Bilder aus der Fremde Werke von Bill C. Ray in der Friedrich-Ebert-Stiftung Ter Bad Godesberg. Er kam aus Alaska. Und blieb in Berlin, der Ma1er Bill C. Rav Aber auch in Berlin hielt er seine ferne kalte Heimat hoch. So heißt der Titel, ,,Aus der Ferne", Öl, 106 mal 151 Zentimeter. Es ist im Katalog abgebildet. Sein gelbes Wasser, das an der Horizontlinie in einen ebenso gelben Himmel nahtlos übergeht und in dem sich schwarze Schwaden spiegeln, die über das Wasser hinziehen, bringt es auf den Punkt. Hier malt einer ,,Aus der Fremde, die er im Kopf mit sich trägt. Das Wort Herz versagen wir uns, weil in diesen meist großformatigen Arbeiten, die die Galerie in der Friedrich- Ebert-Stiftung zeigt, keinerlei Sentimentalität zu linden ist. Hier malt kein Heimwehkranker, sondern einer, der aus dem Vorrat seiner inneren Bilder schöpft Aus seinen Prägungen, die aus der Landschaft stammen, die er sich zurückruft. Nicht abstrakt, aber auch nicht nominalisiert: Das wenigste dieser Bilder dürfte konkrete Vorbilder haben, die sozusagen kartenmäßig dingfest zu machen wären. Es ist ihre innere Wahrheit, die diese Landschaften legitimiert Den bizarren, roten Felsen, der mit einer Klippe wie eine gotische Turmspitze in den gelbglühenden Himmel ragt (,,Unalaska Red", 1994). Oder ,,First Light", Öl, 1993, vor einem in elementarer gelber Glut explodierenden Sonnenaufgang. Oder ,,First Sea", 1994, ein Seestück das in seinem Duktus und Farbgebung ein bißchen an Nolde erinnern könnte. Doch wenn man sich dann ,,Die Bahn" von 1994 ansieht, ein Monumentalbild mit den riesigen Ausmaßen von 131 mal 201 Zentimetern, das eine Farbbahn meint und malt und einen Himmel, unter dem es keine Erde mehr gibt, und das in eine absolut abstrakte Farbstudie mündet, dann weiß man, daß dieser Bill C. Ray eigentlich nur einen Ahnherrn haben kann, den späten William Turner. Den Vater aller Farb- und Lichtinszenierungen in der Malerei. Das alles ist mit einem großen, inneren Druck und für allerhand Geld auf die Leinwand gebracht, nicht umsonst ist die Ausstellung ,Alaska-Öl" betitelt Aber es gibt auch etwas für den bescheidenen Geldbeutel, nämlich kleinformatige Pastelle. Eine Ausstellung, die durchaus zum Besuch reizt. |