Startseite Lustige Texte Special Links Optische Täuschungen Simpsonsrezepte Fehleinschätzungen ILOVEYOU-Virus Informationen |
Außergewöhnliche Selbstmorde R. Budd Dwyer war der Leiter der Finanzbehörde von Pennsylvania. Er war der Verschwörung, des Postbetrugs, des Meineids und der Annahme von Schmiergeld angeklagt und für schuldig befunden worden. Das Urteil sollte am 23. Januar 1987 gesprochen werden, ihm drohten bis zu 55 Jahre Gefängnis. Am Tag vor der Urteilsverkündung lud er zu einer Pressekonferenz in seinem Arbeitszimmer ein. Er schickte die meisten seiner Assistenten hinaus, verteilte eine 20seitige Presseerklärung und nahm in scharfen Worten jene unter Beschuss, die er für seinen Sturz verantwortlich machte. Dann übergab den im Zimmer gebliebenen Mitarbeitern drei Briefumschläge und zog einen Revolver aus seinem Aktenkoffer. Nach den Worten "Bitte verlassen Sie den Raum, da sonst möglicherweise jemand zu Schaden kommt" schob er den Revolver in den Mund und drückte vor laufenden Fernsehkameras ab. Er war auf der Stelle tot und fiel, aus Mund und Nase blutend, gegen einen Schrank. Dwyer hatte seinen Tod bis in alle Einzelheiten sorgfältig geplant. Die Tische und Stühle in seinem Büro standen so, dass ihn keiner schnell genug erreichen konnte, um ihn am Abdrücken zu hindern. Die 21. und letzte Seite seiner Presseerklärung, in der er seinen Selbstmord ankündigte, hatte er zurückgehalten, weil sie erst nach seinem Tod gelesen werden sollte. William Kogut wartete auf seine Hinrichtung wegen des Mordes an einer Dame von zweifelhaftem Ruf. Er hatte der Frau die Kehle durchgeschnitten, sein Motiv gab er nie preis. Er hielt es für richtig, dass er für sein Verbrechen mit dem Tod bezahlen sollte, wollte dies jedoch selbst erledigen. Die Vorsichtsmaßnahmen der Gefängnisleitung durchkreuzten jedoch alle Selbstmordpläne, aber er hielt selbst in San Quentin an seinen Plänen fest. Vier Monate brauchte er, um
seine Selbstmordabsicht auszuführen. Er bastelte ein Rohrgeschoss aus einem der
Stahlfüße seiner Pritsche. Dann riss er Spielkarten in winzige Stücke und
stopfte sie in das Rohr. Das eine Ende verschloss er fest mit einem kurzen
Besenstiel, am anderen goss er Wasser hinein, um die Kartenschnipsel
aufzuweichen. Anschließend legte er das Rohr auf den kleinen Kerosinofen neben
seiner Pritsche, sodass das offene Ende in Stirnhöhe auf seinen Kopf gerichtet
war. Durch die Hitze des Ofens verdampfte das Wasser im Stahlrohr. Der dadurch
entstandene Druck entlud sich durch das offene Ende und katapultierte den Pfropf
aus zusammengepressten Kartenschnipsel mit solcher Wucht heraus, dass er Koguts
Schädel durchdrang. Schichtmeister Rudolf H. hatte sich finanziell übernommen und deshalb Streit mit seiner Frau. Zum letzten Mal wurde er gesehen, als er mittags über das Werksgelände kam und scheinbar einen Kontrollgang unternahm. Erst beim Schichtwechsel bemerkten Kollegen, dass H. nicht mehr da war. In seiner Kleidung fand sich ein Abschiedsbrief an seine Frau, in dem er schrieb, dass er unauffindbar wäre. Eine schwierige Suchaktion auf dem Werksgelände des erdölverarbeitenden Großbetriebes begann. Es gab Rohrbrücken und Rohrkanäle, mehr als fünfzig Kesselwagen und eine Reihe von Öltanks. Schließlich stieß man auf einen unvorschriftsmäßig verschlossenen Öltank. Wegen der Explosionsgefahr erforderte die Untersuchung des Tanks besondere Sicherheitsmaßnahmen. Einige Stunden später wurde die Leiche Hermanns mit Stangen ertastet. Die Bergung dauerte bis zum Morgen, er hatte sich einen 34 kg schweren Eisendeckel an den Hals gekettet. Die Obduktion ergab, dass die
