Ohanami    Kirschblueten-Schau
 



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Gerade erleben wir die "Kirschbluete". Wir Japaner gehen zur Zeit mit Familien, Freunden und Kollegen zu dem Ort, wo viele Kirschbaeume bluehen.
Wir legen eine Matte unter den Kirschbaum, essen, trinken, singen oder unterhalten uns einfach. Auf diese Weise geniessen wir das "Zusammenleben" mit der Natur.

Als ich in Deutschland war, besichtigte ich mehrere Gaerten in englischer oder franzoesischer Art. Die meisten Gaerten waren geometrisch und symmetrisch gestaltet, so dass sie auf mich einen sehr kuenstlichen Eindruck machten.
Fuer Europaeer ist die Natur die Untergebene des Menschen und ein zu eroberndes Objekt.

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In den japanischen Gaerten versucht man dagegen oft in einem beschraenkten Gelaende eine moeglichst naturnahe Landschaft wiederzugeben, weil wir eine umgekehrte Vorstellung haben, dass die Natur unser Herr ist.

Es gibt bei uns einen Begriff "Schakkei", naemlich "Ausleihen der Berglandschaft". Der Berg steht in der Tat in der Ferne, d.h. er gehoert nicht direkt zur Gartenanlage. Dennoch hat es den Effekt, als waeren der Garten und der Berg eine Einheit. Hier zeigt sich unsere Mentalitaet deutlich, naemlich unter vorhandenen Bedingungen eine Kompromiss- Loesung zu finden, statt staendig das Terrain erweitern zu versuchen wie Europaeer.

Solch eine unterschiedliche Einstellung ist nicht nur der Natur, sondern auch der Politik und Gesellschaft gegenueber zu betrachten, und diese Unterschiede fuehren vielleicht zum Missverstaendnis der beiden Bevoelkerungen.

Was halten Sie davon ?    Welche Vorstellung haben Sie ueber Japan und die Japaner ?

10. April 1998

 

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