RENNMÄUSE (Sorry, only in German up to now =-( I hope I will find some time to translate it soon ! ) Rennmäuse, genaugenommen Mongolische Rennmäuse, deren korrekter wissenschaftlicher Name Meriones unguiculatus (in etwa zu übersetzen mit der Bezeichnung "Krieger mit Krallen") lautet, erfreuen sich einer stetig zunehmenden Beliebtheit bei Heimtierhaltern rund um die Welt. Wie es der Name schon sagt, stammen Rennmäuse aus der Mongolei. Dort leben sie keinesfalls in Wüsten, wie es die früher häufige Bezeichnung "Wüstenrennmaus" vermuten ließ, sondern in den Steppen und Halbwüsten der Südmongolei und den Randgebieten Nordchinas. In zoologischer Hinsicht zählen die Rennmäuse trotz ihres Namens nicht zu den Mäusen, sondern gehören zur Familie der Wühler (Cricetidae), der auch unsere heimischen Feldhamster und -mäuse angehören. Das Aussehen der Rennmäuse erinnert an Erdhörnchen, das für den Laien beobachtbare Verhalten bisweilen gar an eine Kolonie stark verkleinerter Erdmännchen. Rennmäuse
sind erheblich größer als unsere Hausmäuse und nur unwesentlich kleiner
als ein Goldhamster. Eine ausgewachsene Rennmaus erreicht etwa eine Größe
von 10 bis 11 cm, der behaarte Schwanz, der in einer kleinen Quaste ausläuft,
wird noch einmal genauso lang. Entgegen dem nachtaktiven Goldhamster wechseln
sich Ruhe- und Aktivitätsphasen der Rennmaus rund um die Uhr ab. Rennmäuse leben in der Natur ausschließlich in geschlossenen Familienverbänden von etwa 20 Tieren, die in der Regel aus einem Elternpaar mit seinen Nachkommen bestehen. Die Elterntiere, die eine lebenslange Bindung eingehen, bilden gleichzeitig das ranghöchste Paar. Das Weibchen hat dabei die höchste Stellung inne und verteidigt (ggf. mit Hilfe ihres Partners und der Mitglieder der Kolonie) das Revier. Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe ist sehr eng und familienfremde Tiere, die anhand ihres Geruches identifiziert werden, werden sofort aus dem Territorium der Familie vertrieben. Gelegentlich lösen sich einzelne Jungtiere aus der Gruppe und gründen gemeinsam mit einem Jungtier aus einer anderen Kolonie eine neue Familiengemeinschaft. Auf diese Weise wird eine ausreichende Auffrischung des genetischen Materials sichergestellt. Will man Rennmäuse als Heimtiere halten, muß man die besonderen Bedürfnisse und Herkunftsbedingungen der Tiere berücksichtigen. Rennmäuse dürfen daher niemals alleine gehalten werden, sondern benötigen unbedingt einen Partner, um nicht seelisch zu verkümmern. Der Mensch kann es auch bei liebevollster Zuwendung nicht schaffen, den Rennmaus-Partner zu ersetzen! Rennmäuse
können sehr gut in gleichgeschlechtlichen Paaren gehalten werden, um auf
diese Weise Nachwuchs zu vermeiden; möglich ist es auch, bis zu vier gleichgeschlechtliche
(männliche) Tiere gemeinsam zu halten. Bei einem verschiedengeschlechtlichen
Paar muß etwa alle 4 bis 6 Wochen mit bis zu 11 Jungtieren gerechnet werden.
Da Rennmäuse gerne und viel graben, empfiehlt sich als Wohnraum ein möglichst großes ausgedientes Aquarium, das man als "Gerbilarium" einrichten kann und das man über den Kleinanzeigenteil der Tageszeitung oder über Annoncen in kostenlosen Anzeigenheften zum Teil sehr preiswert erhält. Die
Aquarien- oder Käfig-Mindestgröße für ein Rennmaus-Paar beträgt 80x30
cm in der Grundfläche; je mehr Fläche, desto besser. Rennmäuse
möchten in Ihrem Zuhause unbedingt buddeln, graben und nagen können. Wichtig
ist daher eine Einstreu, die wenig staubt (auf qualitativ hochwertige
Kleintierstreu achten!) und sich in Verbindung mit Heu, grobem Stroh,
Holz- oder Pappröhren (Klopapierrollen!) zum Bau von Gängen und Höhlen
verwenden lässt. Geeignet ist die Standardeinstreu der verschiedenen Hersteller,
ebenso wie Mais-Streu, die zukünftig vermehrt angeboten werden wird, und
andere Streus aus Pflanzenfasern. Für
das Nest und zum Nagen empfiehlt sich wiederum Heu, jedoch kann auch etwas
Toilettenpapier oder Küchenpapier gegeben werden. NICHT geeignet ist faserige
Hamsterwatte, die sich um Gliedmaßen wickeln kann und diese so abschnürt.
