Titel: Paradise Wing
Autor: Katy
FanFiction: Nr.1
Genre: Comedy mit Shonen-Ai-Elementen
Pairing: 1 x 2; 3 x 4 (angedeutet)
Anmerkung: Weder die Charaktere von GW noch von PK gehören mir, ich leihe sie mir lediglich für die Fanfiction. Man versteht die Story auch ohne dass man Paradise Kiss kennt, aber zumindest ein Bild von den Charakteren daraus zu haben, wäre nicht schlecht.. (Ich hätte die FF auch Gundam Kiss nennen können, aber irgendwie war mir das nicht geheuer...)
E-Mail: Katydid-Flash@web.de
Legende: [1] = Fußnoten am Ende eines Abschnittes, meine Kommentare
Und als letztes natürlich noch: Viel Spaß beim Lesen! Über Kommentare würde ich mich freuen.
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1
Es ist ein friedlicher Frühlingstag. Die Sonne scheint und das Leben erwacht langsam aus seinem Winterschlaf. Auch für die Menschen bedeutet der Frühling Neuanfang und Veränderung. So geht es auch den Gundam-Piloten.
Lasst uns doch einmal zu Heero und den anderen schauen...
„Hey, hat jemand meine Uhr gesehen?!“ Duo Maxwell läuft aufgeregt durchs Zimmer. „Ohne Uhr bin ich verloren! Hat sie jemand irgendwo liegen sehen?“ Keine Antwort. Duo geht schließlich ins Wohnzimmer und dort sitzen die anderen vier. [1]
Quatre Raberba Winner sitzt in einem bequemen Sessel und schlürft eine Tasse Tee, wie immer. Er schaut Duo fragend an. Trowa Barton schaut geistesabwesend aus dem Fenster, Heero Yuy studiert eine Landkarte und Chang Wufei meditiert – mitten auf dem Tisch.
„Was ist los, Duo?“ fragt Quatre. „Meine Uhr! Ich finde meine Uhr nicht!“ – „Hast du es schon auf dem Nachttisch probiert?“ – „Nein, ich denke, Tische sind doch etwas bequemer.“ – „Äh, nicht du, Wufei“, sagt Quatre und Duo schüttelt den Kopf. Er verlässt wieder das Zimmer.
Es klingelt plötzlich an der Tür und Trowa zuckt erschrocken zusammen. Er erhebt sich schließlich langsam, da keiner irgendwelche Anstalten macht, aufzustehen. Trowa geht zur Tür und kommt nach kurzer Zeit wieder zurück.
„Post“, sagt er und fährt den Handwagen ins Wohnzimmer. „So, mal sehen. Quatre, hier, deins.“ Trowa gibt ihm einen riesigen Beutel mit bunten Briefchen und Kuscheltieren.
„Euii!!!“ Quatre quiekt entzückt, obwohl er diesen Berg jeden Tag bekommt. „Okay, als nächstes Heero“, fährt Trowa fort und reicht ihm eine Kiste mit Morddrohungen und Liebeserklärungen, immer schön fifty-fifty. „Dann meins.“ Trowa packt einen Stapel Zirkusklamotten zur Seite. „Duo, hier...“
Duo kommt gerade wieder zur Tür rein und hält seine Uhr freudestrahlend in die Höhe, doch so gleich wird er halb von einem Berg von Briefen und riesigen Kreuzanhängern erschlagen. „Uuahh, meine Uhr!“
„Und zu guter letzt, Wufei.“ Trowa reicht ihm Schwerter, Wurfsterne, Dolche, Morgensterne, Spaten, Bratpfannen, Spiritusbrenner und so weiter. Man erhält fast den Eindruck, als könne ihn jemand nicht leiden...
Schließlich hält Trowa einen Briefumschlag in der Hand und sagt: „Einer ist für uns alle.“ Er öffnet ihn und liest ihn durch. „Hmm...“ – „Und?“ fragt Duo neugierig, nachdem er sich wieder aufgerappelt hat. „Ein Fototeam möchte mit uns Aufnahmen machen für eine Zeitschrift. Es liegt außerdem eine Einladung zum Styling-Studio ‚Paradise Kiss’ bei.“
„Davon hab ich schon mal gehört“, sagt Duo. „Es soll weltbekannt und megabeliebt sein.“ – „Wollen wir mal hingehen?“ fragt Quatre in die Runde. Duo nickt begeistert, Trowa zuckt die Schultern, Wufei schaut desinteressiert zur Seite und Heero wirft Quatre einen Blick zu, der das Blut in seinen Adern gefrieren lässt. Also ein eindeutiges Ja.
Trotz einiger Auseinandersetzungen physischer und psychischer Natur entschließen sich die fünf, dem Studio einen Besuch abzustatten.
[1] Sie leben in einer WG auf der Erde.
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2
Tokyo – die Metropole schlechthin. Es ist sonnig und der Himmel ist wolkenlos. Überall Menschen, die eilig und zielstrebig vorangehen, aber auch gemütlich schlendernde Leute ziehen vorbei. Und mitten unter ihnen unsere 5 Gundam-Piloten.
