Teddy auch
genannt Pißbert
geboren etwa 1982, gestorben im Februar
1996
Während
eines Besuches des Tierheimes in Rostock/Schlage, welches sich !994 noch
voll im Auf- und Umbau befand, bat mich einer der Sponsoren des Tierheimes,
Herr Quandt der gleichnamigen Schifffahrtslinie in Lübeck, sehr, doch
diesem alten Hund für seine letzten Tage ein Zuhause zu geben. Herr
Quandt wollte dafür dann auch sämtlichen Kosten übernehmen.
Nach Rücksprache mit John sagte ich zu.
Und so kam Teddy dann mit mir nach Hause.
Er war schon arg klapperig, hatte anscheinend
seit vielen Jahren Arthrose und war schon etwas senil. Aber er fand es
wohl nicht schlecht, wieder(?) in einem Haus mit Teppichboden zu wohnen.
Zudem hatte er plötzlich zwei Hundemädchen zur Gesellschaft.
Jeden Tag machte er seinen kleinen Spaziergang, genoß sein Freßchen
und den Garten, in den er nach Belieben gehen konnte.
Nach genau vier Wochen hatte er einen leichten
Schlaganfall. Ich hatte damals noch keinerlei Erfahrung damit und wußte
nicht, was es bedeutete, das er abends plötzlich taumelte und seinen
Urin unter sich ließ. Am nächsten Tag fuhr ich sofort mit im
in die Tierklinik. Nach zwei Tagen Aufenthalt dort bekam ich ihn wieder
mit nach Hause.
Teddy war ab da noch klappriger, ließ häufig
unter sich (daher sein Spitzname) und konnte seinen Spaziergang nicht mehr
machen. Ansonsten schien es ihm aber immernoch gut zu gehen. Er nahm Anteil
am Familienleben und lag gerne in unserer Mitte. Das ging fast zwei Jahre
so.
Dann, eines nachts, stand er auf, lief ein paar
Schritte - und knallte gegen eine Wand. Ich dachte mir noch nichts dabei
und schob es seiner Senilität zu. Ich brachte ihn einfach zurück
ins Wohnzimmer, wo er sich auch gleich fallenließ. Nach wenigen Augenblicken
stand er aber wieder auf, schwankte, lief ein paar Schritte - und
verlief sich hinter der Tür, von wo ich ihn wieder hervorholen mußte.
Das wiederholte sich einigemale, wobei sich Teddy immer merkwürdiger
benahm und sich auch sichtlich sehr unwohl fühlte. Nach etwa einer
Stunde legte ich ihn auf den Wohnzimmerboden und blieb einen Moment neben
ihm sitzen. Und während ich neben ihm saß, konnte ich sein Herz
rasend schnell schlagen hören! Anscheinend durchlitt Teddy eine ganze
Serie von Gehirnschlägen - bis hin zu dem Punkt, daß Teddy selbst
eigentlich gar nicht mehr da war, es war nur noch sein Körper, der
"lebte".
Um 0.30 Uhr kam der Tierarzt, der nach kurzer
Untersuchung bestätigte, daß wir den alten Hund sofort erlösen
sollten.
Jahre nach Teddys Tod habe ich durch Barjas Krankengeschichte
soviel über alte Hunde und deren Altersgebrechen gelernt, daß
ich mir wünschte, ich könnte manche Dinge nochmal rückgängig
und anders machen. Sicherlich wären Teddys letzte Jahre dann noch
besser geworden. Aber wenigstens hatte der alte Bursche nochmal eine Familie,
ein warmes Plätzchen und war nicht allein.