eine Stoffwechselstörung überall große kahle Stellen, die Nieren anscheinend angegriffen (sie trank sehr viel),  lahme Hinterhand. Der ganze Hund stank und machte keinen guten Eindruck.
Sie wurde zunächst von oben bis unten begutachtet und wir sehr ausführlich über sie befragt. Dann wurden etliche Nadeln gesetzt. Sogar an Stellen, an denen Hunde normalerweise sehr kitzlich sind - aber Barja ließ sich die Sache ohne einen Piep gefallen, schien sich sogar wohlzufühlen.
Schon drei, vier Tage nach der ersten Behandlung sah man leichte Besserungen.
In der nächsten und dann in den folgenden acht Wochen fuhren wir die neunzig Kilometer zum Akupunktieren. Es wurden nicht jedesmal die gleichen Nadeln gesetzt; je nach Befindlichkeit wurde z.B. mal auch Leber oder die Nieren stimuliert.
Barja ist nicht "geheilt" worden, aber sie wurde stabilisiert. Zusätzlich zur Akupunktur wurde homöopathisch behandelt.

Inzwischen sind wir schon etliche Monate nicht mehr bei der Akupunktur gewesen, die Behandlung war soweit abgeschlossen.

Nun bekommt Barja jeden Tag "Seniform", ein Geriatrikum das die Durchblutung fördert, "Arthridog", ein Schmerzmittel für die alten Knochen, und "Wobenzym" als Stärkungsmittel. Außerdem jeden zweiten Tag "Prednisolon", als ein Mittel, das die eventuelle Entzündung im Lendenwirbelbereich unterdrückt.
Eine Zeitlang bekam sie außerdem Causticum Hahnemanni D6 gegen Harninkontinenz. hat prima geholfen.

Es geht Barja sehr gut. Sie nimmt immernoch regen Anteil am Familienleben, bettelt wie eh und je, frißt mit gutem Appetit ihr Eukanuba Senior und geht jeden Tag eine kleine Runde spazieren. Wenn es regnet oder kalt ist, bekommt sie ein warmes, regenfestes Mäntelchen angezogen.

Inzwischen ist die ihr von der Tierärztin gesetzte "Frist" um mehr als ein halbes Jahr verstrichen. Es kann natürlich jeden Tag vorbei sein, sie ist halt ein alter Hund - aber man sollte bei einer nicht so günstigen Diagnose nicht gleich aufgeben. Nobody is perfect. Und keiner kann alles wissen. Ich bin überzeugt davon, meine Tierärzte haben schon mehr vergessen, als ich jemals über die Sache lernen werde. Aber trotzdem empfinde ich es als meine Pflicht, mich ebenfalls zu informieren und gegebenenfalls eine zweite Meinung einzuholen. Im Team kommen einfach mehr Ideen zusammen.

 
 
 
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