Wollen wir doch mal schauen, was sie so machen...
„Wo ist denn dieses Studio nun?“ fragt Trowa sich umsehend. „Hey, dort!“ Duo zeigt auf ein riesiges Gebäude, das eigentlich nicht zu übersehen ist. „Ja, das muss es sein. Last uns reingehen“, sagt Quatre und die Truppe bewegt sich in Richtung ‚Paradise Kiss’.
Sie betreten die große Eingangshalle und eine junge Frau kommt auf sie zu. „Oh, Sie müssen die Gundam-Piloten sein“, sagt sie mit einem breiten Grinsen. „Herzlich willkommen im Paradise Kiss! Die Gründer dieses riesigen Konzerns werden Sie höchstpersönlich in Empfang nehmen und stylen. Folgen Sie mir bitte.“
Weiter geht’s. Nach einigen Rolltreppen und Gängen erreichen sie zwei große Glastüren.
Die junge Frau öffnet sie und sagt freundlich: „Würden Sie sich bitte für ein paar Minuten hier aufhalten? Die Herrschaften werden gleich kommen.“ Sie verlässt das Zimmer.
„Mann, war die schleimig freundlich!“ sagt Duo. „Habt ihr dieses schmalzige Grinsen gesehen?“ – „Ja, sie hatte Petersilie zwischen den Zähnen“, antwortet Wufei.
„Aber ansonsten ist das doch ein netter Laden“, sagt Quatre und schlürft eine Tasse Tee. „Äh, wo hast du denn den Tee nun schon wieder her?“ fragt Duo verwundert. „Die Autorin hat mir einfach eine Tasse in die Hand gedrückt.“ – „Ah ja.“
Nach kurzer Zeit sind Schritte von draußen zu vernehmen und die Türen werden geöffnet. Vor den fünf Gundam-Piloten stehen nun fünf... tja was? Fünf Leute eben.
„Ach, du Schei**!“ ruft Duo aus. Heero boxt ihm in die Seite. „Äh, ‚tschuldigung. Sch... schön, euch kennen zu lernen, wollte ich sagen.“
Arashi, der Punk der 5 Parakiss-Leute, sagt: „Gut, dass ihr hergekommen seid. Ihr habt’s bitter nötig.“ Heeros rechte Augenbraue beginnt nervös zu zucken. „Arashi!“ sagt das kleine süße Mädchen mit den rosa Haaren, Miwako, neben ihm. „Sie sind doch unsere Gäste! Endschuldigt ihn, er meint es nicht so. Kommt bitte mit.“ [2]
Heero und Anhang folgen den 5 Leuten. Zu den anderen dreien gehören ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren und Modelmaßen, Yukari, genannt Caroline; ein Mann mit Cowboyhut und Anzug, George, und einem... tja, es lässt sich nicht genau feststellen, was es ist. Aber es heißt Isabella und ist auffällig geschminkt.
Die fünf Jungs werden in unterschiedlichen Räumen untergebracht, mit je einem Mitglied von ParaKiss. In Raum 1 befinden sich Heero und Miwako, im zweiten Duo und Arashi, in Zimmer 3 Trowa und George, im vierten Quatre und Isabella und im letzten Wufei und Yukari.
[2] Und doch meint er es so.
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3
Es ist noch immer Freitag. Ein paar kleine Wölkchen erscheinen am Himmel und ziehen ruhig vorbei. Im Studio ‚Paradise Kiss’ sitzen fünf junge Leute, die mehr oder weniger gespannt auf ihr neues Styling warten.
Lasst uns doch zuerst einmal zu Raum Nummer 1 schauen...
„Okay, setz dich bitte dort hin“, sagt Miwako und deutet auf einen drehbaren modernen Stuhl. Heero lässt sich nieder und schaut sie mit kalten Augen an. „Ähm...“ Miwako scheint nervös zu sein, sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll.
„Nun, ich würde sagen, wir.. äh.. ich... na zuerst eben die Bartstoppeln wegrasieren.“ – Heero dreht blitzartig seinen Kopf in Richtung Miwako und fragt: „Bartstoppeln?!“ [3]
Miwako lächelt und sagt: „Ja, Bartstoppeln.“ – Heero fässt sich kurz ans Kinn und lässt ein mürrisches ‚mmh’ von sich hören. Er benutzt nie einen Spiegel und ein großer Denker ist er auch nicht.
Miwako holt eine Klinge aus einem Schubfach und geht zu Heero zurück. Sie schmiert ihm Rasierschaum ins Gesicht und bevor sie ansetzen kann, sagt Heero: „Wenn du mich schneidest, bring ich dich um.“ [4] Miwako lächelt verschmitzt (was soll sie sonst machen?) und ist nun noch nervöser als vorher.
