Nein
vielmehr werden für den großen Rechenknecht "PC" eine immer
größer werdende Anzahl von Emulatoren angeboten. Emulatoren,
mit denen auf ausreichend schnellen Systemen ein C-64 simuliert werden
kann. Einen davon möchte ich jetzt vorstellen: Den C64s von Miha Peternel.
Der C64s wird in Deutschland von Pearl Agency
für fast 150 DM vertrieben. Ein außerordentlich stolzer Preis,
denn für das Geld kann man sich glatt einen gebrauchten C-64 leisten
(neue C-64 gibt es meines Wissens nicht mehr). Neben einer Diskette (der
Emulator) werden ein Paralellportkabel zum Anschluß eines 1541-Diskettenlaufwerks,
einer Datasette oder eines Commodore-Druckers und drei Gutscheine zum Updaten
der Software im Preis enthalten. Mittlerweile wird der Emulator direkt
von PHS vertrieben. Den derzeitigen Preis kenne ich nicht.
Als ich damals meinen C64s-Emulator in der Version
1.12 (jetzt gibt es inzwischen die 2.0 Version) ohne Probleme installiert
hatte, begrüßte mich wie in alten Zeiten der hellblau-blinkende
C-64 Cursor. Schnell habe ich meine alte 1541 angeschlossen und krampfhaft
versucht, mich an die alten C-64-Kommandos zu erinnern. Ersteinaml egal,
im Handbuch steht, daß es auch ein Menusystem gibt und ein paar Spiele
mitgeliefert wurden. Die C-64-Programme sind in einem File gespeichert,
das sich "Disk-Image" oder "Tape-Image" nennt und eine Diskette oder eine
Kassette simulieren soll. Tatsächlich können so C-64-Disketteninhalte
auf PC-Festplatte für die Nachwelt gesichert werden.
Schon
starte ich Giana Sisters - Das C-64 typische Rattern und Schnurren bleibt
nun natürlich aus, es wird von Diskette geladen. Stattdessen blinkt
am unteren Bildschirmrand eine Anzeige ab und zu auf, daß ein neuer
(virtueller) Disk-Track gelesen wird.
Diese Giana-Version scheint nicht Original zu
sein, da ein typisches Cracker-Intro vorgeschaltet ist. Was aber Original
ist, ist die Grafik und der Sound: Das Logo hüpft, eine Scroll-Schrift
saust von einem Ende des Bildschirms zum anderen und eine urwüchsige
Melodie blubbert in drei Stimmen über meine Gravis Ultrasound. Schnell
mit SPACE zum Spiel. Vorher wird noch gefragt, welche Art von Trainer angestellt
werden soll. Spannung...
Das Gesehene läßt alte C-64-Gefühle
wieder hochsteigen: Sound von Chris Hülsbeck und der komplette Giana-Spielspaß.
Nachdem ich mein Gamepad konfiguriert hatte, mußte ich glatt zwei
Stunden durchspielen. Für ein Spiel, daß nur 60 Kilobyte benötigt,
wirklich nicht schlecht. Kein Jump & Run auf dem PC kommt meiner Meinung
nach an Giana Sisters vorbei. Die Grafik und der Sound mag besser sein,
aber nicht jedoch das Handling und der Spielspaß, und darauf kommt
es schließlich an.
Das Übertragen von C-64-Disketten funktioniert
mit dem mitgelieferten Programm problemlos. Leider funktionieren nicht
alle Spiele. In der alten 1.12-Version erhängten sich einige Programme
wegen des Fastloaders des Emulators. Der kann jetzt allerdings in der 2.0
Version abgestellt werden. Trotzdem gibt es mit einigen Programmen teilweise
noch Probleme. So funktionieren einige gar nicht, stürzen ab oder
die Sprite-Kollision ist zu unzuverlässig. Bei digitaler Sprachausgabe
schmiert er zudem gelegentlich ab und ob Geos funktioniert, habe ich noch
nicht ausprobieren können. Alles in allem laufen aber über 90%
der Programme, zudem wird das Programm ständig weiterentwickelt. Gelungen
ist der Emulator schon jetzt. Die Menüs entsprechen zwar nicht dem
heutigen Standart, es ist aber schnell und einfach zu bedienen. Die Geschwindigkeit,
die Bildschirm-Refresh-Rate oder der schnelle Disketten- und Tapezugriff
sind im nu einzustellen. Der eingebauter Maschinensprachemonitor, die gelungene
C-64-Joystick Emulation (entweder Tastatur oder Joystick) und der fast
haargenau gleiche Sound runden den guten Eindruck ab.
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