Die
Warteschlange ist lang
Lange bevor morgens
die Sonne aufgeht sind Frauen und Mädchen schon unterwegs zu Fuss,
um nach einigen langen Kilometern ihr kostbares Wasser zu finden. Oftmals
ist die Warteschlange lang und bis der Krug gefüllt ist können
Stunden vergehen. Die Erwachsenen tragen bei glühender Hitze bis 40
kg auf dem Kopf, bei den Mädchen kann es bis zur Hälfte gehen.
Ihr tänzelnder Schritt und das laute Kichern am Brunnenrand täuscht:
Wasserschöpfen ist ermüdend.
Wasser
ist Mangelware
Wasser ist in der Sahelzone
immer Mangelware. In der Trockenzeit wird in vielen Dörfern das Mass
von 5 Litern pro Person und Tag nicht erreicht, die für Trinken, Kochen
und Hygiene ein absolutes Minimum darstellen. Unter diesen Umständen
begnügt sich die Bevölkerung mit abgestandenem Wasser, was wieder
Krankheiten hervorruft. Dazu kommt, dass sich jedes Jahr der Grundwasserspiegel
senkt - eine Folge des Vormarschs der Wüste. Nicht selten erreichen
Ziehbrunnen Tiefen von 30 Metern.
15
- 30 Brunnen pro Jahr
Ursprünglich von
der Eglise Apostolique von Burkina entwickelt, unterstützt das Hilfswerk
Morija schon seit einem Jahrzehnt dieses Projekt. Gearbeitet wird
in der 8 Monate dauernden Trockenzeit. Sobald die ersten Regen fallen müssen,
die Arbeiten eingestellt werden. So werden mit sechs Bauequipen jedes Jahr
15 bis 30 Ziehbrunnen gebaut.
Die Dorfgemeinschaft
gräbt den Brunnen bis auf den Grundwasserspiegel, die Erde wird Eimer
um Eimer über einen Flaschenzug abgetragen bis unsere Brunnenequipe
mit dem Ausmauern beginnt. Neben viel Handarbeit werden auch 2 Kompressoren
eingesetzt. Sie erlauben Brunnen durch den Fels zu graben. Hauptnutzniesser
der neu Wasserquellen ist die Dorfbevölkerung.Im Jahr 1999 konnten
22 neue Brunnen mit einer Tiefe zwischen 6.30 m und 26 m gebaut werden.
Die totale Brunnentiefe betrug 312 m und dafür musste 970 m3
Erde und 161 m3 Felsen herausgegraben werden. Für das Ausmauern
der Schächte war 65 t Zement notwendig. Von diesen Brunnen profitieren
jetzt über 16'000 Personen in 8 Dörfern.