Doch die schwierige Operation glückt und es geht weiter. Miwako schleift Heero in einen riesigen Raum mit zig Schränken. Hier befinden sich alle Modelle, die ParaKiss hergestellt hat. Von irre schrill über normal bis hin zu tödlich langweilig ist für jeden Typ etwas dabei. Allerdings ist die Palette der auffallenden Sachen um Breiten größer.
Miwako sucht ein paar Sachen für Heero heraus, die er anprobieren soll. Darunter sind bunte Shirts, Jacken, Hosen, teure Schuhe und einiges Zeugs mehr. Der Stapel erinnert Heero unbewusst an die morgendliche Post. Er probiert in der Umkleidekabine die ersten Sachen an und kommt dann mürrisch wieder heraus.
„Oh, das sieht gut aus!“, meint Miwako freudestrahlend. Heero trägt ein schwarz-weiß kariertes Shirt, dazu eine lange schwarze Hose mit Nieten und silberner Gürtelschnalle. Außerdem hat er einen knielangen dunkelbraunen Mantel an und ebenfalls braune Schuhe.
Miwako betrachtet Heero aufmerksam von allen Seiten und sagt dann: „Doch, das ist gut! Die Mädels werden dir hinterher rennen!“ – „Dann will ich es nicht“, sagt Heero und will in Richtung Umkleide gehen. Miwako schaut ihm leicht verwirrt nach und meint dann: „Naja, vielleicht gefällt es auch Jungen?“
Heero bleibt abrupt stehen.
Schweigen.
Miwako lacht verlegen und sagt: „Gut, wenn du das gleich behalten willst, brauchen wir ja nicht weiter zu suchen, oder?“ – „Hn.“– „Neuer Haarschnitt?“ – „Hn.“ – „Neue Haarfarbe?“ – „Hn.“ – „Zufrieden?“ – „Ja.“
„Gut“, sagt Miwako erfreut. „Dann lass uns gehen. Vielleicht ist jemand anderes auch schon fertig.“
Heero und Miwako verlassen Zimmer eins und gehen wieder in Richtung des Aufenthaltsraums. Allerdings ist dort noch niemand.
[3] Er spricht das Wort aus, als wüsste er nicht, was das ist.
[4] Quelle: „Die Farbe Lila“
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4
Freitag – ein sonniger, leicht bewölkter Tag. Die Straßen sind belebt und auch das Paradise Kiss ist voller Menschen. Darunter auch die fünf Gundam-Piloten. In Zimmer zwei befinden sich Duo und Arashi, zwei sehr unterschiedliche Typen.
Wollen wir doch mal sehen, was dort so los ist...
Duo und Arashi sitzen sich schweigend gegenüber. Beide starren sich an, ohne ein Wort zu sagen oder eine Bewegung zu machen. Es ist totenstill, keine anderen Geräusche sind zu vernehmen.
Eisiges Schweigen – über mehrere Minuten. Und plötzlich – eine Haarsträhne von Duos Pony fällt nach vorne.
„Scheiße!“, ruft er aufgebracht. Arashi grinst und sagt: „Du Verlierer! Da siehste mal, wie bekloppt deine Frisur is!“
Duo hat das Wer-sich-zuerst-bewegt-Spiel verloren. Sie hatten gewettet, und Duos Einsatz war, dass Arashi ihn stylen kann, wie er will.
„Na, dann, jetzt machen wir mal ’nen Menschen aus dir!“, sagt Arashi und zerrt Duo in Richtung Garderobe. Dieser wehrt sich wild, aber Arashi ist nicht zu bremsen. Auch in diesem Raum gibt es haufenweise Klamotten in allen Formen, Farben und Größen.
Arashi stellt Duo in einer Ecke ab und macht sich daran, Sachen für ihn rauszusuchen. Duo holt seinen Kreuzanhänger heraus und betet, dass Arashi ihn nicht verunstaltet und seine Haare am Leben bleiben. Amen.
„Okay, das als erstes!“, sagt Arashi nach Beendigung seiner Suche und hält Duo ein paar Sachen vor die Nase.
„Nein!“, jault Duo entsetzt auf. Er betrachtet verstört die schwarze zerrissene Hose, das dunkelrote Shirt mit dem schwarzen Muster, die vielen Sicherheitsnadeln an der Jacke und die anderen Accessoires. „Nein, das geht nicht!“
„Oh, stimmt! Ich hab was vergessen: den Gürtel!“ Da der Berg Klamotten nun vollständig ist, drückt Arashi diesen Duo in die Hand und schiebt ihn in die Umkleide. „Vergiss es!“, faucht Duo. „Ich zieh das nicht an!“ – „So? Ich glaube, deine Haare sehen das anders!“, sagt Arashi mit einem Ausdruck von gehässiger Vorfreude. Blitzschnell ist Duo in der Umkleide verschwunden.
Einige Minuten vergehen, die ganze Zeit sind Wörter wie „verdammt, schei**, mist“ und so weiter von Duo zu vernehmen. [5] Trotzdem schafft Duo es schließlich, die Klamotten anzuziehen und aus der Kabine zu kommen.