Haut, die äußeren Schleimhäute und die Körperöffnungen erheblich mit Erdöl
verunreinigt waren. Erdöl füllte auch Magen, Zwölffingerdarm und die Luftwege
bis hinab zur Lunge. Als Todesursache wurde eindeutig Ertrinken in Erdöl
festgestellt. Anlass für den Selbstmord eines 44jährigen Mannes war eine unglückliche Liebe. Seine Freundin hatte sich von ihm getrennt, weil er oft betrunken war und sie mehrmals geschlagen, einmal sogar bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt hatte. Kurz nach der Trennung beschloss er, sich umzubringen. Er verfasste einen Abschiedsbrief und trank einige Schnäpse. Anschließend ging er in die Garage und fuhr seinen Wagen hinaus. Draußen hielt er mit laufendem Motor an, stieg aus und befestigte das eine Ende des Abschleppseiles an der Garage. Das andere Ende warf er durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz. Er schüttete Benzin in den Kofferraum und entzündete ihn. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz, drehte aus dem Ende des Abschleppseils eine Schlinge, legte sie sich um den Hals, schaltete den ersten Gang ein und gab Gas. Der Wagen fuhr an. Das Seil spannte sich und riss ihm den Kopf ab. Der Kopf fiel aus dem Fenster, der Körper verklemmte sich in der Tür. Durch die Zugkraft des Seiles kippte der weiterfahrende Wagen nach rechts und brannte teilweise aus. Bemerkenswert war die
glattrandige Abtrennung des Kopfes im vorderen Halsbereich, während sich in den
hinteren Wundbezirken die Struktur des Abschleppseiles abzeichnete. HMS, wie er von seinen Freunden, aber auch von manchen Feinden genannt wurde, war vor sechs bis sieben Jahren der mächtigste Industriebosse in Österreich. Ende 1998 war er bankrott, seine Millionenabfertigungen hatte er in seine marode Firma Novafrost Handels- und Beteiligungs-AG – ein Fass ohne Boden – investiert. Der Mann, der jahrelang die Geschicke der österreichischen Industrie maßgeblich beeinflusst hatte, war nicht imstande gewesen, seine private Firma erfolgreich zu führen. Als die Reinemachefrau am Morgen des 20. November die Wohnung Börseplatz 6 im vierten Stock betrat, muss sie den Schock ihres Lebens erlitten haben. Ihr Arbeitgeber saß in Blue Jeans und rotem Pullover leicht vornübergebeugt in einem Fauteuil, eine Winchester Mannlicher, Kaliber .243 – eine schwere Flinte mit verheerender Zerstörungskraft – gegen sein linkes Knie gelehnt. Wie die Rekonstruktion der Kriminalpolizei ergab, hatte Sekyra gegen 17:30 des Vortages den Lauf der Flinte in seinen Mund gesteckt und abgedrückt. Zuvor dürfte er den Lauf der Waffe noch mit Wasser gefüllt haben. Die Folgen waren für einen Laien kaum vorstellbar. Als sich der Schuss löste, gingen an die fünf Tonnen Druck los, in Sekyras Kopf explodierte dabei eine Gasblase aus verbranntem Pulver mit einem Inhalt von schätzungsweise 50 Litern. Das hatte zur Folge, dass 80% der Kopfmasse im gesamten Raum als Spray von Fett- und Blutstropfen, Knochensplittern und Gewebefetzen fein verteilt wurde. Anschließend schossen noch einige Herzschläge lang meterlange Blutfontänen aus dem offenen Körper. Sekyra hinterließ keinen
Abschiedsbrief. Schon sein Vater hatte Selbstmord begangen, die Gründe dafür
sind nicht bekannt. Sekyras Witwe wird keine Erbserklärung abgeben, denn
ansonsten würde sie ihr restliches Leben lang die Schulden ihres verstorbenen
Mannes abzahlen. |