Bella's Viecherlseite


Fanny  auch genannt Puschi
geboren am 16.02.91
 

Fanny kommt von so weit im Norden, daß ich sicher bin, der Weihnachtsmann ist ein Nachbar ihrer Familie. eine schwedische Brieffreundin von mir, Lena, züchtete etliche Jahre Neufundländer. Immer wieder mal bot sie mir einen Welpen zu günstigen Konditionen an. Immer sagte ich nein. Bis sie richtig fies wurde und mir Fotos der derzeitigen Bewohner der Wurfkiste sandte. Und als ich dann die süßen kleinen Gesichter sah, wurde ich doch schwach. Und Schweden wollte ich schon immer mal sehen...
Also bin ich im April 1991 nach Nordschweden geflogen, 80 Kilometer südlich des Polarkreises. Mit im Gepäck war ein normaler Katzentransportkorb.
Lena wohnte inmitten eines riesigen Waldes, in einem richtigen, typischen Schwedenhaus. Man konnte die Stille hören, die Weite fühlen.
Fanny ist wie das Land, aus dem sie stammt. Sehr gelassen, sehr ruhig. Niemals böse, niemals ausgelassen. Ich habe Fanny nie bellen hören - es sei denn, sie möchte in den Garten oder einen Hundekuchen.
Sie wäre eine ganz wundervolle Mutter geworden. Als sie selbst erst vier Monate alt war, schleppte sie Katzenwelpen fachgerecht durch die Wohnung, putzte sie und wachte über ihr Wohlergehen. Eine richtige Puppenmutti!

Leider hatte sie praktisch von anfang an körperliche Probleme. Es begann im Alter von nur wenigen Monaten mit einer Pankreasinsuffizienz, die allerdings durch eine Tierheilpraktikerin geheilt werden konnte. Dann kam ein Bänderriss im linken Knie, der operiert werden mußte. Außerdem hatte sie schon im Alter von zwei Jahren Arthrose in beiden Knien.
Dann folgte ein Odyssee durch etliche Arztpraxen, um der Ursache für ihre Hautprobleme auf die Spur zu kommen. Ihre Ohren waren lange Zeit entzündet, niemand konnte dauerhaft helfen. Viel Geld und etliche Tests und Versuche später habe ich einfach begonnen, ihr Prurivet (eine kortisonhaltige "Gegen-alles-Bombe") in die Ohren und auf betroffene Hautpartien zu kippen. das endlich half. Die Ohren heilten ab, die Ekzeme gingen weg. Leider kommen sie an immer wieder neuen Stellen wieder.
Zwischendurch hatte Fanny eine sehr ernste eitrige Gebärmutterentzündung.
Ein Allergietest war negativ. Desgleichen ein Test auf Morbus Cushing. Nun versuchen wir es mal wieder mit der guten, alten Homöopathie... Letztes Jahr erschienen plötzlich Tumore im Gesäugebereich, die natürlich schnellstens entfernt wurden.

Da sie von so weit im Norden kommt, ist ihr Fell gar nicht für die hier herrschenden, gemäßigten Temperaturen ausgelegt. Sie fühlte sich erst wohl, wenn höchstens -10° Celsius herrschten. Alles, was wärmer war, wurde als unangenehm empfunden.
Kälter konnte es aber sehr gerne sein. Nun leben unsere Tiere aber mit uns zusammen im Haus, Fanny war es also immer viel zu warm.
Außerdem konnte die Luft gar nicht richtig an ihre Haut herankommen. Nichtmal ein Messerkamm vermochte den dichten Pelz zu durchdringen. Deshalb kaufte ich mir eine Schermaschine und schere mein Hundemädchen nun alle sechs bis acht Wochen. Für "Neufundländerleute" ist der Anblick eines geschorenen Neufis ja immer äußerst suspekt, wenn nicht gar regelrecht unangenehm - aber Fanny geht es ganz offensichtlich besser, wenn der Pelz runter ist und sie richtig durchatmen kann.
Heimlich bin ich fest überzeugt davon, daß die meisten Neufundländer ihren Pelz bestimmt wenigstens im Sommer auch gerne los sein würden... 

Was kann man sonst noch über Fanny sagen? Nun, sie schnarcht wie ein Sägewerk. Und selbst wenn ihr ein anderer Hund direkt ins Gesicht knurrt, wedelt sie noch freundlich und macht keinerlei anstalten, böse zu werden. Sie legt großen Wert auf ihr tägliches Bad - und sollten es im Winter nur ihre Füße in irgendeiner Pfütze sein. Und selbstverständlich steht einem Hund wie ihr ein Plätzchen auf dem Sofa zu...
 
 










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