„Ja, das ist cool!“ sagt Arashi begeistert. „Ich bin ein Genie!“ – „Schön wär’s, du Idiot! So lauf ich auf keinen Fall rum!“ – „Musst du aber, so war die Wette!“
Duo geht mürrisch in Richtung Tür, doch Arashi hält ihn zurück. „Moment mal, deine Haare!“ Duo umklammert verzweifelt seinen Zopf und sagt fast den Tränen nahe: „Aber ich hab doch das Zeug angezogen!“ – „Ich hab ja auch nichts von Abschneiden gesagt!“ Also wird Duo wieder in den Raum geschleift.
„Mann, deine Haare sind viel zu lang, um sie hochzustylen!“ meint Arashi genervt. Mein Glück, denkt Duo. [6]
Nach einigen vergeblichen Versuchen, mit Duos Haaren etwas Vernünftiges anzufangen, entschließt sich Arashi für eine 80er-Jahre-Föhnfrisur. Bei der Haarlänge sieht er aus wie ein Löwe.
„Mann, das ist der Hammer!“ lacht Arashi zufrieden und Duo denkt voller Entsetzen an das bevorstehende Fotoshooting.
[5] verflücht! *g* (versteht eh nur meine Schwester...)
[6] Stellt euch Duo doch mal mit Arashis Frisur vor! Haarsträubend! (wortwörtlich)
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5
Nun, wie ihr euch denken könnt, ist immer noch dieser schöne Frühlingstag mit den ebenso schönen Wolken am Himmel. (Klingt wie Quatre...) Auch die Leute sind noch immer unterwegs, die Straßen Tokyos sind immer belebt.
Lasst uns nun mal Zimmer Nummer drei begutachten...
Trowa hat schon auf dem kleinen modernen Stuhl platzgenommen. George betrachtet ihn prüfend, und Trowa kommt sich ziemlich dämlich vor. „Ja, aus dir kann man was machen“, sagt George nach einer Weile zufrieden. „Warte einen Moment.“
George verschwindet in dem anliegenden Raum mit der riesigen Ansammlung von Klamotten. Nach zehn Minuten ist er zurück. Alles was er in den Händen hält strahlt und glänzt nur so.
„Äh“, sagt Trowa etwas irritiert. „Wir gehen zu einem Fotoshooting, nicht auf einen Galaabend.“ – „Wirklich? Dann sind das die falschen Sachen.“, antwortet George und verschwindet wieder. Trowa atmet erleichtert auf. Nach kurzer ist George zurück – mit noch strahlenderen und glitzernderen Klamotten.
„Das ist genau das Richtige für ein Fotoshooting. Die anderen Sachen waren für den Alltag.“ Trowa kann es nicht glauben und ist sprachlos. Aber was soll er machen? Er probiert die Sachen an und sieht aus, als würde er frisch vom Laufsteg kommen. Alles funkelt nur so, dass Trowa den Sternen Konkurrenz machen könnte.
Die Kleidung ist aus Seide und Satin – in einem perfekten Verhältnis aufeinander abgestimmt, sowohl farblich als auch flächig. „Hmm... Irgendwas fehlt noch...“ meint George und überlegt. „Irgendwas müssen wir mit den Haaren machen...“
Gesagt, getan. Trowa bekommt eine neue Haarfarbe. Er hat heftige Einwände, die aber nichts bringen. Er bekommt blonde Haare. Dann formt George sie so hoch, dass er fast aussieht wie ein Hahn. Er hat irgendwie Ähnlichkeit mit Arashi...
Trowa lässt sich nun wieder auf dem Stuhl nieder und betrachtet sich besorgt. Er kommt sich ziemlich dämlich vor, wie am Anfang, nur dass er jetzt auch noch so aussieht. George sieht das ganz anders.
„Ja, das ist gut,“ sagt George zufrieden. „Etwas so Perfektes gelingt einem nicht alle Tage.“ – „Aber die Haare! Das ist so... extrem!“ George grinst, legt einen Arm um Trowas Schulter und sagt: „Das ist es ja. Ich liebe extravagante Sachen. Und du gefällst mir auch.“
Trowa springt entsetzt auf. War das gerade ’ne Anmache oder ein Scherz? Weil er nicht weiß, wie er darauf reagieren soll, lacht Trowa einfach. [7]
„Ha, ha, jetzt bin ich doch glatt drauf reingefallen!“ sagt er. George sieht ihn ernst an und antwortet: „Ja, wenn es ein Scherz gewesen wäre.“ Trowa hat nun also die Bestätigung, das es eine Anmache war.
Sein Blick wandert langsam zur Tür und seine Beine streben in die gleiche Richtung. „Ich nehme also an, dass du zufrieden bist?“ fragt George. „Ja, natürlich!“ antwortet Trowa in der Hoffnung, nun in Ruhe gelassen zu werden.
Aber George folgt ihm, schließlich müssen sie zusammen zum Aufenthaltsraum.
