Training in Boston 2000

Boston

Ich war in der Woche vom 16.7-22.7.2000 in Boston, was mir gut gefallen hat. Diese Woche hatte ich mir vorgenommen, um wieder in ein kontinuierliches Training zu kommen, nachdem mich drei Infektionen innerhalb der letzten 8 Wochen beim Training stark eingeschränkt hatten.
Der Grund des Aufenthaltes war rein beruflich. Ich nahm an einem Seminar über die
eBusiness Strategien und Loesungen von Compaq teil. Das Seminar ging immer von 8 Uhr morgens bis 22 Uhr. Allerdings spielte sich ab 19 Uhr das ganze mehr auf einer persoenlichen/sozialen Ebene mit gemeinsamen Essen und gemeinsamer "Unterhaltung" zwischen den ca. 70 Teilnehmern von Hongkong bis San Francisco und von Toronto bis Buenos Aires sowie den Betreuern ab.
Schon bei der Ankunft am Sonntag fiel mir ein Stadtplan von Boston im Hotel auf, auf dem verschiedene Laufstrecken rund um das Hotel (Swissotel - Avenue de Lafayette) eingezeichnet waren!!! Mit meinem Frankfurter "Zimmernachbarn" Detlev sind wir dann schon mal am fruehen Abend durch die nahegelegenen Parks und zum Charles River gegangen.
Am Charles River stand eine Music Hall aus Beton, wo wir gerade die letzten Auftritte eines Bluesfestivals der vergangenen 10 Tage im Vorbeigehen mithoerten. Auf jeden Fall wusste ich jetzt, wie ich ganz bequem am naechsten Morgen zum Charles River gelangen konnte.
Am Montag habe ich mich dann so um 6 Uhr aus dem Hotel "gewagt", da es noch ziemlich schummrig (regenverhangener Himmel) war.
Bereits im ersten Park, den ich auf dem Weg zum Charles River durchquerte, habe ich die ersten LäuferInnen entdeckt.
Am Charles River wollte ich meinen Augen nicht trauen. Ich war wahrscheinlich einer der Spätaufsteher. Auf den Uferwegen war ein buntes Treiben von Joggern, Walkern und Läufern. Die Mehrzahl davon noch weiblich. Der Großteil davon im Alter von 20-30 Jahren. Nur ganz wenig Gruppenbildung - hoechsten "2 Teams". Bis auf die Gymnastiktruppe, die ihre Uebungen auf dem Rasen durchfuehrte. Viele davon trugen Walkmans in der Hand oder auf dem Ruecken, dann hatten auch viele eine Pulsmesser am Oberarm, welche ich hier noch nie gesehen habe.
Auf dem Charles River selbst tummelten sich Ruderboote (Achter, Vierer, Zweier, Einer) mit weiblichen und maennlichen Besatzungen (auch gemischte). Die muessen teilweise schon um 5 Uhr angefangen haben, um zu dieser Zeit ihre Boote im Wasser gehabt zu haben.
Hunde gab es auch, aber die waren wohl die Massen an Läufern gewohnt, so daß ich nicht ein negatives Zeichen von Läufern in diese Richtung bemerkt habe.
Zum Hotel zurueckgekommen warteten vor den Aufzuegen Trinkflaschen in Handtuechern eingerollt für die "Runners and Joggers" unter den Hotelgaesten.
Das hat so viel Spass gemacht, alleine in der "Masse" zu laufen, dass ich mich noch vier mal aufraffen konnte, morgens um 6 Uhr zu laufen. Nur am Samstag war ich um 6 Uhr einer der ersten, da fing der Trubel erst so um 7 Uhr an.
Sehr positiv war auch das Verhalten der Autofahrer gegenueber den Fussgaengern, die eine Engelsgeduld hatten, selbst wenn die bei Rot den zebrastreifen ueberquerten und die Autofahrer deswegen warten mussten.
Obwohl ich in dieser Woche ca. 95km gelaufen bin, habe ich trotzdem 3kg!!! zugenommen, da es in jeder kleinsten Pause Trinken und Essen gab und ich das Abendessen scheinbar ueberhaupt nicht "vertrage".

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