Wichtig ist den Rennmäusen als Fluchttieren eine Versteckmöglichkeit, also ein Häuschen, eine durch eine große Wurzel sichtgeschützte Ecke mit viel Heu und anderem Polstermaterial oder eine andere grab- und umsturzsichere Versteckmöglichkeit. Neben den recht teuren Nager-Häuschen aus Holz, die man im Handel findet, empfehlen sich Nistboxen für Wellensittiche, die meist erheblich preiswerter erstanden werden können. Diese haben zudem den Vorteil, daß sich das Dach aufklappen lässt und man so im Bedarfsfall nach dem rechten sehen kann. Um den Rennmäusen genügend Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten, sollte die Einrichtung so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden. Im Handel finden sich zahlreiche Dinge, die sich dazu nutzen lassen: Lange Strohröhren mit vielen Ein- und Ausgängen, Holzröhren aus ausgehöhlten Ästen, die gerne als Grundlage für "unterirdische" Gänge angenommen werden, Holzhäuschen, Hartholz-Wurzeln und große Korkrinden-Stücke aus dem Aquarienbedarf und vieles mehr. Im Garten oder bei einem ausgedehnten Spaziergang lassen sich außerdem flache Steine für Aussichtsplätze finden oder auch eine schöne, nicht modernde Wurzel. Diese Gegenstände sollten allerdings nach Möglichkeit abgekocht werden, da ansonsten Krankheitserreger eingeschleppt werden könnten, die Rennmäusen gefährlich werden können. Begeistert aufgenommen werden auch leere Toilettenpapier-Rollen, kleine Pappschachteln, Papiertaschentücher (natürlich unbenutzt...) oder Papierstreifen aus dem Aktenvernichter. All das wird innerhalb von Sekunden zu feinsten Raspeln verarbeitet, in das Nest getragen oder untergewühlt. Rennmäuse ernähren sich in erster Linie von Getreide und Sämereien. Geeignet ist bspw. Goldhamsterfutter, das man zu einem kleinen Teil mit Wellensittichfutter oder auch einem qualitativ hochwertigen Rattenfutter, Nagergemüse (getrocknet zu kaufen), Nagerkrokant und ungesüßtem Früchtemüsli verfeinern kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Körnerfutter lediglich einen geringen Anteil an Sonnenblumenkernen, Nüssen oder Kürbiskernen enthält. Zwar sind gerade diese besonders beliebt, enthalten jedoch auch sehr viel Fett. Rennmäuse
sind keine reinen Vegetarier und verschmähen auch einen gelegentlichen
Mehlwurm oder die im Rattenfutter enthaltenen getrockneten Garnelen- und
Fischbestandteile nicht. Ebenso kann man vielen Rennern mit Hundekuchen
eine Freude machen oder auch mit ein paar Stückchen Katzen-Trockenfutter.
Zu viel Grün- bzw. Feuchtfutter kann bei Rennmäusen, deren Verdauungstrakt nicht auf allzu saftiges Obst oder Gemüse eingestellt ist, leicht zu Durchfall führen. Sollte nach reichlicher Gabe von Feuchtfutter oder dem Verzehr von verdorbenen Futterresten Durchfall auftreten, muß zunächst ausschließlich auf Körnerfutter zurückgegriffen werden. Sollten die Verdauungsstörungen nicht spätestens nach einem Tag abgeklungen sein, muß unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Wenn Rennmäuse bei guter Haltung auch selten krank werden, kann Durchfall gelegentlich doch von gefährlichen bakteriellen Erregern oder auch Viren hervorgerufen werden, die beispielsweise dem Frischfutter angehaftet haben. Diese Erkrankungen können unbehandelt innerhalb kürzester Zeit zum Tod des Tieres führen. Ist man unsicher, was den Gesundheitszustand seiner Tiere angeht, die Haltungsbedingungen oder auch die Möglichkeiten der Zusammengewöhnung bisher einzeln lebender Tiere, können verschiedene Bücher eine erste Handlungshilfe bieten. Empfehlenswert für Einsteiger und erfahrenere Rennmaus-Halter ist aus meiner Sicht beispielsweise das Buch "Rennmäuse" von Michael Mettler, erschienen im Falken Verlag 1999 (Kostenpunkt 14,00 DM). Ebenfalls empfehlenswert ist das gleichnamige Buch "Rennmäuse" von Engelbert Kötter, erschienen im Verlag Gräfe und Unzer 1998 (14,90 DM). Ergänzend finden sich im Internet zahlreiche Adressen, unter denen man Informationen erfahrener Halter abfragen oder mit gleichgesinnten Menschen in Kontakt treten kann. Ein äußerst empfehlenswertes Forum ist die englischsprachige Gerbil Mailing List (GML), ein Diskussionsforum für Rennmaus-Halter und -Züchter aus aller Welt. Diese Adresse sowie viele weitere Links zum Thema finden sich in einer ausgezeichneten, sehr umfassenden Auswahl unter der folgenden Internet-Adresse: http://home.wtal.de/ehr/gerbils/links.htm Unter der Internet-Adresse ist außerdem die ebenfalls sehr empfehlenswerte, nagelneue (Februar 2000 !), deutschsprachige Rennmaus-Mailing-List zu finden <:8 )~~~. |
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