[7] Wenn Quatre das zu ihm gesagt hätte, wäre Trowa ihm wohl um den Hals gefallen...
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6
Es ist immer noch derselbe Tag, mit demselben Wetter und denselben Leuten. Die Stadt heißt noch immer Tokyo und dies schreibt sogar dieselbe Autorin. Also warum lest ihr euch das jedes Mal durch? Erwartet ihr etwas Neues? Dass es mal regnet?
Lange Rede, kurzer Sinn – auf zu Raum Nummer 4...
Quatre betritt den Raum und vor ihm steht Isabella, die Drag-Queen vom Paradise Kiss. Sie hat ein außergewöhnliches Kleid an und ist auffallend geschminkt. Quatre hofft innig, später nicht selbst so auszusehen.
„Komm doch bitte mit“, sagt Isabella freundlich und Quatre folgt ihr ins nächste Zimmer, ja wie ihr wisst, der mit den Unmengen an Klamotten. „Ich halte es für eine gute Idee, die Sachen zusammen auszusuchen“ meint Isabella. Quatre nickt zufrieden und die beiden durchstöbern den Raum.
Aber Quatre hat Pech: Überall nur auffällige, grelle Kleidung, von bunt bis kitschig, nichts neutrales oder eher unauffälliges, wie es ihm lieber wäre. Isabella ist mit vollem Eifer dabei, Quatre alle möglichen Vorschläge zu machen, doch dieser lehnt jedes Mal ab.
Naja, nur solange bis Isabella der Geduldsfaden reißt. „Ich dachte, ihr seid hier, um euch neu einzukleiden“, sagt sie leicht gereizt. „Gefällt dir denn hier absolut nichts?“ – „Was heißt, nicht gefallen... Es ist einfach nicht das richtige für ein Fotoshooting.“ „Oh!“ Isabellas Augen leuchten. „Ein Fotoshooting? Warum hast du das nicht gleich gesagt?“
Sie holt einen kleinen Schlüssel aus ihrem Kleid hervor [8], und geht in Richtung eines Vorhangs. Sie schiebt ihn beiseite und dahinter erscheint eine Tür. In diesem Raum sind ebenfalls viele Klamotten, aber was für welche! Kleider und Anzüge, so detailreich bearbeitet und bestickt, mit Verzierungen aller Art.
Quatre ist total verblüfft und Isabella lächelt zufrieden. Sie zeigt ihm wieder unzählige Sachen. Diesmal kann er sich nicht entscheiden, denn so viele elegante Sachen hat er noch nie auf einmal gesehen. Schließlich entscheidet er sich für einen Anzug in dunkelblau, mit außergewöhnlichen Verzierungen an Ärmel- und Beinenden.
Quatre ist völlig zufrieden mit seinem neuen Outfit, aber Isabella wohl nicht mehr ganz. „Ach, das gibt Ärger...“ sagt sie seufzend. „George meinte, ich solle nicht den zweiten Raum anbieten, aber ich hab’s schon wieder getan...“
Sie fängt sich aber schnell wieder und meint: „Nun noch die Haare.“ Quatre setzt sich auf den Drehstuhl vor dem riesigen Wandspiegel und Isabella kommt mit etwas gelben, langen in der Hand an. [9] Quatres Augen weiten sich entsetzt, aber es ist tatsächlich ein Haarteil!
Er versucht verzweifelt, Isabella davon abzubringen, aber sie gibt nicht nach. „Du konntest die Sachen aussuchen und somit lege ich die Frisur fest“, sagt sie und Quatre muss sich wohl oder übel geschlagen geben.
Isabella macht ihm das Haarteil hinten am Nacken zusammen, sodass es aussieht, als hätte Quatre lange Haare und würde einen Zopf tragen. „Ja, wunderbar!“ Isabella ist sehr zufrieden mit ihrem Werk, das Opfer allerdings nur zur Hälfte. Aber die Parakiss-Leute haben es eben an sich, ihre eigenen Vorstellungen umzusetzen.
Quatre und Isabella verlassen nun das Zimmer und begeben sich ebenfalls zum Aufenthaltsraum.
[8] Wo her denn bitte?! In einem Kleid sind für gewöhnlich keine Taschen...
[9] Eine Banane...?
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7
Tokyo – das Wetter hält. Tokyo – die Leute bleiben. Tokyo – die Stadt steht. Ansonsten gibt es nichts neues. Die fünf Gundam-Piloten befinden sich immer noch im Paradise Kiss. Langsam wird es Zeit, dass sie wieder herauskommen, nicht?
Nun geht es zum letzten Raum mit Wufei und Yukari...
Wufei betritt den Raum Nr.5 mit einer schrecklichen Vorahnung, die sich sogleich bestätigt. Yukari lächelt freundlich und winkt ihn herein. ‚Na toll, ne Frau!’ denkt er und schließt die Tür hinter sich.
„Nun, hast du irgendwelche Vorstellungen, wie ich dich stylen könnte?“, fragt Yukari und Wufei antwortet mit Verachtung: „Ja, nämlich gar nicht!“ Yukari sieht ihn erstaunt an. „Eh? Warum bist du dann hier?“
Wufei ignoriert sie und lässt sich auf den nächstbesten Stuhl nieder. Er beobachtet sie scharf und sagt dann: „Wenn du mich anrührst, bist du tot!“ Als Yukari das zu hören bekommt, antwortet sie sauer: „Was denn? Bin ich zu schlecht, um dich zu stylen?!“ – „Nein, ich hasse Frauen!“
Schweigen. Yukari grinst und fragt: „Oh, bist du etwa schwul?“ – „Nein, dumme Pute!“ Wie kann sie ihn nur so etwas fragen?!
Das lässt sich Yukari aber nicht gefallen. Sie geht auf ihn zu und sagt: „Was willst du eigentlich, Knirps?“ [10] Wufei wird wütend, doch bevor er irgendetwas machen kann, meint sie: „Ich werde dich nicht anfassen, aber dafür hörst du auf rumzumotzen, klar?“
Wufei knurrt verbittert und geht den Kompromiss ein. Yukari sucht verschiedene Sachen aus und Wufei probiert sie an. Beide sagen kein Wort, es herrscht Funkstille.
Dann sagt Yukari: „Also, das zweite gefiel mir am besten. Was meinst du?“ – „Keine Ahnung. Mode interessiert mich nicht.“ Yukari seufzt. „Nun, wenn es dir egal ist, nimm das zweite.“
Wufei zieht nun wieder das rote Hemd und die beige Hose an. Klamotten ohne irgendwelchen Schnickschnack. Es ist sehr einfach, aber Yukari wagte erst gar nicht, ihm die schrillen Sachen vor die Nase zu halten. Sie will ihn so schnell wie möglich wieder loswerden.
Das wird sie aber vorerst nicht, schließlich müssen sie gemeinsam zum Aufenthaltsraum. Dennoch bleibt ihr das Haare stylen erspart, denn Wufei lässt sie nicht näher als zwei Meter Entfernung heran.
„Nun, dann können wir gehen“, sagt Yukari und kann die Erleichterung nicht verbergen. Wufei ist auch froh und hofft, im Aufenthaltsraum nicht der erste der Jungs zu sein.
[10] Nun, sie ist Model, sie kann sich das erlauben bei der Größe...
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8
Schönes Wetter heute, und so nette Leute. Es hat sich in der Zwischenzeit nicht viel verändert, nur der Umstand, dass jetzt alle Gundam-Piloten aus den Räumen heraus sind.
Aber kommen wir noch mal zu dem Zeitpunkt, als der erste Pilot den Aufenthaltsraum betrat...
Miwako und Heero gehen schweigend den Flur entlang. Sie erreichen den Raum und beide lassen sich irgendwo nieder. Schweigen.
„Ähm, möchtest du vielleicht etwas trinken?“, fragt Miwako schließlich, um die bedrückende Stille wegzuräumen. „Nein.“, antwortet Heero trocken. ‚Er redet wohl nicht gern...’ denkt Miwako. ‚Und er hat so ausdruckslose Augen... Ob das normal ist?’
Aber sie kommt nicht dazu, weiter darüber nach zu denken, denn schon betreten Wufei und Yukari den Raum. Miwako freut sich, jetzt jemandem zum Erzählen zu haben.
Beide setzten sich und Miwako und Yukari fangen sogleich an, zu quatschen. „Weiber“, gibt Wufei noch von sich, Heero schweigt wie immer.
Nach ein paar Minuten kommt Isabella mit Quatre herein. „Mann, was hat sie aus dir gemacht, Quatre?!“, fragt Wufei ungläubig, als er seine Haare sieht.
„Tja... Ich hatte keine andere Wahl.“, antwortet dieser und setzte sich zu den anderen. „Aber der Anzug ist wunderschön.“ Heero und Wufei werfen sich wortlos einen Blick zu. War ja klar...
Es vergeht einige Zeit und nun kommen Duo und Arashi an. Duo traut sich erst gar nicht in den Raum, aber hat er eine Wahl?
Als er den Raum betritt, ist es schlagartig ruhig. Dann fangen Miwako und Yukari leise an zu lachen, die anderen stimmen allmählich mit ein und schließlich endet alles in schallendem Gelächter. Sogar Wufei und Heero können bei dem Anblick ihre starre Miene nicht beibehalten.
„Ja, ja! Lacht nur!“ ruft Duo aufgebracht. „Was kann ich denn dafür, wenn mich dieser Mistkerl so verunstaltet?!“ Aber die anderen ignorieren ihn und lachen sich halb krank.
„Dass du mit der Mecke überhaupt durch die Tür gekommen bist, grenzt schon an ein Wunder!“ bemerkt Wufei grinsend. Auch Quatre, der sich sonst nie über andere lustig macht, kann sich ein Kommentar nicht verkneifen. „Duo... du... du siehst aus wie ein Löwe!“
Arashi ist von der ganzen Szene begeistert. Er hat mal wieder eine Glanzleistung hingelegt, und dass es auf Kosten anderer ist, ist ihm gerade recht. Duo setzt sich beleidigt weit von den anderen weg und die anderen beruhigen sich langsam wieder. ‚Den bring ich um!’ denkt Duo und funkelt Arashi wütend an.
Die anderen sind nun wieder ruhig und fangen an, sich normal zu unterhalten. [11] Duo schmollt in seiner Ecke.
Dann geht wieder die Tür auf und George tritt ein. Hinter ihm taucht ein grellend helles Licht auf. Alle sind von dem Anblick wie gelähmt.
„Nein!“ ruft Duo plötzlich aufgebracht. „Es ist Gott persönlich...“ er verkriecht sich noch mehr in seine Ecke und wimmert: „Da-das mit Shinigami und so ist doch nur Spaß... Ich bin doch nicht wirklich der Gott des Todes, nicht...? Du... du bist doch nicht hier, um mi-mich zu holen, nicht?“
„Sag mal, was redest du da, Duo?“ fragt plötzlich eine vertraute Stimme. „Trowa?“ fragt Duo ungläubig. „Ja, wer sonst?“
Duo sinkt langsam auf den Boden und seufzt. „Puh... Ich wär fast gestorben...“ Trowa begutachtet erst mal die anderen und dann sieht er zu Duo. „Eh... Du siehst irgendwie aus wie ein...“ – „LÖWE!“ rufen die anderen und erneut bricht das Gelächter aus.[12]
[11] Nun, nicht alle...Heero: „Hn.“ - Wufei: „Hm?“ - Heero: „Hn!“ - Wufei: „;Hm.“
[12] Ist das nicht schön? Trowa und Quatre haben immer die gleichen Gedanken... Und Trowas Haare erkennt man durch sein strahlendes Auftreten gar nicht erst. Da hat er Glück...
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9
Die Sonne scheint weiterhin und der Himmel ist wolkenlos. Die fünf Gundam Piloten haben es endlich geschafft und sind aus dem Paradise Kiss heraus. Sie sind mit dem Auto unterwegs zum Fotoshooting.
Duos Haare sind nach wie vor Gesprächsthema Nr.1...
Das Taxi fährt schnell in die gewünschte Richtung, doch Duo kommt es vor, als würde das Auto kriechen. Er muss sich die ganze Zeit dumme Bemerkungen anhören. Er würde am liebsten aussteigen und das Fotoshooting abblasen, aber da machen die anderen nicht mit. Nur Quatre nimmt Duo etwas in Schutz.
„Ich glaube, beim Fotoshooting können wir Gruppenbilder vergessen“, meint Wufei. „Duo stiehlt uns ja die ganze Show!“ – „Ja, wir werden im Haardschungel verloren gehen“, stimmt Trowa ihm zu. „Als Rettung wird uns nur noch ein Suchtrupp bleiben,“ beendet Heero schließlich die Runde.
„Hört doch endlich auf damit!“ sagt Duo gereizt. „Warum müsst ihr immer auf mir herumhacken?! Die Frisur ist schon schlimm genug!“ – „Duo hat recht.,“ sagt Quatre. „Vergesst das doch einfach, er fühlt sich doch so schon mies genug.“
Die anderen drei müssen sich für den Rest der Fahrt ziemlich zusammenreißen, dennoch ist manchmal ein leises Lachen zu vernehmen. Duo fühlt sich unglaublich unwohl und je näher sie dem Studio kommen, desto nervöser wird er. Warum muss immer ausgerechnet ihm so etwas passieren...?
Nach dreißig Minuten kommen sie am Ziel an. Duos Mut hat ihn nun gänzlich verlassen, als er das Gebäude sieht. Es ist nicht nur das Fotoshooting, das ihm Grauen bereitet, sondern auch die Öffentlichkeit. Duo setzt sein schwarzes Cappy auf, um wenigstens einen Teil seiner Haarpracht zu verstecken, aber dieser Versuch hat nicht viel Sinn.
Quatre schaut ihn mitleidig an und sagt: „Du schaffst das schon, Duo. Du bist ja nicht allein.“ Duo schaut zu Trowa, Wufei und Heero herüber und sieht in deren grinsende Gesichter. Nein, er ist nicht allein, aber es wäre ihm lieber gewesen.
Heero macht plötzlich einen Schritt auf Duo zu, schubst ihn ein Stück nach vorn und sagt: „Reiß dich zusammen. Wenn wir fertig sind, fahren wir nach Hause und du hast es hinter dir.“ Duo schaut Heero dankbar an, sieht aber nicht das schadenfrohe Grinsen auf seinem Gesicht. [13]
„Okay, ich geb mir Mühe“, antwortet Duo und die fünf Piloten gehen los. Duo merkt trotz eingezogenem Kopf die vielen merkwürdigen Blicke der Passanten und würde am liebsten im Erdboden versinken. Sogar der Taxifahrer, der sie her gebracht hatte, konnte sich kaum zurückhalten. Da er aber seine Kunden nicht vergraulen wollte und auf ein gutes Trinkgeld hoffte, riss er sich zusammen.
Am Gebäude angekommen, betreten die Jungs die Eingangshalle und melden sich an. Dann geht’s ein paar Treppen aufwärts und sie werden von einer jungen Frau (mal wieder) abgeholt. Dazu, wie sie guckt, muss man ja nichts sagen...
[13] Ja, auch ein Heero kann fies sein...
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10
Es ist noch immer derselbe Tag, nur der Handlungsort ist ein anderer: Ein anderer Stadtteil von Tokyo. Das Wetter ist wie immer herrlich, die Straßen sind voll von Menschen. Zum Glück ist das der letzte Teil, langsam geht mir dieses Geschwafel auf den Geist...
Aber nun auf zum Fotoshooting...
Die Fotografin lächelt und bittet die fünf Gundam Piloten herein. Wufei guckt wieder verächtlich weg. ‚Schon wieder ´ne Frau... Hier muss irgendwo ein Nest sein...’ denkt er miesgelaunt, Duos Anblick hebt die Stimmung aber sogleich wieder an.
Die Fotografin namens Mrs. Raffaello [14] unterdrückt das aufkommende Lachen geschickt, in ihrem Beruf hat sie schließlich schon ganz andere Typen gesehen. Sie sagt völlig gelassen: „Wir benötigen vorher bitte noch ein paar persönliche Angaben.“
Damit geht sie auf Quatre zu und stellt ihm ein paar Fragen zu seiner Person. Dann ist Duo an der Reihe. „Nun, wie alt sind Sie?“, fragt Mrs. Raffaello. „15“, antwortet Duo. „Geburtsdatum?“ – „2. August.“ – „Sternzeichen?“
Totenstille. Duo verzieht das Gesicht. „Nun?“ fragt Mrs. Raffaello etwas irritiert. Duo seufzt und sagt dann: „L... Löwe.“
Ein unwahrscheinlich lautes Gelächter erfüllt den Raum, die anderen vier kriegen vor Lachen kaum noch Luft und selbst Mrs. Raffaello ist am Ende. Duo kocht förmlich, es ist schon fast, als wäre dieser Tag verflucht – oder er selbst.
Nach einigen Minuten des Langsam-wieder-zu-sich-Kommens beginnt das Fotoshooting. Duos Haare sorgen für einige Probleme, da sie sehr viel Platz in Anspruch nehmen und den anderen Jungs die Sicht klauen. Aber Mrs. Raffaello ist ja Expertin, sie bekommt ein paar gute Bilder zusammen.
Duo steht auf allen Bildern in der Mitte, wenn nicht würde er durch sein Haarvolumen das Bild aus dem Gleichgewicht bringen. Und Trowa sieht wie die Sonne persönlich aus, seine Haare sind durch das Blitzlicht noch weniger zu erkennen. Die anderen drei sind mit dem Resultat ganz zufrieden, besonders Wufei, für den es keine große Umstellung war.
Nach dem Fotoshooting geht es so schnell wie möglich nach Hause. Duo muss sich sofort sie Haare waschen, sonst vergisst er sich selbst. [15] Dies getan scheint die Welt wieder in Ordnung zu sein, aber nicht für lange Zeit...
Eine Woche später geht Duo in einen Kiosk. Der Verkäufer sieht ihn schon ganz merkwürdig an, was Duo stutzig macht, aber als er dann in der Zeitschriften-Ecke ist, bleibt ihm fast das Herz stehen: auf sämtlichen Zeitungen zieren die Bilder vom Fotoshooting die Cover...
Duo verflucht seitdem diesen Tag und schließt sich nur noch in seinem Zimmer ein, in der Hoffnung, die Qual würde irgendwann ein Ende haben. Aber etwas Gutes hat das Ganze: Seitdem erhält Duo haufenweise Fanpost. Die Jungen bewundern ihn für seinen Mut (sie wissen ja nicht, dass er gezwungen wurde) und die Mädchen sind von seinem ‚einzigartigen Style’ hin und weg.
Und wenn die anderen vier Gundam Piloten von Duo nicht umgebracht worden sind, so lachen sie noch heute...
[14] Sorry, ich hatte nach einem Namen gesucht und da stand gerade dieses leckere Zeug neben mir...
[15] Manch ein Gundam Pilot braucht dazu nicht mal ´nen Grund...
Ende
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Geschafft, meine erste komplette Fanfiction. Wie gefällt sie euch? Wie gesagt, über Kommis würde ich mich sehr freuen.
Heero ist etwas komisch geworden, find ich. Mal lacht er, dann ist er schadenfroh – für ihn ist das schon außergewöhnlich. Aber was schreib ich hier, meine Meinung interessiert hier nicht.
Bis denn, eure Katy
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Wörter: 4.999
Zeilen: 538
Seiten: 13
Fußnoten: 15